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Werbeversprechen werden wahr - ein Schau(ff)fensterrad geht auf Reisen

derArmin

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Zwischen Karlsruhe und Rastatt
Endlich geht's los, aber vorher noch ein paar einleitende Worte von @Bridgestone RS 800:


Wir – eine offene Gruppe von Forumsteilnehmer/innen, „angestiftet“ von @marcfw – dokumentieren hier die Durchführung eines Projekts, das als Idee bereits vor vielen Jahren in einem anderen Forum geboren wurde, aber seinerzeit leider nicht zur Ausführung gelangt ist: Eine Staffelfahrt mit einem Schauff Trophée Lancôme durch Deutschland (und durch die Schweiz).

Angefangen hat alles mit und in diesem Thread; ein paar Informationen zum Rad, um das es hier zentral geht, finden sich beim Hersteller Schauff.

Das verwendete Rad, das seinerzeit (wohl 1985) von Rudi Altig für eine Werbekampagne des französischen Parfumherstellers Lanccôme entworfen, und vom mittelständischen Fahrradunternehmen Schauff in Remagen gebaut wurde, ähnelt mit seinem geschwungenen Rahmen, dem 24“-Vorderrad, dem Hornlenker und der aerodynamischen Scheibe im Hinterrad zeitgenössischen Zeitfahrrädern, ist aber im Gegensatz zu diesen aus zwar soliden und funktionalen, aber doch eher einfachen Komponenten aufgebaut. Seine Hauptaufgabe war seinerzeit, als Schaufensterdekoration auf eine Kosmetikserie von Lancôme aufmerksam zu machen; die Räder wurden anschließend im Rahmen eines Preisausschreibens versteigert und finden sich heute in einer großen Bandbreite von Ge- und Verbrauchszuständen in den entsprechenden Auktions- und Kleinanzeigenportalen.

Wir (die Gruppe interessierter Forumsteilnehmer/innen) haben ein solches Rad erworben, und @derArmin hat es freundlicher Weise in einen fahrbereiten Zustand versetzt. Da einige Teile nicht mehr original waren bzw. fehlten (… so z. B. die Scheiben im Hinterrad, die natürlich an diesem Rad keinesfalls fehlen dürfen! …), wird das Rad auf seinem Weg über die Staffelstationen noch einige Veränderungen erfahren.

Außerdem müssen wir als Zugeständnis an das breite Spektrum von erforderlichen Sattelhöhen zwei Sattelkerzen mitreisen lassen, zusammen mit einem kleinen Basis-Werkzeugset, so dass das Rad auf dieser Reise mit einer Satteltasche ausgestattet sein wird, was natürlich dem Gedanken des Zeitfahrrads etwas zuwiderläuft – aber wir wollen ja fahren. ?

Einstweilen ist geplant, diese Staffeltour beim Hersteller Schauff in Remagen enden zu lassen, wo es zu diesem Anlass dann eine entsprechende Veranstaltung geben wird – Genaueres wollen wir noch nicht verraten, aber unser „Reise-Rad“ wird jedenfalls nicht alleine bleiben … ?

In diesem Thread werden wir nun die Reisestationen dokumentieren, mit Bildern (und vielleicht auch Videos) der jeweiligen Fahrer/innen.
In Hinblick auf ein mögliches Video, das wir (... jedenfalls, wenn es gut läuft ... ;) ) nach Abschluss der Rundfahrt zusammenstellen werden, wäre es gut, wenn jede/r Mitfahrer/in an einem markanten Ort seiner Heimat ein Foto machen (lassen) könnte. Wir schlagen vor, dass die Aufnahme immer von vorne rechts (also von vorne schräg auf die Antriebsseite des Rades gesehen) erfolgen sollte, wobei der/die Fahrer/in dann jeweils links (also hinter dem Rad) stehen sollte.
Abgesehen von diesem "Standardbild" können und sollen die Mitfahrer/innen natürlich gerne schöne/interessante/originelle Bildeindrücke von ihrer jeweiligen Reise posten - da ist also eure Kreativität gefragt ... :)

Noch eine Bitte an alle Mitleser/nnen: In diesem Thread sollen wirklich nur Beiträge von Mitfahrer/innen gepostet werden, damit die Sache übersichtlich bleibt - für Kommentare, Diskussionen und Geblödel aller Art ist der oben verlinkten Ursprungsthread zum Schauff Trophée Lancôme der richtige Ort. :)



Heute Morgen bei Kilometerstand von 1,4 war es endlich soweit.
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Das Wetter war besser als angekündigt und so machte ich mich auf den Weg von Rheinstetten nach Offenburg um @Alberto da Giussano das Rad zu übergeben.
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Bei Baden Baden machte ich einen kurzen Schlenker in die City um euch und dem Rad ein paar Eindrücke zu vermitteln.

