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alter Rickert Randonneur.

harnwels

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Wie andernorts schon angekündigt, habe ich nun mal den anderen Rickert-Rahmen ausgegraben. Anders als ich erinnerte, hat er keine Zugstopper auf Höhe der Schalthebelsockel, sondern so einen kleinen Hubbel, der das Abrutschen einer Schelle (für Schalthebel oder Zuggegenhalter) verhindert... Die Rickert-Plakette mit Ringen fürs Steuerrohr ist noch vorhanden. Ebenso die Umlenkrolle fürs Tretlagergehäuse. Für den Umwerfer gibg es einen angelöteten Gegenhalter auf dem UR.

medium_DSCI0045.JPG


Zunächst dachte ich aufgrund der Canti-Bremsaufnahmen es wäre ein Crosser, nun bin ich darauf hingewiesen worden, dass es wohl eher ein Randonneur-Rahmen sei, aufgrund der Pumpenspitze unterm OR und der eher entspannten Geometrie. Auch gut.

Der Rahmen wurde unschön überlackiert - darunter erkennt man teilweise Verchromungen, z.b. der Gabelschultern, am Sattelrohr. Auch die vorherige (grün >metallicartig</original?) Farbe kann man erkennen.

Ausfaller sind vorn von Zeus, hinten von Simplex ähhm Huret (danke MarcFW)...

Leider hat der Vorbesitzer ein FAG-Lager verbaut und es hinterher wohl nich tfachgerecht ausgebaut - nun hängt das olle Teil da drin und ich komm nicht dran, weil die Plastik-Aussenringen entweder abgefrikkelt, bzw. eingesägt sind. Gibts da Tips wie man das rausbekommt? ausbrennen?

Leider ist unter der Sattelmuffe ein kleinerer Riss im Sattelrohr - kann man da etwas machen? Neues Rohr einlöten? einfach eine längere Sattelstütze? Oder is der Rahmen nun Schrott?

Und - was für Bremsen kämen da dran? irgendwie fehlen ja die Canti-Sockel...

Danke für eure Beiträge...

Hier gehts zum Fotoalbum: http://fotos.rennrad-news.de/s/13096
 

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Re: alter Rickert Randonneur.
Hier das Verduddlte FAG-Lager:

medium_DSCI0055.JPG
medium_DSCI0056.JPG


...und hier der äußerst unsympatische Riss unterhalb der Sattelklemme:

medium_DSCI0051.JPG
 
Ich meine mal gehört zu haben, dass man einen kleineren Riss an eben dieser Stelle mit einer Entlastungsbohrung am Ende des Risses in den Griff bekommen könnte. Dann verteilen sich die Kräfte wieder besser und wirken nicht alle genau am letzten winzigen Ende des Risses... Ähnliches kennt jeder, die Chipstüte ist an einer glatten Außenkante kaum aufzubekommen, da wo sie gezackte Außenseiten hat aber umso einfacher. (Ich weiß, Chipstüten =/ Stahl)

Ob das hier noch geht weiß ich nicht, wie tief der Riss ist weiß man ja auch nicht 100% wenn der Rahmen schon soviel mitgemacht hat.

Falls das nicht geht sollte man das m.E. noch schweißen/Löten lassen können, muss man dannach nur das Rohr von innen von Resten befreien.
 
...Zum weiteren Vorgehen:

Also mir passt der Rahmen nicht, ist mir aber sehr sympatisch, das Teil. Ich nehme einfach mal an, die Rickert-Freunde haben ohnehin kein Interesse, da der Zustand halt nicht mehr so schön und original ist. Also werd ich mich wohl opfern, das Teil aufzumöbeln. Zuerstmal kommts wohl in die chemische Entlackung - kost 15 Euro, dafür fang ich nicht an rumzubeitzen....

d2_dome: danke für den Hinweis - stimmt ich hatte sowas auch mal gelesen - da gibng es glaub ich um Vorbauten... Ich werd auch mal den Herrn Krautscheid anrufen - heute ist Ruhetag, evtl. hat der noch nen Tip.

