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Kurbellänge 180mm - hat wer objektive Erfahrungen

kf17332

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Hallo Rennrad News Gemeinde!

Nachdem ich mein letztes Luxusproblem mit der Felgenhöhe gelöst habe tut sich leider ein neues auf. Derzeit werden die 180mm Versionen des Shimano R9100 Powermeters recht günstig in der 180mm Version abverkauft. Fahre seit einem Jahr diese Powermeter Version mit Schrittlänge 93cm in 175mm und bin eigentlich relativ zufrieden damit. Die Kurbellängendiskussion ist ja schon sehr ausgelutscht und derzeit geht die Tendenz zu kürzeren Kurbeln - weil die letzten Studien gezeigt haben dass dort der Hüftwinkel größer bleibt und dies die Kraftentfaltung nach der Überwindung des oberen Totpunktes erleichtert. Generell ist auch aus den Diskussionen herauszulesen, dass es für einen Hobbylusche wie mich keine Rolle spielt ob ich 175mm oder 180mm fahre. Leider habe ich aber ein Posting aufgeschnappt, wo jemand schreibt, dass seine Berechnungen ergeben haben dass man mit einer längeren Kurbel mehr Leistung ins Rad hineinbringt, sozusagen wenn ich mit einer 175mm Kurbel 300 Watt ins Rad hineinbringe bringe ich mit einer 180mm Kurbel bei gleichbleibender Leistung von mir durch die längere Kurbel 309 Watt ins Rad hinein.

Was wäre mein Wunsch an euch? Vielleicht hat jemand eine schlüssige Erklärung, dass die 5mm sich faktisch nicht auswirken und ich mit meiner 175mm Kurbel wieder restlos zufrieden sein kann und nicht rund 1000,-- für eine 180mm Powermeter Kurbel den Besitzer wechseln muss. In der neuen Serie von Shimano R9200 gibt es keine 180mm Kurbeln mehr, ein Indiz, dass da was dran scheint und die Fahrer mit 1,90 in der Pro Tour fahren anscheinend auch "nur" 175er Kurbeln. Argument wäre gut, wenn da nicht der Unterschied wäre dass die 90 U/min fahren und ich im Schnitt nur 70 U/min, bergauf dann überhaupt nur 55-60.

Also wenn mich wer mit einem guten Argument davor abhalten könnte 1000,-- auszugeben wäre ich sehr dankbar, wobei ich aber gleich vorausschicke, dass ich von den durch gute Argumentation ersparten Geld nichts an den Argumentgeber abgebe :) :) :) :).

Wie gesagt reines Luxusproblem, aber ich glaube für sowas sollte auch Platz in diesem Forum sein. Danke schon vorneweg mal.
 

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Re: Kurbellänge 180mm - hat wer objektive Erfahrungen
Es gibt bei Deiner Schrittlänge kein Argument gegen 180er Kurbeln. Selbst damit bist du noch an der untersten Grenze der Kurzkurbler :)

https://www.customcranks.de/de/Kurbellaenge_komplex.html#praktikabler_AUSWEG:_linearen_Ansatz_-
kurbellaenge.png
 
Bei ebay-Kleinanzeigen gibts ein paar Shimano Kurbeln in 180mm Länge. Damit könntest du es selbst testen und die Kurbel danach wieder verkaufen. Vielleicht machst du damit etwas Verlust, aber sicher erheblich weniger als mit einer neuen Powermeterkurbel nicht klarzukommen und die wieder verkaufen zu müssen.
 
Mit 180er Kurbeln habe ich direkt keine Erfahrungen, allerdings haben sich für mich mit 85,5cm Schrittlänge 175mm als Optimum erwiesen, was genau der goldenen Mitte der Formel "Kurbellänge=20 bis 21% der Schrittlänge" entspricht. Ein Test von 177,5er Kurbeln war ernüchternd, nach 30 Minuten waren die Beine zu (eventuell war da der Hüftwinkel eben die entscheidenden Winkelgrade zu weit zu). Auf der anderen Seite kam ich mit probehalber montierten 172,5er Kurbeln ebenfalls nicht zurecht, Ziel war seinerzeit die Entlastung der Knie, was aber ebenfalls nicht funktionierte. Ich gehöre eher zu den Feinmotorikern, zwei bis drei Millimeter den Sattel verstellen merke ich sofort, andere merken zwei Zentimeter Unterschied nicht. Dazu fahre ich ebenfalls eher niedertouriger, von daher lässt sich das durchaus vergleichen. Nach obiger Formel könntest Du 190er Kurbeln verbauen, von daher bist Du mit 180ern immer noch 10mm vom (rechnerischen) Optimum entfernt, und hast ja so gesehen entsprechend dem neuesten Trend "kürzere" Kurbeln. Es kann gut sein, dass 180er für Dich eine Offenbarung sein werden, nach dem Motto "Warum habe ich das nicht früher getestet?!" So kannst Du Dich in den kommenden Monaten umgewöhnen, soweit das überhaupt nötig ist. Eventuell merkst Du beim Treten gar keinen Unterschied, nur dass Du durch einen (möglicherweise deutlich) flüssigeren Bewegungsablauf schlicht schneller unterwegs bist. Gerade wenn die Kurbeln im Abverkauf sind, würde ich zuschlagen.
 
