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BMC Aufbau/Ursachenforschung nach Bruch Schaltauge, Umbau Schaltwerk RD6800SS / RD8000GS

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Hallo zusammen,

vor ein Paar Wochen habe ich mir ein gebrauchtes BMC Teammachine Slr02 gekauft, leichter Oldschool Carbon Renner von einem alten Herrn, der seiner Angabe nach nur 200-300km runtergespult hatte. Beim Besichtigen und Probefahren haben sich die Aussagen bestätigt, sah alles neu aus, speziell am Antrieb kann man es ablesen.

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Nun zu meinen Problemen. Auf der zweiten Tour habe ich an einem steilen Anstieg aufs kleinste Blatt vorne (36-52) geschalten und auf der Kassette aufs größte Ritzel (11-28). Dabei waren ratternde / Schleifende Geräusche vom Hinterrad / Antrieb zu hören. Hab kurz angehalten und geschaut, das Schaltwerk hat nicht an den Speichen geschliffen. Weiter war nichts offensichtliches zu sehen. Je stärker ich gekurbelt habe, desto intensiver wurde das Geräusch. Sobald ich hinten aufs zweite Ritzel geschalten habe, waren die Geräusche weg.

Glücklicherweise hab ich es bis nach Haus geschafft, wo ich dann später auf Ursachenforschung gegangen bin. Zunächst hörte sich das Geräusche nach reibenden Speichen an. Beim reintreten in der Ebene im kleinsten Gang ist dann das Schaltauge gebrochen... Resultat

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Schaltwerk, Kette, Speichen, Außentülle und Schaltzug kaputt... Die Teile inkl. Schaltauge und Felgenband sind inzwischen alle da, erste Arbeiten erledigt (Speichen getauscht, Felgenband neu und zentriert).

Aktuell beschäftigen mich zwei Dinge
1. hat einer von euch eine Idee, ob das ratten die Ursache für den Bruch des Schaltauges war? Schaltung lief soweit sauber... Eine Vorschädigung des Schaltauges kann ich nicht ausschließen.

2. Ich baue aktuell von der RD6800SS auf RD8000GS um. Der Käfig ist nen Tick länger weil, irgendwann evtl. von 11-28 auf 11-32 umgebaut werden soll. Muss ich, selbst wenn ich von SS auf GS umbaue die Kette verlängern? Vermute ja, und wenn um wie viele Glieder? Wenn auf 11-32 umgebaut wird, ist es klar dass die Kette länger werden muss.

PS... Bin beim Rennrad neu, fahre seit 2011 das dritte MTB, schraube da immer selbst und habe mir das BMC als Ergänzung zum Einstieg gekauft :) Probleme mit Schaltungen oder zerlegtes Schaltwerke kenne ich vom MTB nur, wenn ein Ast oder Stein rasiert wurde...

Grüße Patrick
 
Zuletzt bearbeitet:

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Re: BMC Aufbau/Ursachenforschung nach Bruch Schaltauge, Umbau Schaltwerk RD6800SS / RD8000GS
Schau mal hier:
bmc .
Kenne die Konstruktion des Schaltauges nicht genau, aber wie es auf dem Bild mit der Bruchstelle aussieht, hat dieses eine sog. Sollbruchstelle, um eine Überlastung des Ausfallendes/Rahmens zu vermeiden.
Aus dem imposanten Schadensbild zu schließen, bist du aber mit ganz viel Schwung noch etwas weiter getreten, gelle?

Ich könnte mir vorstellen, dass das Schaltauge schon bei den von dir beschriebenen Geräusche auf dem größten Ritzel eine Vorschädigung hatte und sich das dann einfach weiter entwickelt hat - sozusagen.


Zu einer Kettenlängenberechnung kannst du auch z.B. die Rohloff-Formel verwenden.

( Fahrrad) Kettenlängen - Formel nach Rohloff

LK = 0,157 x a +0,5 Z1 + 0,5 Z2 +2

Lk = die Gliederanzahl der Kette
a = Länge der Kettenstrebe (Mitte Tretlager/Hinterachse)
Z1 = Zähnezahl des größten Kettenblatt
Z2 = Zähnezahl des größten Ritzel

EDIT: Fast übersehen – willkommen hier im Forum und einen ansonsten flowigen Einstieg in RR-Fahren.
 
