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Sattel richtig einstellen - welche Methode ist aktuell?

Er hat nach

gefragt.
Das trifft auf keine eurer Methoden zu.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass das Körpergefühl von Fahrt zu Fahrt unterschiedlich sein kann. Das kann dann dazu führen, dass man bei der Fahrt zu viel nachstellt und irgendwann total auf dem Holzzweg ist. Besonders bei Anfängern.
Sehe ich auch so und mit müden Beinen sollten man auch nie was an der Einstellung ändern.
 

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Re: Sattel richtig einstellen - welche Methode ist aktuell?
Ich hab den Sattel jetzt 1cm höher gemacht. Dadurch ist es schlimmer geworden. Vielleicht ist gleich 1cm zu viel? Bin dann gleich zwei Stunden mit der neuen Einstellung gefahren. Wahrscheinlich zu viel?

Wieder auf die alte Position runter? Halben Zentimeter runter? So lassen und erst mal geringer Umfang?

Ich freu mich ja über die vielen Tipps. Aber, wo soll ich denn z.B. einen erfahrenen Rennradfahrer hernehmen, der neben mir herfährt und sich die Zeit nimmt, meinen Sattel einzustellen. Bikefitting ist momentan komplett ausgebucht.

Gruß
 
IMHO ist die beste Methode bei einem Bikefitter, der die ganzen Winkel (Hüftwinkel, Kniewinkel,...) auf einem Trainer (also dynamisch) misst.
+Satteldruckmessung

Mir ist dabei das ein oder andere Auge aufgegangen…

Konkret war ich vorher der Meinung, dass ich gar nicht so weit vom Optimum weg bin und mir nur der richtige Sattel fehlen könnte.
Weit gefehlt. Sehr weit sogar…
 
as sagen denn da irgendwelche Biomechaniker, Sportwissenschaftler und Orthopäden (?) dazu?
Komsport in Köln setzt dich ins Knielot und lässt da nicht mit sich reden.
Nachzuhören im Scyence Podcast #56
Das wird mit der optimalsten Kraftausleitung vom Hüftbeuger begründet.
 
Ein Bikefitter kann nunmal nur grob den Weg zeigen und am Ende des Tages ist es der Fahrer, der es auf die Straße bringen muss.
Die Geschichte zB mit der Sattelhöhe... Ist natürlich nicht falsch, aber je nachdem was man für einen Schuh trägt, weicht es halt ab.

Deswegen kommt man mit pauschalen Aussagen nicht weiter, bzw es ist nicht komplett falsch, aber ohne selber den Inbus zu schwingen geht es nicht. Und am Besten nimmt man mal einen der alten Garde mit, die das noch alles ohne Laser etc gemacht haben.

Wenn es aber zB rein von der Montage her geht sollte man immer kritisch sein, wenn der Sattel "auf max" steht. Zb ganz nach vorne, ganz nach hinten, ausserhalb der Markierungen, Starke Neigung etc..

Fizik hat zB auch mal ein gutes Video gemacht, wie man seinen Sattel einstellt, bzgl Neigung:

Radsport ist eine Draußensportart. Mit dem Labor/Rolle etc kann man viel unterstützen, aber entscheident ist draußen auf der Straße. Dort sollte immer das "Feintuning" erfolgen.
 
Komsport in Köln setzt dich ins Knielot und lässt da nicht mit sich reden.
Nachzuhören im Scyence Podcast #56
Das wird mit der optimalsten Kraftausleitung vom Hüftbeuger begründet.
Quasi direkt daneben ist Bastian Marks (Physio u. Bikefitter) der gar nix vom Knielot hält.
https://granfondo-cycling.com/de/wahrheit-bike-fitting/
GRAN FONDO Cycling:
Im Bike-Fitting wurde bzw. wird zum Teil mit einem Knielot gearbeitet. Was sagt denn jetzt dieses Lot zu derart kurzen Kurbeln?

Bastian:
Was ich eben noch zum Thema Lot sagen wollte: Das Lot hat definitiv seine Relevanz – Nämlich wenn ich einen Stein vom Knie aufs Pedal fallen lassen will. Kleine Fahrer werden damit meist scheiße aufs Rad gesetzt. Denn es ist nicht das Knie aus dem die Kraft kommt, die in die Kurbel geht. Der Kraft-Vektor kommt aus Rücken-, Hüft- und Beinmuskulatur und hat den Ursprung am Becken.

