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unterwegs mit dem klassiker

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Re: unterwegs mit dem klassiker
Zeit hat man erst wieder wenn die Kinder aus dem Haus sind.
Heute kriegt doch keiner mehr Kinder, ist total out...
Da ich sowohl 2 Kinder habe, arbeite und nebenher noch mal studiere kann ich wohl ganz gut urteilen. Früher hatte man mehr Zeit neben dem Studium, aber vieles war auch deutlich schwerer (da ist man z.B. gerne für Literaturrecherchen in eine andere Stadt gefahren).Aber auch heute haben die Studenten oft die Möglichkeite, sich den Tag anders einzuteilen, daher erscheint es vielen so, als ob sie mehr Zeit haben. Die treffen sich aber dann, wenn ich meine Kinder bespaße oder ins Bett bringe zum lernen.
Trotzdem verletzen mich solche Sprüche nicht, ich bin auch Lehrer und hab kein Problem mit den dummen Sprüchen. Jeder ist seines Glückes Schmied, wenn er Student oder Lehrer oder Beamter sein möchte, bitte.
Also los, faules Studentenpack, aufstehen, die Lehrer sind auch schon von der Arbeit zurück und die Beamten gehen gleich von der Mittagspause zum Kaffee!
 
Ist zwar völlig OT, aber ich habe auch mit zwei Kindern und einer voll arbeitenden Frau studiert. 10 Semester in Regelstudienzeit. Alles möglich, da muss eigentlich kein Student jammern er hätte keine Zeit für irgendwas. Und nein, ich habe keine Geisteswissenschaft oder Design studiert sondern etwas richtiges ;). Ohne Kinder hätte ich stundenlang radeln können. An einem Tag! :D

Kinder zu haben macht aber mehr Spaß und hält auch fit :).
 
Ist zwar völlig OT, aber ich habe auch mit zwei Kindern und einer voll arbeitenden Frau studiert. 10 Semester in Regelstudienzeit. Alles möglich, da muss eigentlich kein Student jammern er hätte keine Zeit für irgendwas. Und nein, ich habe keine Geisteswissenschaft oder Design studiert sondern etwas richtiges ;). Ohne Kinder hätte ich stundenlang radeln können. An einem Tag! :D

Kinder zu haben macht aber mehr Spaß und hält auch fit :).

Keiner sagte, dass der typische Student von heute unter einem Haufen Arbeit erstickt und keine Zeit für nichts hat. Nein, das ist es sicher nicht. Studieren ist immernoch eine der entspanntesten Lebensabschnitte, die man sich so vorstellen kann. Dennoch, im Vergleich zum typischen Studenten von früher (damit meine ich vor Bologna bis ca. 70er), denke ich, hat man durchaus weniger Zeit, wenn man sein Studium ernst nimmt. Ich hab das "Glück" beide Situationen, sprich vor und nach Bologna - in Alt- und Neu-Studiengang zu erleben und auch die Leute, die um mich herum waren beobachten können. Durch Bologna hat sich einiges geändert.

Und warum Geisteswissenschaften oder Design (ich nehme an, du meinst damit Kunst u.Ä.) etwas unrichtiges sein sollen hätte ich auch noch gern gewusst und vor allem, was dann dieses "richtige" sein soll, das man so studieren kann.
 
Wissenschaftsformen gegeneinander auszuspielen ist sooo 1959 … :rolleyes:

Als sog. Geisteswissenschaftler verstehe ich ja trotzdem genug von 'echter' Epistemologie, um zu wissen, dass individuelle Erfahrungen keinen Beweiswert haben – aber wenn ich mich an meine Studienzeit und meinen damals wahrlich interdisziplinären Freundeskreis denke: die Leute aus den MINT-Fächern mit ihren Lehrbüchern und Vorlesungsskripts hatten eigentlich größere Freizeitgestaltungsmöglichkeiten als die geisteswissenschaftlichen Magisterstudenten… Unter meinen engeren Bekannten und Freunden haben gerade die vielbeschworenen 'typischen Geisteswissenschaften-'Studenten vor Bologna (zumindest die, die ihr Studium ernst nahmen) mit Sicherheit mehr gearbeitet und vor allem mehr Eigeninitiative fürs Fach aufgebracht – weil eben klar war, dass man mit dem für die Lehrveranstaltungen und möglicherweise Prüfungsordnungen Nötigen zwar Scheine kriegt, aber keine zuverlässige wissenschaftliche Bildung. Wenn's dann halt 12 oder gar 14 Semester wurden, nun gut: dafür war die Diss. in zwei, drei Jahren fertig…
'Bologna' hat das geändert, aber nur indem nun die Illusion erzeugt wird, man könne alle Fächer/-kombinationen so studieren, als gäbe es ein verbindliches, ein für allemal in der Prüfungsordnung festgelegtes Lernpensum und als wären Credit Points ein Maß für Wissen… Das ist m.E. schlimmer, als Carbon für Fahrradrahmen zu verwenden.
 