Vielen Dank für deine Antwort :) den Einstieg mit dem quasi neuen Rad hatte ich mir bissel smoother vorgestellt, ohne Kernschrott nach 120km meinerseits...

Hier ein Bild des zerstörten Schaltauges
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Muss es noch unter der Lupe inspizieren, vllt. schaffe ich es auch an ein Mikroskop um den Bruch Verlauf besser zu sehen.

Bei der Fehlersuche bin ich kräftig ins Pedal und kurz nach OT rechts ist es gebrochen, da hatte ich natürlich ziemlich Schwung bis UT, war etwas viel Pech dabei...

Stelle mir natürlich die Frage, ob technisch etwas falsch war, was zum Bruch führte was nun beim Wiederaufbau verbessert werden kann, oder obs vorher einfach einen Knacks hatte.

Ah der gute Rohloff, super Sache - dann kann ich direkt bissel rechnen und evtl. einen guten Kompromiss finden.
 
Vielen Dank für deine Antwort :) den Einstieg mit dem quasi neuen Rad hatte ich mir bissel smoother vorgestellt, ohne Kernschrott nach 120km meinerseits...

Hier ein Bild des zerstörten Schaltauges
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Muss es noch unter der Lupe inspizieren, vllt. schaffe ich es auch an ein Mikroskop um den Bruch Verlauf besser zu sehen.

Bei der Fehlersuche bin ich kräftig ins Pedal und kurz nach OT rechts ist es gebrochen, da hatte ich natürlich ziemlich Schwung bis UT, war etwas viel Pech dabei...

Stelle mir natürlich die Frage, ob technisch etwas falsch war, was zum Bruch führte was nun beim Wiederaufbau verbessert werden kann, oder obs vorher einfach einen Knacks hatte.

Ah der gute Rohloff, super Sache - dann kann ich direkt bissel rechnen und evtl. einen guten Kompromiss finden.
Eindeutig die vermuteten Sollbruchstellen.
da allerdings in Summe vier Verbindungspunkte bestehen, verläuft ein Abriss evtl. wie von dir beschrieben.
So aus der Hüfte, würde ich sagen, dass ist auch eine sehr zarte Konstruktion, die BMC bestimmt nicht ohne Grund so sensibel ausgelegt hat und somit halte ich eine Vorschädigung für hochwahrscheinlich.
Letztlich gibt es nix, was du beim Zusammenbau besser machen kannst, außer später beim Handling Impacts am Schaltwerk tunlichst zu vermeiden.
 
Das Design des Schaltauges ist seitens BMC schon sehr filigran gehalten - das war der erste Gedanke nach dem Fiasko... Teile führt man nur so aus, wenn man die Ausfallenden und den Rahmen schützen muss, wie Du sagst als Sollbruchstelle. Ist ja die übliche Funktion, optisch scheint es mir nur besonders sensibel ausgeführt zu sein, oder irre ich mich im Vergleich? Wie gesagt, kenne den Kram nur von den MTBs und das primär von den Am Fully, bei denen alles massiver ist :D

So ganz zufrieden bin ich damit nicht, weil ich bedenken habe, dass es wieder passiert.

Weis jemand ob die BMC Räder generell für Schaltaugenbrüche anfällig sind?

Impact gering halten hängt ja primär mit dem Schaltwerk zusammen, oder sollten zb mehrfacher Sprünge vermieden werden? Ist das Rd8000 hier smoother als das Rd6800?
 
Du hast das Bike gebraucht gekauft so kannst du ja nicht ausschließen das der Vorbesitzer das Schaltauge schon mal verbogen und dann wieder gerichtet hat. Das Richten mag Alu nicht sonderlich gerne. Hast du nun in einen blöden Moment eine ungünstige Kettenposition mit zu viel Druck auf der Kette bricht so ein gerichtete Schaltauge auch mal ab.
 

2. Ich baue aktuell von der RD6800SS auf RD8000GS um. Der Käfig ist nen Tick länger weil, irgendwann evtl. von 11-28 auf 11-32 umgebaut werden soll. Muss ich, selbst wenn ich von SS auf GS umbaue die Kette verlängern? Vermute ja, und wenn um wie viele Glieder? Wenn auf 11-32 umgebaut wird, ist es klar dass die Kette länger werden muss.
...
Nein, so lange die Übersetzung nicht verändert wird, benötigt GS keine längere Kette als SS.

