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Schmerzmittel

LuckyOne

unnützer Benutzer
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An sich kein Doping, trotzdem passt es hier noch am ehesten rein.

Anscheinend sind legale Schmerzmittel im Feld ziemlich weit verbreitet:

https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_130107.htm
Zitat:
Der Belgier kritisierte damit den im Feld scheinbar sehr leichten Umgang mit Schmerzmitteln und auch die Teamärzte, die die Fahrer damit versorgen. "Warum soll man im Finale 2,5 Gramm Paracetamol einnehmen? Das nimmt man nur, wenn man krank ist und dann nicht in dieser Menge", zeigte sich Uijtdebroeks über seine Erlebnisse in seinem ersten Profijahr erschüttert.


Es gab dazu vor zwei Jahren auch eine gute Doku von ard, da ging es um Schmerzmitteleinsatz im Fußball. Da habe ich auch schon gedacht, dass es im Radsport nicht viel anders sein wird.

https://www.sportschau.de/investiga...imsache-doping-hau-rein-die-pille-sp-100.html
https://fcbinside.de/2020/06/09/med...all-ard-doku-enthuellt-verheerende-praktiken/
Zitat:
Mit Neven Subotic hat sich auch ein aktiver Bundesliga-Profi vor die Kamera getraut und aus seiner langjährigen Erfahrung als Fußball-Profi berichtet: „Was ich in den letzten 14 Jahren mitbekommen habe, ist, dass Ibuprofen wie Smarties verteilt wird“.

Laut dem Union-Profi gehört der Einsatz von Schmerzmittel wie Ibuprofen zum „Alltag“. Besonders verheerend: Die Spieler selbst hinterfragen den häufigen Einsatz der Medikamente nicht. Zudem sei es laut Subotic für viele nicht „offensichtlich, welche Folgen es haben kann, darüber werden sie in der Regel auch nicht informiert“.



edit: achja, bei Nadals Sieg bei den French Open wurde das auch thematisiert:

https://www.sportschau.de/tennis/fr...in, dass die,Profi- als auch im Amateursport.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Daniel W.

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Ist das für dich echt so neu?
Ich hab jetzt seit nun mehr als 30 Jahre mit Radsport zu tun und schon am Anfang sind da Aspirin und der gleichen in Mengen konsumiert worden
 
Selbst in den untersten Amateurligen gibt es Spieler (in jeder Mannschaft mehrere) die grundsätzlich nur noch mit Schmerzmitteln "funktionieren". Bei den wenigsten ist der Kater vom Vortag der Grund ;).
 
Ist das für dich echt so neu?
Ich hab jetzt seit nun mehr als 30 Jahre mit Radsport zu tun und schon am Anfang sind da Aspirin und der gleichen in Mengen konsumiert worden
Nein, für mich nicht neu (für den 18-jährigen Jungspund anscheinend schon) Mich wurde eher der Umfang interessieren. Im Fussball wirds oft profilaktisch eingeschlmissen, also nicht wegen Schmerzen aus Verletzungen o.ä. sondern einfach so um den Belastungsschmerz zu reduzieren und nach 90min immer noch "spritzig" zu sein. Vermutlich werden es im Peloton auch viele "einfach so" reinwerfen. Also nicht wie in dem Beispiel mit Nadal, sondern prinzipiell und standardmäßig. Da wüsste ich gerne wieviele Fahrer es so handhaben. 10, 50, 90% ?
 
Bis vor ein paar Jahren war ja Tramadol und die berühmte finishing bottle ein heißes Thema. Tramadol ist mittlerweile verboten wenn mich nicht alles täuscht und die MPCC Teams haben schon vorher drauf verzichtet.
Wahrscheinlich sind mittlerweile aber auch einfach andere "special ingredients" angesagt
 
Man müsste hier eine Art „Selbstschutz-Regel“ aufstellen, Einnahme legal und kein Problem, aber für den Tag der Einnahme kein Sport/Rennen. Das wäre logisch und plausibel, entweder kann ich ohne Mittel Sport treiben, oder ich lass es. Schmerz ist ja auch nen Warnzeichen des Körpers.

