Ich war etliche Male auf Malle, an der Costa Blanca und in der Provence und vor langen Jahren auch mal auf Lanzarote. Lanzorte finde ich persönlich landschaftlich am wenigstens ansprechend, das würde ich ausschließen, aber da sind die Geschmäcker natürlich verschieden.
Die meisten Fahrmöglichkeiten hat man auf Malle und in der Provence und topografisch anspruchsvolle Strecken findet man auch in allen drei Gegenden. In der Provence und den angrenzenden Gebieten findet man viele kleine Pässe. Wir waren zuletzt im März dort. Eigentlich wollten wir nach Spanien, aber weil das Wetter in Frankreich so gut war, sind wir auf dem Weg in den Süden in Frankreich geblieben und im Zentralmassiv und dann in Vaison-la-Romaine am westlichen Rand der Provence. Habe unten den Strava Screenshot einer Tour gen Norden ins Departement Drôme angehängt, das waren 150 km und 2500 Hm. Es ist kein Problem, dort viele ähnliche Strecken zu finden, selbst dann, wenn man den Mont Ventoux und Signal de Lure auslässt!
Die Costa Blanca ist selbstverständlich auch ein tolles Radrevier, topografisch anspruchsvoll, mit überwiegend sehr guten Straßen. Der Unterschied zur Provence und Mallorca ist, dass das Straßennetz im gebirgigen Hinterland nicht so dicht und kleinteilig ist und es weniger Orte gibt. Darauf muss man sich bei der Tourenplanung einstellen, auch, was Versorgung mit Essen und Getränken angeht. Dafür wird man mit tollen Landschaften belohnt. Wenn die Wahl auf die Costa Blanca fällt, würde persönlich als Standort nicht Calpe oder Benidorm wählen, sondern Javea oder Denia. Beide Orte sind natürlich touristisch auch erschlossen, aber weit weniger durch Hochhausbauten und riesige Hotels verschandelt.
Den oben geführten Disput, welche Gegend denn anspruchsvollere Strecken hat, kann ich übrigens nicht nachvollziehen. Bei entsprechender Streckenplanung bieten alle drei Gegenden jede Menge topografisch anspruchsvoller Touren, die man ganz sicher nicht in einer Woche alle abfahren kann. Dass die weiter südlich gelegenen Gegenden im Herbst niederschlagsärmer und wärmer sind, liegt auf der Hand. In der Provence gehören Oktober und November zu den regenreichen Monaten und während es im Flachland Anfang November meist noch ein angenehmes Klima hat, kann es im Gebirge dann auch schon recht kühl werden - keine idealen Bedingungen für ausgedehnte Touren. Wenn es die Provence sein soll, ist wohl der Dezember besser als Reisemonat geeignet, kühler als im November, aber niederschlagsärmer. Für Ende Oktober oder Anfang November ist vom Wetter her die Costa Blanca wahrscheinlich die beste Wahl, denn dort ist es durchschnittlich auch noch ein klein wenig wärmer als auf Mallorca. Wie sich die immer noch sehr hohen Wassertemperaturen im Mittelmeer im Verlauf des Herbstes auf das Wetter und die Niederschläge in den genannten Regionen auswirken wird, ist natürlich eine offene Frage .....