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Carbon-Fahrräder leicht gemacht

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 5374
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Moment mal - das Ding ist vielleicht nicht unser Geschmack - optisch!
Aber hat mal jemand auf die Kettenstrebe ( Singular ) und den ebenfalls nur einseitigen Hinterbau geachtet...?
Innovativ ist das schon - könnte man sicherlich noch aufpeppen...
 
Ich find's technisch sehr interessant und optisch außergewöhnlich, aber sehr gelungen.
Mich schreckt nur der Preis.....obwohl ich dennicht kenne:)
 
an der eisdiele haste damit gewonnen !!

wenn das ding nur halb so tauglich ist wie das futuristische design.... könnte ich haben wollen !
aber wie schon gesagt... befürchte ebenfalls schlimmes geldbeutelfieber...:eek:
 
Optische Gimmicks auf Kosten konkreter technischer Nachteile widersprechen grundsätzlich dem effizienzorientierten Minimalismus, der den Kern jeder Fahrradästhetik ausmacht. Das weglassen einer konstruktiv sinnvollen Strebe verschönert ein Fahrrad genauso viel (oder wenig) wie das Anbringen eines dekorativen Chromauspuffs.
 
Aber hat mal jemand auf die Kettenstrebe ( Singular ) und den ebenfalls nur einseitigen Hinterbau geachtet...?
Innovativ ist das schon - könnte man sicherlich noch aufpeppen...

Ich hoffe, Du hast nur die Ironiesmileys vergessen.

Der hier realisierte Hinterbau ist asymmetrisch. Die beiden verbleibenden Streben werden noch deutlicher auf Torsion beansprucht, als ein herkömmlicher symmetrischer Vier-Sterben-Hinterbau. Die Konstruktion muss bei vergleichbaren Stabilitätsmesswerten schwerer sein als herkömmliche Hinterbauten. Der einzige nachvollziehbare Vorteil für diese Art Hinterbau ist die Verwendbarkeit von Zahnriemen.
 
Ich finds mal eine coole Idee.
Und woher wisst ihr, dass es so negativ ist? Im Fahrzeugbau ist man ja auch zur selbsttragenden Karosserie übergegangen als man bessere Erkenntnisse gewonnen hat.
Wird das richtige Material richtig eingesetzt könnte es auch leichter sein. Wenn das Material ausreichend steif ist, dürfte es auch wenig tordieren. Natürlich kann der Hinterbau schlecht flexen...
Aber Single Speed? :confused: Denke das zeigt schon, dass es nur als Eisdielenrad geplant ist.

Im oberen Bild hat man den Leichtbau konsequent durchgezogen und sogar auf die Pedale verzichtet :)
 
Das Rad wiegt - wie abgebildet auf dem unteren Bild abgebildet - UNTER 5 KILO!!!

Black Braid.jpg


Ich denke, da bleiben nicht viele Fragen offen...
Ich würde es gerne mal zur Probe fahren - ganz ehrlich!
 
Im Fahrzeugbau ist man ja auch zur selbsttragenden Karosserie übergegangen

Fahrräder haben nun schon ziemlich lange selbsttragende Rahmen, das stimmt natürlich. Wird beim gezeigten Gimmickrad aber auch nicht anders sein. Bei Autos tut man sich übrigens ebenfalls buchstäblich schwer, konstruktiv hilfreiche Teile wegzulassen: Cabrios sind nicht erst seit Einführung des Blechfaltdachs schwerer als ihre bedachten Brüder, sondern wahrscheinlich ziemlich genau seit dem Umstieg auf selbsttragende Karosserien irgendwann Mitte des letzten Jahrhunderts oder so.

Wird das richtige Material richtig eingesetzt könnte es auch leichter sein.
Das klingt ja gerade so, als hätte vorher noch nie jemand versucht, einen möglichst leichten Rahmen zu bauen... ich würde es anders formulieren: wäre das Material richtig eingesetzt, hätte der Hinterbau vier Streben und wäre bei vergleichbarer Stabilität X Gramm leichter. Über den genauen Wert von X können wir ohne weitere Angaben natürlich nur spekulieren...
 
Ich mach keine halben Sachen

Durch weniger Dichtfläche gibt es weniger Losbrechmoment - wer die ausprobiert hat will nichts anderes mehr! Teurr, aber gut. Bedarf erheblicher Pflege, kann aber bedingt auch selbst gewartet werden.

Am Hinterbau habe ich doch auch nur einen Dämpfer mit Feder am Fully, statt links und rechts je ein Federbei wie bei unfahrbaren Choppern (Motorräder).

An meiner auf klassisch getrimmten Yamaha Drag Star war optisch ein Starrahmen vorgetäuscht - tatsächlich hatte der Heckrahmen ein verstecktes Monoderbein, welches zentral die Schwinge führte... Sänftengleich!
 
Und woher wisst ihr, dass es so negativ ist?

Das ist das Ergebnis einer einfachen statischen Betrachtung. Der Wegfall von einerseits einer Kettenstrebe und andererseits der gegenüberliegenden Sattelstrebe bleibt nicht folgenlos für die Statik des Rahmenhecks.
Nehmen wir einmal als Tatsache an, dass ein einarmiger nicht abgestützter Träger sich in jedem Fall in die Richtung verbiegt, in die am freien Trägerende eine Kraft auf den Träger wirkt. Nehmen wir weiter den einfachsten Belastungsfall eines auf dem stillstehenden Rad sitzenden Fahrers an.
Die auf die Achse des Hinterrades wirkenden Auflagerkräfte lenken jetzt die Kettenstrebe in einem Kreisbogen um das Tretlagergehäuse nach vorn-oben und die gegenüberliegende Sattelstrebe um den Knotenpunkt an der Sattelklemme nach hinten-oben aus. Die zwischen den Ausfallenden geklemmte Achse kann diese Auslenkungen in zwei verschiedene Richtungen nicht völlig neutralisieren. Im vorliegenden Fall lenkt das Hinterrad allein durch den aufsitzenden Fahrer prinzipiell nach links. Das Ausmaß dieser statisch bedingten, in jedem Fall vorkommenden und nicht gewollten Spurveränderung kann durch großzügigen Materialeinsatz gemindert, aber niemals verhindert werden.

Dieses ist nur der einfachste aller Lastfälle. Die beschriebenen Auswirkungen kommen bei einem herkömmlichen Vier-Streben-Hinterbau gar nicht vor. Was dort im Wiegetritt passiert ist meiner Meinung nach so komplex, dass ich es mir nicht zutrauen würde, die Folgen zu berechnen.
 
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