Das Gleiche mit Asthma-Sprays. Wenn ich zum normalen verantwortungsvollen Doc gehe und sage, "ich habe heut Asthma-Probleme", würde der mir dann Salbutamol in die Hand drücken und sagen, damit kannst Du auch ein 200-Km-Radrennen fahren? Oder würde der sagen, wenn Du heut Asthma hast, lass mal lieber!?
 
Man müsste hier eine Art „Selbstschutz-Regel“ aufstellen, Einnahme legal und kein Problem, aber für den Tag der Einnahme kein Sport/Rennen. Das wäre logisch und plausibel, entweder kann ich ohne Mittel Sport treiben, oder ich lass es. Schmerz ist ja auch nen Warnzeichen des Körpers.

Das Gleiche mit Asthma-Sprays. Wenn ich zum normalen verantwortungsvollen Doc gehe und sage, "ich habe heut Asthma-Probleme", würde der mir dann Salbutamol in die Hand drücken und sagen, damit kannst Du auch ein 200-Km-Radrennen fahren? Oder würde der sagen, wenn Du heut Asthma hast, lass mal lieber!?

Was du aber in deine Überlegung nicht mit einbeziehst, ist das die Profis ihr Geld mit dem Sport verdienen müssen. Und der, der am Vortag unverschuldet den Asphalt geküsst hat, möchte vielleicht trotz Prellung und Schürfwunden fahren um eben im GC nicht abzurutschen.
 
Was du aber in deine Überlegung nicht mit einbeziehst, ist das die Profis ihr Geld mit dem Sport verdienen müssen. Und der, der am Vortag unverschuldet den Asphalt geküsst hat, möchte vielleicht trotz Prellung und Schürfwunden fahren um eben im GC nicht abzurutschen.
Natürlich möchte er das nicht. Aber wie bei den gesundgespritzten Tennisspielern/Fußballern kann man auch sagen, dass der Körper durch Schmerzen sinnvolle Warnsignale gibt, etwas sein zu lassen.

Wenn diese so stark sind, dass man nicht mehr vernünftig radfahren kann, dann ist es gesundheitlich nunmal sinnvoll, es sein zu lassen. Wenn ich medizinisch nachhelfe, wirds halt kritisch.

Ab welchem Preisgeld, welchem Titel ist die Gesundheit nebensächlich? Wie gesagt, es geht gar nicht darum, ne Ibu einzuwerfen um ruhig schlafen zu können, aber Ibu vorm Sport kann halt explizit lebensgefährlich sein. Entweder geht's so, oder man lässt es, so meine Meinung.
 
Mh, hab ich auch schonmal auf arbeit gemacht. Hatte kopfschmerzen und dann ne aspirin genommen, weil es sich ohne kopfschmerzen besser ging. Bedenklich? Ggf unter verbot stellen?
 
Mh, hab ich auch schonmal auf arbeit gemacht. Hatte kopfschmerzen und dann ne aspirin genommen, weil es sich ohne kopfschmerzen besser ging. Bedenklich? Ggf unter verbot stellen?
Nein, einfach lesen was ich schrieb:
Ibu vorm Sport kann halt explizit lebensgefährlich sein..

Es geht dabei um Einflussfaktoren wie Erschütterungen und deren Wirkung in Kombination mit Schmerzmitteln, es gibt da unzählige Berichte drüber..

Bonn Marathon .. über die Hälfte aller Teilnehmer des Laufes über die 42,2km hatten vor dem Start Schmerzmittel eingenommen. Schwere Nebenwirkungen wie Nierenversagen kamen ausschließlich unter den Schmerzmittelanwendern vor.
In der Gruppe der Schmerzmittelanwender waren Probleme wie Kreislaufversagen, Erbrechen, blutiger Durchfall und blutiger Urin während des Laufs zwei- bis sechsmal häufiger als bei Abstinenten.
Besonders auffällig: Alle krankenhauspflichtigen Fälle von Nierenversagen und Magen-/Darmblutungen traten unter Ibuprofen (Nierenversagen) oder Acetylsalicylsäure (Magen-/Darmblutungen) auf. Schmerzmittel können die Darmschleimhaut schädigen und somit Funktionsstörungen im Magen-Darm-Trakt verursachen. Die Autoren schätzen, dass sich jedes Jahr Tausende von Ausdauersportlern durch die überflüssige und nur marginal wirksame Einnahme von Schmerzmitteln selbst schaden. (...) Schmerzen beim Sport haben Ihre Berechtigung (...) Wenn überhaupt, dann sollten Schmerzmittel nur im Anschluss an den Lauf und nach ausreichender Flüssigkeits- und Salzzufuhr mit sehr viel Flüssigkeit eingenommen werden.

