Als ü60 kenne ich sehr viele Leute in dieser Alterskategorie, einige davon mit Problemrücken.
Weißt du eigentlich, wobei es sich bei Skoliose handelt? Ich glaube nämlich, dass du nicht wirklich weißt, worum es sich bei Skoliose handelt - "Problemrücken" ist es auf jeden Fall keiner...
Durch sehr glückliche Umstände und viel Zufall, hatten wir "Zugriff" zu zwei der besten Wirbelsäulenspezialisten in Österreich und die haben uns da ziemlich gut aufgeklärt.
Skoliose ist eine Wirbelsäulenverkrümmung, die, vor allem bei Mädchen und in weit weniger Fällen auch bei Burschen, meist in der Pubertät auftreten kann.
Was die tatsächliche Ursache für Skoliose ist, weiß die Medizin bis heute nicht ganz genau (ich hatte mir nämlich Vorwürfe gemacht, da meine Tochter seit sie ca. 9-10 Jahre alt ist, intensiv Berg- und Traillauf gemacht hat und ich befürchtet hatte, dass das mit ein Auslöser gewesen ist - diese Vorwürfe waren unbegründet).
Deine ü60 Freunde werden also kaum unter einer starken Skoliose (die operative behandelt werde hätte müssen) leiden, denn diese tritt schon viel viel früher auf (und wurde auch schon in den 1970ern behandelt, wenn auch etwas kruder)
Je nach Stärke/Ausprägung der Verkrümmung, kann man diese ggf noch mit einem Korsett behandeln, aber ab einer gewissen Krümmung wird aber eine Operation empfohlen, bei der die Wirbelsäule gestreckt wird (brutal gesagt - einfach wieder gerade in die Länge gezogen wird) und dann der betreffende Abschnitt der Wirbelsäule mit Titanstäben fixiert wird (dass diese OP mitunter gewisse Risiken birgt wird einem bei den Vorbesprechungen leider ganz schnell klar). Das hat zu Folge, dass dieser Abschnitt versteift und es zu einer gewissen Bewegungseinschränkung kommt - je nach dem welcher Abschnitt der Wirbelsäule betroffen ist.
Man kann auch eine starke Verkrümmung unbehandelt lassen, da unmittelbare lebenseinschränkende Gesundheitsprobleme nicht auftreten.
ABER, bei starker Verkrümmung kann zB die Lunge eingeschränkt werden, weil die Wirbelsäule drauf drückt und mit fortschreitendem Alter werden Rückenbeschwerden ggf häufiger und im Alter bekommt man einen Buckel, da die Verkrümmung fortschreitet.
Sport als solches ist aber auch mit Skoliose kein Problem und nicht schädlich (meine Tochter ist 2 Wochen vor der OP noch einen (Abschieds)Wettkampf gelaufen, natürlich mit "Freigabe" des Arztes, der gemeint hat, was soll schon passieren, sie darf eh alles machen), je nach Stärke der Verkrümmung gibt's halt Limits, weil die Lungenkapazität nicht mehr
100% ist oder weil zB durch die Verkrümmung "verdreht" läuft und somit andere Körperpartien stärker belastet.