Vor dem Casino
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Bei den Arcaden
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Vor dem Theater
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Bei dem Foto vor dem Theater wurde ich wegen des Rades von einem Taxifahrer angesprochen.
Gleich waren sie alle versammelt und jeder kannte natürlich jemanden mit einem Rennrad oder hatte selbst eines. Der Plausch hätte sicher noch länger gedauert, wäre ich nicht auf meiner Mission gewesen :)
Vor Appenweier wurde ich nochmal angesprochen, diesmal von einem Rennradfahrer mit Hut, der selbst auf Stahlräder steht und sogar unser Forum kennt. Hat mir von einem älteren Colnago erzählt, das er kürzlich gekauft hat. Also, wenn du jetzt hier mitliest, dann stell doch das Colnago bitte im "Fang des Tages" mal vor ;)

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In Offenburg am Hbf. hab ich mich dann mit @Alberto da Giussano getroffen.

Ankunft
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Übergabe
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Weiterfahrt
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Meine Fahrstrecke:
Rheinstetten - Rastatt - Baden Baden - Bühl - Achern - Renchen - Appenweier - Offenburg

Hat richtig Spaß gemacht und ich wünsche allen eine schöne, pannenfreie und vor allem eine unfallfreie Weiterfahrt.
 
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Re: Werbeversprechen werden wahr - ein Schau(ff)fensterrad geht auf Reisen
Hilfreichster Beitrag geschrieben von erni65

Hilfreich
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Ankunft in Freiburg

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die Tageskilometerleistung kann sich sehen lassen für so einen alten Klepper! Es hat dafür zwei Fahrer gebraucht, wobei sich der zweite Fahrer sich jetzt so fühlt, als hätte er die gesammte Strecke allein gemacht....?

Später mehr, jetzt haben erst einmal die sozialen Verpflichtungen..ähh Versprechungen für die Abendgestaltung Vorrang...
 
Nach der Radübernahme vom @derArmin gings erstmal westwäts raus aus Offenburg. Ich wollte ins Rheintal und dort flußaufwärts über die Dörfer fahren, wo sich der Verkehr erfahrungsgemäß in Grenzen hält. Es sollte eine Tour werden, die so ziemlich alles zu bieten hatte, was einem so als Radler widerfahren kann. Auf dem Weg nach Ichenheim wurde diese eine Wolke da oben immer dunkler. Zuerst entlud sie sich noch so, daß es angenehm war aber dann zeigte sie mir doch noch, wer hier das Sagen hatte. Also erst mal unterstellen

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Kaum hatte ich mein Vesper ausgepackt, wars auch schon wieder vorbei und es konnte weitergehen. Richtung Meisenheim bin ich dann mal versehentlich nicht den gelben Richtungsweisern für normale Straßen gefolgt, sondern den grünen für die Radwanderer. Gemerkt hab ich das dann aber erst, als es bereits zu spät war und die Pave in Strade Biance überging. Natürlich gab es erst einmal kilometerlang kein Entrinnen und zurück wollte ich natürlich auch nicht. Also durch! Das Lancome hat sich dabei sogar achtbar geschlagen. Irgendwann gabs es dann wieder ziemlich guten und frischen Asfalt und so konnte ich am Tacho endlich mal wieder die 3 vorne sehen. Aber nicht lange! Jetzt frischte der Südwestwind zunehmend auf und ich musste mich in den Kampfschweinmodus begeben, wenn ich weiterkommen wollte. Die 3 vorne zeigte sich alsbald dann auch wieder aber anders, als gewünscht: bei der Temperatur! War ja klar, daß ich zu diesem Zeitpunkt auch nichts mehr zu trinken hatte, außerdem fragte ich mich, warum ich eigentlich so eine Trinkflaschenattrappe mit mir rumkutschieren muß: ja klar, wegen der Show! Wenigstens lag jetzt Rust vor mir, da erhoffte ich mir umtriebige Infrastruktur und vor allem Getränke, ist doch dieses kleine Dorf durch die Aktivitäten der Mack Brüder zur Vergnügungs-Weltstadt empor gewachsen.

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Leider gab es alles, wonach ich mich sehnte, nur hinter den Eintrittstoren! Davor gab es nichts...also weiter! In Rheinhausen gab es endlich was: einen Obstverkauf am Straßenrand. Ich hab sofort eine ganze Schale Erdbeeren verdrückt, außer Schnaps gabs allerdings keine Getränke. Trotzdem ging es etwas gestärkt dann zum nächsten Etappenziel, dem geschichtsträchtigen Ort...

