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Griechenland... geht's mit dem Rennrad???

Neutraler

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Hi Tour-Guides,
hi Jungs und Mädels,

um ehrlich zu sein, immer "Malle", Italia (Rimmini, Ravenna, Sizilien), oder Frankreich (Pyrenäen, Alpen) das brauch' ich in 2005 nicht. Da muss mal was neues her...

Deshalb bin ich auf der Suche nach einer geilen Tour durch Griechenland. Früher bin ich mal mit dem "Mopped" (es war ne' Harley) von Norden nach Süden gefahren. Das war ein einmaliges Erlebnis.

So, jetzt hoffe ich, dass es hier im Forum (in dem ich neu bin) einige Leute gibt, die Erfahrungen mit Straßen, Land und Leute gemacht haben. Hat Jemand (Verein, Einzelpersonen oder Orga-Profis) irgendwas in dieses Ziel geplant? Folgendes Anforderungs-Profil würde mich interessieren:

Es muss mit dem Rennrad gehen
Es soll sich um eine sogenannte "geführte Tour" (von Ort zu Ort) handeln.
Es sollte keine Inselrundfahrt sein (außer Kreta)
Es sollte zwischen Mitte Mai und Ende Juni, oder im September stattfinden

Da ich auch schon im Internet vergebens nach so einer Tour gesucht habe, vermute ich mal, das es wenig "Profis" gibt, die sich in Hellas auskennen. Deshalb sind Einzelerfahrungen gefragt. Es sollten sich auch diejenigen melden, die lediglich Interesse an so einen Tripp haben. Ich freue mich auf alle Meldungen.

Einen schönen Gruß vom Niederrhein sendet Euer

Neutraler
 

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Re: Griechenland... geht's mit dem Rennrad???
Hallo,
zu Touren oder ähnlichem kann ich dir leider keine Aussage machen.
Aber vielleicht die Gründe erläutern warum ich so etwas nach langer Überlegung und Diskussion mit meiner Frau und Schwiegereltern (Griechen mit Haus im Norden, 100 km n von Thessaloniki) über den Haufen geworfen habe.

1.) Die Straßen in Gr sind grottenschlecht, besonders die Landstraßen etwas abseits.
2.) Die Griechen fahren wie die Henker, Rücksicht auf Fahrradfahrer kennen die nicht.
3.) Jetzt nicht lachen, wir sind ,sogar im Auto, von Wildhunden angegriffen worden, die irgendetwas beschützen wollten oder Ihr Terrain bedroht sahen.
Also abseits der Hauptstraßen fahren ist nicht.

Das waren meine Gründe.

Wenn Du aber von geführten Touren erfährst, sag mal Bescheid

Gruß
Mörtel
 
Oha, das klingt ja schrecklich! Waren nicht auch im Sommer in der Tour einige Griechenland-Vorschläge - da hörte es sich doch ganz okay an.

Dabei ist bei uns im nächsten Sommer definitiv Familienurlaub bei Freunden auf der Mani angesagt. Muß ich das Rennrad zu Hause lassen? Bitte um Rat.
 
Hey Neutraler,
tach zusammen, lest mal,

Aero Lloyd Bordmagazin April/Mai 2003

Hellas per Rennrad

Im Stakkato meines Wiegetritts hämmert in meinem Kopf der Satz: " Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt." Und der rinnt mir beim Erklimmen der Berg- und Passstraßen des Peloponnes über das erhitzte Gesicht. Mühsam presse ich Luft aus meiner Lunge. Die Beine sind schwer, und ich befehle mir selbst: "Tritt weiter!" In diesem Augenblick scheint das größte Ritzel für mich zu klein. Für die Naturschönheiten verschwende ich keinen Blick. Mit Puls 185 mobilisiere ich die letzten Kraftreserven, um das Ende der Passschleife zu erreichen. Der Hammer, er kommt! Ich spüre ihn. Kurz vor dem Ziel! Doch plötzlich tritt es sich leichter. Gigantische Glücksgefühle erobern mein Ego und lassen den Besenwagen, die Strapazen und die Atemnot vergessen. Ich entdecke die grandiose Gebirgslandschaft, freue mich auf die Mitfahrer und genieße die Leichtigkeit der Abfahrt mit Blick auf das lonische Meer.

