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Karbon: Muffen oder Monocoque?

Grundsätzlich kann man beim Monocoque-Verfahren die Stärken des Materials am besten ausnutzen. Allerdings treibt dies den Preis enorm in die Höhe, da man für jede Rahmengröße eine eigene Form bauen muss. Potenzielle Schwachstellen in Form von Klebeverbindungen kann man so natürlich vermeiden.

In der Praxis scheinen alle drei Verfahren (Monocoque, Muffen, Tube-to-tube)bei entsprechend sorgfältiger Ausführung zu funktionieren. Auch gibt es bei allen 3 Varianten sehr leichte und auch steife Rahmen.

Beispiele für Monocoque: Kuota Kredo, GiantTCR
Muffen: Trek OCLV, Cervelo R2.5 und Soloist Carbon
Tube-to-tube: Kuota Kharma, Scott CR1
 
Banshee schrieb:
Beispiele für Monocoque: Kuota Kredo, GiantTCR
Muffen: Trek OCLV, Cervelo R2.5 und Soloist Carbon
Tube-to-tube: Kuota Kharma, Scott CR1
Uuups, ich glaube, das stimmt so nicht ganz...

Der Cervélo Soloist Carbon scheint mir eher eine Monocoque zu sein - genau so wie der Kuota Kharma, oder hast Du da andere Informationen (Quellen).

Zu den Tube-to-Tube Modellen zählt natürlich auch noch die Scott-Kopie Canyon F10.

Heiko
 
HerrKah: Meine Aufzählung erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit ;)
Der Kuota Kharma ist definitiv in Tube-to-tube Bauweise gefertigt. Bei manchen Rahmen kann man das sogar noch trotz durchgehender Carbon-Deckschicht erkennen (was aber nicht schlimm ist). Quelle ist hier Kuota (Telefonauskunft).
Beim Cervelo Solist Carbon bin ich mir nach genauem Überlegen nicht mehr ganz sicher. Der R2.5 ist aber auf jeden Fall gemufft.
 
Hi Banshee,

Banshee schrieb:
Der Kuota Kharma ist definitiv in Tube-to-tube Bauweise gefertigt. Bei manchen Rahmen kann man das sogar noch trotz durchgehender Carbon-Deckschicht erkennen (was aber nicht schlimm ist). Quelle ist hier Kuota (Telefonauskunft).

Ah super - wieder was gelernt! Hätte ich bei der Form Steuerrohrs echt nicht erwartet.

Gruß
Heiko
 
Ja hier im Forum kanst Du noch mehr lernen, nach meinem Kentnisstand ist das F10 keine Scott Kopie sondern eine Canyon Entwicklung.
Das verbaute Lenkungslager ist vom Durchmesser größer als bei allen anderen Marken, deshalb passt in diesen Rahmen auch nur die Smolik- Gabel Race. Das Sitzrohr ist im Bereich des Tretlagers eckig statt rund und erhöht somit die Tretlagersteiffigkeit. Ob das nun schön ausschaut oder nicht ist egal, aber ist das eine Kopie?
Gruß
Gräte
 
Also Scott CR1 und Canyon F10 unterscheiden sich noch in einigen Punkten mehr. Von Kopie als solchem würde ich nicht sprechen. Aber ich glaube HerrKah meinte mit Scott Kopie mehr die Kopie dieser Tube-to-tube Bauweise. Die hat Scott nämlich salonfähig gemacht und Rahmen in größeren Mengen in Umlauf gebracht. Ob sie der erste Hersteller waren die so gefertigt haben weiß ich leider nicht. Aber soweit ich weiß der erste große bei dem man von Serienfertigung sprechen kann.
 
Banshee schrieb:
[...]Aber ich glaube HerrKah meinte mit Scott Kopie mehr die Kopie dieser Tube-to-tube Bauweise. Die hat Scott nämlich salonfähig gemacht und Rahmen in größeren Mengen in Umlauf gebracht. [...]

Genau das meinte ich - es ging ja hier im Thread um die Verbindungen der Rohre und keine weiteren Details... :)
 
Dann haben wir beim Trek ja jetzt alles durch. Wo kann man es denn mal nachlesen? Auf der Internetseite war nix ...
 
OCLV ist Muffenbauweise. Geht auch aus dem Katalog eindeutig hervor.
Nur hat man hier keine Muffen, wo die Rohre HINEINgesteckt werden, sondern sozusagen ÜBER die Muffe geschoben und dann verklebt werden. Ist im 05er Katalog auch ganz gut dargestellt. Dadurch hat man dann bei penibler Fertigunf und guter Deckschicht + Lackierung glatte Übergänge. Es sieht also aus wie aus einem Stück. Das ist bei tube-to-tube nicht anders.
 
Banshee schrieb:
OCLV ist Muffenbauweise. Geht auch aus dem Katalog eindeutig hervor.
Nur hat man hier keine Muffen, wo die Rohre HINEINgesteckt werden, sondern sozusagen ÜBER die Muffe geschoben und dann verklebt werden. Ist im 05er Katalog auch ganz gut dargestellt. Dadurch hat man dann bei penibler Fertigunf und guter Deckschicht + Lackierung glatte Übergänge. Es sieht also aus wie aus einem Stück. Das ist bei tube-to-tube nicht anders.

Und wie geht dann tube-2-tube?
 
Verstehe ich die Antwort richtig: Es kommt nicht auf das Verfahren an, sondern nur auf die Ausführung?
 
Ich habe es in einem anderen Thread schon erwähnt. Die Bauweise sagt eigentlich nichts über die Qualität aus, sondern nur wie es halt gemacht wird. Das entscheidene für mich ist eher wieviel Fasern überhaupt verwendet werden und wie sie angelegt, bzw. verarbeitet werden. Darüber schweigen sich die Hersteller nahezu aus. Reine technische Details wie im Bootsbau sind überhaupt nicht zu bekommen und selbst der technische Innendienst vieler namenhafter Hersteller (hier besonders Scott, Speci, Canyon und Stevens) sind nicht einmal in der Lage mir die Faserdichte zu benennen, noch zu erklären. Es ist schon nicht unrelevant ob ich einen Carbonrahmen mit viel Klebstoff habe, oder aber einen mit viel Faser und bisschen Klebstoff. Harzverbindungen erzeugen eher kleinere Risse als Carbonfasern, von daher lobe ich mir Hersteller wie Time, die offen mit tieferen Details in Sachen Carbon umgehen und somit den Endverbraucher vernünftig und ohne viel tam-tam und schöne Bildchen informieren.
 
Weitere technische Details wären, welche Gewebe (Bindung, Gewicht/qm), welche Faserrichtung welche Harze verwendet werden. Ob die Form evakuiert wird und bei welchen Temperaturen und wie lange die Harze getempert werden.

Aber das sind Prozessdaten die wohl kein Hersteller freiwillig rausrücken wird.
 
Weil sie es nämlich selber nicht wissen, sondern nur einkaufen. Die meisten sind eh nichts anderes als Handelshäuser.
 
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