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Schräglage

Hat es denn nicht in grauer Vorzeit mal einen Test oder eine Werbung
gegeben, in der festgestellt wurde, daß der beste Reifen 45 oder 48 Grad
Schräglage ermöglicht?
Meine ich mal gehört zu haben.

Moppeds schaffen wohl so 60 Grad.
 
Also wenn ich mich recht an die Physikvorlesung erinnere, ist bei 45° zwischen Berührungspunkt und Schwerpunkt schluss, es sei denn du bist irgendwie verspoilert und hast somit einen höheren Anpressdruck als der von der Schwerkraft gegebene. Eine Rennmaschine liegt nur deshalb mit 60° in der Kurve, weil der Schwerpunkt niedrig liegt und der Berührpunkt der 20cm-Pelle bei Kurvenfahrt um 10cm aus der Fahrzeugmitte verschoben ist.

Gruss
Heiko
 
Ich hab in einem Buch (Fit for Fun - Ratgeber Radsporttraining) lesen müssen das ca. 77° das max. sein soll was geht.

@ catweazl
nee, ich meine schon das innere Bein! Probier's mal aus, ich finde das an sich nicht schlecht, bringt echt Laufruhe auf ruppigen Pisten.

Torsten
 
... und dann noch für Fortgeschrittene:

erst 90° auf die eine Seite und dann blitzschnell 180° auf die andere (dann meist aber ohne Rad) :D :D :D
 
cipo schrieb:
Als ehemaliger Rennfahrer mit Vorliebe für Kriterien kann ich sagen: meistens geht mehr als man denkt...d.h. das subjektive Gefühl die Haftgrenze erreicht zu haben kommt bei den allermeisten Fahrern früher als der tatsächliche Abriss der Haftung. Gerade mit steigender Renndauer kommt es allerdings immer wieder vor, dass manche Fahrer ihr Gefühl nicht mehr ganz im Griff haben...

Kannst du (könnt ihr) noch was sagen zu wie RR-reifen ihre Haftgrenzen angeben? Gute Motorradreifen fangen auf ihre Grenzen ein weinig an zu rutschen und mann weiß, es ist schluß mit lußtig. Gibts solche Effecte bei RR-reifen?
Habe sie selber nie erlebt, bin noch nie gesturtzt,möchte das Letzte gerne so halten und deswegen das Erste wissen ;)
 
jentj schrieb:
Kannst du (könnt ihr) noch was sagen zu wie RR-reifen ihre Haftgrenzen angeben? Gute Motorradreifen fangen auf ihre Grenzen ein weinig an zu rutschen und mann weiß, es ist schluß mit lußtig. Gibts solche Effecte bei RR-reifen?
Habe sie selber nie erlebt, bin noch nie gesturtzt,möchte das Letzte gerne so halten und deswegen das Erste wissen ;)

Die Haftgrenze kündigt sich beim RR-Reifen auch mit rutschen an, dann ist es meist aber schon zu spät für eine Reaktion, da helfen nur noch Reflexe, d.h. Rad aufrichten und das ganze aussteuern. Geht nicht immer gut aus
 
meine Conti3000 sind recht gutmütig - gestern abend konnte ich das rutschende Hinterrad recht locker abfangen (Dreck auf der Straße/ etwa schnell in der Kurve). Liegt aber wohl auch daran das sie mitlerweile deutlich eckig sind.

...drauf verlassen würde ich mich aber nicht wollen...

Torsten
 
Beim Motorrad ist der Grenzbereich viel größer als beim Rennrad. Wenn der Rennradreifen anfängt zu rutschen ist es meistens schon zu spät.
Das mit mit dem Bein am Oberrohr finde ich auch übertrieben. Das macht man wohl wenn sich der Gaul bei schneller Geradeausfahrt aufschwingt. (Labberrahmen). Ich geb immer viel Druck auf´s Kurvenäußere Bein. Da wackelt nichts. Auch nicht bei Bodenwellen oder kleinen Schlaglöchern.

@ catweazel und langsammfahren
In welcher Amateurklasse fährst Du noch mal?
 