Hätte ich vorher gewusst, wie hart dieser Tag wird, ich hätte ... Was heißt hätte und wenn ... Zu verlockend war das Angebot einer Radtour durch das alte Hellas, der Wiege unserer Zivilisation. Akropolis, Korinth, Olympia, Epidaurus und Delphi: "Etwas Einmaliges wirst du erleben", verspricht mir Organisator Alexander Schmitz lachend bei einem Glas Altbier in gemütlicher Runde. "Du bist doch sportlich, und Radfahren ist genau die richtige Reise für dich." Das war im Dezember in Düsseldorf.

Die wärmende Aprilsonne empfängt uns auf Korfu. Die Rennräder sind topfit und die zwölf Mitfahrer einfach sympathisch. Ich bin gut trainiert und in Form. „1.250 Kilometer und 10.000 Höhenmeter erwarten uns auf unserem zehntägigen Unternehmen gen Athen“ erläutert Werner Schleicher, der zweite Mann im Organisationsteam.

"Unsere Räder tragen nicht Eulen, sondern uns nach Athen", denke ich mir beim ersten Start in ein unvergessliches Abenteuer auf blitzsauberem Asphalt und in malerischen Landschaften.

Die beiden ersten Tage meistern wir bei bester Laune gemeinsam. Am dritten Tag wird die erste Bergetappe über 1.200 Höhenmeter auf dem Weg nach Nafpaktos bewältigt. Die Gruppe teilt sich zum ersten Mal auf in die etwas stärkeren und die langsamen Pedaleure. Die Stunde des "Besenwagens", der unser Gepäck von Station zu Station befördert, ist gekommen. Doch noch muss er keinen von uns aufnehmen, da auch ein ständiger Rückenwind unser Stundenmittel auf den bisher insgesamt 380 meist flachen Kilometern bis Eratini (nahe Delphi) auf 31 hochschraubt.

Ruhetag? Delphi, im Meer baden, oder doch eine Tour alleine? Jeder kann machen, was er will. Ich habe mich fürs Faulenzen entschieden. Das ist auch gut so. Denn der fünfte Tag mit der vierten Tour ins Zentrum des Peloponnes hat es in sich. "Gestern noch am Strand, heute im Schnee - das glaubt uns doch keiner", denke ich. Schließlich zeigt der Kalender bereits den 26. April. Das hindert die Seilbahn am Aroania (Gipfelhöhe 2.341 Meter) in der Nähe von Kalavrita allerdings nicht daran, noch einige Skifahrer in die Höhe zu transportieren. Wir jedoch bewältigen mit eisernem Willen und Schweiß gebadet den ersten „echten“ Berg. Denn heute läuft die „Königsetappe“. 16 Kilometer bergan, teilweise 14 Prozent steil. Erschöpft, aber zufrieden genießen wir nach diesem harten Anstieg (1.000 Höhenmeter) den traumhaften Blick zurück auf den Golf von Korinth. Am Ende, in Vitina (1.040 Meter hoch), hatten sich 2.400 Höhenmeter auf 120 Kilometer addiert.

Dann die Belohnung am sechsten Tag: Talfahrt über 50 Kilometer. Zuvor noch ein kurzer Anstieg auf 1.135 Meter kann uns nicht aufhalten. Dann geht's abwärts, Wahnsinn, fast bis Olympia. Dort, wo zu Ehren von Zeus alle vier Jahre die Olympischen Spiele der Antike abgehalten wurden. Sehenswert sind die Reste des einstigen Stadions, das 40.000 Zuschauern Platz geboten haben soll. Bis zum gemütlichen Hafenstädtchen Kiparissia haben wir am späten Nachmittag insgesamt 160 Kilometer in den Beinen.

Am siebenten Tag ist es soweit. Der Besenwagen wird zum ersten Mal erobert, und zwar bei der Querung des Taigetos (1.260 Meter, 1.480 Höhenmeter) zwischen Kalamata und Sparta. Beim Abendessen in Githio haben wir alle Strapazen vergessen. Die Besenwagenfahrer scheinen traurig, dass sie die rasante Abfahrt auf dem Rad nicht miterleben konnten. Trost spendet die "Direktion" mit dem Versprechen, dass der nächste Tag erneut grandiose Panoramen und Abenteuer bieten wird.

