Smartrainer & Rollentrainer, Rolle, Turbo, Ergometer, Trainer – die Begriffe, die im Zusammenhang mit dem Indoor-Radtraining benutzt werden, sind vielfältig und unterschiedlich, werden jedoch oft für das gleiche – und manchmal auch falsch – benutzt. Man unterscheidet die Geräte ganz grob danach, ob das Fahrrad im Trainer fest eingespannt ist oder nicht und auf welche Art der Antrieb erfolgt.
Auf der freien Rolle fährt man, wie der Name schon sagt, frei. Das Fahrrad ist nicht auf dem Trainingsgerät befestigt, sondern „steht frei“ auf drei Rollen und muss vom Fahrer selbst im Gleichgewicht gehalten werden.
Vorteile: kompakte Form, am einfachsten im Transport, perfekt zum Warmfahren vor kurzen Rennen, günstigste Variante, schult die Haltung auf dem Rad, schlechter Sitz wird bestraft.
Nachteile: Fahrtechnik zwingend erforderlich, Widerstand bei günstigen Modellen nicht einstellbar, nur für hohe Trittfrequenzen und geringe Widerstände optimal. Kein realistisches Zwift-Gefühl.
Die sogenannte „feste Rolle“ erweitert das oben beschriebene System um ein festes Haltesystem für den Fahrradrahmen. Hier muss man sich nur noch draufsetzen und reintreten.
Vorteile: Fest eingespanntes Fahrrad, in der Regel günstiger Preis, noch einfach zu transportieren.
Nachteile: Reibung und Schlupf zwischen Rolle und Reifen, Widerstand meist nur manuell regelbar, laut.
Die nächste Evolutionsstufe dazu sind die heute sehr weit verbreiteten Trainer mit Direktantrieb. Bei diesen Geräten wird der Rahmen ebenfalls fest eingespannt, man baut jedoch zuvor das Hinterrad aus. Eine Rolle, die über den Reifen angetrieben wird, gibt es nicht mehr. Trotzdem wird häufig noch der Begriff Rollentrainer benutzt. An den Trainern mit Direktantrieb ist in der Regel eine Zahnkranz-Kassette verbaut, die mittels der Kette direkt über die Kurbel angetrieben wird.
Vorteile: Kette treibt direkt die Bremse des Trainers an, kaum Reibungsverluste, leise, kein Reifenverschleiß, Widerstand schnell und elektronisch regelbar.
Nachteile: Teuer, schwer, unter Umständen passt der Rahmen oder die Schaltgruppe/Kassette nicht zum Trainer.
Kommt zum Direktantrieb noch eine intelligente Steuerung hinzu, spricht man in der Regel von einem Smarttrainer. „Smart“ an ihm ist die Just-in-Time Regelung des Tretwiderstands über eine App oder eine Geländesimulation. Ein Beispiel: Fährst du einen Berg hoch, bleibt der Widerstand immer so wie die Steigung, ganz gleich, ob du schnell du trittst oder langsam. Technisch bedeutet das, der Smarttrainer reguliert den Widerstand über eine elektronische Steuerung so, dass drehzahlunabhängig sehr genaue Wattwerte eingestellt und somit komplexe Trainingsprogramme gefahren werden können.
Diese Smarttrainer sind seit einigen Jahren auf dem Markt und haben das Indoor-Training revolutioniert. Mit der Verbreitung entsprechender Trainingsplattformen wie Zwift, Trainerroad, Rouvy oder den jüngst hinzugekommenen MyWoosh oder Wahoo X, brachen regelrecht Dämme und das Indoor-Training auf dem eigenen Rad wurde zu einem Massenphänomen.