Hey! Wenn Du richtig echt, registriert und offiziell mit Startnummer mitfahren willst, musst Du die Eroica-Homepage im Auge behalten und schauen, wann die restlichen Startplätze "verkauft" werden. Das offizielle Kontingent ist ja bereits im Losverfahren verteilt worden, weitere Startplätze für Männer unter 60 Jahren werden aber (meistens) in zwei Schritten für etwas mehr bzw. deutlich mehr Geld vergeben. Die Organisation der ganzen Sache ist recht "italienisch": Wenn ein bestimmter Termin zur Registrierung genannt wird, muss das nicht heißen, dass er auch exakt eingehalten wird; wenn man sich registriert hat, bekommt man nicht unbedingt eine Bestätigung dafür, aber in diesem Jahr einen Link, unter dem man nachfragen kann.
Zur Registrierung gehört die Wahl der Streckenlänge und ein persönlicher Code als Bestätigung, mit dem man dann als "Betreff" die geforderte Summe überweist und sich schließlich am Tag vor der Veranstaltung persönlich anmeldet und sein Rad checken lässt - glaube ich.
Wie genau bei der technischen Abnahme tatsächlich hingeschaut wird, kann ich leider nicht beurteilen, weil ich bislang immer schon vorher ausgefallen bin. Allzu streng scheint sie aber nicht zu sein. Sollte man keinen Startplatz mehr bekommen oder wegen eines unzulässigen Rades disqualifiziert werden, glaube ich kaum, dass man an der Weiterfahrt gehindert wird, also wäre das im Ernstfall fast egal.
Zur Kleidung gibt es eigentlich keine Vorschriften, da ist also die Frage, wie Du Dir am besten gefällst. Historisch korrekt kann trotzdem schön und funktional sein, muss aber nicht. Helme sind natürlich fast nie historisch korrekt, aber meiner Meinung nach grundsätzlich sinnvoll - und weil man den eigenen
Helm beim Fahren ja nicht sieht, kann er auch nicht hässlich sein. Achte bei den Schuhen vielleicht darauf, dass Du mit ihnen notfalls auch mal ein paar Meter laufen kannst, z.B. zu den wunderbaren Fressständen. Mit Hartplastiksohlen und/oder Metallteilen darunter ist das auf Schotter so eine Sache, während es mit klassischen "Touringschuhen" trotz steifer Sohlen recht gut geht und man trotzdem noch brauchbaren Halt im Hakenpedal findet. Statt der Klammer befindet sich dort ein geriffelter Gummieinsatz in der Sohle, oder ein wenig Profil etc.:
http://s424.photobucket.com/user/velosniper/media/5959529.jpg.html
Klassische Crossschuhe gehen auch bzw. noch besser; manchmal bilden dort zwei Stollen hinter dem Ballen den Anschlag am Pedal, während der Schuh trotzdem jederzeit mehr oder weniger einfach aus dem Pedal gezogen werden kann, oder es können trotz Laufsohlen Pedalplatten montiert werden. Komplett auf glattem Plastik mit Platten würde ich jedenfalls nicht laufen wollen und das Argument, dass man bei einem Rennen nicht absteigen muss, zählt bei so einer Veranstaltung irgendwie nicht.
Für die Unterkunft bilden sich hier oft schon kleinere und größere Gruppen im Vorfeld; frag doch einfach mal, wo Du ggf. noch dazustoßen kannst. Ansonsten würde ich das ganz normal über einen der gängigen Reiseunterkunftsonlineanbieter (schönes Wort) machen, oder wenn Komfort keine Rolle spielt, einfach den örtlichen "Campingplatz" nehmen. Wie lange der vor der Veranstaltung ggf. schon genutzt werden kann, weiß ich aber nicht. Zimmer bzw. Wohnungen/Häuschen direkt in Gaiole und der allernächsten Umgebung werden offenbar jetzt schon knapp, da solltest Du Dich ggf. schnell entscheiden oder einfach ein paar Kilometer Entfernung in Kauf nehmen.
Ansonsten würde ich auf jeden Fall genügend Ersatzteile und
Werkzeug mitnehmen, eine entsprechende Satteltasche und vor allem eine wirklich brauchbare, stabile Luftpumpe. Legenden und allerlei Seemannsgarn besagen, dass man diese auf den einsameren Streckenabschnitten gelegentlich zur Abwehr von Hunden benötigt, also sollte sie nicht zu klein und jederzeit greifbar sein.
Zwei oder mehr
Flaschenhalter samt wassergefüllter Flaschen schaden sicher auch nicht, weil die Legenden ebenfalls besagen, dass an den Versorgungsständen ausschließlich Rotwein als Durstlöscher bereitsteht und Wasser grundsätzlich als geächtet gilt.
Breite
Reifen sind auf jeden Fall sinnvoll und keineswegs unauthentisch, wenn man sich mal richtig alte und sehr alte Fotos entsprechender Rennen anschaut. Das gilt auch für die Übersetzung: Dreifach-Kurbeln und entsprechende Umbausätze gab es in den Siebzigern schon, also finde ich, dass man sie auch nutzen kann.
Es ist aber gut möglich, dass nur Teilnehmern mit Dreifachkurbeln und Touringschuhen grundsätzlich das Wasser vorenthalten wird und die örtlichen Hofhunde von speziellen Tiertrainern extra auf Räder mit Reifenbreiten über 22 mm abgerichtet werden.
So will es die Legende und sonst wäre es auch einfach nicht hart.