Für was, glaubst du, ist die Polizei da? Es braucht keine Hilfssheriffs.
Wie schon gesagt, ist es in D nicht erlaubt, anlasslose Videoaufnahmen für Anzeigen von OWIs zu verwenden.
Du wird damit die Autofahrer auch nicht umerziehen. Fährt ein Autofahrer langsamer, nur weil er mal geblitzt wurde? Vielleicht ein paar Wochen aber danach wieder wie immer. Das selbe werden die machen, die du angezeigt hast.
Außerdem glaube ich, dass dein Verhalten die Situation nicht verbessert, sondern eher verschlechert.
Dann kommt doch zB wieder der Ruf nach Nummernschilder bei Fahrrädern, damit auch die Pkw Fahrer mit ihrer Dashcam Fehlverhalten von Fahrradfahren leichter anzeigen können. Und weil, sie das jetzt nicht können, führt das zu Frust und schließlich zu Aggressivität.
1) es ist egal, wofür die Polizei "da ist" - entscheidend ist: wird sie diesem Auftrag gerecht? Es ist trivial, festzustellen, daß jenseits fragwürdiger "Blitzerwochen" und Jagd auf Radfahrer und Mopedfahrer wenig passiert...
2) wie schon gesagt, ist Deine Allaussage bezüglich dashcam-Aufnahmen SCHLICHT FALSCH! Umgekehrt stimme ich Dir zu, daß es nicht zielführend ist, wenn lauter Anzeigenhauptmeister unterwegs sind
3) Beim "Zuschnellfahren" ist entscheidend, ob die Person grundsäztlich Abwägungen betreiben kann, oder nicht. Die jungen Raser können das nicht; hier hilft aber konsequent umgesetzter Führerscheinentzug und Beschlagnahme/Verkauf der Tatwaffe. Bei den meisten Menschen aber finden Handlungen immer im Kontext von Abwägungen statt. Wenn die Chance null ist, erwischt zu werden, halten sich nur wenige 'dran. Wenn die Chance 100% ist, halten sich (fast) alle 'dran. Irgendwo dazwischen liegt ein Optimum.
Beim widerrechtlich engen Überholen von Radfahrern gibt es die gleiche Aufteilung - es gibt welche, denen kannst Du die Aufnahmen zeigen, und sie bstehen darauf, daß es völlig i.O. ist, Dich mit 10 cm Abstand zu rasieren. Das andere Extrem - v.a. junge Frauen: die können gar nicht glauben, daß sie das sind, sie sind entsetzt. Und, ja, zumindest unter diesen werden einige danach deutlich vorsichtiger überholen
4) ich glaube nicht, daß das "breite" Anzeigen zielführend ist, und die Situation deutlich verbessert. Schlimmer wird sie aber sicher auch nicht. Wir haben doch hier das Problem, daß wir im Straßenverkehr Teilnehmer aufeinandern treffen lassen, die unterschiedliches zu verlieren haben. Als Autofahrer risikiere ich beim zu knappen Überholen eines Radfahrers auf der Landstraße einen Blechschaden, der Radfahrer aber wird einem Todesrisiko ausgesetzt. Ist es jetzt schlimm, wenn der Autofahrer auch noch das "Risiko" einer Anzeige hinzugewinnt?
Zum Nummernschild für Radfahrer - bis vor einigen Monaten hatte ich noch eine Wohnung in Basel; die dortigen Radfahrer sind dermaßen rücksichtlos gegenüber Fußgängern, Kindern, und jeglichem motorisierten Verkehr, daß man da durchaus über Nummernschilder nachzugrübeln beginnt. Es ist irritierend, wenn man selbst als Radfahrer immer wieder in seltsame Situationen kommt, weil man z.B. das Vorfahrtsrecht eines Autos respektiert, aber der immer langsamer wird, weil er erwartet, daß ich einfach draufhalte... mir hat auch ein Radfahrer den rechten Außenspiegel beim sichunbedingt-Vorbeiquetschen-müssen ziemlich beschädigt - nicht nett...