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Der Fall Althaus beweist 2 Fakten:

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Kajaking-Mark

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Der Fall Althaus zeigt 2 Fakten:

Ich habe resigniert aufgeben in den Helmthreads hier im Forum mitzudiskutieren, obwohl ich berufsbedingt täglich mit Schädel-Hirn-Verletzten arbeite (ich bin Arzt in der Neurologie).

Ob man nun den Nutzen von Fahrradhelmen statistisch beweisen kann oder nicht wurde hier schon sattsam diskutiert. Die Argumente von Helmkritikern, daß subjektiver Sicherheitsgewinn durch Helmtragen durch erhöhtes Risikoverhalten wieder zunichte gemacht würde, sind bekannt. Allerdings werden in der Diskussion 2 Punkte übersehen die einfach nicht wegzuleugnen sind:

1. Der Straßenverkehr (und alpine Skipisten) sind eine Gleichung mit einigen Unbekannten.
Wer das leugnet blendet einfach die Realität aus. Auch wenn man selbst vorausschauend und defensiv fährt bleibt ein nicht zu kalkulierendes Restrisiko durch andere. Z.B. in der Gruppenausfahrt kann man nur wenig gegen das Risiko tun, daß einer von 10 Vordermännern plötzlich stürzt. Zwar kann man den Abstand zum Vordermann vergrößern, will man aber nicht die ganze Gruppe durcheinanderbringen hat man nur wenig Spielraum den Abstand zu vergrößern. Das Risiko durch Stürze anderer während RTF und Rennen ist bekannt, aber da besteht meist sowieso Helmpflicht.
Auch wenn man alleine noch so vorsichtig fährt, bleibt man vom korrekten Verhalten anderer Verkehrsteilnehmern abhängig. Ich weiß nicht ob man sich noch auf die Straße trauen würde, wenn man wirklich wüßte wer einem alles am Steuer entgegekommt, wie z.B. Halbdemente, Zuckerkranke, Betrunkene, Vollgekiffte, Notgeile, Übermüdete, Leute mit Gesichtsfelddefekten, Epileptiker, Leute unter Psychopharmakaeinfluß etc. etc. etc.

2. Die kritische Verletzung welche heute meist über Leben und Tod oder Berufsunfähigkeit entscheidet ist die Kopfverletzung.
Diese Aussage kann ich problemlos durch eine Studie belegen.
Die moderne Notfallversorgung in der BRD hat dazu geführt, daß nur selten jemand nach einem Verkehrsunfall z.B. verblutet. Auch nach einem Polytrauma verstirbt man heute seltener an den Folgen von Knochenbrüchen oder inneren Verletzungen. Im Gegensatz dazu sind die Therapiemöglichkeiten beim schweren Schädel-Hirn-Trauma begrenzt.
Die kritische zum Tode führende Verletzung ist deswegen meist die Kopfverletzung. (Siehe Unfallgegnerin im Fall Althaus).
Wird die Kopfverletzung überlebt ist sie die kritische Verletzung die häufig zu Berufsunfähigkeit/Frühberentung führt.
Ohne Herrn Althaus persönlich untersucht zu haben - es wird jetzt von einem Durchgangssyndrom gesprochen - besteht (bei aller gebotenen Vorsicht von Ferndiagnosen) - vorsichtig formuliert- ein Risiko, daß die Unfallfolgen (rechts frontale Hirnblutung) bei ihm zu bleibenden kognitiven Einschränkungen führen, welche mit seinem politischen Amt nicht mehr vereinbar sind.

Man kann über den Nutzen von Fahrrad- und Skihelmen denken wie man will, man sollte sich jedoch mit diesen beiden Punkten auseinandersetzen wenn man die Realität nicht einfach schönreden will:
Der Verkehr ist eine Gleichung mit einigen Unbekannten und die kritische Verletzung (Entscheidung über Tod/Leben/Berentung) ist meist die Kopfverletzung.

