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in memoriam - Radsportlegenden

...offenbar während des U23-Rennens der Männer, woraufhin keine direkte Verbreitung der Nachricht stattfand. Verständlich .
 
...offenbar während des U23-Rennens der Männer, woraufhin keine direkte Verbreitung der Nachricht stattfand. Verständlich .
Ja, das ist korrekt. Niklas Sieg wurde vom Tod der Schweizerin überschattet. Ich wünsch den Angehörigen viel Kraft… trösten kann da eh nichts :(
 
Das warn noch andere Zeiten, da konnte man noch seinen eigenen Kopf haben. Bei der diesjährigen Tour wurde der junge Spanier Ayuso ständig bei eurosport leicht maliziös angegangen wegen seiner Alleingänge und danach wohl auch abgestraft?
 
Das warn noch andere Zeiten, da konnte man noch seinen eigenen Kopf haben. Bei der diesjährigen Tour wurde der junge Spanier Ayuso ständig bei eurosport leicht maliziös angegangen wegen seiner Alleingänge und danach wohl auch abgestraft?
Vielleicht, aber ich erinnere mehr dass junge Fahrer "damals" deutlich mehr rasiert/abgestraft wurden als heute.
Die mussten erstmal durch die Gregario-Mühle und wer das 2-3 Jahre überstand und noch genug von sich übrig hatte, der konnte dann mal eigene Chancen nutzen......Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
 
Heute wird auf die Leistungsdaten geschaut und wer gut drauf ist bekommt auch eine Chance......moderner Radsport eben. Zahlengesteuert. Hat alles Vor- und Nachteile.
 
Michael Huebner Hannover 1993 02.jpg


1993 war das einzige Mal, dass ich ein Radrennen auf einer Bahn besucht habe.
Das Donnern der Holzbahn von Hannover als Michael Hübner beschleunigte höre ich immer noch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich erreichte heute die Nachricht, dass einer der grossen Rahmenbauer von uns gegangen ist.

Hans Kochlik ist vielen vielleicht als Name nicht oder kaum bekannt, was er jedoch dazu beigetragen hat dass Fahrraeder heute aussehen, wie sie aussehen ist nicht hoch genug zu einzuschaetzen. Ab den Olympischen Spielen 1968 war Hans Chefmecheniker der Bahn-Olympia und Nationalauswahl der DDR und begleitete das Team bis in die 1980er Jahre. Erst spaet zog er sich, nach persoenlichen Schicksalsschlaegen, zurueck und ueberliess juengeren Kollegen das Feld.

Hans fertigte bis zur Gruendung der Forsschungsstaette in der Karl-Marx-Staedter Nordstrasse (Textima) die Raeder der Nationalmannschaft Bahn in seiner Werkstatt in Leipzig selber. Dabei fertigte er auch einige Meilensteine.
Bei den Olympischen Spielen 1968 und 1972 fuhren die DDR-Bahnsportler auf Kochlik-Rahmen, zu dem Zeitpunkt noch gemufft. Ab 1973 begann Hans, muffenlos geloetete Rahmen zu fertigen und ab 1975 wurden die Rahmenrohre zudem in aerodynamische Form gepresst. Damit fertigte die DDR die vielleicht ersten Rahmen die als "Aerorahmen" bezeichnet werden koennen.
Fuer die Olympischen Spiele 1976 arbeitete er mit Christian Pyttel zusammen und fertigte die Rahmen fuer Montreal.
Dass DT-Swiss mit der Flachspeiche / Messerspeiche so richtig gross wurde, ist ebenfalls Hans zu verdanken. Er "versorgte" die Schweizer mit einem Exemplar einer solcher, bis dahin in der DDR ab 1972 exklusiv gefertigten Speiche. Diese wurde dann in der Schweiz massengefertigt und verkauft, waehrend in der DDR weiterhin die Flachspeichen von Hand gefertigt wurden.

Hans Kochlik war der "Macher" hinter vielen Ideen, setzte die Visionen und Berechnungen von Wolfgang Taubmann oder Paul Rinkowski um und ermoeglichte den DDR-Radrennfahrern auf bestem Material an den Start gehen zu koennen.

Nachdem "Textima" und ab Mitte der 80er Jahre FES die Rahmenproduktion fuer den Spitzenradsport in der DDR uebernahmen, fertigte Hans weiterhin fuer Amateuersportler Rahmen bester Qualitaet an. Moegen Elsner, Niemann oder Boerngen die Rahmen von Diamant veredelt haben, wer einen wirklichen Spitzenrahmen wollte, fragte Pyttel oder Kochlik.
Als Martin Goetze 1988 DDR-Strassenmeister wurde, fuhr er natuerlich Kochlik.

