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Decathlon will in Deutschland expandieren: Werkstätten und kleinere Shops geplant

Grundsätzlich zu begrüßen.
Nur bleibt die Frage, wo die ganzen Monteuere herkommen sollen.
 
"Monteure" die zum Mindestlohn mit ihrem Hobby Geld verdienen wollen gibt es zu Hauf, es mangelt nur an qualifiziertem Personal, die schnell und effizient auch komplexe Aufgaben erledigen können.
Die Idee ist gut, aber ich glaube nicht, dass hier nur Geld in die Hand genommen werden muss, damit innerhalb von drei Jahren fähiges Personal aus dem Boden wächst.

Es ist ja nicht so, dass die Läden und auch bereits vor Ort vertretenen Ketten, die gut durch die Pandemie gekommen sind, nicht dauerhaft offen Stellen ausschreiben, diese aber leider nicht entsprechend besetzen können.
Klar könnte man jetzt drauf hoffen, dass durch zu erwartende Pleiten angeschlagener Läden auch Personal frei wird - aber die frisst direkt der ohnehin schon angespannte Markt.
Oder man spekuliert auf die anhaltende Kriese im Automobilbau. Alleridngs die die dort frei werdenden Arbeite Gehälter gewohnt die in der Fahrradbranche so lange nicht realistisch sind, bis die Stunde in der Fahrradwerkstatt auch so viel kostet wie in der Autowerkstatt - und sind das die Kunden dann noch bereit zu zahlen?

Gruss, Felix
 
Decathlon wird die deutschen Sport- und Radläden verdrängen wie die Supermarktketten die Tante-Emma-Läden verdrängt haben. Da treffen Profis auf Amateure.
 
Decathlon wird die deutschen Sport- und Radläden verdrängen wie die Supermarktketten die Tante-Emma-Läden verdrängt haben.
Wir haben hier in meiner Umgebung ein paar kleine, inhabergeführte Läden, die gut zurechtkommen und ihre Stammkundschaft haben. Das funktioniert vor allen Dingen mit Qualität und Flexibilität. Größere Ketten sind hier im Nachteil. Und ich glaube - ehrlich gesagt - auch nicht, daß die Kunden das Konzept "Supermarkt" wollen. Jedenfalls nicht im höheren Preissegment. Funktioniert nicht.
Decathlon... Da treffen Profis auf Amateure.
Einige Läden hier bestehen >10 Jahre. Ich würde mal behaupten, daß das keine "Amateure" sein können. Sonst wären die längst weg.
Es git doch jetzt schon überall Probleme braucbares Personal zu bekommen.
Das Personal wird eher das geringere Problem sein. Auf der Nachfrageseite kommt es darauf an, genügend Kunden zu gewinnen, die die Kosten decken. Das ist aktuell schwierig, wenn Du eine Fläche von 500qm + Mitarbeiter zu bezahlen hast. Bereits kleinere haben vorgemacht, daß es so einfach dann doch nicht ist mit der Expansion:
https://www.t-online.de/finanzen/ak...de-insolvent-fahrradbranche-in-der-krise.html
 
Wir haben hier in meiner Umgebung ein paar kleine, inhabergeführte Läden, die gut zurechtkommen und ihre Stammkundschaft haben. Das funktioniert vor allen Dingen mit Qualität und Flexibilität. Größere Ketten sind hier im Nachteil. Und ich glaube - ehrlich gesagt - auch nicht, daß die Kunden das Konzept "Supermarkt" wollen. Jedenfalls nicht im höheren Preissegment. Funktioniert nicht.

Einige Läden hier bestehen >10 Jahre. Ich würde mal behaupten, daß das keine "Amateure" sein können. Sonst wären die längst weg.

Das Personal wird eher das geringere Problem sein. Auf der Nachfrageseite kommt es darauf an, genügend Kunden zu gewinnen, die die Kosten decken. Das ist aktuell schwierig, wenn Du eine Fläche von 500qm + Mitarbeiter zu bezahlen hast. Bereits kleinere haben vorgemacht, daß es so einfach dann doch nicht ist mit der Expansion:
https://www.t-online.de/finanzen/ak...de-insolvent-fahrradbranche-in-der-krise.html
Decathlon ist Aldi/Lidl für Sportequipment. Wenn einer den Markt einschätzen kann, dann die. Denen fehlen derzeit kaufbare Bikes, für deren Release sie abgefeiert wurden. Vom Niveau konkurrieren die Bikes mit Canyon, preislich etwas darunter (eigene Rahmen + gute Komponenten). Wenn die Verfügbarkeit mit der Expansion einhergeht, dann hat der Kunde etwas davon. Wenn nur neue Geschäfte + Werkstätten hochgezogen werden, dann nicht. Es gibt schon verdammt viele Decathlon Geschäfte, aber nur wenige Bikes.
 
Ich denke, Decathlon verfolgt da einen halbwegs realistischen Plan. Bei dem sportlichen Engagement der letzten Jahre und der entsprechend renntauglichen Modellpalette braucht es halt auch entsprechende Läden. Das übliche Versenderproblem, dass der Kunde sich das Rad vor der Kaufentscheidung anschauen möchte, ist für eine Kette dieser Größe wohl schwer vermittelbar. Dass die Hilfskraft zwischen Wanderstöcken und Badehosen eine halbwegs kompetente Beratung zu einem 8.000€ Rennrad durchführt, ist in den heutigen Läden zum Scheitern verurteilt.
 