Cu Mark
 
AW: Der Fall Althaus beweist 2 Fakten:

Da bin ich mit Dir einer Meinung, nur wenn Krankenpflegeschüler Ingmar dies´ließt, wird er Schaum vor den Mund bekommen und Dich als medizinischen Deppen darstellen wollen! Er ist leider so gestrickt!?
Bist Du noch Nervenarzt oder schon "nur " Neurologe?
 
AW: Der Fall Althaus beweist 2 Fakten:

Ich kann die Diskussionen sowieso nciht verstehen. WEnn man auf der Straße fährt dann sieht man idR doch sowieso fast nur Leute mit Helm. Ein paar uneinsichtige gibt es immer, und mit denen sollte man sich nicht in ewige Diskussionen verstricken lassen!
 
AW: Der Fall Althaus beweist 2 Fakten:

Da wird sich aber gleich ein Arzt vorm Krankenpfleger in Ausbildung rechtfertigen müssen. SO geht das aber nicht.


Wobei ich aber sagen muss, sehr schöner Beitrag. Vor allem Punkt 2 ist sehr schön (also jetzt nicht das Thema sondern die Umsetzung in Worte).


Gruß k67
 
AW: Der Fall Althaus beweist 2 Fakten:

Ich frag ganz einfach mal Ingmar E. folgendes:

Wenn man deine Beiträge bisher verfolgt, drängt sich bei mir der Verdacht auf, daß du "zumindestens bist du der Meinung" vieles weißt was man besser machen könnte, das geht von diversen Helmthread über ganz viele andere Thread bis zu Polizeiwillkür und Richterschelte weiter.

Bevor wir endlos mit dir diskutieren und du uns immer widerlegst, sage uns doch einfach, was wir in der Bundesrepublik deiner Meinung nach ändern sollten.

Welche Vorschriften sollte es im Bezug auf Helme bei Rennrädern geben (verboten oder erlaubt und warum), was muss am Grundgesetz geändert werden, wie sollte die Gesellschaft mit Mördern, Kinderschändern, Linken, Rechte, alle Anderen umgehen?

Was dürfen Politiker, was nicht? Wie soll die Marktwirtschaft aufgestellt sein?

usw. usw.

Ich denke, daß es ein ziemlich langer Bericht werden wird, bin aber mal gespannt, welche Gedanken usw. du dir machst, vielleicht verkennen dich ja hier einige.

ich denke auch, daß dies dann fruchtbarer wäre, als diese derzeitige Diskussion wo du nur reagierst, vielleicht solltest du mal agieren..............

Danke


Kleine Ergänzung noch: Hartz IV, Steuergerechtigkeit, Irak-Krieg (Israel - Gaza Konflikt), Finanzkrise (Ursachen - Wirkung und wie man (falls man es möchte) zukünftig verhindern kann oder begrenzen kann)........
 
AW: Der Fall Althaus beweist 2 Fakten:

*unterschreib*

Da gab es ja mal diesen Werbe-Spruch eines großen Helm-Fabrikanten mit den drei Buchstaben:
"If you have an one dollar head, you can buy an on dollar helmet."
Was ist dann mit Leuten, die keinen Helm tragen? :D
 
AW: Der Fall Althaus zeigt 2 Fakten:

...Insofern frage ich dich: Warum hast du Autohelme und die viel größere Gefahr beim Autofahren nicht erwähnt?

Entschuldige mal, aber es ist schon ein Unterschied, ob ich 1-2 Tonnen Stahl um mich herum habe oder auf dem Fahrrad sitze. Ich denke, dass das Auto samt Airbag einen mehr als ebenbürtigen Stand im Vergleich zu einem Fahrrad-Helm inne hat. ;)
 
AW: Der Fall Althaus beweist 2 Fakten:

was ist ne Chrstopherusmedaille? Ah hat sich geklärt. "Die Bayerische Lebensrettungsmedaille 2. Klasse heißt „Christophorusmedaille“.
 