Tag Leude,

Also ich hab da so meine eigene Taktik fürs Kurvenfahren:
Also erst mal das inner Pedal (wie schon so oft gesagt) hoch, das innere Knie bzw. den inneren Unterschenkel so gut es geht an das Oberrohr anpressen. Den äusseren Oberschenkel auch an das Oberrohr anpressen.
Dann in den Untergriff wechseln, mit der inneren Hand drücke ich den Lenker nach unten, aussen lasse ich die Hand ein wenig locker, dh ich gebe innen mehr Druck auf den Lenker als aussen. Zusätzlich drücke ich dann das gestreckte Bein (aussen) gegen das Pedal.
Probiert das einfach mal und ihr werdet merken, so läuft das super (wenn ihrs nicht schon so macht). :D Könnt mir ja dann nen Fahrbericht geben ;).
Mir kommt es so vor als ob der Schwerpunkt dadurch nach unten verlagert werden würde.
Test It!

mfg 2fast4you?
 
Mir geht's ähnlich. Auf dem Motorrad traue ich mich deutlich größere Schräglagen zu fahren, als auf dem RR / MTB. Denke, der Grenzbereich ist dort einfach größer - und das Vertrauen in die Michelin Pilot Power auch.

Übrigens, wer mal richtige Schräglagen sehen will, sollte sich mal ein Supermoto-Rennen anschauen ...
 
2fast4you? schrieb:
Tag Leude,

Dann in den Untergriff wechseln, mit der inneren Hand drücke ich den Lenker nach unten, aussen lasse ich die Hand ein wenig locker, dh ich gebe innen mehr Druck auf den Lenker als aussen. Test It!
mfg 2fast4you?

Mit anderen Worten, versteifen des kurveninneren Armes. Ist eine Variante.
 
Bin mein erstes Renen wieder gefahren (240 Kurven) und mir tat danach extrem Furchtbar der dicke Popomuskel weh (Notiz an mich selbst: Nutz deine freie Zeit und lern endlich Anatomie weiter) der scheint also auch ne Rolle zu spielen.

Ansonsten Gottvertrauen in die Pneus, ne Linie suchen auf der man fährt, Oberkörper und Rad in Linie halten (nicht das Rad allein kippen) und einfach Gas, erstaunlich wie "langsam" einige bei nem Rennen um die Kurve kommen.
 
Das kurveninnere Knie ans Oberrohr beruhigt nur, solange du nicht korrigieren musst. Da du beim Ausbrechen immer nach oben-aussen korrigieren musst, geht als erstes der Rahmen weg von deinem Knie. Im auftretenden Fall heisst das: Nicht mehr treten->Körper ruhig->Schräglage verringern, zuerst nur mit dem Rad-> Körper wieder aufs Rad!
Wichtigster Trick: Auf dem Kurvenäusseren Pedal stehen! Plus Druck aufs Vorderrad, weil du ein wegrutschendes Vorderrad nicht fängst.
Und jetzt bitte nicht fragen: Wie soll ich da noch treten. Hier gehts um die Extremsituation.


Henning
 
Airborne schrieb:
Ich hab in einem Buch (Fit for Fun - Ratgeber Radsporttraining) lesen müssen das ca. 77° das max. sein soll was geht.

niemals. Bei 77 Grad berührt der Lenker den Boden.

Der Haftreibungskoeffizient zwischen Asphalt und Reifengummi liegt bei knapp über 1, im Idealfall etwa 1.15.

Bei HRK 1.00 wären 45 Grad Schräglage möglich, bei über 1 eben ein Hauch mehr.
An 60 Grad kommen Motorräder aber trotz Rennasphalt, aufgeheizten Klebereifen, verschobener Kontaktfläche usw. NICHT ran.
Ausnahme: Supermoto, wo sich geometrisch beim extremen Kurvenfahren sowieso alles ins Undefinierbare verschiebt (stark unterschiedlicher Winkel von Fahrer und Maschine und entsprechende Schwerpunktverschiebung, mehr oder weniger starker Drift, dadurch unterschiedliche Schräglage vorn und hinten, evtl. stützendes Bein usw). Das ist mit Rennradfahren 0 vergleichbar.

Sicherheitshalber sollte man unter Alltagsbedingungen lieber nicht davon ausgehen, dass die Haftung besser als 1.00 ist. Wohl eher schlechter, und dann kommt der erwähnte sehr knappe Grenzbereich bei den schmalen Reifen ins Spiel

Dazu muss man noch sagen, dass die 45 Grad bei HRK 1.00 nur gelten, wenn KEINERLEI Beschleunigungskräfte wirken (Stichwort Kammscher Kreis) - also muss das Rad absolut frei rollen.
Aber lasst euch mal von 2 Kumpels auf dem Rad stützen und kippt das Ganze dann im Stand auf 45 Grad, nur um mal eine Vorstellung zu haben wie schräg das eigentlich schon ist....

