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Sag doch nicht sowas.
Meine selbstgedruckten Marken hat die Post bisher immer anstandslos gestempelt
Ähnlich in der Oldiszene...
Für die einen ist der NSU Prinz nur im original Werksstyle perfekt. Die Anderen finden es total authentisch wenn das gleiche Auto mit Schrick, offener Motorhaube, offenen Weber, Fächerkrümmer breiten Alus etc. daher kommt. Genau genommen ist das eben auch ein Zeitzeuge.
Einige Räder sind langsam "zuendegestempelt" , genug Mischungen sind auch da...Nur zu dumm, daß der NOS Mann aber alles in den heiligen hallen schlummern hat, um dem Datenstempelkult ungeniert zu fröhnen...
Herr B, wir sollten unseren Hang zur NOStalgie vielleicht nicht übertreiben...
ähem, danke.Das "grün" von Legnano ist echt der Hammer , da kann mann eine Exage Gruppe ranbasteln , dann sieht das immer noch supi aus ....
...Was ich aber ubertrieben finde, ist die Seriennr. Kreise, Dreiecke, was auch immer Campagnolo da hingekritzelt hat zu beachten. Das ist mir vollkommen egal. Weil Campagnolo ehrlich jede Moglichkeit genutzt hat um den einfachsten Weg zu gehen. Was ist den der Unterschied bei den NR zu den SR Bremsen (nicht die alten NR mit dem geraden Loffel)??? Naben, Kurbel usw. Wir kennen ja die Teile....
Katalogzwang ist ja mehr was für die Eigner von Großserienware. Und auch nur dann, wenn diese Ware als Klassiker bezeichnet und herhalten soll. Individualaufbauten gibt es, seit es Fahrräder gibt. vor, während und nach der Produktion.
Fall 1:
Beispielhaft sei hier eine 70er-Jahre-Gitane genannt (könnte auch Bianchi oder Peugeot sein oder auch Hercules), die noch gut in Schuss und weitgehend vollständig ist, dann steht dem Vorhaben, da wieder einen Katalogaufbau draus zu machen. Kataloge sind fast lückenlos im Netz vorhanden, das Adlerauge des Connaisseurs erkennt die Teile und erfährt Bestätigung in der (damals noch sehr sehr spärlichen - also auch interpretierbaren) Produktspezifikation. Die Gitane hat Glück, weil sie in gute und pflexame Kennerhände gekommen ist und wieder so gestaltet werden soll, wie es ihre Erzeuger sich ausgedacht hatten. Eine Zeitmaschine, die man in einen Laden stellen könnte mit anderen zeitgemäßen Deko-Artikeln. Und wenn sie dann auch noch ab und zu gefahren wird, dann ist sie überglücklich, denn dann weiß sie, dass sie noch nicht zum alten Eisen gestellt wurde.
Fall 2:
Ein Rennrad, das in einer Fachwerkstatt verkauft und ggf. sogar aufgebaut wurde. Hier hat der Kunde konkrete Wünsche geäußert, vllt. einen bestimmten Rahmen, einen bestimmten Sattel bestellt, Der Händler baut dann ran, was er dahat und was sich der Kunde leisten konnte/wollte. Das Rad wird gefahren und manchmal umgebaut, immer den momentanen Bedürfnissen und Wünschen des Nutzers angepasst. Irgendwann verkauft er es. Das Rad ist zwar verbastelt, aber auch ein Zeitzeuge. Es erzählt eine Geschichte, ganz im Gegensatz zu unserer Schaufensterpuppe aus Beitrag 1. Dieses Rad in irgendeien imaginären Katalogzustand zu versetzen, ist ein Frevel, denn damit wäre die ganze Geschichte verloren. Der Fahrer kann diese Geschichte konser4en oder auch weiterschreiben.
Fall 3:
Das Arbeitstier. Alle Teile sind aus rein rationalen Motiven gewählt und kombiniert. Alter Rahmen (wegen der Schutzblechösen und Reifenfreiheit), moderne Lager, Beleuchtung, Bremsen (wg. Alltaxtauglichkeit), GT und Schutzbleche, Korb, Schloss, passender Lenker und Sattel, alles kunterbunt durcheinander. Das Rad muss zuverlässig sein im Alltag und unter allen Umständen funktionieren. Nur minimale Wartung und wenn, dann schnell machbar, mit sofort verfügbaren Ersatzteilen.
Fall 4:
Das Bastelrad. Probieren geht über studieren. Bevor ich mir alles teuer in neu kaufe, will ich erstmal wissen, was wie funktioniert und ob überhaupt. Also besorge ich mir eien bezahlbaren Rahmen und gebrauchte Teile und experimentiere so lange, bis es taugt oder bis ich weiß, dass es entweder nicht geht oder mir so ein Rad nicht liegt. Wenns aber gut ist, wirds hübsch gemacht, also neu lackiert und gute Teile verbaut.
Wem fällt nochwas ein?
Ich meine, alle diese Fälle sind für Klassikerfreunde wie uns relevant und viele haben gleichzeitig mehrere dieser Beispielfälle im Keller. Jeder hat seine Berechtigung, keiner ist von vornherein als sinnlos zu markieren. Es kommt natürlich drauf an, was man für das jeweilige Vorhaben benutzt. Ich kaufe mir keinen Rahmen, den ich als Original-Klassiker herrichten will (Fall 1), bei dem mir aber die Farbe nicht gefällt und ich ihn gleich erstmal neu lackiere. Bei den anderen Fällen wäre das aber kein Sakrileg. Ich nehme auch keinen Neurahmen, um daraus eine Stadtratte zu machen.
Ich persönlich baue gern individuell, allein nach meinem Gusto. Das bedeutet aber nicht, dass ich Originalaufbauten verabscheuen würde.
Furchtbar, gell?Die Neigung, irgend etwas zu verändern, ist aber sehr häufig anzutreffen. Wie oft werden hier Räder auf Campa "auf"gerüstet, oder wenn schon campafiziert auf SR hochgerüstet?
Ein typischer Vertreter der Kategorie 2. Ich hätte es auch so gelassen. Hinterher, wenn man ja immer schlauer ist, wird mans merken. Wenns dann mal nicht schon zu spät ist.Weil sie damit typischer oder passender oder sonstwas würden? Ein schönes Beispiel dafür ist kerstinw 'snamenloser Franzose, der eine wunderbar sachverständige Auswahl an Teilen spazierenfuhr, bis angefangen wurde aufzurüsten... Das ist immer noch ein wunderbares Rad, aber ich hätte nichts daran ausgetauscht soweit nicht defektbedingt nötig.
Mir auch. Nicht nur, weils die Variante mit den wenixten Folgekosten ist (zumindest bis zur Fahrbarmachung), sondern auch, weil das einen Fluss gibt, eine immerwährende Anpassung an die jeweils aktuellen Bedürfnisse.Fall 2 sagt mir am meisten zu,trifft wohl auch bei den meisten Rickerts zu.in dieser Kategorie wurden die bedürfnisse u der Geldbeutel des Erstbesitzer berücksichtigt.Also ein Zeitzeuge
Unterm Strich würde ich schon gern vieles periode correct und high tech aufbauen.
periode correct ist ja nun vollkommen unkorrekt und eher wie ein "bisschen schwanger" zu sehen.
Letztendlich darf jeder sein Rad ja so machen wie er will.