AW: Der Fall Althaus beweist 2 Fakten:

Es sollte nur dieses Urteil des OLG das helmtragende Rennradfahrer keinen Schadensersatz-/Schmerzensgeldleistungen bei Kopfverletzungen zu erwarten haben, wieder geändert werden. Dann wäre ich zufrieden.

Ob ihr nen Helm tragt ist mir doch schnurzpiepegal, meinetwegen tragt auch noch ne Cristopherusmedaille. Ich muss niemanden das Helmtragen ausreden (hab ich noch nirgends gemacht!), im Gegensatz zu den Leuten die Anderen immer das Helmtragen einreden wollen.

Ich argumentiere nicht gegen die Helmträger, sondern gegen den Nutzen den man dem Helm zuschreibt.
Helmträger argumentieren aber gerne gegen die Helmverweigerer (siehe feardorchas Beitrag), und nicht für den Nutzen des Helmes. Das empfinde ich als unsachlich.



Du versucht dich zu drücken, du sagtest doch (wenn ich deine Beiträge richtig verstehe), das der evtl. Nutzen des Helmes durch die erhöhte Risikobereitschaft der Helmträger mehr als wettgemacht wird, ist das kein Grund dies gesetzlich Regeln zu lassen (vergleichbar des Gurtes im Auto wo du ja sagtest, daß die Autofahrer zwar Risikoreicher fahren würden, der Gurt aber dennoch mehr Nutzen bringen würde)?

Oute dich dochmal was DU machen würdest, wenn du an der Macht wärst.

Immer aus der Deckung schießen und den Anderen sagen das sie falsch liegen und nicht sagen wie es Richtig (in deinen Augen) wäre, ist kein guter Stil und das willst du dir doch nicht nachsagen lassen, oder?


P.S. Du hast ja einige Themen die ich angefragt hatte, ausgelassen, willst du dich dazu nicht äussern, brauchst du Zeit oder was ist der Grund?
 
AW: Der Fall Althaus zeigt 2 Fakten:

Trotz 1,5to Stahl, trotz Airbag, ABS, ESP, und was weiß ich noch, ist das Risiko im Auto ein Schädel-Hirn-Trauma zu bekommen mind.3-4mal grösser als aufm Fahrrad. 26% aller Schädelhirntraumata geschehen durch Autounfälle, 1% beim Fahrradfahren *und* zu Fuß gehen.

Die Statistik müßte man jetzt im Vergleich zu anderen Zahlen sehen sonst ist die haltlos. Wieviel Unfälle passieren mit dem Fahrrad im Vergleich zum Auto etc.
 
AW: Der Fall Althaus zeigt 2 Fakten:

Trotz 1,5to Stahl, trotz Airbag, ABS, ESP, und was weiß ich noch, ist das Risiko im Auto ein Schädel-Hirn-Trauma zu bekommen mind.3-4mal grösser als aufm Fahrrad. 26% aller Schädelhirntraumata geschehen durch Autounfälle, 1% beim Fahrradfahren *und* zu Fuß gehen.

Tolle Statistik, aber Statistiken nutzen nur etwas, wenn man sie auch lesen kann. Natürlich wirst Du unter allen Schädel-Hirn-Traumata die meisten bei Autounfällen finden. Warum? Ganz einfach: Der Airbag schützt den Schädel davor, sich am Lenkrad eine Fraktur einzufangen. Daher wird der eben nur hin und her geschüttelt. Die gleiche Beschleunigung auf einen unbehelmten Fahrradfahrerkopf gegen den Asphalt würde bedeuten, dass dieser danach Matschepampe ist! Deshalb findest Du diesen Schädel in Deiner ach-so-tollen Statistik nicht wieder! q.e.d. ;)
 
AW: Der Fall Althaus zeigt 2 Fakten:

Trotz 1,5to Stahl, trotz Airbag, ABS, ESP, und was weiß ich noch, ist das Risiko im Auto ein Schädel-Hirn-Trauma zu bekommen mind.3-4mal grösser als aufm Fahrrad. 26% aller Schädelhirntraumata geschehen durch Autounfälle, 1% beim Fahrradfahren *und* zu Fuß gehen.

