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4. Lausitzer seenland 100'

Mittlerweile hatte ich mal Zeit den Track auszuwerten und einen Bericht zu schreiben:

Am Vortag bin ich mit Micha, Peter und Georg von der Berliner Rennrad nach Finsterwalde angereist. Am Sonntag fiel Punkt 7:02 Uhr der Startschuss zum Lausitzradmarathon. Auf den ersten 10 km fuhr ein Führungsfahrzeug voraus und somit war das Tempo sehr gemächlich. Nach 5 km wurde übrigens mit rund 170 Metern der höchste Punkt des Tages erreicht. Für einen Berliner schon fast einen Höhentraining. Bei Sallgast muss das Führungsfahrzeug abgedreht sein, denn da ging es auf den ersten Radweg des Tages. Zunächst galt es aber noch 200 Meter Kopfsteinpflaster zu bezwingen. Endlich war die Straße mal vor mir frei, da die Hälfte lieber den Bürgersteig benutzte. Georg gehörte auch dazu, da er sich plötzlich von hinten kommend neben mir gesellte. Eigentlich fuhren alle recht gesittet bis auf eine Person, die einen "Passierschein ohne Vorankündigung" für die Lücke zwischen Georg und mir hatte. Nichts passiert. Ein paar Kilometer später an der Autobahnbrücke hinter Saalhausen zog plötzlich das Tempo an und es riss ein paar Reihen vor mir eine Lücke im Feld. Da ich rechts eingesperrt war, musste ich zusehen, wie Georg und Peter in der vorderen Gruppe mir Meter für Meter davon fuhren.
Irgendwann tat sich dann ne Lücke auf und ich sprang aus der Gruppe raus in der Hoffnung noch an die erste Gruppe ranzukommen. Dann wurde es ein bisschen kurviger und es kam ein Kreisverkehr. Ich folgte dem ersten Pfeil und wundere mich, wo die Gruppe ist. Der Pfeil führte zur ersten Kontrollstelle nach 22 km. Viel Kuchen hatten sie da, aber Hunger hatte ich keinen. Also sofort wieder gewendet. Ich ließ mich dann von drei älteren Herren einholen. Aber so richtig Führungsarbeit leisten wollten die nicht. Ich genoss bei bei rund 32kmh vorneweg die Landschaft, die Tagebauten boten eine tolle Kulisse. Als ich nach 10 km dann mal aufforderte zu wechseln, kam nur "Achne, kann auch mal jmd anders". Nach dem Schlucken einer weiteren Vierergruppe ging es zu Acht bis zur zweiten Verpflegungsstelle bei 60 km. Davor kam es aber kurz vor Spreetal zur ersten Verwirrung bezüglich der Streckenführung. Der Pfeil zeigte nach rechts. Da war aber nur eine mit Pfützen versetzte unbefestigte Straße. Aber es war der richtige Weg. Nur die 150/200km RTFs führten da entlang. Am Ende der RTF konnte man die Räder von Lang- und Kurzstreckenfahrer anhand des Drecks gut unterscheiden.

