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Schmerzmittel Doping im Freizeitsport

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Re: Schmerzmittel Doping im Freizeitsport
Vielleicht sollte man gar keinen all zu großen Unterschied machen zwischen Leuten, die sich zum Sport gewohnheitsmäßig Schmerzmittel einwerfen und Leuten, die das gleiche ohne Sport tun. Gibt es ja leider auch genug, irgendwann traut man sich als Routinekonsument wahrscheinlich gar nicht mehr ohne aus dem Haus. Das Risiko direkter Folgen mag bei der sportlichen Variante durch die Belastung höher sein, aber letztendlich ist gewohnheitsmäßiges, präventives Einschmeißen von Schmerzmitteln doch wieder “nur“ die ganz normale schleichende Sucht. Das macht es keinen Deut besser, ordnet die Sache aber möglicherweise treffender ein.
 
Eigtl. ist das mit den Schmerzmitteln doch vergleichbar wie mit den Aufputschmitteln; macht einen eigentlich nicht schneller, uneigentlich vielleicht aber doch.
Muss aber usr zustimmen, ich kenne auch viele Leute (in meinem Alter), die sich für jeden Scheiß Ibuprofen reinpfeifen und ständig irgendwelche Kopfschmerzen oder so haben; ich nehm son Zeugs nie und habe nie Kopfschmerzen.
Auch Ärzte sind da meiner Meinung nach komisch. Ich hab z.B. nachdem ich nen Riesenabszess am Daumen hatte, der geöffnet werden musste, auch Schmerzmittel im Krankenhaus gekriegt; hab ich nur zu gesagt, dass ich das nicht brauche, mir wurde soeben ohne funktionierende örtliche Betäubung mit einer Schere mein dicker eitriger Daumen aufgeschnitten, dann werde ich das bisschen Brennen oder Ziehen auch noch aushalten - und das war wirklich nicht schlimm.
Ich habe die wissenschaftlich nicht fundierte Meinung, dass Schmerzmittel das natürliche Schmerzempfinden aus dem Gleichgewicht bringen, dazu kann z.B. Ibuprofen sehr unangenehme, sogar tödliche Nebenfolgen haben.
Aber trotzdem, einen wirklichen Vorteil bringen Schmerzmittel im Amateursport glaube ich nicht, die meisten Rennen werden doch eh im Sprint entschieden und da sollte jeder alles raushauen können, ob mit oder ohne Schmerzmittel. Auch ist die Leistungsdichte nicht so groß (C-Klasse und Jedermann, AB kann ich nicht beurteilen), dass ich nicht glaube, dass auf sehr selektiven Strecken mit Bergen oder bei Zeitfahren man dank Schmerzmitteln richtig was rausholen könnte, würde ich einschätzen - es sei denn man gehört zu den Leuten, die ohne Schmerzmittel kein normales Wohlbefinden haben.
 
Vielleicht sollten wir uns nochmal an Theophrastus Bombastus von Hohenheim halten: Die Dosis macht, dass ein Ding ein Gift sei.
Ich finde es nicht verwerflich, vor einer RTF eine Tablette Ibuprofen, ASS, Diclofenac o.ä. zu nehmen, wenn mich ein kleines, aber störendes Zipperlein zwackt. Auch als Sportler muss man doch kein Übermensch sein.
Wenn ich mir aber im Wettkampf halbstündlich eine Tablette einpfeife, um trotz Schmerzen das Maximum herauszuholen, läuft das falsch und ich riskiere ein Nierenversagen und andere schwere Nebenwirkungen.
 
Vielleicht sollten wir uns nochmal an Theophrastus Bombastus von Hohenheim halten: Die Dosis macht, dass ein Ding ein Gift sei.
Ich finde es nicht verwerflich, vor einer RTF eine Tablette Ibuprofen, ASS, Diclofenac o.ä. zu nehmen, wenn mich ein kleines, aber störendes Zipperlein zwackt. Auch als Sportler muss man doch kein Übermensch sein

Damit habe ich auch kein Problem, nur damit, wenn vor einem Rennen ohne ein Zipperlein zu haben, Schmerzmittel in Menge eingeworfen werden um die Schmerzgrenze nach oben zu verlagern.:(
Und diese Verlagerung nach oben sehe ich schon als Hilfsmittel.
Wenn es im Verlauf eines Rennens meinem Kollegen schon sehr weh tut,
tut es mir erst weh, und da beginnt der Unterschied oder mein Vorteil.
 