EDIT:Und ein Neurologe könnte das wissen, andererseits sind da Neurochirurgen für die Beurteilung vllt. besser geeignet?

@krefeld47: Wieso sollte ich ausser diesem peinlichen Urteil irgendwas ändern wollen? Sollen die Helmträger halt ihrem Glauben nachhängen, es herrscht Glaubensfreiheit in Deutschland.

Und diesen sozialen Druck, diese indirekte Helmpflicht, die sich z.B. in Kommentaren unter Photos, von RR-Fahrern ohne Helm, ausdrückt, kann man doch nicht per Order de mufti lösen, sondern nur indem man immer wieder sachlich die Gefahren beim Radfahren in Relation mit denen in anderen Verkehrsmitteln setzt, und immer wieder auf die Faktenlage hinweist, dass eine Helmwirkung nicht nachgewiesen ist.

EDIT2:@Conquestadore
Christophorus

ich habe dich gebeten, mal frank und frei zu sagen, was du machen würdest wenn du an der Macht wärst, die Aussage es würde dir "reichen" impliziert ja, das du damit zwar zufrieden wärst, aber du eigentlich ja weitergehende Dinge regeln wolltest.

Ich gebe dir einfach mal ein Beispiel (spiegelt nicht meine Meinung wieder, dient nur der Verdeutlichung):

Beispiel: wenn ich an der Macht wäre, würde ich für Freizeitradler Helme verbieten und nur bei Rennen vorschreiben. Grund wäre der, daß Freizeitradler mit Helm mehr Risiko eingehen und größeren Schaden anrichten als wenn sie ohne Helm fahren würden und die evtl. Mehrverletzungen hinnehmen. Profis fahren immer voll auf Angriff, daher nehme ich an, das sie mit, wie auch ohne Helm gleich Risikoreich fahren, daher wird der Helm aufgrund der Schutzwirkung vorgeschrieben.

Es interessiert mich also nicht die Rechtsprechung, ob es derzeit in der Bundesrepublik machbar wäre oder nicht usw., es interessiert mich nur deine Meinung (ist das nicht toll?).

So Ingmar E., jetzt bist du dran........

(besonders interessieren mich noch deine Ansichten zu den anderen Themen, keine Scheu, lass mal deinen Gedanken freien Lauf)
 
AW: Der Fall Althaus zeigt 2 Fakten:

@feardocha:
Autofahren verursacht >>26mal mehr SHTs als Fahrradfahren, natürlich gibt es mehr Autofahrer als Radfahrer, aber die Zeit die sie im Verkehr verbringen ist ungefähr gleich. In einem früheren Helmthread hab ich das abschätzend berechnet. Bezogen auf die Zeit im Verkehr haben Autofahrer ein 3-4mal größeres Risiko..

Da kannst Du mal sehen wie sicher Radfahren ist, ich gehe davon aus, daß die allermeisten Verunfallten Radfahrer einen Helm getragen haben und erst gar nicht in den Ambulanzen gelandet sind, somit kein SHT und auch keinerlei Statistik.
 
AW: Der Fall Althaus zeigt 2 Fakten:

Autofahren verursacht >>26mal mehr SHTs als Fahrradfahren, natürlich gibt es mehr Autofahrer als Radfahrer, aber die Zeit die sie im Verkehr verbringen ist ungefähr gleich. In einem früheren Helmthread hab ich das abschätzend berechnet. Bezogen auf die Zeit im Verkehr haben Autofahrer ein 3-4mal größeres Risiko.

Also egal wie man es betrachtet ein Autohelm ist sinnvoller, beim Nutzen für die Gesellschaft >>26mal sinnvoller als ein Radhelm, und beim Nutzen für den Einzelnen 3-4mal sinnvoller.

Es gibt nicht nur mehr Autofahrer, sie verbringen auch mehr Zeit auf der Straße und fahren mehr km. Haste das auch mit berechnet?
 
