Campa Vento 16-HPW - Erfahrungswerte gesucht, Bremsrubbeln am Felgenstoß

[cryptocat]

Moin Schwarmhirn,

ich bin hier ja nicht mehr so aktiv wie einst, aber ich hätte mal wieder ne astreine Klassikerfrage.

Und zwar hab ich letztes Jahr ein Pinarello Dyna mit 9-fach Record gekauft, welches ich nach einigen Restaurationsarbeiten (festgegammelten Vorbau absägen, Reste aus Gabelschaft holen, Tretlagergewinde nachschneiden und fräsen, G-Federn an den Ergos erneuern, Chrom polieren) wieder sehr gerne fahre.

(Kam über die Klassiker zum Rennrad, fahre aber seit ein paar Jahren kaum noch Stahlräder, bzw. habe sie bis auf eines alle verkauft.)

Vor ca. zehn Jahren hatte ich mal die Ur-Shamal, die Felge dürfte ja dieselbe geblieben sein. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob das bei denen auch so war, deshalb zu meiner Frage:

Ruckeln diese Felgen bei euch auch am Felgenstoß?


Im Alltagsbetrieb hab ich Campa Neutron drauf. Passt aufgrund der Farbe nicht optimal, fährt sich aber super.

Jetzt hab ich mal spaßeshalber meinen alten Satz Campa Vento 16-HPW eingebaut und naja, sieht super und stilecht aus, aber das Bremsverhalten ist zum Kotzen.

Am Felgenstoß ruckelt bei jeder Radumdrehung stark. Aber richtig stark. Vorne wie hinten. Sanftes Bremsen nicht so recht möglich.

Die Felgen sind eigentlich nicht durchgebremst, zwar gut Verschleiß, aber noch nicht kritisch. Auch die Felgenhörner sind grade.

Waren die bekannt dafür, oder haben meine Exemplare einen Defekt? Ich kenn das noch von klassischen Felgen, dass ein gesteckter Stoß leicht ruckeln kann. Aber bei meinen Ventos ist es extrem!

Also an Shamal/Vento-Besitzer (silberne Hochprofil-Campa-Felgen allgemein, denke ich): Habt ihr das mit dem Felgenstoß auch?

Ich danke.

 

[Benno Berghammer]

Also an Shamal/Vento-Besitzer (silberne Hochprofil-Campa-Felgen allgemein, denke ich): Habt ihr das mit dem Felgenstoß auch?

Knut meinte mal zu mir Shamal sind höher. Hatte selbst noch nie welche deswegen kann ich dazu nichts sagen.

Ich fahre nahezu neuwertige Ventos und da hab ich das Problem auch vorne, bewege das Rad aktuell kaum, aber mir ist es schon öfters aufgefallen. Ich denke es ist nicht so extrem wie bei dir aber dennoch etwas störend.

 

[roykoeln]

Mein Shamal vorne rubbelt auch, hat das aber nicht von Anfang (gebraucht gekauft) an getan.
Zentrieren hat nicht geholfen, man erwischt die Stelle nicht.

 

[Lorebo]

habe Shamals wie Ventos, bei allen Laufrädern kein unrundes Bremsverhalten.

 

[cryptocat]

Okay, vielen Dank.

Dann scheint das ja öfters so zu sein.

Wahrscheinlich wird es mit steigendem Flankenverschleiß schlimmer, weil da im gesteckten Stoß quasi eine Verstärkung ist, die für eine breitere Flanke am Stoß sorgt? Müsste mal messen.

Aber durch sind die noch lange nicht, da hab ich viel schlimmere Bremsflanken gesehen. Schade, dass ansonsten gute Laufräder deswegen "unfahrbar" werden.

Ich weiß, dass meine alten Shamals (mit C-Rec Naben) auch ein leichtes Geräusch am Stoß hatten, aber das war noch tolerierbar und hat das Bremsverhalten nicht ruiniert.