Ich hatte das auch vermutet, der Praxistest widerlegte es jedoch.
 
Wahrscheinlich war einfach das Schaltwerk schlecht eingestellt und dessen oberes Röllchen hatte Kontakt zum größten Ritzel - daher zunächst due Geräusche und dann hat's halt bei zuviel Kontakt die Sache zerrissen.
was anderes kann es fast nicht gewesen sein , zumal es ja auch beim fahren laute Geräusche machte.
Bleibt die Frage ob der Vorbesitzer jemals diesen Gang gefahren ist.
 
Muss direkt was los werden, vielen Dank für eure Expertise und die konstruktiven Tipps! :)
freut mich, dass Foren heut noch ernst genommen werden und selbst Rennrad Anfänger wie ich gute Tipps bekommen.

Kurze Wasserstandsmeldung.
  • Außenhüllen getauscht
  • neuer Schaltzug ist eingebaut
  • Kette gemäß Anleitung gekürzt
  • neues RD 8000 GS Schaltwerk verbaut
  • Schaltwerk eingestellt

Das Rd8000 schaltet im Vergleich zum Rd6800 schon smoother, gefällt mir gut - viel hilft das auch der Lebensdauer des Schaltauges.

Offen ist nun noch
  • hinteres Laufrad nochmal zentrieren...
  • Steigung in der Nähe suchen und im kleinsten Gang unter Last reintreten

Bei einer kurzen Fahrt vorher aufem kleinsten Blatt und größten Ritzel gabs noch leichte Geräusche. Waren leicht ähnlich zu den vor dem Fiasko

Hier mal ein Bild des Abstand des Schaltwerk zum Ritzel

Kleinstes Blatt, größtes Ritzel
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Großes Blatt, kleinstes Ritzel
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Klemmt oder rattert beim rückwärts drehen nichts. Schaut das aus eurer Sicht soweit gut aus?
 

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Hallo zusammen,

wollt mich nach der heutigen ersten Fahrt melden. Hab das hintere Laufrad nochmal zentriert, das muss für den Feinschliff aber noch zum Experten mit Zentrierständer.

Aber fährt soweit super, das Schaltwerk hinten habe ich während der Fahrt noch gar hin getrimmt, das Rd8000 schaltet richtig smooth, schöner und genauer als das RD6800.

Vielen Dank für euren Support hier :) Geräusche aufem kleinsten Blatt und dem größten Ritzel gibt's keine mehr. Vermute das tatsächlich die B Screw nicht gut eingestellt war.

Verblüffend für mich nach 200km mitm Renner ist einfach, wie das Ding im Vgl. zum Canyon Neuron Al7 2023 mit 13,7kg und 2,4 Zoll Bereifung auf der Straße läuft. Mit dem Renner macht man richtig km, da muss man seine Touren streckentechnisch großzügiger planen.
 
Hallo zusammen,

wollt mich nach der heutigen ersten Fahrt melden. Hab das hintere Laufrad nochmal zentriert, das muss für den Feinschliff aber noch zum Experten mit Zentrierständer.

Aber fährt soweit super, das Schaltwerk hinten habe ich während der Fahrt noch gar hin getrimmt, das Rd8000 schaltet richtig smooth, schöner und genauer als das RD6800.
Klugscheixxer on:

bei dir ist ein RX800 also Ultegra RX montiert.

Klugscheixxer off

Du kannst mal versuchen wie es sich verhält wenn du den Kettendämpfer auf off stellst. Ist der kleine graue Hebel!) Das kann auch dazu beitragen das die Kette ruhiger läuft. Ich brauch das Teil selbst im Gelände am Gravel oder CX Bike nicht.
 
Klugscheixxer on:

bei dir ist ein RX800 also Ultegra RX montiert.

Klugscheixxer off

Du kannst mal versuchen wie es sich verhält wenn du den Kettendämpfer auf off stellst. Ist der kleine graue Hebel!) Das kann auch dazu beitragen das die Kette ruhiger läuft. Ich brauch das Teil selbst im Gelände am Gravel oder CX Bike nicht.
Den Hebel kenne ich vom MTB, gibt's aber bei meinem Ultegra Schaltwerk nicht.

Ist tatsächlich ein RD8000, das Bild der RX ist doch von dir? :D
 
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