Wg. des Lagers habe ich im MTB-Forum gelesen, dass man die einfach rauskloppen kann???? das traue ich mich nicht. Dafür ist der Rahmen zu "leicht und filigran". Dann steht da noch etwas von "ausbrennen/erhitzen"?...
 
Hallo,
wieso haben die Rickert-Freunde kein Interesse ?
Also ich find den Rahmen interessant, die Ausfallenden sind was besonderes bei Rickert.
Da er wirklich sehr verhunzt ist, stellt sich schon die Frage, ob sich ein Neuaufbau lohnt.

Auch wie alt er ist, läßt sich nicht so einfach einschätzen. Ist es ein Schild (Plakette) für das Steuerrohr oder ein Aufkleber ?
Diese spezielle Umlenkrolle und eine massive Plakette würden auf Ende 60er bis Anfang 70er hindeuten.
Aber wie schon öfters mal gesagt: bei Rickert war alles möglich. Und wenn ein Kunde 1982 einen Rahmen mit diesen
Umlenkrollen wollte und es lagen noch welche irgendwo rum, dann hat er das gemacht, vielleicht .......

Wenn Du garnicht weißt, was Du mit ihm machen sollst, ich glaub, er würde gut in meine kleine Rahmensammlung passen ;) .

Gruß
Hartmut
 
Wenn du den Rahmen eh entlacken lässt, dann könnte man den Riss im Sitzrohr doch auch mit etwas Silberlot auffüllen und dann wieder schön verschleifen.

Bei den Befestigungen für die Bremsen habe ich zuerst an Mafac Direktbefestigungen gedacht...aber da fehlen dann ja die Sockel. Gab es nicht Cantiaufnahmen zum einschrauben?
 
Das was du ansiehst als Cantilever Bohrungen könnten auch Bohrungen sein um eine Mittelzugbremse (z.B. von Mafac) direkt am Rahmen zu schrauben. Das war bei Französische Randonneure ziemlich lange beliebt. Die ganze Geometrie sieht auch sehr Französisch aus. Könte es einen umgelabelten Fransoze sein?
 
danke für eure beiträge!

also, es sind am Steuerrohr die Löchlein für die Rickert Plakette mit den Ringen in bunten farben. Die Plakette ist auch vorhanden. Es ist 100% ein Rickert - ich habe ihn vom Erstbesitzer - er hatte ihn bei einem Essener Radhändler mal neulackieren lassen. Ob Rickert allerdings Rahmen zugekauft hat, weiß ich nicht.
Zeus Ausfaller habe ich an dem anderen großen Rickert auch.

Ich habe noch einen satz mafac-racer oder dural forge hier - das probiere ich mal aus. aber es gibt auch dieses kleinen löchlein für die feder an den alötteilen - ist das nicht für cantis typisch?

Ivo: hast du evtl. mal ein foto davon?

ich habe echt mal lust auf so einen komplett-neuaufbau. besonders weil man auch ein paar freiheiten hat... der lack muss auf jeden fall runter - er ist werder original, noch gut gemacht, noch sieht er gut aus. zudem will ich den rost darunter weghaben... auf echte durchrostung gibt es keinen hinweis.

der rahmen wirkt recht filigran und trotz des lagers auch eher leicht - also es ist definitv kein wasserrohr. die aussfallenden hinten seher eher billig aus, sind aber geschmiedet und nicht aus blech.

RH ist 54/54,5cm m/o, OR: 54cm.

...wie krieg ich blos das olle lager da raus...

Aufbauen würde ich den Rahmen gerne mit einer alten Campa-Gruppe die mit dem anderen großen Rickert-Rahmen zu mir gefunden hat. Das ist die Kurbel mit dem alten LK und der Bronze-Umwerfer mit Schalthebel - ich glaub gran sport... dann hätt ich noch ein pat. 71 nuovo record Schaltwerk und die Mac Racer... zumindest wäre das vorhanden, wäre das etwas? Und ich würd sooo gern einen Rad mit Lenkerendschaltern haben...

large_DSC02115.JPG


Achso: sehr beruhigend, dass der Riss hier jetzt keine Entsorgungsaufrufe nach sich zieht. Wenn dann solls ordentlich gemacht werden. Erstmal muss der Lack runter, dann sieht man was da wirklich los ist. Mit Azeton geht der jdfls. nicht ab...
 
