So pauschal trifft das nicht zu. Bei sonst gleichen Parametern, Speichen,
Felgen und Nabe erzielt man die größte Steifigkeit bei Radial mit Speichenköpfen innen, weil hier der Speichenwinkel am günstigsten ist.
Um die Steifigkeit zu beeinflussen, kann man ebenso an Anzahl und Stärke der Speichen, den Einsatz einer seitensteiferen Felge und an den Winkeln mittels Flanschdurchmesser "stellen".
Ansonsten gilt für radial hinten erst einmal das Gleiche wie für vorne: Der Nabenflansch sollte stabil genug sein und keine Filigranarbeit a la Campa Sheriffstern-Nabe und genug "Fleisch" um die Speichenlöcher haben.
Zudem müssen Antriebskräfte übertragen werden. Deswegen sollten die Speichen auch tangential liegen, zumindest in ausreichender Anzahl, bzw Stärke.
In der Regel ist halb-radial dahingehend auch unkritisch, solange man das einkalkuliert und die "verbliebenden" Speichen ausreichend dimensioniert.
Ich habe sogar mal, gegen mein Anraten, für jemanden ein Hinterrad komplett radial eingespeicht - einfach so, reines "Gestaltungsobjekt" ohne tieferen Sinn: H+Son Eero, 43mm Alu Felge mit 48 1,8mm DD Speichen und Hochflanschnaben und starrer Antrieb. Das Ding hält der Lehrbuchmeinung - und meiner - zum Trotz immer noch und ist immer noch so "rund" wie am ersten Tag. Der Fahrer ist allerdings auch ein Leichtgewicht von unter 60 kg.