TF-marvin
...kann man nicht lernen, muss man können.
In letzter Zeit kam immer mal wieder mehr oder weniger unterschwellige Kritik an Tempo, Disziplin und Zielsetzung der „Gruppe 1“ auf.
Wie ich gestern dann quasi "en passant" erfahren habe, wurde Gruppe 1 nun wahlweise in "Race" oder "HC" umbenannt. Vermutlich in der Absicht, den Namen wieder freizugeben für eine "echte" Gruppe 1, bei der dann weniger Leistungsdruck und mehr Gruppendenken herrscht.
Ich kann das absolut nachvollziehen und hatte das ja auch schon in meiner Strava-Aktivität vom 04. Juli kritisch angemerkt ("Gruppendynamik vs. Gruppenfahrt" https://www.strava.com/activities/9389410316).
Letzte Woche haben wir Karsten Hassel an der Saalburg getroffen, der "aus der Ferne" ebenfalls einen deutlichen Tempo-Anstieg in Gruppe 1 festgestellt hat.
Als einer der Guides in Gruppe 1 (aka "Race" aka "HC") kann ich sagen, dass ich das seit einiger Zeit ebenfalls mit Sorge beobachte.
Leider bekommt das Ganze für mich momentan ein bisschen den Beigeschmack einer Abspaltung der "Rennfahrer" vom Rest des Uni-Treffs.
Ich habe Gruppe 1 immer als eine nach oben offene Gruppe verstanden und auch so geguidet. Da war schon immer ein starkes "Renn-Gen" enthalten. Es wird sich sowohl an den Anstiegen als auch in den Abfahrten untereinander gemessen und die Gruppe fliegt dabei zwangsläufig auch immer mal wieder auseinander. Wettbewerb ist dabei nicht per se verboten. Auch als Guide lege ich Wert darauf, dass ich sportlich gefordert bin und meine Aufgabe nicht ausschliesslich darin besteht, alle zusammenzuhalten und auf einer schönen Runde diszipliniert nach Hause zu bringen.
"Sportliches Radfahren" – und darunter würde ich den gesamte Uni-Treff zusammenfassen - vereint nun mal ein sehr weites Spektrum denkbarer Leistungs- und Erfahrungslevels. Was für den einen mörderisches Tempo und fahrtechnisches Harakiri ist, ringt dem anderen nur ein müdes Lächeln ab.
Hinter den Kulissen versuchen wir als Gruppe1/Race/HC-Guides, da immer wieder einen gemeinsamen Nenner zu finden. Es ist denkbar schwierig, mit dem „nach oben offenen“ Ansatz eine Grenze zu ziehen, bei der alle Mitfahrer auf ihre Kosten kommen.
Ich möchte hier auch ganz klar an die starken Fahrer appellieren, dass sie jederzeit die Gruppe als Ganzes im Blick behalten mögen und das eigene Ego gerne auch mal hinten anstellen dürfen!
Das Wichtigste ist letztlich, dass wir niemanden verprellen und schon gar niemanden ausschliessen möchten! Aber es muss auch klar sein, dass die Gruppe „Race“ (dann nennen wir sie ab jetzt gerne so) leistungsmässig und fahrtechnisch auf einem durchaus hohen Niveau unterwegs ist. Es ist jede/r herzlich willkommen, sich daran auszuprobieren, es steht aber auch jeder/m frei, in den Gruppen 1-4 eine ruhigere Fahrweise zu bevorzugen.
Zur generellen Einordnung und weil sich Leistungsmessung am Rad ja immer weiter etabliert:
Um in der Gruppe „Race“ gut mitfahren zu können, sollte man vorne im Wind oder in den Anstiegen ein Leistungsgewicht von 3,5 bis 4,0 Watt je Kilogramm Körpergewicht über eine längeren Zeitraum treten können (entspricht 245 bis 280 Watt für eine/n 70 Kilo schweren Fahrer/Fahrerin).
Als Guides werden wir darauf achten, dass diese Grenze die meiste Zeit eingehalten wird. Gleichwohl wird es in den Anstiegen weiterhin vorkommen, dass auch mal darüber hinausgegangen wird, denn ein effektives Training braucht auch mal ein paar Spitzen und auch die starken Fahrer in der Gruppe möchten auf ihre Kosten kommen.
Oben wird - wie immer - so lange gewartet, bis alle da und wieder ausreichend erholt sind.
