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Kettenlinie beim Fixie

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Eine Weile bin ich schon mit low-cost-Singlespeed-Umbau unterwegs und werde es mal fixed probieren. Die meisten Probleme sind gelöst, aber noch beschäftigt mich die Frage wie man eine gerade Kettenlinie hinbekommt. Mit Bahnrahmen wärs einfach, aber ich will weder ohne Bremsen rumfahren, noch Löcher in Rahmen und Gabeln bohren.

Also werde ich einen alten RR-Rahmen (wahrscheinlich mit 126 Hinterbau) als Basis nehmen. Als Kurbel kommt wahrscheinlich ne Miche zum Einsatz - aber wie bestimme ich jetzt die korrekte Innenlagerlänge?
 
boom! Vor meinem geistigen Auge erscheint ein Bild Deines armen Forts. Ich hoffe, körperliche und seelische Blessuren sind verheilt? Hast Du die Bremse schon umgebaut? Ich meld mich mal...

Danke für Deinen Tipp, aber in dem Fred steht im Wesentlichen drin, wie man das mit Trial and Error macht. Ich würde gerne Tipps haben, wie man das berechnet. Dann könnte ich mir nämlich gleich ein passendes Innenlager kaufen. Feintuning kann man wahrscheinlich mit Spacern im Hinterbau machen, die Nabe hat ja nur 120mm Breite, da sind 6mm Spiel. Aber dann muss umzentriert werden und ich würde schon gerne wissen wie, bevor ich die Nabe einspeiche.

Ich denke mal laut: Sitzrohr und Mitte der Nabenachse sind bei Einbau mit jeweils 3mm Spacern in einer Linie. Wenn ich eine Bahnkurbel mit dem passenden Innenlager für 42mm Kettenlinie bekomme, dann muss das Ritzel von der Mitte der Nabenachse 42mm entfernt montiert sein, bei Kettenlinie 45mm entsprechend 45mm und wenn das nicht passt mit Spacern oder anderer Innenlagerlänge korrigieren, hab ich das soweit richtig verstanden?
 
oh je oh je, ist datt wirklich so ne wissenschaft um die kettenlinie hinzukriegen? Wo sind da mechanisch die eigentlichen fallstricke, ich glaub ich raffs noch nich ganz. Verstanden habe ich in dem link die meßmethode (glaube ich):
Der Einbau des Ritzels und der Spacer ist ganz einfach. Allerdings wird der Eine oder Andere, der sich beim Ketteblatt die ganze Mühe des Ausrechnens gemacht hat, nun auch das Ritzel möglichst mit gleichem Abstand wie das Kettenblatt (in diesem Fall 47 mm) zur Farhrzeugmittelachse einbauen wollen.

Nichts einfacher als das: Nabenbreite bestimmen (hier 126 mm), durch zwei dividieren (hier 63 mm) und die 47 mm davon abziehen (16 mm).
Dieses ist der Abstand, den der äußere Rand des Kettenblattes zum Ausfallende haben muss, damit der Abstand zur Fahrzeugmittelachse die vorgegebene 47 mm bertägt (bei 63mm Abstand Mittelachse zu Aufallende).

Jetzt muss man nur noch mit den verschieden breiten Spacern solange probieren, bis man die richtigen Werte erreicht hat.

Nach besonders viel trial&error klingt das jetzt nicht unbedingt. Im zweifelsfall halt genau die spacer noch ausmessen. Oder ich blicks halt nich :confused:

warum musst du ggfls. ander einspeichen, wat nimmst denn jetzt eigentlich für nen rahmen & laufräder?

Ansonsten hoffe ich auf gute besserung bei euch beiden... nicht zuletzt damit ihr geistig rege genug seid damit ein mechanisch nur mäßig taltentierter geisteswissenschaftler nich dumm sterben muss :eek:
 
Das mit den Spacern geht natürlich nur auf einer Kassettennabe mit entsprechend breitem FREILAUFKörper
HPIM1139.JPG



Bei einer Bahnnabe muss man stattdessen die Spacer auf der Achse entsprechend setzen - um eine 120mm Bahnnabe in einen 126mm Hinterbau zu bauen, braucht man ja sowieso 6mm Spacer. Diese setze man einfach alle nach links, dadurch wandert die Nabe 3mm nach rechts, und die Kettenlinie somit von 42 auf 45mm.
 
