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Canyon und DHL Lieferung ein Trauerspiel?! PingPong in mehreren Etappen!

@ad-mh : ich glaube, hier liegst du falsch. §447 BGB ist für Verbrauchsgüterkäufe (zumal zwischen gewerblichen Verkäufern und privaten Käufern) nicht einschlägig. Vielmehr trägt der Verkäufer das Versandrisiko (nebenbei auch für eine Rücksendung aber das ist hier nicht relevant).
 

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Re: Canyon und DHL Lieferung ein Trauerspiel?! PingPong in mehreren Etappen!
Stichwort Versendungskauf §447 BGB.
Der Gefahrübergang tritt mit übergabe an DHL ein.
Canyon leistet hier sogar mehr als der Händler müsste. Eine Vorabgutschrift ist nicht geschuldet.
Die Alternative wäre:
Hey Kunde, das ist blöd. Hier treten wir den Anspruch auf versicherten Versand gegenüber DHL ab. Kümmere dich selbst um den Schadensersatz.

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/versendungskauf-50628#:~:text=1.,Person oder Anstalt ordnungsgemäß übergibt.

Meines Wissens nach ist das so nicht korrekt. Canyon sollte in diesem Fall der gewerbsmäßige Onlinehändler sein, der Käufer ist dagegen der Endverbraucher. Diese Tatsache hebelt lt. §474 BGB den §447 BGB aus.

Im gewerblichen Onlinehandel mit Endverbrauchern findet die allgemeine Regelung im Versendungskauf, dass die Gefahr auf den Käufer übergeht, sobald der Verkäufer die Sache dem Spediteur, dem Frachtführer oder der sonst zur Ausführung der Versendung bestimmten Person oder Anstalt ausgeliefert hat (§ 447 Abs. 1 BGB), keine Anwendung. Vielmehr bestimmt § 474 Abs. 2 BGB, dass es im so genannten Verbrauchsgüterkauf auf die tatsächliche Ablieferung der Ware beim Kunden ankommt. Geht die Ware unterwegs verloren oder wird sie beschädigt, muss der Händler zwar nicht noch einmal neu liefern, jedoch dem Kunden einen bereits gezahlten Kaufpreis zurückerstatten.

Quelle

[edit]Kurios, ich habe die Antwort von bsc76 über mir gerade gar nicht gesehen, sonst hätte ich mir das sparen können.[/edit]
 
Update:
Canyon hat 10 Wochen nach Versand den Kaufvertrag storniert und den Kaufpreis erstattet. "Entschuldige die Umstände und danke für deine Geduld." Hmm... Ein neues Rad im Haus wäre mir lieber gewesen.

Was bei dem Nachforschungsauftrag bei DHL rausgekommen ist, weiß ich nicht. Da ich aber sowohl Canyon als auch DHL gegenüber schriftlich bestätigen musste, das Paket nicht empfangen zu haben, nehme ich mal an, dass es DHL-intern als ausgeliefert galt.
 
@Nplus1 : z.B. wesentlich früher eine Ersatzlieferung oder Vorabrückzahlung auf den Weg bringen? Ein Rad in passender Größe und vergleichbarer Auststattung anbieten? Mit dem Kunden kommunizieren und nach einer zufriedenstellenden Lösung suchen? Da kommen mir schon einige Optionen in den Sinn.
 
Naja... Sperrgut kann schon mal 1 - 2 Wochen unterwegs sein, ein Nachforschungsauftrag kann bis zu 4 Wochen dauern, bis Rückmeldung von DHL kommt. 6 Wochen sind dadurch schon abgedeckt. Wenn Canyon dann vorher Geld zurückzahlt oder Ersatz anbietet, hat der Kunde wenns blöd läuft plötzlich 2 Räder oder Geld + Rad und Canyon kann dann schauen, wie sie es wieder zurückbekommen. Ich finde zwar auch, dass Canyon da an der Kommunikation arbeiten könnte und sollte, aber hauptsächlich hat da DHL verkackt und 10 Wochen bis zur Rückzahlung finde ich unter den gegebenen Bedingungen noch im Rahmen.
 
Canyon hätte sich natürlich mehr reinhängen können, aber Ursache des Problems ist halt DHL.
 
Canyon hätte sich natürlich mehr reinhängen können, aber Ursache des Problems ist halt DHL.

Klar, DHL hat das Problem verursacht. Aber das ist in diesem Fall nicht das Problem des Endkunden, es ist das Problem des Verkäufers.