Ich hab den Laufradsatz frustriert wieder rausgenommen. Es sieht hübsch aus, aber im Alltag will ich sowas nicht fahren müssen. Eigentlich will ich sowas gar nicht fahren müssen, starke Bremsruckler beeinträchtigen die Sicherheit enorm.

Sanft an eine Ampel heranbremsen kaum möglich, je langsamer man wird, desto härter die Ruckler.

Eher was für einsame Runden auf einsamen Landstraßen, nichts in der Stadt.

 

[zwofuenfzehn]

Mich würde dahingehend einmal interessieren, inwiefern man noch X-Jahren an ein frühes Systemlaufrad einen hohen bis mittelmäßigen Anspruch haben kann?

Die Teile wurde ja nicht für den Alltagsgebrauch konzipiert. Überspitzt formuliert sind es dekorative Einwegprodukte für den Renneinsatz, oder?

 

[Lorebo]

Mich würde dahingehend einmal interessieren, inwiefern man noch X-Jahren an ein frühes Systemlaufrad einen hohen bis mittelmäßigen Anspruch haben kann?

Die Teile wurde ja nicht für den Alltagsgebrauch konzipiert. Überspitzt formuliert sind es dekorative Einwegprodukte für den Renneinsatz, oder?

Bei meinem Alltagsventosatz aus iwo um 1995 steht nun das dritte paar Felgen an, so ganz Einweg ist es doch nicht.

@cryptocat mach die Bremsfläche mal mit nem Radierschwamm aus der Drogerie sauber.

 

[Benno Berghammer]

Okay, vielen Dank.

Dann scheint das ja öfters so zu sein.

Wahrscheinlich wird es mit steigendem Flankenverschleiß schlimmer, weil da im gesteckten Stoß quasi eine Verstärkung ist, die für eine breitere Flanke am Stoß sorgt? Müsste mal messen.

Aber durch sind die noch lange nicht, da hab ich viel schlimmere Bremsflanken gesehen. Schade, dass ansonsten gute Laufräder deswegen "unfahrbar" werden.

Ich weiß, dass meine alten Shamals (mit C-Rec Naben) auch ein leichtes Geräusch am Stoß hatten, aber das war noch tolerierbar und hat das Bremsverhalten nicht ruiniert.



Ich hab den Laufradsatz frustriert wieder rausgenommen. Es sieht hübsch aus, aber im Alltag will ich sowas nicht fahren müssen. Eigentlich will ich sowas gar nicht fahren müssen, starke Bremsruckler beeinträchtigen die Sicherheit enorm.

Sanft an eine Ampel heranbremsen kaum möglich, je langsamer man wird, desto härter die Ruckler.

Eher was für einsame Runden auf einsamen Landstraßen, nichts in der Stadt.

Würde auch erstmal auf Fehlersuche gehen, mit ner Messuhr mal abfahren. Und dann schauen was dabei rauskommt.

 

[cryptocat]

Mich würde dahingehend einmal interessieren, inwiefern man noch X-Jahren an ein frühes Systemlaufrad einen hohen bis mittelmäßigen Anspruch haben kann?

Die Teile wurde ja nicht für den Alltagsgebrauch konzipiert. Überspitzt formuliert sind es dekorative Einwegprodukte für den Renneinsatz, oder?

Die Ersatzteilversorgung/Reparierbarkeits-Diskussion brauchen wir ja nicht führen, das ist klar.

Aber wenn man die Teile nicht gerade bei Dreckswetter verheizt und ab und an pflegt, kann man durchaus weiterhin Spaß damit haben. Natürlich gibt es leichteres und steiferes.

Und meiner Meinung nach wurden die schon für den Alltagsgebrauch gebaut. Weil: Alufelge und Clincher.

Die Profis waren schon ab `94 mit den Boras unterwegs. Carbonfelge ist nochmal empfindlicher und der Preis natürlich exorbitant, aber "Rennmaterial" waren eben diese. Und damit auch für Schlauchreifen.

Ich hab selbst z.B. nen Satz Bora G3, von 2003! Das sind fast zwanzig Jahre. 1300g, leicht, relativ steif durch 2:1 hinten.