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Ich will ja mal schwer hoffen, daß alle wissen, worum es hier mal ging....

Hier gab es auch endlich etwas zu trinken! Wo? Ja klar, aus einem Kühlschrank beim Döner. Auf die ist wenigstens Verlass!

Inzwischen ging es am mittlerweile erreichten Kaiserstuhl entlang. Über Forchheim, Riegel, Bahlingen, Eichstetten nach Bötzingen. Als ich Bötzingen Richtung Gottenheim verlassen hatte, kamen schon mal die Gedanken in mir auf, wie ich denn meine Tour im Forum präsentieren sollte. Mitten in diese Gedanken rein kam dann das





PPfffffffffffffffffffffffffff.......!






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Ersatzschlauch etwas aufgepumpt: Luft hält. Reifen abgefingert, nichts feststellbar. Also rein damit und aufpumpen. Es kommt keine Luft rein!! Schau ich mir den defekten Schlauch genauer an und muß feststellen, daß er nicht auf der Außenseite, sondern innen den Schaden hat, was nichts anderes, als ein defektes Felgenband bedeutet. Sah dann so aus:

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und so reifte schließlich widerwillig die Erkenntnis, daß erstens meine Mechanikerehre nicht wieder hergestellt werden konnte und zweitens, daß die Fahrt an genau dieser Stelle nun definitiv zu Ende war!

Zum Glück hab ich aber einen Schutzbrief und so konnte ich den Notdienst anrufen. Jetzt zeigte es sich, wie weitsichtig es damals war, diese Leistung in den Ehevertrag mit aufzunehmen! :)

Ein paar Stunden hab ich ja jetzt noch, um dafür zu sorgen, daß @Bridgestone RS 800 ein wieder fahrfertiges Rad unter den Hintern bekommt.
 
Nachtrag:

Damit wurde alles wieder gut:

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Im Täschchen sind jetzt wieder 2 taugliche Schläuche und ein neuer im Laufrad, außerdem noch ein zweiter Reifenheber..;)

Auf jeden Fall konnte dann tatsächlich heute morgen die geplante Übergabe zu @Bridgestone RS 800 stattfinden..

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Und dann wurde von mir ja noch das obligatorische Poserbild mit eingezogenem Bauch verlangt

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... und damit übernehme ich dann mal hier von @Alberto da Giussano . :)

Von Weil am Rhein nach Freiburg bin ich mit der Bahn gereist (52 Minuten, 7,80 Euro inkl. Nahverkehrsoption); Freiburg begrüßte mich freundlich:

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Angesagt war eigentlich ein ganz anderes Wetter: den ganzen Tag regnerisch und windig. Es war allerdings zu sehen, dass da vielleicht auch gelegentlich zwischendrin mal ein heftiger Gewitterschauer niedergehen könnte:

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Angereist bin ich mit einem "Schrankkoffer" (eine Satteltasche im englischen Stil, aus einer ehemaligen Fototasche umgearbeitet), und der war rappelvoll:

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obwohl wirklich nur das Nötigste drin war (darunter auch eine Werkzeugzusammenstellung und ein Ersatzschlauch).

@Alberto da Giussano hatte mich freundlicher Weise zum (zweiten) Frühstück eingeladen, was natürlich ein toller Einstieg in den "Arbeitstag" ;) war. Für seine schönen Räder hatten wir allerdings leider nur begrenzt Zeit - hier ein elsässisches Rad von 1950, dessen Erwerbsgeschichte alleine schon faszinierend war:

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Dann habe ich mich den erforderlichen Anpassungen des Schauff Trophée Lancôme für die heutige Fahrt gewidmet, und konnte dabei auf die gut ausgestattete kleine Kellerwerkstatt von @Alberto da Giussano zurückgreifen (mein Werkzeug blieb also in der Tasche) - vielen Dank noch einmal dafür !
Übrigens passte die 25,8 mm-Sattelstütze ohne Ausgleichsblech perfekt in das Sattelrohr (sie saß auch bei ganz gelöster Klemmschraube so fest, dass sie nur mit dem montierten Sattel bewegt werden konnte) - es ist also beim Stützentausch kein Ausgleichsblech erforderlich.

Während Alberto da Giussano und seine Lebenspartnerin sich für die Tour umzogen, hatte ich ein bisschen Zeit, mich mit dem Trophée Lancôme zu beschäftigen.