Wenn ich den kleinen Fahrer jetzt laut Lot weiter hinten setze als ich das pragmatisch tue, muss er sich immer weit nach vorne beugen und kippt seine Hüfte nach vorne. Dabei kippt der Vektor nach hinten weg wie ein Uhrzeiger, wenn ich die Uhr nach vorne rolle. Ich muss aber trotzdem das Pedal treffen – also muss ich mein Bein weiter heben um den Zeiger wieder nach vorne zu bringen. Der Hüftwinkel (Winkel aus Bein, Hüfte und Oberkörper) wird zu klein. Was passiert im Beinpressen-Modell? Das Ausstrecken wird ziemlich schwer. Und deshalb muss man sich von diesem Lotscheiß verabschieden. Sattel nach vorne, kurze Kurbel und der Kraft-Vektor richtet sich wieder aus, der Hüftwinkel wird größer. Ich kann freier atmen und meine Beine freier bewegen. Was jetzt leider nicht mehr klappt: Der Stein fällt jetzt vorne an der Kurbel vorbei. Aber mal ehrlich: Lot? Wie konnte der Mensch je Liegerad fahren oder eine Beinpresse bedienen … ohne Lot!?

Wer hat nun Recht?

Meine Erfahrung ist ebenfalls, dass bei mir mit meinem langen Beinen das Knielot nicht funktioniert, ich würde fast hinter der Hinterachse sitzen... :-)
 
Ein Bikefitter kann nunmal nur grob den Weg zeigen und am Ende des Tages ist es der Fahrer, der es auf die Straße bringen muss.
[...]

Radsport ist eine Draußensportart. Mit dem Labor/Rolle etc kann man viel unterstützen, aber entscheident ist draußen auf der Straße. Dort sollte immer das "Feintuning" erfolgen.
Ziemlich genau so sehe ich das auch. Habe mal ein Bike-Fitting gemacht, einfach so aus Neugierde, ohne dass ich konkrete Probleme gehabt hätte. Er schlug ein paar ganz kleine Änderungen vor. Habe ich versucht, hatte aber weder fühl- noch messbare Auswirkungen. Man muss sich herantasten und über die Jahre kann sich die Sitzposition auch ändern.
 
+Satteldruckmessung

Mir ist dabei das ein oder andere Auge aufgegangen…

Konkret war ich vorher der Meinung, dass ich gar nicht so weit vom Optimum weg bin und mir nur der richtige Sattel fehlen könnte.
Weit gefehlt. Sehr weit sogar…
Habe ich noch nie gemacht, obwohl ich Läden kenne, die sowas anbieten, teilweise auch gleich noch den anhand der Analyse individuell gefertigten Sattel dazu (natürlich alles andere als günstig). Ich dachte halt, das sei sicher eine gute Sache bei Sitzbeschwerden - für mich also unnötig. Kannst Du ausführen, in welcher Hinsicht die Satteldruckmessung bei Dir etwas gebracht hat?
 
Kannst Du ausführen, in welcher Hinsicht die Satteldruckmessung bei Dir etwas gebracht hat?
Die Satteldruckmessung ist im Zusammenhang mit dem gesamten Bikefitting zu sehen. Nicht isoliert.

Mir ging es ursprünglich auch so, dass ich der Meinung war, recht nah bei der Wahrheit zu sein. Und es war tatsächlich so, dass ich auf einzelne Probleme über die Jahre selbst nicht falsch reagiert hatte. Jedoch alles nur isoliert korrigiert habe.
Insgesamt habe ich mich damit aber in die falsche Richtung verschoben. Nämlich nach hinten/ oben.(*)
Die Satteldruckmessung hat hervorgebracht, dass ich auf einzelnen Punkten (Sitzbeinhöcker) sehr starke Belastungsspitzen hatte, andere Bereiche aber nahezu keine Last zu tragen hatten. Ich hab das auf langen Fahrten schon gemerkt, konnte es mir aber nicht erklären/ selbst Abhilfe schaffen.

Zum anderen ist durch die Druckmessung auch ein anatomisches Problem zutage getreten bzw. bestätigt worden, dem ich anderweitig abhelfen muss.
Ergo hat mich der Bikefitter im Ganzen wieder in die Gegenrichtung gekippt bis die Belastung am Sattel im Rahmen der anatomischen Möglichkeiten gleichmäßig verteilt war, die Belastungsspitzen deutlich zurückgegangen sind und auch die Beugungswinkel usw. in den grünen Bereich gekommen sind.

Bisher erstmal keinen neuen Sattel o.ä., sondern zuerst eine korrekte Sitzposition. Das allein hat schon einiges ausgemacht. Auf einem Bike passt das mit dem vorhanden Sattel schon, mit dem anderen bin ich jetzt einige hunderter gefahren, um herauszufinden, ob die neue Sitzposition in Ordnung ist. Der dort montierte Sattel muss möglicherweise noch getauscht werden. Schau mer mal.

Ohne die Satteldruckmessung wäre da wohl einiges im Unklaren geblieben.

() Da hätte übrigens auch das Knielot gepasst. Der Bikefitter hat mich im Ganzen gut 2cm weiter nach vorne gesetzt. Sch** auf das Lot…
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab den Sattel jetzt 1cm höher gemacht. Dadurch ist es schlimmer geworden. Vielleicht ist gleich 1cm zu viel? Bin dann gleich zwei Stunden mit der neuen Einstellung gefahren. Wahrscheinlich zu viel?