Anregungen, Ideen, Verbesserungsvorschläge?
Bitte immer her damit.
Ralph
Wie ich gestern dann quasi "en passant" erfahren habe, wurde Gruppe 1 nun wahlweise in "Race" oder "HC" umbenannt. Vermutlich in der Absicht, den Namen wieder freizugeben für eine "echte" Gruppe 1, bei der dann weniger Leistungsdruck und mehr Gruppendenken herrscht.
Ich kann das absolut nachvollziehen und hatte das ja auch schon in meiner Strava-Aktivität vom 04. Juli kritisch angemerkt ("Gruppendynamik vs. Gruppenfahrt" https://www.strava.com/activities/9389410316).
Letzte Woche haben wir Karsten Hassel an der Saalburg getroffen, der "aus der Ferne" ebenfalls einen deutlichen Tempo-Anstieg in Gruppe 1 festgestellt hat.
Als einer der Guides in Gruppe 1 (aka "Race" aka "HC") kann ich sagen, dass ich das seit einiger Zeit ebenfalls mit Sorge beobachte.
Leider bekommt das Ganze für mich momentan ein bisschen den Beigeschmack einer Abspaltung der "Rennfahrer" vom Rest des Uni-Treffs.
Ich habe Gruppe 1 immer als eine nach oben offene Gruppe verstanden und auch so geguidet. Da war schon immer ein starkes "Renn-Gen" enthalten. Es wird sich sowohl an den Anstiegen als auch in den Abfahrten untereinander gemessen und die Gruppe fliegt dabei zwangsläufig auch immer mal wieder auseinander. Wettbewerb ist dabei nicht per se verboten. Auch als Guide lege ich Wert darauf, dass ich sportlich gefordert bin und meine Aufgabe nicht ausschliesslich darin besteht, alle zusammenzuhalten und auf einer schönen Runde diszipliniert nach Hause zu bringen.
"Sportliches Radfahren" – und darunter würde ich den gesamte Uni-Treff zusammenfassen - vereint nun mal ein sehr weites Spektrum denkbarer Leistungs- und Erfahrungslevels. Was für den einen mörderisches Tempo und fahrtechnisches Harakiri ist, ringt dem anderen nur ein müdes Lächeln ab.
Hinter den Kulissen versuchen wir als Gruppe1/Race/HC-Guides, da immer wieder einen gemeinsamen Nenner zu finden. Es ist denkbar schwierig, mit dem „nach oben offenen“ Ansatz eine Grenze zu ziehen, bei der alle Mitfahrer auf ihre Kosten kommen.
Ich möchte hier auch ganz klar an die starken Fahrer appellieren, dass sie jederzeit die Gruppe als Ganzes im Blick behalten mögen und das eigene Ego gerne auch mal hinten anstellen dürfen!
Das Wichtigste ist letztlich, dass wir niemanden verprellen und schon gar niemanden ausschliessen möchten! Aber es muss auch klar sein, dass die Gruppe „Race“ (dann nennen wir sie ab jetzt gerne so) leistungsmässig und fahrtechnisch auf einem durchaus hohen Niveau unterwegs ist. Es ist jede/r herzlich willkommen, sich daran auszuprobieren, es steht aber auch jeder/m frei, in den Gruppen 1-4 eine ruhigere Fahrweise zu bevorzugen.
Zur generellen Einordnung und weil sich Leistungsmessung am Rad ja immer weiter etabliert:
Um in der Gruppe „Race“ gut mitfahren zu können, sollte man vorne im Wind oder in den Anstiegen ein Leistungsgewicht von 3,5 bis 4,0 Watt je Kilogramm Körpergewicht über eine längeren Zeitraum treten können (entspricht 245 bis 280 Watt für eine/n 70 Kilo schweren Fahrer/Fahrerin).
Als Guides werden wir darauf achten, dass diese Grenze die meiste Zeit eingehalten wird. Gleichwohl wird es in den Anstiegen weiterhin vorkommen, dass auch mal darüber hinausgegangen wird, denn ein effektives Training braucht auch mal ein paar Spitzen und auch die starken Fahrer in der Gruppe möchten auf ihre Kosten kommen.
Oben wird - wie immer - so lange gewartet, bis alle da und wieder ausreichend erholt sind.
Anregungen, Ideen, Verbesserungsvorschläge?
Bitte immer her damit.
Ralph