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Alberto da Giussano hatte das Rad nach seinem gestrigen Abenteuer repariert und sehr gründlich gereinigt - es blinkte regelrecht in der Sonne. :) Und das schöne Shimano 'Golden Arrow'-Schaltwerk freute mich natürlich besonders - es ist ja einer meiner "stillen Favoriten":

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Auch die Kombination von Kinderrutsche und "Zeitfahrrad" hatte was - echt swoopy :) - man beachte, wie harmonisch hier der Hornlenker in den Handlauf der Rutsche überzugehen scheint (übrigens zufällig, nicht gestellt):

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In Bezug auf die vordere Bremse hatte Alberto da Giussano mich allerdings darauf hingewiesen, dass diese im angezogenen Zustand relativ viel Spiel hat (es sah nach Verschleiß der Arme im Bereich des Mittelbolzens aus). Um das schon einmal vorwegzunehmen: Insgesamt würde ich die Bremsleistung des Trophée Lancôme als akzeptabel beschreiben, jedenfalls im Rahmen der seinerzeitigen Technologie; steile Bergabfahrten könnten allerdings noch mal ein anderes Thema werden ...

Ein weiteres viel diskutiertes Thema ist die Übersetzungsbandbreite am Trophée Lancôme; um auch das schon vorwegzunehmen: Für mich war der derzeitige "Ausbauzustand" völlig o.k. und - allerdings im vorwiegenden Flachland, mit einigen wenigen Steigungen und Rampen. Das kleinere 38er Kettenblatt, das jetzt mit dem Rad mitreist, könnte in anderen Regionen schon noch relevant werden.

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Tatsächlich problematisch ist die "Getränkeversorgung" am Trophée Lancôme - mit der originalen Flasche ist ist in dieser Hinsicht wirklich nichts mehr anzufangen (... aber sie muss natürlich trotzdem auf jeden Fall dranbleiben ! :) ), und ein zusätzlicher Flaschenhalter könnte nur entweder vor dem Lenker (wo derzeit eine Tasche hängt), oder in Triathleten-Manier hinter dem Sattel montiert werden.

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Und dann ist da noch "Gepäcksituation" - wir haben aktuell die Lenkertasche (ich habe das 38er Kettenblatt mit hineingetan), dann habe ich da meinen "Schrankkoffer", den es tatsächlich braucht (da eben z. B. eine Trinkflasche mit hineinpassen muss), und zusätzlich gibt es noch die T-Shirts, die auf diesem Bild im schwarzen Leinenbeutel vor dem Rad liegen - jede Menge Zeugs, "... everything but the kitchen sink !" ;) :

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Gleich geht's weiter mit Teil 2 - bleiben Sie dran ... ?
 
Teil 2

Und dann war da ja noch die Sorge um die Sitzposition, und wie mein Rücken/Nacken das alles so auf ca. 70 km bewerten würde - dazu kommen wir dann später ... ? :

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Erst mal ging's jedenfalls mit dem obligatorischen Übergabefoto los - dazu mussten wir natürlich passend "ergrünen":

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... et voilà (... Bauch mal nicht eingezogen ... ?):

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... und hier das offizielle Startfoto:

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Alberto da Giussano und seine Partnerin haben mich dann tatsächlich über die Hälfte der Distanz weiter begleitet, was nicht nur eine schöne Geste war, sondern auch durch ihre Ortskenntnis zu schöneren Strecken mit weniger Autoverkehr führte. Außerdem frischte der Wind deutlich auf (wohl sogar noch stärker als am Vortag), und trotz meiner überaus aerodynamischen Position war es doch oft angenehm, etwas Windschatten zu haben ... ;)

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Gelegenheit zum themengerechten sportlichen Ausgleich gab es zwischendrin auch ;) :

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Wir haben dann in Neuenburg Pause gemacht:

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- der Rathausplatz dort ist sehr hübsch gemacht und derzeit fast komplett mit Schirmen der anliegenden Restaurants bestückt.
Mir konnte ja die Apfelsaftschorle beinahe gar nicht groß genug sein - wow, so ein Durst ... :

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Anschließend trennten sich dann unsere Wege, und meine freundlichen Gastgeber/Reisebegleiter machten sich auf die Rücktour (... mit Rückenwind :) ...), etwas erweitert mit einem größeren Bogen.

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Ich fuhr dann Richtung Altrhein weiter, weil ich den Rest der Strecke bis zur Weiler Gemarkung am Rhein entlang fahren wollte.
Allerdings war das Rad dann etwas müde und hatte gewisse Rückenschmerzen, daher haben wir dann erst mal eine - ähm, Nacken-Erholungspause eingelegt ;)

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... nach einer kurzen Unterbrechung folgt gleich Teil 3 ;) ...
 