Hans Kochlik ist heute im Alter von 90 Jahren von uns gegangen. Ich hatte die Ehre ihn kennenlernen zu duerfen.
Er bleibt mir als bescheidener Mensch in Erinnerung. Jemand der seinen eigenen Anteil gering einstufte und den Erfolg und Glanz den Rennfahrern allein ueberliess.

Einmal erzaehlte er mir, wie er nach der Wende Ernesto Colnago traf und beide Rahmenbauer ihre Bewunderung ueber die Arbeit des jeweils anderen zum Ausdruck brachten. Ein Treffen der Giganten. Colnago kennt jeder, Hans kannten nur die Eingeweihten.
 
Mich erreichte heute die Nachricht, dass einer der grossen Rahmenbauer von uns gegangen ist.

Hans Kochlik ist vielen vielleicht als Name nicht oder kaum bekannt, was er jedoch dazu beigetragen hat dass Fahrraeder heute aussehen, wie sie aussehen ist nicht hoch genug zu einzuschaetzen. Ab den Olympischen Spielen 1968 war Hans Chefmecheniker der Bahn-Olympia und Nationalauswahl der DDR und begleitete das Team bis in die 1980er Jahre. Erst spaet zog er sich, nach persoenlichen Schicksalsschlaegen, zurueck und ueberliess juengeren Kollegen das Feld.

Hans fertigte bis zur Gruendung der Forsschungsstaette in der Karl-Marx-Staedter Nordstrasse (Textima) die Raeder der Nationalmannschaft Bahn in seiner Werkstatt in Leipzig selber. Dabei fertigte er auch einige Meilensteine.
Bei den Olympischen Spielen 1968 und 1972 fuhren die DDR-Bahnsportler auf Kochlik-Rahmen, zu dem Zeitpunkt noch gemufft. Ab 1973 begann Hans, muffenlos geloetete Rahmen zu fertigen und ab 1975 wurden die Rahmenrohre zudem in aerodynamische Form gepresst. Damit fertigte die DDR die vielleicht ersten Rahmen die als "Aerorahmen" bezeichnet werden koennen.
Fuer die Olympischen Spiele 1976 arbeitete er mit Christian Pyttel zusammen und fertigte die Rahmen fuer Montreal.
Dass DT-Swiss mit der Flachspeiche / Messerspeiche so richtig gross wurde, ist ebenfalls Hans zu verdanken. Er "versorgte" die Schweizer mit einem Exemplar einer solcher, bis dahin in der DDR ab 1972 exklusiv gefertigten Speiche. Diese wurde dann in der Schweiz massengefertigt und verkauft, waehrend in der DDR weiterhin die Flachspeichen von Hand gefertigt wurden.

Hans Kochlik war der "Macher" hinter vielen Ideen, setzte die Visionen und Berechnungen von Wolfgang Taubmann oder Paul Rinkowski um und ermoeglichte den DDR-Radrennfahrern auf bestem Material an den Start gehen zu koennen.

Nachdem "Textima" und ab Mitte der 80er Jahre FES die Rahmenproduktion fuer den Spitzenradsport in der DDR uebernahmen, fertigte Hans weiterhin fuer Amateuersportler Rahmen bester Qualitaet an. Moegen Elsner, Niemann oder Boerngen die Rahmen von Diamant veredelt haben, wer einen wirklichen Spitzenrahmen wollte, fragte Pyttel oder Kochlik.
Als Martin Goetze 1988 DDR-Strassenmeister wurde, fuhr er natuerlich Kochlik.

Hans Kochlik ist heute im Alter von 90 Jahren von uns gegangen. Ich hatte die Ehre ihn kennenlernen zu duerfen.
Er bleibt mir als bescheidener Mensch in Erinnerung. Jemand der seinen eigenen Anteil gering einstufte und den Erfolg und Glanz den Rennfahrern allein ueberliess.

Einmal erzaehlte er mir, wie er nach der Wende Ernesto Colnago traf und beide Rahmenbauer ihre Bewunderung ueber die Arbeit des jeweils anderen zum Ausdruck brachten. Ein Treffen der Giganten. Colnago kennt jeder, Hans kannten nur die Eingeweihten.
Das hast Du wirklich sehr schön geschrieben, vielen Dank dafür !
 
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