AW: Eure Erfahrung mit Maßrahmenbauern !!!
Da hast du mich falsch verstanden. Ich meinte dass man nicht unbedingt sich vermessen lassen muss bei der gleichen Person der den Rahmen baut. Du kannst dich auch vermessen lassen vom Radhändler deines vertrauens und (vielleicht sogar über ihm) einen Rahmen beantragen bei einem Rahmenbauer. Sei es im Innland, sei es im Ausland. Wenn's innerhalb der EU ist dann sind die Garantiebedingungen ziemlich gleich.
So weit liegen wir, glaube ich, nicht auseinander.
Rein von der Analyse her sind Vermessung/Sitzpositionsanalyse und Maßrahmenbau zwei verschiedene Schritte. Dazwischen eine "Datenübergabe" zu machen ist erstmal nicht grundfalsch.
Ich halte dabei die Vermessung eher für den wichtigeren. Eigentlich würde ich sagen, das ist Aufgabe eines Trainers, aber ich hab keine Ahnung vom Vereinsradsport, bzw. auf keinen Fall im, sagen wir mal Leistungsbereich, im Hobbysport kenne ich solche Trainer einfach nicht, und die vielen Diskussionen hier scheinen das zu bestätigen.
Ab von der Analyse kommt der Markt. Wer hat ein Interesse daran, wirklich gute Ergonomieanlyse und Beratung anzubieten? Normale Fahrradhändler bekommen das kommerziell nur zu einem mehr oder weniger vernünftigen Teil vergütet, es ist einfacher, einfach das Lager leerzuverkaufen, wie es ungefähr passt.
Inzwischen gibt es diverse Anbieter, die das kommerziell anbieten, zu kostendeckenden Preisen, teilweise mit mehr, teilweise mit weniger fundiertem Background, mit mehr oder weniger Aufwand, aber dezidiert als einzelne Dienstleistung.
Und die Maßrahmenbauer. Klar, ein paar Rohre zusammenlöten können viele, etwas abzuliefern, daß der Kunde hinterher nicht nur als einzigartig, sondern auch als genau persönlich passend erkennt, setzt vorraus, daß die Maße ordentlich festgelegt sind. Anders sind die Preise für Maßrahmen schwer am Markt durchzusetzen.
Dann kommt der zweite Teil: Muss es unbedingt ein Maßrahmen sein?
Technisch gesehen sicherlich nur in einem geringen Teil der verkauften Maßrahmen. Vor allem, wenn wir nur auf die Ergonomie abheben, lässt sich sicher nur für sehr wenige Personen kein passender Rahmen (bzw. kein passend zu machender) am Markt finden.
Den gibts dann aber vielleicht nicht im gewünschten Material, von einem ungeliebten Hersteller, nicht in der richtigen Farbe, nicht mit den gewünschten Ausstattungsdetails, oder es gibt einen zwar noch vertretbaren aber voll doof aussehenden Spacerturm. Alles nichts, was das Fahren unmöglich macht, aber doch die Freude trübt.
Worauf ich hinauswill: bei einem Maßrahmen ist (fast immer) auch ein gerüttelt Maß "haben will" dabei.
Jetzt kommt der Teil mit der "Geschmackssache".
Ich habe den Vorteil von der Geometrie zwar nicht einfach, aber doch den einen oder anderen Rahmen von der Stange fahren zu können.
Damit tritt ein Maßrahmen, den ich irgendwo per Maßblatt Telefon E-Mail bestelle für mich in Konkurrenz zu anderen Möglichkeiten. Da kann ichs deutlich günstiger haben, oder was mit viel Geduld was Besonderes aus der Klassiker Ecke suchen, oder schauen ob ich was als Teamreplika passend finde oder oder oder.
Wenn ich aber ehrlich bin, will ich einen Maßrahmen auch, weil ich was besonderers will, da ist dann zumindest für mich, ein persönlicher Bezug zu demjenigen der baut deutlich ein Argument.
Daß o.g. Schnittstelle zwischen Vermessen und Bauen natürlich am unproblematischten ist, wenns in einer Person ist, ist ganz einfach so.