Warum sollte eine 2m Person ein Kinderfahrrad fahren?
Warum soll jemand der damit zufrieden ist und keine Beschwerden hat, das nicht tun?
Ich kenne z.B. Leute (mich inklusive), welche ihr letztes Jugendrad auch als Erwachsene noch 10 und mehr Jahre problemlos und mit viel Freude weiter gefahren sind.
Mit einem 62er Rahmen fährt jemand mit 1,70 bis zur ersten Ampel und fällt dann um, weil er mit den Füssen nicht zum Boden kommt?
Wenn jemand nicht allzu kurze Beine hat, der
Sattel voll eingefahren und der
Sattel selbst recht flach ist, geht das problemlos.
Auch dieser Fall ist nicht ungewöhnlich, wenn z.B. Kinder/Jugendliche die (alten) Räder der Eltern fahren.
doch gibt es. Sowohl draussen auf der Straße, als auch hier im Forum, gibt es genug Leute die Probleme haben, weil die Rahmengrösse/Geometrie nicht passt.
Genau, WENN sie Probleme haben, dann ist es definitiv falsch. Wenn sie aber keine Probleme haben und sich wohl fühlen und zufrieden sind, dann ist es nicht falsch, nur weil das "Schulbuch" eine andere Grösse/Geometrie empfiehlt.
Ich bin seit 50 Jahren auf dem Rad unterwegs und seit jeher versuchen die Nerds die Normalos auf dieser Welt zu belehren, was richtig und was falsch sei. Interessanterweise war Richtig immer nur genau das, was im Trend lag und das war logischerweise immer genau das, was an der TdF gefahren wurde. Und alles was nicht dem jeweiligen Zeitgeist resp. dem TdF Vorbild entsprach, war falsch.
Als von den Pros eher lange Räder bevorzugt wurden hat man Leute verspottet, welche kompakte Räder mit grosser Überhöhung fuhren. Da war die Rede von armen Erwachsenen, welche noch ihr Jugendrad fahren müssen und Fahnenstangen als Sattelstützen verwenden.
Kaum gab es die ersten Clickpedale an der Tour, wurden Freizeitfahrer die noch Riemchen an den Pedalen hatten, als lebensmüde bezeichnet.
Das nur zwei Beispiele von vielen.
Und heutzutage ist es offensichtlich in den Augen gewisser Freaks nur richtig, wenn man ein möglichst kompaktes Rad mit viel Überhöhung, im Flachland ein Aero, in den Bergen ein Light, Tubeless, hakenlose
Felgen, grosse Maulweiten, 28mm
Reifen, Slope-Geo, Carbon, nach innen geneigte STI, Wachs statt Öl, Aeroklamotten, gendergerechter customized
Sattel, Scheibenbremsen, für Speed ein Race, für gemütliche Runden ein Endurance, fürs Gelände ein Gravel statt MTB, .... fährt. Habe ich noch was vergessen?
Aber ja, die Industrie ist sehr dankbar für solche Meinungsmacher welche den Leuten permanent das Gefühl vermitteln, sie müssten regelmässig ein neues Rad kaufen, weil plötzlich etwas out (sprich falsch) ist, das vor kurzem noch hip (sprich richtig) war.