Und Sperrgut hin, Nachforschungsauftrag her. Eine übliche Laufzeit ist dafür etwa eine Woche. Wenn es nach zwei Wochen nicht da ist, dann erstatte ich halt den Kaufpreis und gut ist.

Diese Warterei ist lächerlich und unwürdig, so jedenfalls meine Meinung.
 
Diese Warterei ist lächerlich und unwürdig, so jedenfalls meine Meinung.
Das sehe ich ebenfalls so. Mein ursprünglicher Kommentar war auf den jetzigen Zustand bezogen, nachdem nun bekannt ist dass es verloren gegangen ist und das Rad nicht im Shop verfügbar. Der Weg dorthin hätte mich natürlich auch genervt.
 
Auch dafür gibt es für Unternehmen dieser Größe charmante Lösungen: Ein ggf. verfügbares Rad in anderer Farbe mit 10% Rabatt, ein Rad aus der Kategorie "eins drüber" zum gleichen Preis.

Das muss man nur wollen bzw. nötig haben.
 
Diese Versandbuden können nur so agieren, weil die Kunden ihre Rechte weder kennen noch durchsetzen. Diese ganze Schulddiskussion zeigt nur, wie wenig der Konsument über wirtschaftliche Transaktionen weiß.
 
Die können vor allem so agieren weil es keine Alternativen gibt. UPS, Hermes, DPD, etc tun sich da alle nix.

Rechte kennen hilft da auch nix. Hab wahrscheinlich immer noch Außenstelle bei DHL aus Zeiten wo ich gewerblich mit denen gearbeitet habe Wenn die zugeben eine Sendung verloren zu haben, heißt das nämlich noch lange nicht dass man den Schaden ersetzt bekommt. Das kann sich zig Monate hinziehen.
 
Und Sperrgut hin, Nachforschungsauftrag her. Eine übliche Laufzeit ist dafür etwa eine Woche. Wenn es nach zwei Wochen nicht da ist, dann erstatte ich halt den Kaufpreis und gut ist.

Nach 2 Wochen hat man noch nicht mal die Rückmeldung des Nachforschungsauftrags...


Auch dafür gibt es für Unternehmen dieser Größe charmante Lösungen: Ein ggf. verfügbares Rad in anderer Farbe mit 10% Rabatt, ein Rad aus der Kategorie "eins drüber" zum gleichen Preis.

Das muss man nur wollen bzw. nötig haben.

Und warum sollte man das wollen? Klar trägt der Versender das Risiko, daher gibts das Geld zurück. Aber warum erwartet man dann von Canyon auch noch Rabatt, obwohl DHL es verkackt?


Aber gut, kann ja jeder sehen wie er will und dann einfach bei den entsprechenden Händlern bestellen. Ich zweifle aber stark an, dass es irgendeinen Onlinehändler gibt, der bei Sperrgut nach zwei Wochen Geld zurückerstattet.
 
Nach 2 Wochen hat man noch nicht mal die Rückmeldung des Nachforschungsauftrags...




Und warum sollte man das wollen? Klar trägt der Versender das Risiko, daher gibts das Geld zurück. Aber warum erwartet man dann von Canyon auch noch Rabatt, obwohl DHL es verkackt?


Aber gut, kann ja jeder sehen wie er will und dann einfach bei den entsprechenden Händlern bestellen. Ich zweifle aber stark an, dass es irgendeinen Onlinehändler gibt, der bei Sperrgut nach zwei Wochen Geld zurückerstattet.

Allerdings ist das mit dem Nachforschungsauftrag immer noch nicht das Problem des Kunden. Hier zählt nur der Faktor Zeit.

Und der vorgeschlagene Rabatt bezieht sich auf den hier geschilderten Sonderfall, dass das gewünschte Rad erst einmal ausverkauft ist. So generiert man einen zufriedenen Kunden. Wenn eine Ersatzlieferung möglich ist, dann gibt's halt ein neues Rad. Aber nicht nach zwei Monaten oder länger, sondern zackig.

DHL ersetzt doch das verloren gegangene Rad. Für Canyon wohl finanziell (hoffentlich) ein deutlich geringeres Problem als für einen privaten Endkunden, wenn's mal etwas länger dauert.

Da das Geld dauerhaft bei Canyon liegt ist es zudem durchaus denkbar, dass ich aus finanziellen Gründen in dieser Zeit nicht einmal bei der Konkurrenz zuschlagen kann. Wir reden hier von 2,5 Monaten!