... der Himmel war aber auch wirklich faszinierend - man konnte dabei zusehen, wie sich die Wolken ständig umbildeten und ganz unterschiedliche Wolkenbilder an den Himmel zauberten:

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Auch die Landschaft drum herum war ganz o.k. ;):

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... aber irgendwann musste ich das Rad dann doch mal daran erinnern, dass wir noch ein paar Kilometer zu fahren hatten ... ;)
Also ging es weiter Richtung Rhein; dort steht ein Gesundheitsratgeber, der allerdings nicht so recht weiterhalf ?:

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... diese Position schien mir noch am ehesten hilfreich für Trophée Lancôme-Fahrer:

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Na gut - dann stattdessen lieber klassisches "Wegweiser-Posing" ?:

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Und dann war "Kilometer machen" angesagt, mit nur noch einer kurzen Unterbrechung an der Bootslände Bad Bellingen, bei Rheinkilometer 189 (ab Mündung) - vielleicht bekommen wir ja später noch ähnliche Bilder vom Mittel- oder Niederrhein:

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Der Weg entlang des Altrheins wird dort (ab Höhe Fessenheim/FR - dort steht auch jener uralte Kernreaktor, der nun endlich in drei Tagen abgeschaltet wird - yay !) auf der anderen Seite immer von der A 5 begleitet, mit entsprechendem Lärmteppich - die Tonspur zum Landschaftsfilm ist dort also nicht ganz so erfreulich:

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An diesem Punkt - in der Gegend von Istein - sah der Himmel in meiner Fahrtrichtung streckenweise schon bedenklich aus, deswegen habe ich ordentlich "Gas gegeben", was mit dem Trophée Lancôme auch auf Schotterwegen erstaunlich gut geht:

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... und dann war auch bald Weil am Rhein erreicht (... well, kind of ... ;) ):

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... gleich folgt der abschließende Teil 4 ...
 
Fangen wir den letzten Teil mal mit einem kleinen off-topic-Bild für die "Pufferküsser" unter uns an ... ;) Der Schutthaufen links neben dem Bahnsteigdach besteht aus den Überresten des eigentlich ganz hübschen und auch baulich noch gut erhaltenen Bahnhofs Haltingen, den ich vor einigen Jahren im Bahnhöfe-Thread vorgestellt hatte - allerdings war sein Schicksal auch seinerzeit bereits besiegelt, da künftig ein Abzweiggleis über seine frühere Grundfläche verlaufen wird:

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Aber das soll natürlich nun nicht das prägnante Weil am Rhein-(ex-)Gebäudefoto darstellen. Das über Weil hinaus bekannteste Gebäude ist vermutlich der dekonstruktivistische Bau des Vitra Design Museums von Frank Gehry (1989), deswegen soll es stellvertretend für dieses 31.000 Einwohner-Städtchen stehen:

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... die spanischen Fiberglas-Wohnkuben im Vordergrund sind nur eine temporäre Installation im Rahmen unserer aktuellen Ausstellung, was mir natürlich Gelegenheit gibt, diese mal ganz beiläufig zu bewerben ... ? :

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... im Hintergrund sieht man hier auch die 'Balancing Tools' von Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen, die fünf Jahre älter sind als das Museumsgebäude:

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... da meine persönliche Vorliebe für Hochformate nicht von allen Menschen geteilt wird, wollte ich auch noch ein Querformatbild aufnehmen - da reagierte das Trophée Lancôme allerdings genervt und fiel um (... nix passiert, puh ...):

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... im dritten Anlauf stimmte dann alles: Querformat, das Rad blieb stehen, und sogar die Sonne kam kurz wieder heraus:

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Nun zum Resümee dieses Tages aus meiner Sicht: Es war insgesamt ein sehr schöner und gelungener Tag, mit sehr viel besserem Wetter, als es zu erwarten war. Außerdem habe ich den sehr freundlichen und großzügigen Forumskollegen @Alberto da Giussano und seine Partnerin kennengelernt - vielen Dank noch mal an euch beide, eure Unterstützung hat vieles so viel einfacher und erfreulicher werden lassen.

Übrigens kam der Regen dann später tatsächlich noch, und nicht zu knapp - wenn es unterwegs auf der Fahrt so geregnet hätte, wäre das eine sehr andere Veranstaltung geworden ... :

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Das Trophée Lancôme ? Es klingt banal, aber auch ich kann bzw. muss nun sagen: Das Dings sieht zwar seltsam aus, ist aber dennoch ohne Zweifel ein richtiges Fahrrad, mit dem man richtig fahren kann.
Die Sitzposition und die Überhöhung sind natürlich schon - ähm, herausfordernd ;) aber letztlich irgendwie zu bewältigen (... wenn auch unbestreitbar mit einem nicht ganz kleinen Rekreationsbedürfnis nach ca. 70 km ... ? ).
An sich ist alles gut und brauchbar an diesem Rad - natürlich nicht zuletzt auch dank der Überholung durch @derArmin - selbst der stark durchgebogene Sattel war (... wider Erwarten ...) ganz o.k. Das Lenkerband ist sehr brauchbar, allerdings haben die Hände durch die starke Überhöhung viel Gewicht zu tragen, daher sind gut gepolsterte Radhandschuhe sehr zu empfehlen.

