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Kaufberatung: Gravelbike oder Stahlrahmen-Randonneur?

dabrio

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Hallo,

ich besitze ein Rennrad und ein Cross/Trekkingbike jeweils von Stevens. Da mir mein Crossbike inzwischen zu klein und anfällig geworden ist bin ich auf der Suche nach einem neuem Radl.
Einsatzgebiet ist der tägliche Weg in die Schule, Tagestouren ≈100km und kleinere Radreisen (max. 2 Wochen)
Wichtige Kriterien wären für mich ein Rennlenker, stabiler Gepäckträger, Schutzbleche, feste Lichtanlage. Also ein klassischer Randonneur. Mein Buget liegt bei max. 1700€, da Schüler.

Optisch gefällt mir dieses sehr gut allerdings finde ich 14,5kg sind recht viel
TX-Randonneur
Ich dachte deshalb ein Gravelbike entsprechend auszustatten. Ist ein Gravelbike für Radreisen und regelmäßiges fahren mit Gepäck ausgelegt?
Das Stevens Gavere würde in mein Budget passen, und hat auch entsprechende Möglichkeiten Gepäckträger und Schutzbleche zu montieren


Würdet ihr mir eher raten ein leichtes Gravelbike alltagstauglich zu machen oder ein schwereres Rad dafür mit Systemlaufrädern zu kaufen? Alu oder Stahlrahmen? (wobei ich fürchte das leichte Stahlrahmen außerhalb meines Budgets liegen)

Vielen Dank für eventuelle Tipps

Viele Grüße
dabrio
 

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Re: Kaufberatung: Gravelbike oder Stahlrahmen-Randonneur?
Vergiss die ganzen Schubladen wie Gravel etc. Du verlinkst ja selber kein Gravelbike sondern einen Crosser (Querfeldein). Bei diversen Herstellern ist das Gravelmodell einfach der Crosser mit anderen Reifen.
Zur Unterscheidung, bzw. Entscheidung gibt es eigentlich 2,5 Kriterien:
1. Radstand/Fahrgeometrie, da ist ein echter Randonneur schon länger als ein Strassenrenner. Manchmal/oft sogar länger als ein Crosser (der mehr Kettenstrebenlänge für die dicken Reifen braucht. Das typisch Gravelbike ist auch etwas länger, manchmal wie ein Crosser, manchmal noch etwas mehr. Länge läuft, Kurz ist wendiger. Fahrradtaschen am Gepäckträger kommen durch etwas mehr Länge auch den Fersen nicht so leicht ins Gehege.
2. Reifenfreiheit/Platz für breite Reifen. Auch da ist viel Interpretationsspielraum bei den Herstellern. Ein klassischer Randonneur läuft eigentlich auf schmalen Strassenreifen. Vielleicht 25 oder 28mm viel mehr ist da nicht gefordert. Damit machen schlecht befestigte oder unbefestigte Wege nur bedingt bzw. als Lückenfüller Spaß. Dafür ist man auf guter Strasse flotter unterwegs. Crosser können i.d.R. schon 37er Reifen, unter Umständen auch bis ca. 45 hoch. Damit kann man auch auf leichten/unverblockten Trails richtig Spaß haben. Für Gravelbikes gibt es noch weniger eine feste Regel. Bei manchen ist bei 32mm Schluss, andere gehen bis 50mm.

1/2: Sitzgeometrie: da gibt es zwar Tendenzen, aber keinen Verlass. Anschauen, ausprobieren, passen muss es auf jeden Fall.

Ich würde was aus der "Allround"-Crosser-Ecke in Stahl (das ist eine persönliche Geschmacksfrage, Alu geht genauso) nehmen. Das Genesis Croix de Fer könnte budgetär knapp werden, das Kona Rove gibts in Stahl oder Alu, müsste dann um Licht, Gepäckträger und Bleche erweitert werden.
Im Prinzip kommt fast jedes nicht auf High-End-Renneinsatz getrimmte Querfeldeinrad in Frage. Das sind in Deiner Preisklasse alles Alurahmen, und die Hersteller haben da fast immer Ösen für Träger und Bleche spendiert.
Wie das Gavere eben.
Wenn Du ein solches Rad aufrüsten willst, rechne mal ca. 150,- Euro für Licht (incl. Nabendynamovorderrad), für weitere 60,- bekommt man einen guten Träger und Blümels.