Unterm Strich ist allerdings richtig, dass das jeder so sehen kann, wie er möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank an alle für die Beiträge und Diskussionen. Natürlich kann jeder zu so einer Situation seine eigene Meinung haben - helfen wird seine Meinung einem betroffenen Kunden im Eintrittsfall nicht viel. @ichwerausons wäre immerhin mental klar im Vorteil, da er/sie mit Ruhe und weniger Groll abwartet, bis Rad an- oder Geld zurück kommt ;).

Inhaltlich bin ich - wenig überraschend - völlig bei @alterfuchs. Insbesondere mit den beiden Punkten zum Finanziellen trifft er m.E. den Nagel auf den Kopf.
Nicht nur, dass Canyon einer langen Wartezeit bis zur Klärung mit DHL entspannter entgegensehen kann. Sie wissen eben auch um diese stärkere Stellung und nutzen sie aus. Welcher private Kunde wird schon mit entsprechender Härte und juristischem Verstand seine Rechte durchsetzen? Und selbst wenn: bis solch eine Streitigkeit dann geklärt ist, vergeht evtl ebenso viel oder mehr Zeit.
Und in dieser Zeit hat der Kunde weder Geld noch Rad. Das kann, wenn man sich so ein Rad nicht nur aus Jux oder zu Sammlerzwecken kauft, sehr ärgerlich sein, da es Training oder geplante Touren für Monate über den Haufen wirft. Ein Ersatzkauf während der Wartezeit ist einerseits nicht für jeden finanziell möglich, wird andererseits aber auch zum Problem des Kunden, wenn das ursprünglich gekaufte Rad bei DHL tatsächlich noch auftaucht oder Canyon sich zu einer Ersatzlieferung entschließt.

Ich finde es wichtig, solche Fälle öffentlich zu machen, um betroffenen oder potenziellen Canyon-Kunden eine Idee zu geben, was sie erwarten kann - oder was eben auch nicht. Mit wenig Mühe findet man im Netz genug andere Fälle zu Canyons Serviceverständnis.
Ein Fall aus eigener Erfahrung (allerdings MTB) hier:
https://www.mtb-news.de/forum/t/canyon-neuron-mounting-kit-hl-gp0202-01.930870/
Im Kern noch ärgerlicher, als der Sendungsverlust durch DHL.
Aktuell scheint es zudem wegen Akkuproblemen in einigen Foren hoch her zu gehen.

Klar, viele Kunden sind mit Canyon völlig zufrieden. Die Produkte sind schließlich überwiegend sehr gut und haben ein schwer zu übertreffendes Preis-Leistungsverhältnis (sonst hätte ich es nach dem MTB-Vorfall ganz sicher nie wieder dort versucht). Problematisch scheint es aber oft dann zu werden, wenn etwas nicht gut läuft. Kurzfristige Gewinnoptimierung zu Lasten von Servicequalität und Kundenzufriedenheit, aber egal, die Investoren sind happy.
 
Da spielt vielleicht auch rein, dass sich die Erwartungshaltung bezüglich Canyon massiv geändert hat. Vor über 15 Jahren war der Support noch top, hatte damals selbst auch eine Kulanz im Rahmen eines Rückrufs erhalten, da würde man mur heute vorweisen dass ich phantasiere ;)
So vor 10 Jahren hatte ich im Bekanntenkreis die ersten Fälle wo ich sehr enttäuscht war was das Verhalten von Canyon bei Garantiefällen angeht.
Wenn ich jetzt bei Canyon bestelle weiß ich allerdings worauf ich mich einlasse, ist für mich bereits eingepreist.
 
Da spielt vielleicht auch rein, dass sich die Erwartungshaltung bezüglich Canyon massiv geändert hat. Vor über 15 Jahren war der Support noch top, hatte damals selbst auch eine Kulanz im Rahmen eines Rückrufs erhalten, da würde man mur heute vorweisen dass ich phantasiere ;)
So vor 10 Jahren hatte ich im Bekanntenkreis die ersten Fälle wo ich sehr enttäuscht war was das Verhalten von Canyon bei Garantiefällen angeht.
Wenn ich jetzt bei Canyon bestelle weiß ich allerdings worauf ich mich einlasse, ist für mich bereits eingepreist.
So günstig sind die Räder auch nicht mehr, zu mal der Umsatz direkt zu Canyon geht..
 
So günstig sind die Räder auch nicht mehr, zu mal der Umsatz direkt zu Canyon geht..
Das ist wohl subjektiv, ich finde z.B. das Aeroad und das Lux extrem günstig für das gebotene. Scheinen extrem viele andere auch so zu sehen, wenn ich sehe wie viele Canyon fahren. (Ich habe aktuell keins)
 
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