Und hier noch das abschließende Bild für die Buchhaltung - dies ist der aktuelle Kilometerstand des Trophée Lancôme:

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Morgen (Montag, 29. Juni) und übermorgen werde ich dann ein bisschen am bzw. für das Trophée Lancôme arbeiten, und am Dienstag wird @Optivi es dann in Basel übernehmen (also kommen noch ca. 5 km 'junk miles' auf dem Tacho dazu).

Danke für die Aufmerksamkeit ! :)
 
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So - ich habe das Rad nun gestern Abend in Basel an @Optivi übergeben:

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Übergabe-Tachostand:

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Gute Fahrt, Optivi, und hoffentlich viel Vergnügen mit dem Schauff Trophée Lancôme !

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(... und ja - die Sattelstütze haben wir dann im Anschluss schon noch wieder gegen die kürzere originale getauscht ... ;) ).
 
4. Etappe: Basel-Brunnen

Mit der 4. Etappe erfolgte die erste Station in der Schweiz. Das Schauff reiste somit von Basel nach Brunnen, wo User @faliero es übernehmen sollte. Wie es sich für eine solche Rundreise gehört, traten auch auf dieser Etappe weitere Probleme auf, die zum Teil auch dem Planungsgeschick meiner Wenigkeit verschuldet waren. Aber der Reihe nach.


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Nach den ersten drei Etappenfahrern @derArmin, @Alberto da Giussano und @Bridgestone RS 800 durfte ich das Schauff in bestem Zustand übernehmen: Forumianer Bridgestone scheute keinen Einsatz und so kam das Rad mit Scheibe und neuem Sattelbezug in die Schweiz. In der Abendsonne konnten wir am Rhein die Übergabe dokumentieren und Bridgestone erzählte mir daraufhin alles, was ich über das Schauff wissen musste. Für mich als (passend zum Renner) noch grüner Neuling in der Materie ein sehr spannender Austausch.

Dann galt es, die nächste Etappe zu planen. Von Basel nach Brunnen sind es über 140km, es war also klar, dass ein Teilstück mit dem Zug bewerkstelligt werden sollte. Also suchte ich mir in der Innerschweiz einen schönen Pass, der mich dann irgendwie nach Brunnen führen sollte: Als spannende Route zeichnete sich bald folgende aus: Mit dem Zug nach Luzern, von dort aus dem Vierwaldstättersee entlang nach Alpnachstad und Kerns, wo der Aufstieg zum Ächerlipass (1458 m. ü. M.) erfolgen sollte mit der Abfahrt nach Dallenwil, danach zurück an den See (Beckenried), diesen mit der Fähre nach Gersau überqueren und dann die letzten km nach Brunnen. Das wäre eine Strecke von gut 70km gewesen.

Aber: Sowohl mein Vorgänger als auch mein Nachfolger rieten mir von der Passfahrt ab: die Strecke zu steil/anspruchsvoll für einen mir nicht wirklich passenden Rahmen mit spezieller Geometrie. Daneben kamen mir selber ebenfalls Zweifel aufgrund der Bremsleistung. Zudem ist die kleinste Übersetzung 42-28 auch kein Zuckerschlecken. Darum wollte ich mich zuerst ein wenig an das Rad gewöhnen. Statt gleich am darauf folgenden Tag weiter zu reisen, sollte also eine „Zwischenstation“ eingebaut werden. Damit nahm ich aber in Kauf, dass ich die „richtige“ Etappe dann an einem regnerischen Tag machen musste. Die 4. Etappe bestand somit aus zwei Teilen, einer kleinen Ausfahrt in der Region Basel und der Strecke Luzern-Brunnen.

Erster Teil: Basel-Chrischona-Basel (21,1 km)

Die Strecke von Basel zum Fernsehturm auf dem Basler Hausberg St. Chrischona ist eine beliebte kurze Feierabendstrecke mit einem kurzen steilen Anstieg. Eine ideale Strecke also, um das Fahrverhalten des Schauffs bergauf und bergab kennenzulernen.

