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Rennen die interessant sind, aber (fast) keinen interessieren

Ich seh' es eigentlich auch so. Entweder wird beim Sturz auf jeden Klassierten gewartet oder gar nicht.
Eben... Warum soll es ein ungeschriebenes Gesetz geben auf den ersten warten zu müssen, aber wenn der zweite stürzt dann ist es plötzlich total wumpe?

Offenbar haben sie auch nach dem ersten Crash gewartet... So Schachmanns Aussage

 
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Re: Rennen die interessant sind, aber (fast) keinen interessieren
Manchen kann man es vermutlich nicht erklären, trotzdem ein letzter Versuch:

Ungeschriebene Gesetze im Detail:​

Als unsportlich gelten insbesondere folgende Handlungen:
-Ausnutzung von Stürzen oder Pannen des direkten Kontrahenten in der Gesamtwertung: Um eine sportliche Entscheidung zu ermöglichen, wird gewartet, bis der Fahrer aufschließen kann.

Selbst die FAZ weiß es;):
Vuelta-Finale: Warum das Peloton sauer auf Movistar ist (faz.net)
Dann bitte ergänze auch, dass der Mann in Gelb einen anderen (der jetzt nicht um den Gesamtsieg kämpft) nicht den Etappensieg wegnimmt. So eine (faire) Geste beherrschte der Indurain vorbildlich.
 
Unsportliches Verhalten gab es schon immer und wird es auch immer geben.
Folgendes Szenario:
Der Gesamtführende attackiert vor der Kuppe, fährt als erster in die Abfahrt, um den anderen davon zu fahren (ähnlich wie Froome damals bei der Tour). Er überschätzt sich aber und stürzt. Warten die anderen dann? Seine Attacke war ja nunmal ein Angriff mit Risiko. Da sehe ich es nicht als unsportlich an, wenn die anderen dann weiter fahren.

Spitz ausgedrückt: wenn nicht auf den Führenden zu warten immer unsportlich ist, würde das ja im Umkehrschluss heißen, dass die Radbeherrschung des Führenden keine Rolle spielt, weil eh alle warten müssen, wenn er mal stürzt.

Wenn er nichts für den Sturz kann (z.B. wenn ein Tier die Strecke kreuzt), dann ist es natürlich unsportlich, daraus Kapital zu schlagen.
 
Man man man....
Läuft das feld ruhig und der führende hat z.b. nen platten dann nutzen seine konkurenten das nicht aus.
Is doch super. Was gibts da nicht zu verstehen.
Heute war die sache komplexer und unübersichtlich.
Ich denke es ist so ok gewessen
 
Dass mit den ungeschriebenen Gesetzte kommt bei solchen Situationen immer wieder hoch. Das schöne dabei ist, dass es eben ungeschriebene Gesetzte sind. Das eröffnet offensichtlich die Möglichkeit, dass jeder Betrachter sich das "Gesetz" so macht, wie es gerade passt. Dass ist ja bekanntlich der Stoff, mit dem sich viele Seiten unproduktiver aber dafür umso unterhaltsamerer Diskussionen hier im Forum füllen lassen. :D Ein guter Artikel zu dem Thema ist immer noch der hier https://inrng.com/2017/06/the-unwritten-rules/

Interessanter als die Debatte nach den ungeschriebenen Gesetzen finde ich eigentlich die Frage, warum Rogla heute trotz einer so gut besetzen Mannschaft im Finale vollkommen isoliert war.
 
Ich denke, es kommt auf den Grund für den Sturz an. Wird der Führende von anderen zu Sturz gebracht, z. B. als Froome auf eine Motorrad auffuhr, Zuschauer etc. oder stürzt der Fahrer von sich aus, wegen zu viel Risiko etc.?
 