Mir sind bei SL93,5 die 180er Kurbeln statt 175 oder gar 170 einfach angenehmer. Interessant für mich wäre es mal 190 oder 200 auszuprobieren, inkl. Adaptionszeit.

Wenn man nah am Optimum der Kurbellänge ist, machen die letzten 5mm Abweichung angeblich wenig bzgl der Leistung aus (die Studie dazu müsste ich suchen). Leider deckt die Studie nur Sportler mit Mittelmaß 😀 bzgl Körpergröße 😀 ab. Hilft großgewachsenen Zwangs-Kurzkurblern also nichts.

Gute Entscheidungsfindung. Persönlich würde ich am Deiner Stelle erstmal 180er testen, wie auch Kleinerblaumann geschrieben hat. Ein Powermeter ist easy und günstig über Pedale nachrüstbar.
 
Mit innerer Schrittlänge 86cm bei 1,83m habe ich vor vielen Wintern als aktiver Rennfahrer meine verwendete Kurbellänge mit 175mm , das Pedalsystem und den Q-Faktor vereinheitlicht.
Ausnahme Bahnrad-dort 170mm und ein Rad mit starrem Gang für die Strasse, genutzt für die Bahnvorbereitung-auch da 170mm.
Frühere Wechsel von Winter auf Sommer (170 auf 175mm) sorgten z.T. für Anpassungsschwierigkeiten.
Da ich immer mehrere Räder parallel nutzte (u.a. MTB-Rennen, Cross , Winterrad etc.) , war es mir wichtig, das sich in dem Bereich keine Belastungen ändern. daher identische Sitzhöhen (gemessen von der Innensohle wg. Sohlendicke) und Sattelzurücksetzung-Lot 8cm. Abweichende Sitzhöhe nur bei MTB/Cross durch SPD-System.
Beim Zeitfahrrad hatte ich dann ,ohne irgendwelche Sitzhöhen-oder Sattelzurücksetzungsveränderungen genüber den Strassenrädern, 180mm Kurbelänge erfolgreich getestet und beibehalten. Dieses allerdings nur als Wettbewerbsrad bewegt.
Genze(c.o. Hinault) hat interessante Argumente für längere Kurbeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
@TE: Versuch macht kluch. Bei Deinen Maßen müsstest Du mit 180mm gut klar kommen. Mehr Leistung gibt es nicht aber ein um knapp 3% höheres Drehmoment. Evtl. verbessert sich aber durch die stimmigeren Hebelverhältnisse Dein Wirkungsgrad, und damit könntest Du dann doch etwas schneller fahren.
 
Ganz subjektive und sehr gute Erfahrungen mit 180er Kurbeln seit etwa fünfzehn Jahren. Mir war die Kurbellänge als Variable gar nicht bewusst, bis ich mich auf die Suche gemacht habe, warum ich auf dem MTB so viel besser Kraft ins Rad bekam als auf dem RR.
Stellte sich heraus: Das eine hatte ne 175er, das andere ne 170er Kurbel. Ich selbst habe 192 cm, SL 95 cm …
180mm fühlt sich für mich einfach am besten an. Ich habe noch ein Rad mit 185mm und eines mit 177,5mm, alle anderen haben 180er Kurbeln. Bergauf spüre ich das - oder glaube es zumindest ganz fest …
 
...objektive Erfahrungen...?

Gibt's das? Ich zweifele...

Wissenschaftliche Experimente zum Thema mit überzeugenden Ergebnissen kenne ich nicht. Vermutlich sind die Zusammenhänge kompliziert & vor allem: die Unterschiede gering; es kann gut sein, dass bei ein & demselben Fahrer mal längere, mal kürzere Kurbeln geringfügig günstiger sind - je nach Gelände, Leistungsbedarf, Frequenz, Fitness, Gewöhnung usw.

Ich bin damals, als längere Kurbeln Mode waren, mit meinen 90 Zentimeter-Beinen zu 18- und am Bergrad einer 18,5 Zentimeter-Kurbel gewechselt. Mich hatte damals auch ohne wirkliche Belege überzeugt: Es müsste günstig sein, den gesamten Arbeitsbereich der beteiligten Muskeln zu nutzen. Jedenfalls können die 17 bis 17,5 Zentimeter langen Kurbelarme nicht gleichermaßen für meist 1,70 bis 2 Meter große Menschen geeignet sein. Meine subjektiven Erfahrungen damit: Die längeren Kurbeln fühlen sich etwas besser an. Ob sich der erhebliche Aufwand für den Wechsel gelohnt hat? Keine Ahnung...
 
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