Die Teile sind immernoch top, natürlich nicht mit so breiten Felgen wie heute, aber ansonsten meinen mittelhohen Ansprüchen genügend.


Ob das dekadent ist? Wahrscheinlich...

Ich hab das anfangs auch so gesehen.

Aber ich hab mittlerweile locker zehn Sätze Carbonlaufräder im Stall, die alle billig verramscht wurden, weil halt doch nicht mehr der neueste Schrei.

Gerade seit der Umstellung auf Scheibenbremsen konnte man da tlw. gute Schnäppchen machen, oder die Besitzer haben sie auf dem Gebrauchtmarkt verscherbelt, weil "Felgenbremsen=veraltet".

Natürlich hab ich bis heute ein ungutes Gefühl, sowas in der Stadt, auf Radwegen etc. zu bewegen. Bisher noch nichts passiert, aber ein größerer Stein oder ein Schlagloch könnten die Carbonfelge zerstören.

Eher was für Genusstouren auf guten und einsamen Straßen. Sowas hab ich hier (Großraum Stuttgart) halt erst, wenn ich 30-50km rausfahre und gezielt suche. Deswegen heiz ich auch mal im Alltag auf Carbonrädern durch die Gegend. Bringt ja doch nichts, wenn man das schöne Material nicht nutzen will.

Aber meistens halt doch ein altes Rad mit Schrammen und alte Neutrons. Da kann nicht so viel passieren.

 

[Recordfahrer]

Mich würde dahingehend einmal interessieren, inwiefern man noch X-Jahren an ein frühes Systemlaufrad einen hohen bis mittelmäßigen Anspruch haben kann?

Die Teile wurde ja nicht für den Alltagsgebrauch konzipiert. Überspitzt formuliert sind es dekorative Einwegprodukte für den Renneinsatz, oder?

Die besagten Shamal/Vento-Laufräder sind beileibe keine "dekorativen Produkte für den Renneinsatz", sondern (laut O-Ton des damaligen Entwicklungschefs von Campa) "für den Alltagsgebrauch geeignet", sogar die 12-Speichen-Shamals. Ich selbst habe einen Satz 12/16er Shamal Titanium am Zweitrad im Einsatz, ohne Probleme (das Vorderrad hatte dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum), allerdings zähle ich mit 60kg Fahrergewicht zu den Fliegengewichten, zum anderen habe ich die nie mit irgendwelchen Standard-Bremsklötzen mit eingebackenen Bremspartikeln malträtiert, sondern immer schon mit schwarzen Swissstop-Klötzen. Allerdings fahre ich die weniger aus aerodynamischen als aus nostalgischen Gründen... @cryptocat: Ist der Felgenstoß etwas versetzt, oder wird der beidseitig nach außen dicker, oder sogar nach innen dünner, weil der Vorbesitzer es vielleicht im Bestreben ein vorhandenes Bremsruckeln zu beseitigen, etwas übertrieben hat? Falls versetzt, kannst Du versuchen, den Stoß mit einer bei Rossmann oder dm erhältlichen Nagelfeile (etwa 12cm lang mit grob/fein Beschichtung, leicht flexibel) zu beheben. Du bist meines Wissens nicht im PLZ-Bereich 60... beziehungsweise im Rhein/Main-Gebiet beheimatet, sonst würde ich dir gerne helfen. An meinem Vorderrad sind immer noch die ersten Rikulas drin, am etwa gleich alten Cosmic Carbon-Vorderrad mittlerweile die dritten - das war wirklich noch Qualität. Einzig die Naben hätten zumindest farblos eloxiert gehört, so muss man die regelmäßig polieren und wachsen.

 

[Knobi]

Wenn der Stoß deutlichen Versatz hat oder einsgesamt breiter ist und die Bremsflanke noch nicht allzu sehr abgenutzt ist, spricht nichts dagegen, diese Stelle mit einer Feile ordentlich einzuebnen. Egal, bei welcher Felge.