Es kommt halt immer darauf an, wer solche Aktionen fährt. Die alten Heroen hätten sowas nicht als Fairplay sondern als Schwäche ausgelegt.
Coppi, Bartali, Robic (war wohl sowieso total unbeliebt), Anquetil, Poulidor, Bahamontes, etc. - die wäre alle weiter gefahren, und zwar Vollgas.
Merckx hat sowieso niemandem etwas gegönnt, deswegen auch Kannibale. Hinault hätte auch nicht gewartet, viel zu egoistisch. Indurain ist da schon eine Ausnahme, ein Gentleman auf dem Rad. Aber rückwirkend betrachtet - im Zweifelsfall pfeifen alle auf Fairplay.
Der Unterschied zwischen Roglic und den Genannten: das waren Giganten, schon zu Lebzeiten. Die hatten eine natürliche Autorität. Die mussten nicht drohen wie Armstrong, die wurden immer als Patron wahrgenommen.

Wie hat es JCL genannt: Einem Roger de Vlaeminck wurde im Feld ehrfürchtig Platz gemacht, wenn er nach vorne wollte. Das passiert heute wohl keinem mehr!
Ich will nicht sagen, dass alle rücksichtsloser geworden sind. Aber irgendwie sind alle ein wenig gleicher geworden, nicht mehr so außergewöhnlich, so strahlend.

Trotzdem hätte es Roglic gut gestanden, dem Mäder den Sieg zu überlassen. Man weiß nie, ob der Mäder vielleicht irgendwann mal das Zünglein an der Waage spielt - dann kann Roglic wieder einpacken. Kleine Gesten.....
 
Laut Tiesj Benoot wurde nach dem ersten Sturz von Roglic deutlich gewartet, beim zweiten Sturz fuhr er (Benoot) hinter Roglic und da war Bora schon länger dran vorne Tempo zu machen, um die Gruppen zusammen zu bringen.
Seiner Meinung nach ist alles im korrekten Rahmen abgelaufen, so etwas gehört halt zu Rennen.

Quelle: Internet
 
Es kommt halt immer darauf an, wer solche Aktionen fährt. Die alten Heroen hätten sowas nicht als Fairplay sondern als Schwäche ausgelegt.
Coppi, Bartali, Robic (war wohl sowieso total unbeliebt), Anquetil, Poulidor, Bahamontes, etc. - die wäre alle weiter gefahren, und zwar Vollgas.
Merckx hat sowieso niemandem etwas gegönnt, deswegen auch Kannibale. Hinault hätte auch nicht gewartet, viel zu egoistisch. Indurain ist da schon eine Ausnahme, ein Gentleman auf dem Rad. Aber rückwirkend betrachtet - im Zweifelsfall pfeifen alle auf Fairplay.
Der Unterschied zwischen Roglic und den Genannten: das waren Giganten, schon zu Lebzeiten. Die hatten eine natürliche Autorität. Die mussten nicht drohen wie Armstrong, die wurden immer als Patron wahrgenommen.

Wie hat es JCL genannt: Einem Roger de Vlaeminck wurde im Feld ehrfürchtig Platz gemacht, wenn er nach vorne wollte. Das passiert heute wohl keinem mehr!
Ich will nicht sagen, dass alle rücksichtsloser geworden sind. Aber irgendwie sind alle ein wenig gleicher geworden, nicht mehr so außergewöhnlich, so strahlend.

Trotzdem hätte es Roglic gut gestanden, dem Mäder den Sieg zu überlassen. Man weiß nie, ob der Mäder vielleicht irgendwann mal das Zünglein an der Waage spielt - dann kann Roglic wieder einpacken. Kleine Gesten.....
Da bin ich persönlich aber auch geteilter Meinung muss ich sagen, gerade in Sachen Ehrfurcht, Platz machen, nicht siegen dürfen (!!) etc. pp. . Das gefällt mir an der heutigen Zeit eigentlich ganz gut, dass auch die Jungen losgelassen werden / einfach losfahren und dann auch gewinnen. Respekt gegenüber den alten, erfolgreichen Fahrern, gegenüber ihren Erfolgen...ja das sollte man haben! Aber unbedingt dafür dann warten, am Berg langsam fahren - hier immer wieder mein persönlicher "Lieblingsfahrer": Wenn Herr Cipollini am Anfang eines Anstieges (wenn er denn nicht wieder vorher aus der Rundfahrt ausgestiegen war!!) "Gruppetto" rief, hatten alle sich an seiner Geschwindigkeit zu richten die sich im Gruppetto befanden...und wehe da hat einer gezuckt - was soll(te) der Schei** denn, auch damals war es schon PROFI(!)sport und keine Jedermannveranstaltung (davon ab, da wartet gar keiner!).
 
