„Bonusrunde“
Eigentlich, tja also eigentlich war ich ja gestern mit dem überschreiten der tausend Punkte fertig und vollauf zufrieden.
Heute morgen blickte ich also zufrieden über die dampfende Kaffeetasse aus dem Fenster hinaus auf das trübe, windige und mit null Grad auch wirklich nicht warm zu nennende Wetter und war froh, nicht hinaus zu müssen.
Nun ja, müssen nicht, aber...
Dieses „aber“ in meinem Kopf entstand vor allem daraus, dass es nicht regnete, dass null Grad sehr viel wärmer wären, als die frostigen Minusgrade an so manchen Sonntagen im vergangenen Winter, das der Wind stark, aber noch nicht zu stark ist und das der Winterpokal eine lockere Bonusrunde haben sollte, auf der man der vergangenen mal schönen, mal anstrengenden Fahrten gedenkt. So saß ich also da, schaute ein paar Bilder an und um halb zehn war es soweit.
Winterklamotten anziehen und raus aufs Rad!!!
Halb zehn war dabei freilich erst halb neun und die Temperatur war mangels Sonne nur ganz leicht ins plus gedreht. Es fühlte sich nochmal nach Winter an, was ich aber für den Abschluss des Winterpokals als würdig empfand.
Ich würde eine kurze, anspruchslose, verkehrsarme Runde durchs Maintal fahren, könnte da ein wenig meinen Gedanken nachhängen, an den vergangenen Winter, an die Pläne für den Sommer.
Peng!!!
Ein kurzes, lautes und nichts Gutes verheißendes Geräusch reißt mich aus meinen Träumereien.
Mir ist sofort klar, das ich jetzt hinten statt 28 nun 29 Speichen habe, denn eine ist mit Sicherheit entzwei gegangen.
Nach gerade fünfzehn Minuten, also einem Punkt und rund sechseinhalb Kilometer von zu Hause weg soll’s das jetzt gewesen sein?
Nein! So darf es nicht enden. Ich öffne die Bremse und fahre mit einem dicken „Achter“ im Hinterrad langsam zurück nach Hause.
Ein Schlagloch, dem ich am Freitag in einer schnellen Abfahrt nicht mehr ausweichen konnte hat wohl doch mehr Schaden hinterlassen als zunächst geahnt.
Zu Hause gibt es schnell ein anderes Hinterrad und weiter geht’s. Gleiche Richtung und Plan wie zuvor.
Diesen Plan ändere ich aber, denn der Wind hat zugelegt und schiebt nun kräftig, heißt nach Hause geht es mit strammen Gegenwind.
Also biege ich in ein Seitental ab und werde von dort gegen die Windrichtung, aber durch Wald und Berg geschützt auf meinen Hausberg fahren.
Oben wird’s dann mal kurz kräftig wehen, auch runterwärts, aber das wäre nur kurz.
Ja. Da oben soll es enden.
Auf dem Weg und oben mache ich ein paar Bilder. Genau zwei Stunden habe ich da. Mit der Viertelstunde runter sind es dann also 1011 Punkte am Ende. Was für eine schöne Zahl. Auf dem Gipfel nur ein kurzer Halt, es weht immer mehr. Bei den Pinguinen gönne ich mir eine Tasse Kaffee und Apfelstreuselkuchen. Mir weht es beim Essen die Krümel vom Teller und eine der Nonnen fragt halb besorgt, halb erheitert ob dieses Anblicks ob es denn nicht zu kalt sei.
Ja. Es ist kalt. Aber es ist ein wirklich schöner Abschluss eines wunderbaren Winterpokals, der vor allem auch deshalb Spaß machte, weil es hier in der Klassikerecke sehr viel an schönen Geschichten von euren Touren und Aktivitäten gab. Manchmal leider auch trauriges von Krankheiten oder Verletzungen.
Zum Glück meistens nicht schwerwiegendes.
Deshalb an dieser Stelle euch allen hier vielen Dank für eure inspirierenden und motivierenden Posts.