Reifentechniker könnten jetzt anfangen und was vom Schlupfanteil bei der Reifenhaftung erzählen und so weiter, aber ich glaub das ginge zu weit, und wir fahren ja auch nicht im Labor.
 
lelebebbel schrieb:
Ausnahme: Supermoto, wo sich geometrisch beim extremen Kurvenfahren sowieso alles ins Undefinierbare verschiebt (stark unterschiedlicher Winkel von Fahrer und Maschine und entsprechende Schwerpunktverschiebung, mehr oder weniger starker Drift, dadurch unterschiedliche Schräglage vorn und hinten, evtl. stützendes Bein usw). Das ist mit Rennradfahren 0 vergleichbar.

Wie jetzt?
Nicht mit Rennradfahren vergleichbar? :D :D :D
 
Wo da vorhin mal von Radbahn die Rede war: Ich würde mit einem normalen Straßenrad nie langsamer als 26km/h in den Steilkurven (einer 250m Bahn) fahren, weil da beim treten ruck zuck die Pedale auf der hohen Seite aufsetzen, und wenn die Reifen nicht mehr auf dem Beton haften, das Metall der Pedale tuts nicht... Ob das mit Bahnrädern anders ist, weis ich nicht. Warscheinlich sieht das bei den Sprintern nur langsam aus, weil sie später so um die 70 fahren, und die machen ihre Stehversuche auch immer an der Innenkante, da kann ja nicht viel passieren. :blabla:

Den Vorschlag mit dem Üben auf einer Wiese finde ich aber gut, es sei denn, man testet dabei unfreiwillig den Haftungsreibungskoeffizienten von Hundekacke! :D :D
 
Marty McFly schrieb:
Ich würde mit einem normalen Straßenrad nie langsamer als 26km/h in den Steilkurven (einer 250m Bahn) fahren

Das hast Du ja genau ausgemessen :) . Wann das Pedal aufsetzt ist natürlich von 27000 Faktoren abhängig, z.B. Neigung der Bahn (hat nicht unbedingt etwas mit deren Länge zu tun), Kurbellänge, Höhe des Tretlagers, Länge der Tretlagerachse, Pedalart, bla bla bla... Kann ja sein, dass Du bei 26 km/h aufsetzt, meistens kann man aber tatsächlich Schritttempo fahren, bevor was passiert.

Marty McFly schrieb:
Warscheinlich sieht das bei den Sprintern nur langsam aus, weil sie später so um die 70 fahren, und die machen ihre Stehversuche auch immer an der Innenkante, da kann ja nicht viel passieren.

Stehversuche sind auch schon oft genug oben gemacht worden, ist taktisch gesehen meistens sogar sinnvoller, da man beim wiederlosfahren gleich den Schwung mitnehmen kann. Allerdings steht man beim Stehversuch nicht parallel zur Bahn, insofern relativiert sich der Neigungswinkel wieder.
 
cipo schrieb:
Das hast Du ja genau ausgemessen :) . Wann das Pedal aufsetzt ist natürlich von 27000 Faktoren abhängig, z.B. Neigung der Bahn (hat nicht unbedingt etwas mit deren Länge zu tun), Kurbellänge, Höhe des Tretlagers, Länge der Tretlagerachse, Pedalart, bla bla bla... Kann ja sein, dass Du bei 26 km/h aufsetzt, meistens kann man aber tatsächlich Schritttempo fahren, bevor was passiert.

Stehversuche sind auch schon oft genug oben gemacht worden, ist taktisch gesehen meistens sogar sinnvoller, da man beim wiederlosfahren gleich den Schwung mitnehmen kann. Allerdings steht man beim Stehversuch nicht parallel zur Bahn, insofern relativiert sich der Neigungswinkel wieder.

Hallo Leute, eigentlich ging es um Schräglage bei Maximumschnelligkeit und nicht um Bodenfreiheit bei Stehversuche... ;)

Sonnst habe ich verschiedene interessante Sachen gelesen und danke ich jeder für die Informationen :)
 
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