Ich finde es nicht in Ordnung, selbst vor einer RTF nicht!

Wenn ich Schmerzen habe, die einer Behandlung durch Schmerzmittel bedürfen, dann kann ich eben keinen Sport treiben!
Ich verstehe nicht, wie unglaublich unverantwortlich manche Menschen mit Schmerzmitteln oder im Allgemeinen mit Medizin umgehen. Wenn ich Schmerzen habe, dann hat das nun'mal einen Grund. Schmerzmittel wurden nicht dazu geschaffen, um trotz Erkrankung durch die Gegend zu hüpfen, sondern um ein Leiden zu mildern. Daher ist es auch völlig unnötig, vor einer RTF Schmerzmittel zu schlucken. Sind die Schmerzen nicht ohne Schmerzmittel zu ertragen, ist es sowieso abwegig, an einer RTF teilnehmen zu wollen. Ein kleines 'Zwacken' hindert niemanden am Sport. Ansonsten scheint ihr auf äußerst merkwürdige Weise euren Sport auszuüben, ich habe nämlich öfter mal Schmerzen (besonders im Oberschenkel) beim Sport..

In unserer Gesellschaft scheint es zum Alltag geworden zu sein, in allen Lebenslagen Schmerzmittel zu schlucken. Erst vor wenigen Tagen sah ich dazu etwas im TV: Passanten auf der Straße, die ganze Arsenale an Schmerzmitteln aufzählen konnten und auch breit grinsend sagten, dass sie diese auch gerne und regelmäßig einsetzen. Für leichte Kopfschmerzen oder andere Wehwehchen..Ich sitze gerade mit Kopf-, Ohren- und Halsschmerzen vor'm PC. Schmerzmittel brauche ich trotzdem nicht. Aber scheinbar würden einige einfach ein paar Tabletten einwerfen und sich dann weiter auf's Rad schwingen statt ein bis zwei Tage zu warten.
 
hi,
also ich finde es jetzt nicht so schlimm, wenn man mal zum wettkampf eine ass/ibu usw nimmt. Schlimmer ist ein regelmäßiger konsum, man erinnere sich an ivan klasnic, der mit voltaren seine nieren zerstört hat. ein einmaliger konsum hat keine so gravierende folgen wie ein regelmäßiger konsum.
ein kleiner überblick:
ass/aspirin -> hemmt die thrombozytenaggregation (vernetzung der blutplättchen) irreversibel dh. es dauert nach konsum 5-8d bis die blutungerinnung wieder auf gleichem niveau ist.
ibuprofen, diclofenac, novlagin hemmen die blutgerinnung reversibel dh. die gerinnung wird nur wenig beeinträchtigt.
bei konsum verringeren die medis die nierendurchblutung, deshalb kann es zu nierenversagen kommen.

bei entzündlichen schmerzen empfehle ich ibu ab 800mg/d oder novalgintropfen (20-40). bitte nur ein medikament für max 4d am stück. ass bringt bei entzündungen wenig, ähnlich paracetamol. allerdings ist paracetamol besser für die niere, belastet aber die leber.

nochmal eine erinnerung: kein aspirin, ibuprofen usw. für personen unter 14 Jahre! es droht das reye syndrom.
 
ksp: Sehe ich anders- warum sollte man zum Wettkampf iwelche Medikamente nehmen, die man nicht braucht?! Und ganz ehrlich: Entweder ich ertrage die Schmerzen beim Radfahren oder nicht, dann kann ich es aber auch gleich sein lassen.
Vor allem finde ich es sehr bedenklich, dass Du hier als Mediziner diverse Schmerzmittel empfiehlst. In Wirklichkeit braucht man die im Alltag als gesunder Mensch nämlich eig nie. Ich hatte z.b noch nie solche Kopfschmerzen oder sonstige Beschwerden, dass ich Schmerzmittel nehmen musste/ wollte.
 
ksp: Sehe ich anders- warum sollte man zum Wettkampf iwelche Medikamente nehmen, die man nicht braucht?! Und ganz ehrlich: Entweder ich ertrage die Schmerzen beim Radfahren oder nicht, dann kann ich es aber auch gleich sein lassen.
Vor allem finde ich es sehr bedenklich, dass Du hier als Mediziner diverse Schmerzmittel empfiehlst. In Wirklichkeit braucht man die im Alltag als gesunder Mensch nämlich eig nie. Ich hatte z.b noch nie solche Kopfschmerzen oder sonstige Beschwerden, dass ich Schmerzmittel nehmen musste/ wollte.