Die 14,5kg des Fahrradmanufaktur-Randonneurs sind auch mit einem leichten Crosser schnell erreicht, sobald Bleche, Licht und Träger dran sind.
 
ne ;) So eine Art Retroptik und Scheibenbremse, find ich persönlich grässlich. Aber die Geschmäcker sind zum Glück verschieden .
Aber deurlich unter 14,5 kg solten man kommen. Meins hier wiegt 12,2 kg und sind kein Leichtbau. Ohne Nady und Vorderlicht, aber mit Powertap Habe und recht schwerer Vierkantkurbel/lager.
nishiki-1280.jpg


Worauf ich hinweisen möchte, je mehr Platz für Reifen/Schutzbeche/gepcä das ist umso länger wird das rad. Man verliert signifikant an Wendigkeit. Wenn man "nur" ein Rad hat muss man sich überlegen wo man die Kompromisslinie zieht. Ist ein bisschen blöd das man das schwer ausprobieren kann, da es diese Räder nciht an jeder Ecke gibt
 
Ich finde das Gavere schon sehr gut als Allrounder. Ich nenne es "Reisewinteralltagsgepäckrennrad" (um mal eine neue Schublade auf zumachen ;) ) und benutze es (wie der Name schon sagt) für die Reise, fürs Winter-/Schlechtwettertraining und für den Arbeitsweg und das mit und ohne Gepäck.

Als Gepäckträger ist ein Tubus Fly verbaut (350g leicht, bis 18kg, ca. 50€ im Netz). Schutzbleche sind 45er Bluemels. Reifen fahre ich im Sommer 35er Kojaks und im Winter 35er Marathon Racer. Die sind etwas robuster, rollen aber trotzdem sehr gut.

Auf eine feste Beleuchtung kann ich verzichten. Hinten ist ein Busch+Müller TOPLIGHT Line Senso Rücklicht am Gepäckträger montiert (sehr hell, die Batterie hält lange, ca. 40 Stunden). Vorne verwende ich (bei Bedarf) zwei IXON Core IQ2 (macht 2 x 50LUX für ca. 3 Stunden). Damit komme ich sehr gut durch die Dunkelheit.

Hier mal meins (2014ner Modell) mit anderen Laufrädern (DT Swiss R23 Spline). So wie es da steht wiegt es knapp 11kg (mit allem und den R23 LRS).

StevensGavereR23SPLINE.jpg


Ich bin sehr zufrieden mit dem Rad. Andere Mütter haben aber auch schöne Töchter :)

Sollte ich mir mal was Neues holen wird es was mit hydraulischen Discs. Die funktionieren halt doch noch besser. Für 1700€ gibts da mittlerweile auch schon ein bisschen Auswahl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ersteinmal vielen Dank für die ausführlichen Antworten! :)

Wie sieht es bei Crossern, die ja meist mit Systemlaufrädern bestückt sind, mit der Belastung aus?
Gibt es da eventuell häufiger Probleme mit Speichenbrüchen?

Da ich ja bereits ein Rennrad besitze möchte ich nicht noch ein "Möglichst-leicht-rad". Ich war letztes Jahr mit Rennrad und tubus fly für 2 Wochen unterwegs und war eigentlich sehr zufrieden, deshalb werde ich für kürzere Reisen weiterhin mein Rennrad nehmen. Für die Stadt und für längere Reisen möchte ich aber mit dem neuen Rad auch mal Waldwege fahren können.

@schiggyf wie sieht es beim Gavere mit Hackenfreiheit bei größeren Taschen aus, oder sollte man sich auf Front roller beschränken?
 
Das mit der Fußfreiheit kommt auf deine Schuhgröße an.
Mein Mann fährt das Gavere in 56 mit Tubus Vega und der Fußverlängerung dafür. Schuhgröße 48. Große Ortliebs ganz nach hinten. Passt gerade so.

Ich hab das selbe Problem mit meinem Stevens Tabor in 48. Tubus Vega OHNE Fußverlängerung & Schuhgröße 40. Passt mit großen Ortliebs eben noch so.

Wir haben dazu noch jeder matte SKS Bluemels in 45 verbaut. Lichtanlage besteht aus B&M Akkulampen vorne, und hinten Sigma Mono bzw. Nugget. Schlappen sind Schwalbe Spicer in 35.

Selber Einsatzzweck wie bei dir > Alltag, Tagestouren auch abseits fester Wege, Winter, Radurlaub mit Zeltgeraffel.
 
Auch das VR nicht aus den Augen verlieren: viele Crosser mit Schutzblech haben Probleme mit Toe Overlap - macht mir beim Cube mit Schuhgröße 46 immer wieder Ärger.
 
Danke euch nochmal.....

Ich mit Schuhgröße 46 sollte es unbedingt mal austesten wieviel Platz vorne und hinten noch bleibt.

Persönlich gefällt mir das Gavere super, auch mit Schutzblechen und Gepäckträger. Ich fürchte aber das es für meinen Gebrauch doch etwas zu "grazil" ist. Der Tx Randonneur wäre wiegesagt ausstattungstechnisch und preislich interresant, eben weng schwer. Ich werde in nächster Zeit mal versuchen beide Räder probefahren zu können um mir dann ein endgültiges Urteil bilden zu können.
 
Hallo dabrio,
welches Rad ist es denn nun geworden?

Ich selbst bin viele Jahre einen Randonneur gefahren und fand die Begrenzung auf 30 mm Reifen mit der Zeit sehr einschränkend. Ich würde mir nichts mehr kaufen, wo nicht wenigstens 42 mm Reifen rein passen. Es gibt einfach zuviele schöne Wege, die aber eben nicht asphaltiert sind und die sind mit dünnen Reifen einfach zu anstrengend - man fährt ja auch ordentlich Kilometer mit einem Randonneur.