AW: Der Fall Althaus beweist 2 Fakten:

Mal schauen wie lang dieser Thread ueberleben wird...
 
AW: Der Fall Althaus beweist 2 Fakten:

Stellt sich doch die Frage, wie geeignet ein KPS (gerade im Vergleich zum Neurologen!!!) zur Beurteilung eines SHTs ist. Vielleicht solltest du hier nicht so einen Unsinn schreiben, sondern dich auf dein Examen vorbereiten.
Hast du das Thema eig. schon mal mit den Neurochirurgen auf Station diskutiert?
Und vielleicht magst du ja mal fünf Minuten darüber nachdenken, warum es beim Autofahren ein paar mehr SHTs gibt als zu Fuß oder auf dem Rad :idee:
 
AW: Der Fall Althaus zeigt 2 Fakten:

Du hast Recht. Aber gerade als Arzt sollte dir ja an einer sachlichen risiko-Darstellung gelegen sein. Insofern frage ich dich: Warum hast du Autohelme und die viel größere Gefahr beim Autofahren nicht erwähnt?

Als Arzt ist man weder Gesundheitsapostel noch Prediger. Man wird nur mit den Folgen von Verletzungen und Krankheiten konfrontiert. Du kannst natürlich Erfahrungen aus der Medizin mit dem Mittel der Übertreibung wie es Kabarettisten tun karikieren, in dem Du unterstellst, ich oder andere Ärzte seien für Autohelme, Helmpflicht bei Rad- und Skifahrern oder wenn Du es weiterspinnen willst, am besten für ein Auto-, Rad- und Skifahrverbot.
Am besten fahren alle nur noch auf dem Heimtrainier (mit Helm!), könntest Du sagen.
Somit verwässerst Du die Diskussion effektiv.
Du weißt selbst, daß Autohelme politisch nicht durchsetzbar wären. Außerdem schützen zu einem gewissen Grad die Knautschzone des Autos, Sicherheitsgurte und Airbags.

Um das mal klarzustellen, wenn man so wie ich, auf die Auswirkung von Kopfverletzungen für das Outcome nach einem Unfall hinweist, bedeutet das nicht, daß man deswegen automatisch für eine Helmpflicht bei Rad- und Skifahrern oder gar Autofahrern ist.
Ich finde es im Gegenteil hinterhältig, daß Versicherungen versuchen, berechtigte Schadensersatzansprüche mit dem Hinweis auf das Nichttragen eines Helmes abzuwehren.

Ich will auch keinen Nichthelmträger bekehren. Ich habe nur für mich entschieden, da ich gerne (riskanten) Sport treibe und gleichzeitig aber Verantwortung für eine Familie und im Beruf trage, denselben lieber mit einem Helm auf dem Kopf auszuüben.

Cu Mark
 
AW: Der Fall Althaus zeigt 2 Fakten:

Ich habe resigniert aufgeben in den Helmthreads hier im Forum mitzudiskutieren, obwohl ich berufsbedingt täglich mit Schädel-Hirn-Verletzten arbeite (ich bin Arzt in der Neurologie).

Ob man nun den Nutzen von Fahrradhelmen statistisch beweisen kann oder nicht wurde hier schon sattsam diskutiert. Die Argumente von Helmkritikern, daß subjektiver Sicherheitsgewinn durch Helmtragen durch erhöhtes Risikoverhalten wieder zunichte gemacht würde, sind bekannt. Allerdings werden in der Diskussion 2 Punkte übersehen die einfach nicht wegzuleugnen sind:

1. Der Straßenverkehr (und alpine Skipisten) sind eine Gleichung mit einigen Unbekannten.
Wer das leugnet blendet einfach die Realität aus. Auch wenn man selbst vorausschauend und defensiv fährt bleibt ein nicht zu kalkulierendes Restrisiko durch andere. Z.B. in der Gruppenausfahrt kann man nur wenig gegen das Risiko tun, daß einer von 10 Vordermännern plötzlich stürzt. Zwar kann man den Abstand zum Vordermann vergrößern, will man aber nicht die ganze Gruppe durcheinanderbringen hat man nur wenig Spielraum den Abstand zu vergrößern. Das Risiko durch Stürze anderer während RTF und Rennen ist bekannt, aber da besteht meist sowieso Helmpflicht.
Auch wenn man alleine noch so vorsichtig fährt, bleibt man vom korrekten Verhalten anderer Verkehrsteilnehmern abhängig. Ich weiß nicht ob man sich noch auf die Straße trauen würde, wenn man wirklich wüßte wer einem alles am Steuer entgegekommt, wie z.B. Halbdemente, Zuckerkranke, Betrunkene, Vollgekiffte, Notgeile, Übermüdete, Leute mit Gesichtsfelddefekten, Epileptiker, Leute unter Psychopharmakaeinfluß etc. etc. etc.

2. Die kritische Verletzung welche heute meist über Leben und Tod oder Berufsunfähigkeit entscheidet ist die Kopfverletzung.
Diese Aussage kann ich problemlos durch eine Studie belegen.
Die moderne Notfallversorgung in der BRD hat dazu geführt, daß nur selten jemand nach einem Verkehrsunfall z.B. verblutet. Auch nach einem Polytrauma verstirbt man heute seltener an den Folgen von Knochenbrüchen oder inneren Verletzungen. Im Gegensatz dazu sind die Therapiemöglichkeiten beim schweren Schädel-Hirn-Trauma begrenzt.
Die kritische zum Tode führende Verletzung ist deswegen meist die Kopfverletzung. (Siehe Unfallgegnerin im Fall Althaus).
Wird die Kopfverletzung überlebt ist sie die kritische Verletzung die häufig zu Berufsunfähigkeit/Frühberentung führt.
Ohne Herrn Althaus persönlich untersucht zu haben - es wird jetzt von einem Durchgangssyndrom gesprochen - besteht (bei aller gebotenen Vorsicht von Ferndiagnosen) - vorsichtig formuliert- ein Risiko, daß die Unfallfolgen (rechts frontale Hirnblutung) bei ihm zu bleibenden kognitiven Einschränkungen führen, welche mit seinem politischen Amt nicht mehr vereinbar sind.

Man kann über den Nutzen von Fahrrad- und Skihelmen denken wie man will, man sollte sich jedoch mit diesen beiden Punkten auseinandersetzen wenn man die Realität nicht einfach schönreden will:
Der Verkehr ist eine Gleichung mit einigen Unbekannten und die kritische Verletzung (Entscheidung über Tod/Leben/Berentung) ist meist die Kopfverletzung.

Cu Mark

ohne jetzt die anderen antworten zu lesen bin ich von den hier beschriebenen "tatsachen" überzeugt. Bin auch der meinung das man fehler anderer nicht einkalkulieren kann.

bin und bleibe weiterhin überzeugter helmträger (ausser es geht mehr als eine stunde langsam und konstant bergauf;) )
 
AW: Der Fall Althaus zeigt 2 Fakten:

Es steht mir nicht der Sinn danach anderen Menschen Vorschriften zu machen, oder sie für ihr Verhalten anzugreifen. Mir geht es nicht um das Verhalten der Menschen, soll jeder machen können was er will.



Schade, ich dachte eher auch an Visionen, wie könnte die Welt morgen in deinen Augen aussehen.

Meines Erachtens braucht die Welt Visionäre, vielleicht hättest du sie ja weitergebracht.

So mache ich mir über deine Absage und die Diskussionbeiträge meine eigenen Gedanken. Leider gehen da meine Gedanken in eine Richtung, die ich schon lange von dir hatte (tendenz Negativ). Mit deinen Visionen hättest du mich vielleicht ja dazu gebracht, anders über dich zu denken (was dir wahrscheinlich so oder so egal ist).

Aber niemand wird ja hier zu irgendetwas gezwungen (wobei du da bestimmt viele Negativen Dinge zu berichten hast).
 
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