Weder geschriebene noch ungeschriebene Gesetze sind in Stein gemeißelt, vielleicht sollte man die auch mal überdenken :)
Anderen den Sieg überlassen heißt woanders Wettbewerbsverzerrung, also ich finde alles war ok. Insbesondere aus dem Grund das Schachmann klargestellt hat warum er gewonnen hat - so viel sportliche Fairness sieht man eigentlich nirgendwo im Profisport.
 
Manchen kann man es vermutlich nicht erklären, trotzdem ein letzter Versuch:

Ungeschriebene Gesetze im Detail:​

Als unsportlich gelten insbesondere folgende Handlungen:
-Ausnutzung von Stürzen oder Pannen des direkten Kontrahenten in der Gesamtwertung: Um eine sportliche Entscheidung zu ermöglichen, wird gewartet, bis der Fahrer aufschließen kann.

Selbst die FAZ weiß es;):
Vuelta-Finale: Warum das Peloton sauer auf Movistar ist (faz.net)
Unsportlich, einen Sturz, Defekt, Verpflegung, etc. eines Kontrahenten aktiv, also mittels Angriff, auszunutzen;: Ja, das ist es.
Aber dann auch noch die Bremse zu treten und rumzurollen, bis der Protagonist wieder gemütlich im Feld ist, nein, das ist m.M.n., auch unter Fairplay Gedanken übertrieben.
Und wie gesagt: Wenn das gelten sollte, dann für ALLE Fahrer im Feld.

Aber @pjotr hat eigentlich nicht ganz Unrecht mit der viel wichtigeren Frage, warum Roglic da alleine war, so lange vor dem Ziel. Ich hab die Übertragung erst recht spät eingeschaltet, aber wie kann ein 2-fach gestürzter Kapitän so lange vor dem Ziel so viel alleine sein? Ist sogar selbst das eigene Team gegen ihn gefahren? ;)
 
Da bin ich persönlich aber auch geteilter Meinung muss ich sagen, gerade in Sachen Ehrfurcht, Platz machen, nicht siegen dürfen (!!) etc. pp. . Das gefällt mir an der heutigen Zeit eigentlich ganz gut, dass auch die Jungen losgelassen werden / einfach losfahren und dann auch gewinnen. Respekt gegenüber den alten, erfolgreichen Fahrern, gegenüber ihren Erfolgen...ja das sollte man haben! Aber unbedingt dafür dann warten, am Berg langsam fahren - hier immer wieder mein persönlicher "Lieblingsfahrer": Wenn Herr Cipollini am Anfang eines Anstieges (wenn er denn nicht wieder vorher aus der Rundfahrt ausgestiegen war!!) "Gruppetto" rief, hatten alle sich an seiner Geschwindigkeit zu richten die sich im Gruppetto befanden...und wehe da hat einer gezuckt - was soll(te) der Schei** denn, auch damals war es schon PROFI(!)sport und keine Jedermannveranstaltung (davon ab, da wartet gar keiner!).
Ich will diese Zeiten, in denen wahlweise der Don oder der Pate im Feld regierten und Neos und sonstige Frischlinge sinnlos im Feld erfolglos schmachten mussten, auch nicht zurück.

Die Zeit als aktiver Profi ist doch ohnehin relativ kurz. Da finde ich den aktuellen Zeitgeist auch wesentlich ansehnlicher und fairer. Wer die Leistung erbringt kann siegen oder vorn mitmischen. Natürlich sofern die Teamtaktik das zulässt.