Nach der Verpflegung kurz hinter Spreetal schloss ich mich einer anderen Gruppe an. Es ging durch den Wald auf einem sehr schmalen Radweg, der mit extrem vielen Nadeln versehen war. Aufgrund der Regenfälle der vergangenen Tage fuhr es sich wie auf Schmierseife. Kurz vor Burgneudorf endete der Radweg plötzlich mit einem 1,5 Meter hohen Dreckhaufen, an dem die Räder durch den Matsch vorbeigetragen werden mussten. Weiter ging es bis Spreewitz, wo sich plötzlich die Frage Links oder Rechts stellte. Wir sind dann wieder umgekehrt, weil wir vermutlich einen Pfeil übersehen haben. Dann kam uns plötzlich eine größere Gruppe entgegen, die an der zuviel Wasser führenden Spree nicht rüber kam. Also wieder gewendet und dann in Spreewitz rechts abgebogen. Irgendwann entdeckte ich dann Georg und Peter wieder im Feld. Mit rund 30 Leuten passierten wir die nächsten 2 Verpflegungsstellen (rund 80 km) mit einem gutem 34er Schnitt - bis auf die Führungskilometer war alles ganz locker. Die zahlreichen Tempowechsel durch Kurven und Hindernisse auf den Radwegen sorgten für ein schönes Training von kurzen Sprints. Zwischen Hosena und Hochenbocka ging es wieder auf einen sehr schmalen Radweg, der nicht zum Rasen einlud. Zuvor musste man aber noch an einer Abtrennung vorbei. Da man nur einzeln vorbeikam und ich fast am Ende der Gruppe war, dauerte das ein bisschen. Außerdem verlor auch noch ein Fahrer dabei das Gleichgewicht und stürzte. Kurz vor der Verpflegung musste dann auch noch eine Geröllpiste passiert werden - zum Glück hielt sich der Sand in Grenzen. Georg strahlte bei der Verpflegung wie ein Honigkuchenpferd, weil es Kaffee gab. Die Konsequenz war, dass er danach 12 km mit nem 36er Schnitt an der Spitze gefahren ist, bis ich an einer kleinen Brücke abreißen lassen musste. Er ist dann zu zweit mit Peter davon gezogen. Da es aber in 5 km schon wieder eine Verpflegung gab, traf ich die beiden bald wieder. Zu Acht ging es dann gen Lichterfelde zurück. Tempo war ok, aber meine Fußsohlen begannen mit der Zeit stark zu brennen, was ich zuvor noch nie hatte, und ich hatte auch ein leichtes Ziehen in der Magengegend. 4 km vor dem Schluss wollte ich dann nicht mehr und ließ abreißen, ein paar Sekunden mal ausgeklickt und dann ging es locker zurück zur F60. Punkt 14:00 Uhr sah ich dann den Zielbogen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Schöne Veranstaltung mit viel Verpflegung - sogar Eis gab es. Die Streckenführung sollte aber stellenweise mal überdacht werden. Gerade bei den schmalen Radwegen gäbe es auch gute Umfahrungsmöglichkeiten.

http://connect.garmin.com/activity/197115285
 
Haha... schön :)

Ich glaube das Ding entwickelt sich zum einmaligen Erlebnis, wenn ich mir die von dir beschriebenen Wege so vorstelle. Das war ja letztes Jahr nicht anders :D
 
Tolle Beschreibung!:-) Und danke noch mal an die Leute mit den Navis!;-) Es war wirklich einmalig und absolut nicht langweilig!:D

georg: klar verträgt die Strecke mehr Leute... auf den Radwegen muss man ja nicht übereinander fahren und nicht jeder will unbedingt einen 40er Schnitt;-) Nun, jedenfalls nicht die ganze Zeit... ;-)
 
elfenturm das mit dem 40er lass ich gelten :) Aber ich fands auch mit gut 30 auf der Anzeige am Bärwalder See sehr eng und kritisch. Wir sind schon in Einerreihen und lockergefahren, aber Skater, Fußgänger, Kinder und Hunde und dann noch eine RTF da durchjagen, muss nicht sein. Und wir haben euch gern navigiert (Welche Strecke bist du gefahren?)
 
georg: Ja stimmt, am Bärwalder See wurde es etwas eng. Da hab ich dann auch die Gruppe abreißen lassen. Mir wurde das mit dem Ansprinten zu bunt;-) Gefahren bin ich natürlich die 200...ich meine 220. Die kürzeren Strecken sind ja keine Herausforderung mehr.
 
Nein, hatte ich noch nicht. Wäre dann auch mein nächster Schritt gewesen, aber hat sich ja nun vorerst erledigt ;).
 
Weiß auch nicht, wo die Fotos geblieben sind. wäre sicher mal interessant.
Mal schauen ob die im nächsten Jahr mal eine andere Route festlegen. zumindest die 70er Route war dieselbe wie im vergangenen Jahr. Hat aber dennoch Spaß gemacht.
Am Senftenberger See waren auch einige kritische Situationen mit Touris, welche dort den Tag genießen wollten.Ein kleiner Hinweis dort wäre sicher angebracht, das mit vielen Radfahrern zu rechnen ist
Auf alle Fälle bin ich im nächsten Jahr beim Spreewaldmarathon und am Seenland 100 wieder mit dabei, vielleicht ist diese Veranstaltung dann mit den anderen Sportveranstaltungen an einen Wochenende, so wie es beim Spreewaldmarathon auch ist.
 
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