Wieder auf die alte Position runter? Halben Zentimeter runter? So lassen und erst mal geringer Umfang?

Ich freu mich ja über die vielen Tipps. Aber, wo soll ich denn z.B. einen erfahrenen Rennradfahrer hernehmen, der neben mir herfährt und sich die Zeit nimmt, meinen Sattel einzustellen. Bikefitting ist momentan komplett ausgebucht.

Gruß
Ich glaub ich hatte bereits was von 5mm Schritten geschrieben. Nimm den Inbus mit, fahr los, nach 5 km veränderst Du Deine Position, fährst weiter, wenn Du unzufrieden bist, veränderst Du wieder.

Wenn jetzt 10mm höher Mist sind, versuch nur 5mm, wenn das nicht gut ist, wieder auf Null und/oder -5.
Wenn Du glaubst, die richtige Höhe gefunden zu haben, versuch mal den ganzen Spass mit 5 mm nach vorne oder hinten und wieder rauf /Runter. Wenn Du alle 5km eine Einstellung gemacht hast bist du bereits nach 50 km durch mit den Einstellungen. Also keine 2 Stunden investiert.
 
Wenn Du alle 5km eine Einstellung gemacht hast bist du bereits nach 50 km durch mit den Einstellungen.
…und weißt hinterher nicht mehr, wo hinten und vorne ist.
Hast die Inbusschraubenköpfe anständig ausgeleiert und bist am Ende doch keinen Schritt näher am Ziel.

Mit derart häufigen Änderungen merkst du zwar immer, was gerade konkret anders ist, als unmittelbar vorher. Ob das insgesamt aber zu einer Verbesserung oder Verschlechterung führt, merkst du in solch kurzen Intervallen mit Sicherheit nicht.

Das nennt sich trial&error. Wenn ich absolut keinen Plan habe, was ich tue, pfusch ich so lang dran rum, bis gar nix mehr geht.

Also keine 2 Stunden investiert.
Und wie lang braucht man für die 50km, wenn man alle 5km anhält und rumpfuscht?

Man bekommt hier ja wirklich nicht wenig Unfug zu lesen, aber das setzt mal wieder einen drauf. 🤦‍♂️
 
…...

Man bekommt hier ja wirklich nicht wenig Unfug zu lesen, aber das setzt mal wieder einen drauf. 🤦‍♂️
Hast Recht, ist absoluter Schwachsinn gewesen :rolleyes: .
Bei mir hats funktioniert, ohne irgendwelche Schraubenköpfe auszuleiern.
Vielleicht kommt es auch daher, dass ich mich vorher ein wenig damit beschäftigt habe.
Ich hätte auch schreiben können, "Bitte Systematisch vorgehen, damit man mit dieser Aufgabe nicht überfordert wird". Dass man die Einstellung dann anschließend auf längeren Fahrten verifizieren muss, habe ich jetzte einfach mal als gegeben vorausgesetzt.

Bei den 2 Stunden hätte ich vielleicht noch einen klitzekleinen Ironiesiley vergeben müssen, damit das hier vor der Jury Gnade findet. Den Rest, was mir in den Fingern juckt lass ich besser weg....

Wen es interessiert; diese Methode ist in diesem E-Book beschrieben:

The Misfits Guide to Basement Bike Fitting: Triathlon Edition


Ja man muss Englisch verstehen können
 
Komsport in Köln setzt dich ins Knielot und lässt da nicht mit sich reden.
Nachzuhören im Scyence Podcast #56
Das wird mit der optimalsten Kraftausleitung vom Hüftbeuger begründet.
Weil es mich interessiert hat, habe ich mal reingehört. Vom Knielot habe ich explizit nichts gehört, nur dass man die Biomechanik nicht beeinflussen sollen. Das sagt aber jeder Bikefitter, nur dass eben diese unterschiedliche Ansichten vertreten, wo das biomechanische Optimum liegt.
Knielot ist auch nur ein Begriff mit verschiedenen Definitionen wo dieses anzulegen ist: Kniescheibe, Kniegelenk, Schienbeinkopf... Das zeigt schon, dass es nur ein Richtwert ist von dem aus dann weitere Anpassungen erfolgen.
 
Weil es mich interessiert hat, habe ich mal reingehört. Vom Knielot habe ich explizit nichts gehört, nur dass man die Biomechanik nicht beeinflussen sollen. Das sagt aber jeder Bikefitter, nur dass eben diese unterschiedliche Ansichten vertreten, wo das biomechanische Optimum liegt.
Knielot ist auch nur ein Begriff mit verschiedenen Definitionen wo dieses anzulegen ist: Kniescheibe, Kniegelenk, Schienbeinkopf... Das zeigt schon, dass es nur ein Richtwert ist von dem aus dann weitere Anpassungen erfolgen.
Dann haste nicht richtig zugehört ;)
 
Hier ml eine technische Frage. Wie stellt man bei einem Avenger TM6 TT-Bike den Sattel höher. Ich finde keine Schraube und keine Anleitung dazu.
 

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