Sieht nach so einem Lager aus:
http://www.zweiradacht.com/shop_cfg/zweiradacht/fag.jpg
also müsstest du das "normal" rausdrehen können!

Wenn ich mich recht erinnere haben diese Lager auf der rechten Seite das Gewinde fest auf der Patrone und die linke "Schale" wird dann draufgeschraubt, wenn das Lager schon drinnen ist.

Wenn du die Linke Schale nicht rausbekommst, dann würde ich es schon mal ganz vorsichtig mit ein paar Schlägen probieren!
 
also, wenn dann kloppe ich auf die Welle an der Antriebsseite??? - da wo die Kettenblätter mal waren kämme der Fäustling drupp... MIt rausdrehen geht leider nich - auch nicht mittels extra besorgter Syphonzange, das Plastik rührt sich nicht - überhaupt nicht. und ich war nicht zimperlig. tja und die rechte seite seht ich ja...
 
Ob die Anlötsockel für Cantis sind oder für Direktbefestigung der Mafax, lässt sich ganz einfach herausfinden, indem du mal ein Rad einbaust. Wenn die Sockel etwa auf Felgenhöhe sind, dann sind sie für Mafax, wenn sie deutlich weiter unten sitzen, dann für Cantis. Ich tippe auf Letzteres.
Mit dem Huret-Ausfaller wird es schwierig sein, eine Campagnolo ordentlich arretiert zu kriegen. Die Nase sitzt ja viel weiter vorn und Campa braucht diese Arretierung halt unter dem Auge, sonst steht die Schaltung falsch.
Übrigens könnte es vielleicht sein, dass ein franz. Rahmen bei Rickert aufgearbeitet wurde. Dafür könnte auch die "andere" Gabel sprechen. Mglw. ist das Tretlager ja ein französisches, wo eine Patrone mit falschem Gewinde hineingewürgt wurde.
 
hier mal ein fotos mit 700c Rigida Felge - ich hoffe die Perspektive passt. Ich würd so ca. 4 cm absand vermuten. also: für cantis?

medium_DSCI0058.JPG
medium_DSCI0059.JPG
 
So müsste das aussehen. Da wird eigentlich nur die hintere Bef.-Platte weggespart, an der die Bremsarme befestigt sind.
Herse_Demont_chrm_3.jpg
 
Die Sockel sehen sehr komisch aus. Die Höhe entspricht der von Cantisockeln, aber da müsste das Loch für die Feder innen sein und nicht außen.
 
Nee, das passt nicht - habe mal die Racer da dran gehalten - das muss also für Cantis sein...

Es gibt doch auch die Mafac Jacky, die irgendwie umgedreht sind, könnte es für die sein?

Bleibt also die Frage, wie ich die da Festmache - ich kenn das halt nur mit sockeln mit Innengewinde.

mafac-cantilevers-1.jpg


Ich erinnere mich auch daran, dass der Vorbesitzer meinte, die Bremsen hätten komisch ausgesehen. Leider war es ein Kaos in seinem Keller, da er erst kürzlich umgezogen war - daher schwand die hoffnung, dass die bremsen noch auftauchen. Das Rickert-Badge hatte ein Freund von Ihm, der den Apothekerschrank für Umzugshilfe bekommen hatte und es so schön fand und deshalb nicht weggeschmissen hatte... Glück gehabt! Aber die Bremsen sind bislang nciht aufgetaucht und die hoffnung habe ich aufgegeben.

Was gäbe es denn sonst noch für andersartige bremsen aus den 60/70ern - z.b. von den franz. constructeuren... Vielleicht ist mafac ja der falsche Ansatz? oder kann man die federn einfach umdrehen???
 
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