Und nebenbei solltest Du vielleicht auch eher am verspannten Nacken arbeiten, statt Tabletten einzuwerfen. Abgesehen davon dass Kopfschmerzen, die mit Aspirin verschwinden, eher dem "Mimimi-Bereich" zuzuordnen sind.
 
@Teutone

Dein Vergleich Hobbysportler vs. Profi hinkt etwas.
Der Amateur bzw. Freizeitsportler beim Marathon hat evtl. keine Ahnung, wie sich die Schmerzmittel auf seinen Körper auswirken werden.
Der Spitzenathlet, der vor allem aufgrund des Dopings unter dauerhafter ärztlicher Aufsicht inkl. regelmäßiger Überwachung der Blutwerte steht brauch sich da wohl weniger Sorgen machen.
 
Der Spitzenathlet, der vor allem aufgrund des Dopings unter dauerhafter ärztlicher Aufsicht inkl. regelmäßiger Überwachung der Blutwerte steht brauch sich da wohl weniger Sorgen machen.
Deine romantische Sichtweise unseres Sports gefällt mir.

Nun bitte zurück zur Realität, dafür brauchst Du nur etwas hochzuscrollen..

Zitat:
Mit Neven Subotic hat sich auch ein aktiver Bundesliga-Profi vor die Kamera getraut und aus seiner langjährigen Erfahrung als Fußball-Profi berichtet: „Was ich in den letzten 14 Jahren mitbekommen habe, ist, dass Ibuprofen wie Smarties verteilt wird“.

Laut dem Union-Profi gehört der Einsatz von Schmerzmittel wie Ibuprofen zum „Alltag“. Besonders verheerend: Die Spieler selbst hinterfragen den häufigen Einsatz der Medikamente nicht. Zudem sei es laut Subotic für viele nicht „offensichtlich, welche Folgen es haben kann, darüber werden sie in der Regel auch nicht informiert“.
 
Man müsste hier eine Art „Selbstschutz-Regel“ aufstellen, Einnahme legal und kein Problem, aber für den Tag der Einnahme kein Sport/Rennen. Das wäre logisch und plausibel, entweder kann ich ohne Mittel Sport treiben, oder ich lass es. Schmerz ist ja auch nen Warnzeichen des Körpers.

Das Gleiche mit Asthma-Sprays. Wenn ich zum normalen verantwortungsvollen Doc gehe und sage, "ich habe heut Asthma-Probleme", würde der mir dann Salbutamol in die Hand drücken und sagen, damit kannst Du auch ein 200-Km-Radrennen fahren? Oder würde der sagen, wenn Du heut Asthma hast, lass mal lieber!?
Naja, der Vergleich hinkt ja nicht nur, dem fehlt ein Bein. ;)

Asthma ist eine chronische Erkrankung, Schmerzmittel nimmt man (eigentlich) auf Grund irgendeines medizinischen Vorfalls (Kopfschmerzen, Sturz, etc.). Der Radsport ist in Bezug auf die Schmerzmittel halt schwierig zu vergleichen mit anderen Sportarten. Wenn du ohne Schuld stürzt und außer Hämatomen und Abschürfungen nichts hast, ist die Einnahme von Schmerzmittel ja nichts verwerfliches, erst wenn’s prophylaktisch eingenommen wird oder zum Ende der Etappe hin, dann kommen wir langsam Richtung Doping.
 
Die NFL fördert die Forschung zu alternativen Schmerzmitteln, in diesem Fall Cannabis... . Also liebe Sportler: haut Euch weiter Pain-Killer rein und womöglich bald in Form von Sport-Zigaretten.
 
Die NFL fördert die Forschung zu alternativen Schmerzmitteln, in diesem Fall Cannabis... . Also liebe Sportler: haut Euch weiter Pain-Killer rein und womöglich bald in Form von Sport-Zigaretten.
Die NFL ist doch sowieso ein Zirkus. Da steht/stand nie der Sport im Mittelpunkt, das ist für mich reines Entertainment. Man muss sich nur mal den Film „Erschütternde Wahrheit“ anschauen, dann weiß man worum es in der NFL wirklich geht.
 