lelebebbel schrieb:
Bei einer Bahnnabe muss man stattdessen die Spacer auf der Achse entsprechend setzen - um eine 120mm Bahnnabe in einen 126mm Hinterbau zu bauen, braucht man ja sowieso 6mm Spacer. Diese setze man einfach alle nach links, dadurch wandert die Nabe 3mm nach rechts, und die Kettenlinie somit von 42 auf 45mm.
Ja, aber die Felge wandert dann ja entsprechend seitlich mit. Deswegen das Umzentrieren. Ich war mir nur nicht sicher, ob die Mitte des Hinterbaus mit der Mittelachse durchs Fahrrad übereinstimm, weil ja am Hinterrad immer alles so asymmetrisch ist. So wie es nach der Beschreibung klingt, ist es aber wohl so. Dann fehlt nur noch eine Sache, wenn ich kein falsches Innenlager kaufen will: Wie kriege ich raus, welches Innenlager mit welcher Kurbel welche Kettenlinie ergibt? Gibts da irgendwo ne Übersicht?
 
Der Hinterbau ist fast immer symmetrisch, weshalb die Mittelachse nur bei Flipflop-Naben (beidseitiges Gewinde) auch tatsächlich mittig zwischen den Flanschen durchgeht. Daher braucht man bei fast allen anderen Naben auch unterschiedliche Speichenlängen rechts und links.
Wenn man eine Bahnnabe wie beschrieben nach rechts verschiebt, kann es durchaus sein, dass dadurch die Nabe hinterher genau mittig sitzt, also gleicher Speichenwinkel auf beiden Seiten (Einspeichdaten der Nabe hernehmen, da ist ja der Flanschabstand rechts und links vermerkt).

Was die Innenlager Wellen angeht:
Es muss von jedem Kurbelhersteller ein empfohlenes Innenlagermaß geben.
Bei 2-fach Rennrad Kurbeln hat man mit diesem dann eine Kettenlinie von ca. 41mm innen, 46mm außen. Bei Campa glaube ich 1mm unterschiedlich, aber so in etwa halt.
Bei Bahnkurbeln sollte man mit dem jeweils empfohlenen Innenlager bei 42,5mm landen.

Ausnahme Miche, da weiss das keiner so genau... scheinbar hat die Miche Pista mit dem 107er ISO Innenlager von Miche, wenn man es mittig montiert, deutlich mehr als 42mm Kettenlinie. Aber das Lager hat keine Anschläge (was Probleme verursachen kann), ist also ziemlich frei positionierbar:
tbb-miche2.jpg



Eine Übersicht über die passenden Innenlager für Bahnkurbeln (und sonstige interessante Dinge) findet man bei http://www.businesscycles.com


anzumerken wäre noch, dass im Rahmen von Fertigungs- und Verschleisstoleranzen die Kettenlinie auch mit passendem Innenlager durchaus mal +-1mm von der theoretischen abweichen kann. Es macht auch einen Unterschied, ob man den 4k fettet (Campa verbietet dies!), und wie fest man die Kurbelschrauben reinballert...
 
automatic_sheep schrieb:
warum musst du ggfls. ander einspeichen, wat nimmst denn jetzt eigentlich für nen rahmen & laufräder?
Du hast gefragt: Hier sind die Teile, die mal das gute Stück geben sollen. Fehlt noch eine Kurbel (wird wohl eine Miche RR-Kurbel mit Kettenschutz statt äusserem Blatt), wahrscheinlich noch ein anderes Innenlager (mal ausprobieren), ein oder zwei Bremshebel und ein Sattel.



@lelebebbel: Vielen Dank für die ausführliche Info. Ich glaub, ich habs jetzt so halbwegs verstanden. Da ich ein ISO-4kant Innenlager mit zum Rahmen bekommen habe, kann ich ja doch erstmal probieren.
 
6mm kann man bei sonem stahlrahmen ohne probleme zusammenziehen, vorsichtig und gleichmässig beide seiten anziehen. braucht man keine spacer. mein bahnradmech hats mir gezeigt und gemeint, dass sie das fürs wintertraining auf der strasse immer gemacht haben, also no problem und der mann versteht was vom fach. mal unter www.nati-mech.ch schauen
kettenlinie sag ich mal probieren geht über studieren. altes lager rein, kurbeln drauf, hinterrad rein , kette drauf und messen was zuviel ist,so mit augenmass und so, und lager bestellen - nennt man auch die russische methode;) hat bei mir 1a funktioniert
 
das Aufspacern der Nabe hat in dem Fall (Laufradsatz noch nicht gebaut) aber nur Vorteile:
- Nabe wird mittiger
- Kettenlinie wächst Richtung 45mm -> Verwendung einer Straßenkurbel einfacher
- Laufrad Ein- und Ausbau ist einfacher wenn man nicht immer erst den Rahmen zusammenziehen muss
 
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