Aber es gibt halt nicht mehr so offensichtliche Stupidität wie "früher." Du bist neu? Stelle dich erstmal jahrelang hinten an.
 
Aber @pjotr hat eigentlich nicht ganz Unrecht mit der viel wichtigeren Frage, warum Roglic da alleine war, so lange vor dem Ziel. Ich hab die Übertragung erst recht spät eingeschaltet, aber wie kann ein 2-fach gestürzter Kapitän so lange vor dem Ziel so viel alleine sein? Ist sogar selbst das eigene Team gegen ihn gefahren? ;)
Tony war in Etappe 5 raus. Van Emden und Hofstede haben gestern aufgeben müssen. Somit waren Roglic, Bennett, Kruijswijk und Oomen noch dabei. Alles keine wirklichen Bolzer.
Zumal sie ja wohl auch am Anfang des Rennens vorn Tempo gemacht haben sollen. Scheinbar wollte Roglic wieder auf Etappensieg gehen und hat dadurch seine Mannschaft verschlissen.
 
Aber @pjotr hat eigentlich nicht ganz Unrecht mit der viel wichtigeren Frage, warum Roglic da alleine war, so lange vor dem Ziel. Ich hab die Übertragung erst recht spät eingeschaltet, aber wie kann ein 2-fach gestürzter Kapitän so lange vor dem Ziel so viel alleine sein? Ist sogar selbst das eigene Team gegen ihn gefahren? ;)
Und wir reden hier von Jumbo-Visma, nicht von einer Minimannschaft.
 
Und wie gesagt: Wenn das gelten sollte, dann für ALLE Fahrer im Feld.

Genau das ist es... Ich verstehe einfach nicht, warum sowas nur für den Gesamtführenden gelten sollte. Hat der etwa eine Extrawurst? Wenn Schachmann das gleiche Problem gehabt hätte gestern und Jumbo so gefahren wären, wie Bora gestern, dann wäre das vollkommen in Ordnung? Weil Schachmann kein gelbes Trikot anhatte?

Finde ich ziemlich Schwachsinn dieses ungeschriebene Gesetz... Es sei denn man handhabt das so für alle Fahrer, die beispielsweise in den Top 10 GC sind.... Oder maximal 5 Minuten hinter dem ersten sind... Oder oder oder..... Oder einfach den Schwachsinn ganz aus der Liste der ungeschriebenen Gesetze rauaschmeißen.
 
...van Aert war gestern auch rel. lang allein. Irgenwie hab ich das Gefühl, Jumbo sollte mal seine Prioritäten / Planungen / Einteilungen / Taktiken überdenken. Man kann zwar auf vielen Hochzeiten ein Standardtänzchen wagen, aber für einen Galaauftritt reichts dann evtl. nicht aus....zumindest für das Finale der Hochzeit(en) nicht.
 
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Tony war in Etappe 5 raus. Van Emden und Hofstede haben gestern aufgeben müssen. Somit waren Roglic, Bennett, Kruijswijk und Oomen noch dabei. Alles keine wirklichen Bolzer.
Zumal sie ja wohl auch am Anfang des Rennens vorn Tempo gemacht haben sollen. Scheinbar wollte Roglic wieder auf Etappensieg gehen und hat dadurch seine Mannschaft verschlissen.
Ja, dass Roglic bzw. der Jumbo DS die Mannschaft früh hat arbeiten lassen habe ich aus den Kommentaren von Migels und Voigt auch so verstanden. Wenn es so war, war das ein weiterer grober taktischer Fehler der sportlichen Leitung von JV. Wenn man nicht mehr soviele Leute hat, muss man für Notsituationen wie Stürze oder Defekte Helfer "in Reserve" haben. Da kann dann ein Etappensieg nicht mehr so wichtig sein. Wenn JV trotzdem unbedingt den Etappensieg wollte ist das entweder naiv, überheblich oder beides.
 
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