Das Gleiche mit Asthma-Sprays. Wenn ich zum normalen verantwortungsvollen Doc gehe und sage, "ich habe heut Asthma-Probleme", würde der mir dann Salbutamol in die Hand drücken und sagen, damit kannst Du auch ein 200-Km-Radrennen fahren? Oder würde der sagen, wenn Du heut Asthma hast, lass mal lieber!?
Mich hat's vor 3 jahren plötzlich mit schwerem Asthma erwischt. Ab zum Lungenfacharzt, mit Erfahrung in der Betreuung von Sportlern bzw. selbst Marathonläufer, der hat mir neben dem normalen Asthmaspray auch sofort Salbutamol veschrieben. Bei der Anwendung muss man aber wissen das eine Überdosierung zu Magen-Darm- Problemen und Herzrythmus Störungen führen kann, zudem tritt ein Gewöhnungseffekt ein d.h. die Wirkung lässt nach. Also alles was im Sport nicht erwünscht ist ! Und ein geheimes Wundermittel ist es auch nicht - es weitet die verkrampften Bronchien auf den normalen Durchmesser - mehr nicht. Weiter als wie vom Körper vorgegeben geht nicht.
Die Verwendung von Salbutamol ist wieder so ein von den Medien aufgebauschtes Thema - so wie der geheime, versteckte E-Motor.....
 
..ist die Einnahme von Schmerzmittel ja nichts verwerfliches, erst wenn’s prophylaktisch eingenommen wird oder zum Ende der Etappe hin, dann kommen wir langsam Richtung Doping.

Nochmals, es geht hier/mir nicht um Doping im Sinne von Leistungssteigerung und Steigerung der Ausdauerfähigkeit, sondern um den Schutz der Athleten, in diesem Fall ja Angestellte (oder, okay, teils Freelancer..) einer Firma.

Ist es Okay, wenn der Chef den Arbeitern auf der Baustelle vom Firmenarzt Schmerzmittel verschreiben lässt, damit sie die Schmerzen nicht mehr spüren und das Projekt verdammtnochmal fertig bekommen? Ist das zeitgemäß? Wenn ja, warum im Radsport, und nicht in anderen Bereichen? Weil Radsport so schön heldenhaft rüberkommt, wir alle gern die lustigen Bildchen teilen, auf denen der blutüberströmte Radsportler mit dem simulierenden, heulenden Fußballer verglichen wird? Ist es okay, weil die Radsportler alle so abartig viel verdienen, was sie, bis auf wenige Ausnahmen, nicht tun?
 
Mich hat's vor 3 jahren plötzlich mit schwerem Asthma erwischt. Ab zum Lungenfacharzt, mit Erfahrung in der Betreuung von Sportlern bzw. selbst Marathonläufer, der hat mir neben dem normalen Asthmaspray auch sofort Salbutamol veschrieben.
Du hast meine Frage zitiert, bist aber nicht auf sie eingegangen, was hätte Dein Lungenfacharzt gesagt, wenn Du gesagt hättest, Du möchtest Radprofi werden, ist das okay, hält er das für sinnvoll und machbar?
 
Nochmals, es geht hier/mir nicht um Doping im Sinne von Leistungssteigerung und Steigerung der Ausdauerfähigkeit, sondern um den Schutz der Athleten, in diesem Fall ja Angestellte (oder, okay, teils Freelancer..) einer Firma.

Ist es Okay, wenn der Chef den Arbeitern auf der Baustelle vom Firmenarzt Schmerzmittel verschreiben lässt, damit sie die Schmerzen nicht mehr spüren und das Projekt verdammtnochmal fertig bekommen? Ist das zeitgemäß? Wenn ja, warum im Radsport, und nicht in anderen Bereichen? Weil Radsport so schön heldenhaft rüberkommt, wir alle gern die lustigen Bildchen teilen, auf denen der blutüberströmte Radsportler mit dem simulierenden, heulenden Fußballer verglichen wird? Ist es okay, weil die Radsportler alle so abartig viel verdienen, was sie, bis auf wenige Ausnahmen, nicht tun?
Und ich habe dir meine Meinung dazu geschrieben. Ich halte es für unsinnige verschiedenste Berufsgruppe mit Profisportlern zu vergleichen.
 
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