Finde ich auch, sorry, unter aller Sau und stimme dir in allen Belangen zu. Wenn die Schmerzen erträglich sind, kann ich auch auf diverse Mittelchen verzichtet, wenn nicht kann ich aber nicht Radfahren. Meines Erachtens widerspricht das auch dem gesunden Menschenverstand: wenn mir mein Körper sagt, da tut was weh und ich sollte mal lieber etwas kürzer treten schmeiß ich mir keine Pille rein und mache das genaue Gegenteil - Sport. Schmerz ist doch nicht mehr als ein Signal des Körpers, dass da was nicht so passt wie es soll, dieses Signal dann zu überhören und zu unterbinden, damit ich wieder voll leistungsfähig bin und je nach Nebenwirkung noch mehr Leistung erbringen kann.
 
konsi1492 und MysterioP : ich wollte hier keine Empfehlungen für den Wettkampf abgeben, wer lesen damals in der Schule hatte, kann erkennen, dass ich nur eine Medikation zu entzündlichen Schmerzen geschrieben habe, keine, die man sich vor dem Wettkampf reinziehen soll. Ahso, wenn kein gesunder Mensch Schmerzmittel nach deiner Meinung braucht, dann ist ja alles gut! Oh boy!
Außerdem habe ich geschrieben, dass ich einen regelmäßigen Konsum schlimm finde, wer einmal Medis zu sich nimmt wird kaum mit Nebenwirkungen rechnen müssen. eine Empfehlung war das nicht. Ob man damit signifikant dopen kann glaube ich nicht. Da gibt es weit aus bessere Medikamente.
 
Es geht hier um rezeptfreie Medikamente, die jedem zugänglich sind.
Viele Freizeitradler sind in einem Alter, in dem der Zahn der Zeit schon an so mancher Stelle nagt.
Warum soll jemand sein Herz-Kreislauf-System vernachlässigen müssen, wenn irgendwo ein Gelenk schon etwas abgenutzt ist und Probleme macht?
Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch (eine Tablette, nicht zehn) wird sicher nicht die Belastungsgrenze nach oben verschoben, sondern höchstens ein gewisser Nachteilsausgleich gewährt.
 
Es geht hier um rezeptfreie Medikamente, die jedem zugänglich sind.
Viele Freizeitradler sind in einem Alter, in dem der Zahn der Zeit schon an so mancher Stelle nagt.
Warum soll jemand sein Herz-Kreislauf-System vernachlässigen müssen, wenn irgendwo ein Gelenk schon etwas abgenutzt ist und Probleme macht?
Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch (eine Tablette, nicht zehn) wird sicher nicht die Belastungsgrenze nach oben verschoben, sondern höchstens ein gewisser Nachteilsausgleich gewährt.

Ist ein sogenannter "Nachteilsausgleich" nicht auch eine Verschiebung der Belastungsgrenze.......;)

ksp: Bitte hier nicht so mit "Halbwissen" um sich werfen......
 
Ich meine, dass uns Purismus in dieser Frage nicht weiterhilft.

Sehe es mal anders, der Körper hat schon seine Gründe, warum er den Schmerz erzeugt. Und es ist fraglich, ob es für das Gelenk gut ist, dass es mit Schmerzmitteln wieder "gangbar" gemacht wird.
Hat eigentlich nichts mit Purismus zu tun.....
 
Sehe es mal anders, der Körper hat schon seine Gründe, warum er den Schmerz erzeugt. Und es ist fraglich, ob es für das Gelenk gut ist, dass es mit Schmerzmitteln wieder "gangbar" gemacht wird.
Hat eigentlich nichts mit Purismus zu tun.....

Es gibt genug Zustände, bei denen der Schmerz das eigentliche Problem ist, oder erst wird, wenn man ihn nicht anständig behandelt und sich auch mal darüber hinwegsetzt.
 
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