Decathlon ist Aldi/Lidl für Sportequipment. Wenn einer den Markt einschätzen kann, dann die. Denen fehlen derzeit kaufbare Bikes, für deren Release sie abgefeiert wurden. Vom Niveau konkurrieren die Bikes mit Canyon, preislich etwas darunter (eigene Rahmen + gute Komponenten). Wenn die Verfügbarkeit mit der Expansion einhergeht, dann hat der Kunde etwas davon. Wenn nur neue Geschäfte + Werkstätten hochgezogen werden, dann nicht. Es gibt schon verdammt viele Decathlon Geschäfte, aber nur wenige Bikes.
Immerhin haben sie den Bedarf ja erkannt. Ich fahre auch ein VR RCR PRO und habe das Ding sofort nach dem es in der Filiale an kam in "Einzelteilen" da weggeholt weil ich keine Lust hatte, dass irgendein "Student" da irgendwas kaputt schraubt. Bei der bescheidenen Verfügbarkeit hätte das nämlich automatisch bedeutet: Kein neues Rad. Wenn sie jetzt richtige Werkstätten mit Fachpersonal aufbauen wollen, sehr gut!
 
Immerhin haben sie den Bedarf ja erkannt. Ich fahre auch ein VR RCR PRO und habe das Ding sofort nach dem es in der Filiale an kam in "Einzelteilen" da weggeholt weil ich keine Lust hatte, dass irgendein "Student" da irgendwas kaputt schraubt. Bei der bescheidenen Verfügbarkeit hätte das nämlich automatisch bedeutet: Kein neues Rad. Wenn sie jetzt richtige Werkstätten mit Fachpersonal aufbauen wollen, sehr gut!
Schön und nachvollziehbar – irgendwie hat man früher doch noch eine andere Definition von Vertrauensverhältnis gehabt … aber 🤷‍♂️
 
Mal eben 100 Mios investieren...ist für Decathlon wahrscheinlich kein großes Ding. EInige deutsche Hersteller können davon nur träumen. Natürlich buttert Decathlon nicht alles in Fahrrd und Zubehör, aber dennoch. An Werkstätten fehlt es teilweise tatsächlich. Und an qualifiziertem Personal wahrscheinlich auch. Letzteres dürfte Decathlon aber leichter finden als so mancher deutscher Radhersteller oder die Schrauberbude von nebenan.
 
Auch wenn wir hier bei RRNews sind sollte man nicht übersehen, dass Decathlon ein sehr breit aufgestellter Anbieter von Sportartikel ist, der unter vielem Anderen auch Fahrräder anbietet.
So wie ich Decathlon (in Frankreich) kennen gelernt habe ist das für mich ein Supermarkt / Discounter für Sportartikel. Es gibt zu jeder Sportart eine sehr preisgünstige Eigenmarke und daneben eventuell noch etwas Höherpreisiges. "Bedient" wird man weitestgehend von Schülern/Studenten, d.h. in der Regel wird einem freundlich gezeigt wo die entsprechende Abteilung ist und gut ist. Mit ein wenig Glück erwischt man jemanden, dessen Hobby die Sportart ist und dann kann man ein wenig Fachsimpeln. Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass es immer auf zwei Ratschläge hinausgelaufen ist: Entweder die Eigenmarke reicht vollkommen aus (weil die wirklich gut sind) oder man ist sowieso falsch bei Decathlon. Aber ich kenne auch niemanden der zu Decathlon geht weil er eine Beratung braucht.

In einem Land der Materialsportler, wo viele Leute teure Jacken im Alltag tragen die eigentlich für den Extremsport im Himalaya gedacht sind (überspitzt formuliert), kann man sich schon fragen ob das Konzept funktionieren kann. Aber mir fällt auf Anhieb kein vergleichbarer Sportartikelanbieter in Deutschland ein. Das ist vielleicht eine Marktlücke. Und meine Prognose ist auch, dass mittelfristig auch deutlich weniger Leute bereit sind absurde Preise für Dinge zu bezahlen, die sie nicht brauchen. Und viele werden sich überlegen müssen ob sie sich Sport noch leisten können oder wollen. Das wird auch Decathlon nicht entgangen sein.
 
Oder man spekuliert auf die anhaltende Kriese im Automobilbau. Alleridngs die die dort frei werdenden Arbeite Gehälter gewohnt die in der Fahrradbranche so lange nicht realistisch sind, bis die Stunde in der Fahrradwerkstatt auch so viel kostet wie in der Autowerkstatt - und sind das die Kunden dann noch bereit zu zahlen?

Gruss, Felix
Der Verdienst in einer Werkstatt ist leider nicht zwingend ähnlich zum Verdienst bei einer Anstellung im Werk.
Wenn die Stunde in der Fahrradwerkstatt 140 € (brutto) kostet, sind da nicht mehr sooo dramatische Unterschiede.
 
So richtig viel über Fahrräder steht da ja nicht im Artikel, daher abwarten inwiefern die eingesessenen Shops überhaupt das Wasser abgraben. Der Aldi Lidl Vergleich ist da sicher am zielführendsten. Geht erstmal nur um Sportartikel allgemein und auch nicht um high end.
 
..... Vom Niveau konkurrieren die Bikes mit Canyon, preislich etwas darunter (eigene Rahmen + gute Komponenten). ....
Ich bin ganz sicher kein Canyon Fanboy, aber die Ansage halte ich für sportlich!
Zwischen den Canyons und den Rädern von Decathlon, die ich bisher gesehen habe, liegen nicht nur preislich Welten.
Ich wage auch zu bezweifeln, dass Decathlon sich in unmittelbarer Konkurrenz zu Canyon sieht bzw. dieses Segment erschließen möchte. Da gibt es sicher dankbarere Kandidaten.
 
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