Bei wunderbarem Wetter ging es ziemlich flott den Berg hinauf. Erste Beobachtung: Als kleingewachsener bereitete mir die Überhöhung keine oder nur wenige Probleme. Auf gerader Fläche kann man schon ziemlich gut Speed aufbauen und kommt schön voran. Bergauf hatte ich logischerweise etwas zu kämpfen. Da ich mit meinem Rossin eine 39-28-Übersetzung fahre, war das aber eigentlich auch kein grosses Problem. Für eine längere steile Strecke ist der Fahrkomfort aber natürlich nicht ideal.

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Nach dem kurzen Fotoshooting folgte der für mich wichtigste Teil, die Abfahrt. Und meine Befürchtung sollte bestätigt werden: Für längere Abfahrten ist die Bremsleistung doch etwas mager. Dazu kommen die wirklich lauten Quietschgeräusche beim Hinterrad. Für grössere bzw. für grosse Menschen dürfte es zudem zu Nackenverrenkungen kommen. Kurz: Die Abfahrt machte nicht wirklich Spass und führte zur Entscheidung, den Pass auszulassen.

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Bei der Rückfahrt gab es noch einen Zwischenstopp bei meiner Stammkneipe, wo gerade ein Spiel des FC Basel lief. Das Schauff zog dabei viele Blicke auf sich, ich wurde auch auf das Rad angesprochen. Über das Spiel selbst bleibt nicht viel zu sagen, sogar die Abfahrt machte mehr Spass. :rolleyes:

Zuhause hiess es dann, die Streckenplanung zu überdenken...
 
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Zweiter Teil: Luzern-Brunnen (57,8 km)


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Der zweite Teil der Etappe führte das Schauff per Zug von Basel nach Luzern. Die Strecke sollte nun also ohne Ächerlipass befahren werden, aber gleichwohl die gleiche Zwischenstation Beckenried beinhalten, denn von dort aus sollte es per Fähre über den See gehen. Ich beschloss daher, möglichst den See entlang via Horw nach Beckenried zu fahren und dann weiter Richtung Trieb, wo ein kleiner Anstieg auf eine schöne Aussicht führen sollte. Anschliessend wieder dem See entlang zurück nach Beckenried auf die Fähre.

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Nach den obligaten Fotos mit der Kappelbrücke im Hintergrund hiess es zuerst einmal, den Weg aus der Stadt hinaus zu finden. Die Wettersituation war zu Beginn beinahe perfekt, eitel Sonnenschein bei angenehmer Temperatur. Die Fahrt durch die Dörfer am See traumhaft. Doch schon bald sollten sich Pleiten, Pech und Pannen dazugesellen.

Entgegen meiner ursprünglichen Planung mit Strassenkarten beschloss ich während der Fahrt spontan, die geplante Route zu verlassen, um noch näher am See fahren zu können. Der See führt ja unweigerlich zum Ziel, was konnte schon schief gehen?

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Nach dem Abstecher nach malerischen Kehrsiten-Dorf ging bei einem kurzen Aufstieg nichts mehr: Das Hinterrad war auf einmal schief, touchierte den Rahmen und blockierte daher komplett. Nichts ging mehr. Und just in diesem Moment begann der erste Regenschauer. Also absteigen, Rad lösen, bestmöglich zentrieren (der Seitenschlag blieb) und weiterfahren.

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Zum Glück kam es ein paar hundert Meter später zu einem richtigen Regenstoss, darum bemerkte ich nämlich, dass ich meinen Rucksack (inklusive Schauff-Trophy-Flasche und unseren Tour-Shirts!) beim Ort der Radzentrierung liegenlassen habe. Über den Regen, aber vor allem über meine Dummheit fluchend sprintete ich zurück und holte mir meinen Rucksack.

Jetzt aber! Jetzt sollte es wieder schneller vorwärts gehen. Oder?
 
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Die nächste „Pleite“ folgte nicht viel später: Die Fahrt durch diese versteckten Dörfer war trotz Regenschauer sehr schön und ich klopfte mir schon innerlich auf die eigene Schulter, da diese improvisierte Strecke doch viel schöner war. Bloss ging es dann plötzlich nicht mehr weiter. Eine Zahnradbahnstation versperrte den Weg. Und an der Kasse erhielt ich die Information, dass es keinen Weg darüber gäbe, aber auch keinen Weg den Berg hinauf. Ich müsse also entweder umkehren oder aber die Zahnradbahn benutzen. Umkehren wollte ich nicht und wer weiss, was mich dafür oben erwartet? Ausserdem schien es mir noch witzig, dass die Schauff Trophy Tour auch einen Zahnradbahnabschnitt beinhalten sollte. Dass ich dann trotz Velotageskarte ein Extrabillett für das Schauff kaufen musste, obwohl ausser mir kein Schwein auf dieser Bahn war, liess mich nochmal innerlich fluchen. Aber was solls.

