Rick Zabel, Alexander Kristoff und Emanuel Buchmann zu Eschborn-Frankfurt 2018. Zum zweiten Mal UCI World Tour Status, zum ersten Mal ein noch schwerer Kurs, aber zum vierten Mal der gleiche Sieger. Was sagen die drei Fahrer zu ihrem Tag heute und der Entwicklung des Traditionsrennens?
Rick Zabel: „Warum macht man ein Rennen in Deutschland so schwer, obwohl man nicht die Fahrer dafür hat?“
Du hattest schon im Vorfeld gesagt, dass der Kurs womöglich für euch Sprinter zu hart sein wird. Offenbar war die Befürchtung richtig?
Ja, für mich auf jeden Fall. Ich bin beeindruckt, dass Kristoff hier ankommt und zum vierten Mal siegt. Ich habe noch den Feldberg, drei Mal Ruppertshainer, zwei Mal Mammolshainer und zwei Mal Billtalhöhe geschafft. Aber 40 Kilometer vor dem Ziel war mein Ofen aus. Das waren zwei Berge zu viel für mich, obwohl ich zu den jungen deutschen Fahrern gehöre, die gut Berge hoch fahren.
Übst Du Kritik am neuen Kurs?
Ich habe gerade gesehen, dass der beste Deutsche Emanuel Buchmann auf Platz 18 ist… Ich möchte keine Kritik üben, frage mich aber, warum man ein Rennen in Deutschland so schwer macht, obwohl man nicht die Fahrer dafür hat? Ein John Degenkolb könnte vielleicht vorne mit ankommen, daneben gibt es aber einen Greipel, Kittel und andere gute Sprinter, denen das nicht gelingt. Ich bin jetzt enttäuscht, dass es so ausgegangen ist. Und würde mich freuen, wenn sie den Parcours in Zukunft wieder ändern würden. Sonst macht es wenig Sinn, hier an den Start zu gehen.
Alexander Kristoff: „Ich habe heute Geschichte geschrieben“
Wie lautet Ihr Fazit zum Rennen?
Ich bin der Einzige, der vier Mal das Rennen gewonnen hat – ich habe heute Geschichte geschrieben, und das ist toll. Mein Team hat einen guten Job gemacht,
Wie schätzen Sie die neue Strecke ein?
Das ist ein harter Kurs, aber nicht zu hart. Ich wurde zwar einige Male abgehängt, konnte aber immer wieder zurückkommen. Die letzen beiden Runden waren ähnlich wie im vergangenen Jahr. Ich wusste, dass es klappen kann, wenn ich dann noch vorne bin.
Wie haben Sie Ihr neues Team auf das Rennen eingestimmt?
Schon bei Katusha hat das Team einen guten Job gemacht. Dieses Jahr habe ich meinen neuen Emirates-Kollegen gesagt, dass wir unbedingt zusammenbleiben und dass sie mich immer wieder heranführen müssen. Das Team hat das toll gemacht. Am Ende war ich im Sprint zwar ziemlich alleine, aber das waren die meisten Sprinter.
Emanuel Buchmann: „Für mich könnte der Kurs noch schwieriger sein“
Wie war eure Taktik im Rennen?
Ich und Gregor Mühlberger sollten in der Spitzengruppe sein, Marcel Kittel und Pascal Ackermann sich schonen für einen möglichen Sprint. Wir wollten das Rennen schwer machen und die Entscheidung mit einer Gruppe suchen. Das hätte auch fast geklappt. 20 Kilometer vor dem Ziel hatten wir noch eine Minute Vorsprung, da sah es noch gut aus.
Warum hat das Feld dann doch aufgeschlossen?
Es gab Uneinigkeit in der Gruppe, einige wollten Kraft sparen, deshalb ist es in der Gruppe nicht mehr so gut gelaufen.
Wie schätzt Du den neuen Kurs ein?
Für mich könnte der Kurs noch schwieriger sein. Am Anfang sind wir aber alle zu langsam gefahren, da haben die Sprinterteams das Rennen kontrolliert. Wenn wir zu Beginn schon richtig hart gefahren wären, hätte es hinten heraus anders ausgesehen.
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