Mittlerweile bin ich auf einen ungefederten 29er mit flotten 2,2" Reifen umgestiegen, weil ich möglichst autofrei fahren möchte.
 
Hey,
Leider zieht es sich bei mir noch ein bisschen mit dem Neukauf. Für die anstende Radreise muss nochmal mein altes Trekkingrad herhalten. Im Moment tendiere ich zu dem Manufakturrad. Es gefällt mir ausgesprochen gut (wenn auch nicht in der Farbe). Allerdings ist es wie schon erwähnt recht schwer und dadurch eher ein Trekkingrad. Mein Traum wäre ein Randonneur von tout terrain, allerdings muss ich dafür noch ein wenig sparen:)
 
Ich finde das Gavere schon sehr gut als Allrounder. Ich nenne es "Reisewinteralltagsgepäckrennrad" (um mal eine neue Schublade auf zumachen ;) ) und benutze es (wie der Name schon sagt) für die Reise, fürs Winter-/Schlechtwettertraining und für den Arbeitsweg und das mit und ohne Gepäck.

Als Gepäckträger ist ein Tubus Fly verbaut (350g leicht, bis 18kg, ca. 50€ im Netz). Schutzbleche sind 45er Bluemels. Reifen fahre ich im Sommer 35er Kojaks und im Winter 35er Marathon Racer. Die sind etwas robuster, rollen aber trotzdem sehr gut.

Auf eine feste Beleuchtung kann ich verzichten. Hinten ist ein Busch+Müller TOPLIGHT Line Senso Rücklicht am Gepäckträger montiert (sehr hell, die Batterie hält lange, ca. 40 Stunden). Vorne verwende ich (bei Bedarf) zwei IXON Core IQ2 (macht 2 x 50LUX für ca. 3 Stunden). Damit komme ich sehr gut durch die Dunkelheit.

Hier mal meins (2014ner Modell) mit anderen Laufrädern (DT Swiss R23 Spline). So wie es da steht wiegt es knapp 11kg (mit allem und den R23 LRS).

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Ich bin sehr zufrieden mit dem Rad. Andere Mütter haben aber auch schöne Töchter :)

Sollte ich mir mal was Neues holen wird es was mit hydraulischen Discs. Die funktionieren halt doch noch besser. Für 1700€ gibts da mittlerweile auch schon ein bisschen Auswahl.
...ich grab' den Thread aus aktuellem Anlass mal wieder aus, denn ich stehe ggf. selbst kurz vor dem Kauf eines 2016er Stevens Gavere:
@schiggyf : Wie hast Du den Gepäckträger oben befestigt? Das Gavere hatte damals n.m.W. noch keine seitlichen Gewinde an den Hinterbaustreben für die Trägermontage...
 
Was spricht dagegen, sich im Bereich alter Räder umzusehen. Das, was Du suchst, wurde nicht gerade in den letzten Jahren erfunden. Koga Miyata Räder (nur ein Beispiel) wurden schon bei Weltreisen verwendet. Die Technik ist unterwegs reparabel.

Frau und ich sind früher in der Studentenzeit gut 3000km mit dem Rad und Zelt unterwegs gewesen. Wir hatten ein leichtes Univega Stahlrad (mit Canti, Lowridern vorn und Träger hinten) und ein Marin MTB (Stahl-Hardtrail ohne Federgabel). Beides war sehr gut tauglich, das MTB für den Zweck eher suboptimal.
Genau so gut könnte man einen alten Rahmen aus dem Crossbereich nehmen, wenn er Ösen für Schutzbleche und Träger hat. Die Räder sind dann automatisch länger gebaut. Gazelle wäre da eine Option. Das ist bezahlbar und mit Reynolds 531 Rohren macht man bei der Basis nichts falsch.
Wir hatten bei unseren Reisen zwei nenneswerte Defekte. Mit Systemlaufrädern wäre die Tour gelaufen gewesen. Ersatzteile sind nicht mal eben zu bekommen. Einen Carbonrahmen oder ein Alurad möchte ich bei einer Reise nicht haben. Ein Stahlrahmen kann zwar defekt gehen, lässt sich aber besser reparieren als Carbon oder Alu. Hauptsache die Reise muss nicht abgebrochen werden.
 
Ein Stahlrahmen kann zwar defekt gehen, lässt sich aber besser reparieren als Carbon oder Alu.
Bei Wasserrohrrahmen würde ich zustimmen. Aber nicht bei hochfestem, dünnwandigen Edelgeröhr. Da ist ein Karbohn-Rahmen einfacher zu reparieren. Etwas Matte, etwas Kunstharz und auf gehts!
 
Stimmt, ich habe nicht daran gedacht, dass es das Zeugs zur Reparatur eines Carbonrahmens in jedem Baumarkt gibt. Das wird nicht schön, funktioniert aber.
 
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