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Auf der Höhe fand ich mich inmitten einer riesigen Hotelanlage wieder, welche wohl ausschliesslich für gutbetuchte Menschen konzipiert ist.

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Nun musste ich mit der Hilfe der Karte den Weg finden, der mich dann endlich wieder back on Track brachte. Das gestaltete sich schwieriger als erwartet. Nach einer kurzen Strecke mit wunderbarer Aussicht stand ich vor einem Verbotsschild.

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Der Abzweiger kurz davor war ebenfalls gesperrt: Ich war mitten in einem Golf-Ressort! Das war ja eigentlich ganz passend zum Schauff Lancome, aber ich wollte jetzt einfach da raus. Also wieder zurück zum Hotel, doch auch dieser Weg war eigentlich mit Fahrverbot versehen! Ein netter Hotelmitarbeiter verriet mir dann, dass die Anlage eigentlich privat sei, aber Wanderer und Wanderinnen hier durchgehen dürfen und ich auch, sofern ich das Velo einen halben Kilometer schiebe. Das habe ich dann artig gemacht. Als ich endlich diesem Mikrokosmos entflohen war, zeigte sich eine wunderbare Aussicht:

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Bei dieser Abfahrt bestätigte sich mein Entscheid: Es war ein Krampf, maximalbremsend herunterzukommen. Unten angekommen konnte ich dann endlich mal wieder richtig in die Pedale treten und die Gemeinden Ennetbürgen und Buochs schnell hinter mir lassen. Nun war ich etwas mehr als eine Stunde zu früh in Beckenried, aber auch etwas spät dran, um die geplante Fahrt auf den Seelisberg oberhalb von Treib durchzuziehen.

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Ich beschloss daher, einfach mal drauf los zu fahren, so weit mich die Strecke eben bringt und dann rechtzeitig umzukehren. Als rechter Hand der Wegweiser für die Auffahrt zur Klewenalp erschien, zuckte es kurz in den Fingern. Warum nicht die Auffahrt wagen und dann mit der Gondel wieder nach unten? Ich befürchtete aber, dass es mir zeitlich nicht reichen würde und verwarf den Gedanken sogleich wieder. Ausserdem begann es nun zu regnen, als ob es kein Morgen gäbe. Irgendwann führte der Weg den See entlang in eine Sackgasse mit einem kleinen Unterstand. Die metallenen Platten in Kombination mit der abgewrackten Holzfassade gefiel mir nicht nur als Regenschutz, sondern schien mir ein toller Hintergrund für ein weiteres Bild. Auf dem Bild ist es aber leider nur annähernd so eindrücklich.

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Danach machte ich mich auf den Weg zur Fähre zurück und machte die Überfahrt nach Gersau. Das Schauff hatte somit eine Fahrt mit dem Zug, einer Zahnradbahn und einer Fähre. Ob es wohl mal auch fliegt?

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Von Gersau nochmal ein paar km in schönem Speed hinter mich gebracht bis nach Brunnen, wo mich @faliero dann in Empfang nahm.

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Tacho-Anzeige bei der Übergabe (326.5)

Faliero hat mich sogar zum Abendessen eingeladen, das ich leider dankend ablehnen musste, da ich am Abend noch weiter musste. Er hat mich daraufhin zum Bahnhof gefahren, weshalb ich gerade noch die ideale Zugverbindung erwischt habe. Vielen Dank @faliero für die kurze (und angebotene) Gastfreundschaft und vielen Dank meinem Vorfahrer @Bridgestone RS 800 für all die Arbeiten am Schauff und die Instruierung. Es ist doch wirklich eine tolle Erfahrung, Menschen aus der virtuellen in der echten Welt kennenzulernen und über unser aller Hobby zu fachsimpeln.

Viel Spass bei der 5. Etappe in Richtung Bodensee, lieber @faliero!

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So ... und nun der (kurze) Bericht von Teil 1 der 6. Etappe:

Los ging es für mich am Samstag Abend nach der Übergabe in Stein am Rhein (CH) durch Martin. Am Rhein entlang fuhr ich auf einer Schotterpiste über die grüne Grenze nach Deutschland, wo ich dann auf den Radweg wechselte, der um die komplette Halbinsel Höri verläuft. Über Horn, Moos-Iznang bin ich dann von Radolfzell am Bodensee scharf links über Steißlingen Hegau abgebogen.

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Der Rhein bei Horn

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kurzer Stopp bei Freunden... und weiter auf der Allee Richtung Radolfzell...

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Heiligkreuzkapelle bei Steißlingen

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