Ich denke da sind die persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten gefragt. Wer auf ner Mehrtagestour kurzfristig die Ernährung umstellt wird ggf. Probleme mit der Verdauung bekommen.
Ich persönlich esse öfters und gerne Müsli mit jeder Art von Flocken, das passt mir gut. Ein Honig oder Marmeladenbrot zum Frühstück mag ich auch. Genauso wie Schinken und Käse.
Was ich nicht gerne habe ist italienisches Frühstück wo es nur Kekse und und Kuchen gibt.
In den Trainingsferien (Frankreich) habe ich mir je nach Ort ein belegtes Baguette ins Trikot gesteckt oder auf das Oberrohr geklebt. Auf Kreta haben wir gehalten und griechisches Allerlei gegessen. In Spanien spanisches Allerlei. Setzte aber immer voraus, dass man eine entsprechende Pause gemacht hat. In Frankreich haben wir durchgezogen und das Baguette wurde entsprechend der Distanz immer Kürzer. Je nachdem dann noch ne Banane und auch mal ein Riegel (da ich mehr Hunger habe nehme ich da normale Müsliriegel (trocken, wegen der Sonne / Schmelzen)), auf langen Touren auch mal ein Gel, dann gerne die salzigen von Sponser. Gibt auch diese "Tubengels", die kann man auch prima in der Trinkflasche auflösen.
Fürs Trinken habe ich in Frankreich eine Flasche mit hoch dosiertem Isogetränk (Wasser + Pulver) mitgenommen, die andere mit Tee gefüllt. Wenn der Tee leer war, habe ich einen Teil vom Iso in die leere Flache gekippt und mit Wasser (Supermarkt, Tanke, Strassencafe usw.) aufgefüllt.
Ne Zeit lang gab es von Sponser auch so eingeschweisste Pulverportionen für eine Trinkflasche, die man gut in die Trikottasche stopfen konnte - mir hat das mit der zweiten Flasche aber dann besser gepasst.
Was bringt es, wenn Du Salzwasser im Bidon mitführst, aber das Zeug kaum trinken magst?
Einer von meinen Velokollegen der öfters Probleme mit Krämpfen hat nimmt z.B. Magnesiumtabletten mit und wirft sich die ein, wenn er merkt, dass es langsam los geht.
Und bei Touren zwischen 100 und 200 km sehe ich für trainierte die Ernährung auch nicht so als Knackpunkt.
Ein viel grösseres Problem ist das persönliche Ego.
Wenn du mit 8 Kerlen trainieren gehst und an jedem noch so kleinen Hügel ein Schwanzvergleich eingefordert wird, ist die Ernährung schnell sekundär.
Am dritten oder vierten Tag haben schon zwei blaue Beine und bleiben daheim.
Am fünften Tag seilen sich 3 von der Königsetappe früher ab.
Und am letzten Tag bleiben zwei ganz vom Velo...
Meine Faustregel war immer für die ersten drei Tage nicht überpacen. Alles andere kann ich für mich persönlich für die restlichen Tage mit Leidensfähigkeit wegstecken.
Ich denke das individuelle Pacing ist wichtiger als die schulbuchmässige Ernährung.