Na Medizin wollen wir aus der Liste aber mal wieder schön streichen, nich wahr... wer sich 5 Jahre andauernd mit Koffeintabletten wach hält nur um Dinge auswendig zu lernen und am Ende eine 30 Seiten Diss schreibt, in der Sekundärdaten von einem anderen ausgewertet werden, um dafür den Dr. zu bekommen hat für mich den Titel Student einfach nicht verdient.
 
Wissenschaftsformen gegeneinander auszuspielen ist sooo 1959 … :rolleyes:
Das ist m.E. schlimmer, als Carbon für Fahrradrahmen zu verwenden.
was will uns der dichter den damit sagen?
dipl ing studium mint, mäßig bis keine freizeit, durch werkststudententätigkeit für den unterhalt und noch weiter uniprojekte zum horizont erweitern.
zum rennradeln erst gekommen um schnell von a nach b zu kommen. bzw um den kopf frei zu strampeln.

und wohl bald entwicklungsing für leichtbau im composite bereich, daher die frage was der vergleich zu anfang soll.
 
Na Medizin wollen wir aus der Liste aber mal wieder schön streichen, nich wahr... wer sich 5 Jahre andauernd mit Koffeintabletten wach hält nur um Dinge auswendig zu lernen und am Ende eine 30 Seiten Diss schreibt, in der Sekundärdaten von einem anderen ausgewertet werden, um dafür den Dr. zu bekommen hat für mich den Titel Student einfach nicht verdient.
Es geht gar nich um den Aufwand, sondern die Reputation! Also was die Durchschnittsoma meint, was sinnvoll ist zu studieren. Und da scheiden Gesiteswissenschaften nun mal aus, das ist ein Hobby! Für Omas zählen doch nur Ärzte und Anwälte. Und als Arzt kann man wenigstens ein richtiger Doktor werden. Ähm, Tschuldigung, als Arzt IST man ein richtiger Doktor!
 
@Bianchi-Hilde Ich find den "meine Oma"-Ansatz ja nicht schlecht, aber hier kam der Vorwurf von nem Akademiker, der vermutlich nach 1920 (wahrscheinlich sogar nach 1959) geboren ist ;) Dass die Durchschnitsoma nur zum Hausarzt "Doktor" sagt und von jedem Doktor denkt, dass er Arzt ist, ist mir klar - selbst die Sprechstundenhelfer bei meinem Hausarzt sprechen immer nur von ihm als "der Doktor".. könnt ich jedes Mal schreien und um mich schlagen. Aber darum ging's ja nich, sondern im Kern gehts hier ja drum, warum die Naturwissenschaften und damit verwandte Disziplinen immer meinen, die einzigen "richtigen Fächer" zu sein - bzw. die, die eine solche studiert haben, das denken. Zumal, die Mathematiker... eigentlich sind sie ja Geisteswissenschaftler.
 
was will uns der dichter den damit sagen?
dipl ing studium mint, mäßig bis keine freizeit, durch werkststudententätigkeit für den unterhalt und noch weiter uniprojekte zum horizont erweitern.
zum rennradeln erst gekommen um schnell von a nach b zu kommen. bzw um den kopf frei zu strampeln.

und wohl bald entwicklungsing für leichtbau im composite bereich, daher die frage was der vergleich zu anfang soll.

welcher Vergleich denn? :confused:

Was ich damit meine, ist bloß: es ist kompletter und doppelter Unsinn zu behaupten, man könne entweder 'echte' Wissenschaften studieren und habe dann ein echt hartes, arbeitsreiches Leben oder so freizeitmäßig in irgendwelchen 'Laberfächern' rumhängen, die auch Omi nicht für 'richtige Wissenschaften' hält. Dass dieser Unsinn weit verbreitet ist und auch ein großer Prozentsatz von z.B. Germanistik-Studienanfängern da mal hingeht, weil man meint, Deutsch könne man ja schon, oder Medienwissenschaften qualifiziere für 'später mal was mit Medien', macht die Sache nicht besser, im Gegenteil.

Also, kurz und knapp: 1. Arbeitsauslastung/Engagement sind nicht fachabhängig, sondern an individuelle Motivationen und Interesselagen gebunden. Wer('s) wissen will, arbeitet mehr – egal, ob als Dipl. Ing., Cand. med. oder Mag. phil. … 2. Zu meinen, nur man selbst betreibe 'echte Wissenschaft', weil man was 'hartes Naturwissenschaftliches' studiere/studiert habe, oder nur man selbst sei so wirklich gebildet, weil man dicke, alte Bücher lese anstatt zu rechnen, hat mehr mit Standesdünkel oder mit was weiß ich für welchen psychologischen Problemen zu tun als mit dem, was Wissenschaften leisten. Auch hier gilt: Natürlich kommt das bei sog. 'Naturwissenschaftlern' und sog. 'Geisteswissenschaftlern' gleichermaßen vor, aber blödsinnig bleibt es trotzdem.

Ach so: 'Bologna' – die Illusion, man könne wissenschaftliche (Aus-)Bildung in welchem Fach auch immer nach festgefügten Leistungspunktekatalogen in vorgegebener Zeit abhaken… Ja nun, dieser Irrtum dürfte uns in den nächsten Jahrzehnten vermutlich noch richtig teuer zu stehen kommen, in jeder Beziehung.
 
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