In der Tat beglückt die nächste Etappe unsere Radfahrer-Seelen mit der 14 Kilometer langen Fahrt über die Bergrücken des Parnongebirges auf 1.230 Meter über normal und der Abfahrt ans Meer Zwölf Serpentinen führen durch die wildromantische Schlucht des Dafnon Flusses nach Leonidon. Nach 170 Kilometern ist Nafplio erreicht. In den schmalen Gassen der ehemaligen griechischen Hauptstadt wimmelt es von gut gelaunten Menschen. Die Stimmung in unserer Truppe ist Spitze. "Ruhetag", lässt die Direktion jeden wissen. Der Ouzo fließt in Strömen…

Apropos Direktion. Die hat bei der Auswahl dieses Standortes mal wieder ein gutes Händchen bewiesen. Das Zwei-Mann-Team und wir sind längst zu einer verschworenen Einheit geworden. Die zu Beginn Schwächeren haben jetzt die Form, die sie auch noch die letzten herrlichen 170 Kilometer (mit Besichtigung des Amphitheaters von Epidaurus und der Uberfahrt über den Isthmus) bis nach Athen trägt.


Es ist schön zu wissen, dass der Zufall, der mir dieses Rennrad-Erlebnis bescherte, inzwischen einen Namen trägt: Unter www.radiorpr.de/zwei/ wird man auf einen in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Rennradtripp detaiIiert eingestimmt. Viel Spaß beim Studieren . . .

Eduard Wolczak Redakteur Aero Lloyd www.aerolloyd.de



Die Internet-Seiten zielen leider ins Leere, weil der Organisator inzwischen verstorben ist. Bei HopperCycling (das ist eine Freizeit-Truppe aus Düsseldorf) wird darüber nachgedacht so eine Tour mal in Angriff zu nehmen.

Es grüßt freundlichst

Der Franzose,

der sich sofort meldet, wenn es diesbezüglich was Neues gibt.
 
Ob's in Griechenland mit dem Fahrrad geht, beantwortete ein Rennfahrer aus Kreta so:

"Sicher sind die strassen hier viel schlechter als in DE, aber das klima ist auch viel besser fuer radfahren. Der Radsport ist hier auch nicht so popular, die autofahrer passen meistens nicht auf radfahrer auf ( aber wenn du aufpasst ist es ok, ich hab schon 65.000km hinter mir und ich hatte nie einen unfall, obwohl es mehrmals ganz knapp wahr). Also hier auf kreta gibt es sehr schoene routen. Ich wuerde das rad nach griechenland mitnehmen. Es lohnt sich. Es gibt ganz viele einsame strassen mit wunderbarre aussicht... Nur:
1. Man muss ein paar km in den beinen haben naemlich es geht hier immer bergauf-bergab
2. Du sollst dein rad gut einpacken damit ihm nichts passiert waehrend dem flug."

Ich denke, ich muss mein Fahrrad nächsten Sommer also doch nicht zu Hause lassen.
 
@all
joerg_ffm schrieb:
Ob's in Griechenland mit dem Fahrrad geht, beantwortete ein Rennfahrer aus Kreta so:

"Sicher sind die strassen hier viel schlechter als in DE, aber das klima ist auch viel besser fuer radfahren...

Ich denke, ich muss mein Fahrrad nächsten Sommer also doch nicht zu Hause lassen.
Das ist ja unglaublich, so viele postings.

da bedank ich mich ganz herzlich und schließ mich joerg ffm an... Euer Neutraler, der jetzt schon verspricht hier zu posten, wenn er aus griechenland zurückkommt.
 
tach joerg_ffm
joerg_ffm schrieb:
Ob's in Griechenland mit dem Fahrrad geht, beantwortete ein Rennfahrer aus Kreta so:

"Sicher sind die strassen hier viel schlechter als in DE, aber das klima ist auch viel besser fuer radfahren. Der Radsport ist hier auch nicht so popular, die autofahrer passen meistens nicht auf radfahrer auf ( aber wenn du aufpasst ist es ok, ich hab schon 65.000km hinter mir und ich hatte nie einen unfall, obwohl es mehrmals ganz knapp wahr). Also hier auf kreta gibt es sehr schoene routen. Ich wuerde das rad nach griechenland mitnehmen. Es lohnt sich. Es gibt ganz viele einsame strassen mit wunderbarre aussicht...
herzlichen Dank für Dein Posting. Kannst Du einen Kontakt zum "Rennfahrer aus Kreta" herstellen? Der Junge scheint ja ein echt Insider zusein.
 
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