Rad-ins-Restaurant-Nehmer
Bidonvergesser
Ich bin am letzten Sonntag eine Rundfahrt durch die Lombardei gefahren, gestartet allerdings in der Schweiz. Leider habe ich die Karten und Streckenprofile zu Hause vergessen, welche ich vor einigen Wochen mal zusammengestellt hat, also war "aus dem Kopf" fahren angesagt und ein wenig durchfragen war auch noch drin.
Das ganze war auf einen Tag angesetzt und gestartet bin ich in Pontresina, am Fusse des Berninas. Es ging um 7.15 Uhr bei 6° los. A/B-linge plus Windjacke waren angesagt, diese würde ich zwar den ganzen Tag nicht mehr brauchen, aber man weiss ja nie.
Zuerst ging es über den Bernina, von dieser Seite ein lockeres einfahren. Absolut kein Verkehr bei herrlichstem Wetter. Der Morteratsch Gletscher war ein Traum.
Danach die Abfahrt nach Tirano, noch dick eingepackt, bei San Carlo kamen mir die ersten mit K-K Fahrer entgegen, welche mich mit meinen Winterklamotten entgeistert anschauten. In Tirano war dann auch bei mir Kleiderwechsel angesagt. Die Suche nach dem Mortirolo begann. Ich wusste der muss irgendwo auf der Strecke nach Bormio liegen und rechts rauf gehen. Ein Passant meinte dann es seien etwa 8km. Der Pass war schnell gefunden, ein paar nette Sprayer haben die Prozente der einzelnen Rampen aufgesprüht 14%, 17%, 16%, 20%, 17% und die Strasse war teils so eng, dass wirklich nur ein Auto vorbeipasste und der Verkehr war unglaublich. Anscheinend gab es oben etwas gratis! Zum Glück war die ganze Strecke im Wald, das machte es einigermassen erträglich, da ich mein Programm nicht kannte und noch keinen dieser kommenden Pässe je gefahren bin, hielt ich mich zurück. Irgendwie war es auch zu steil für meine 14 Gänge um hier Tempo zu machen.
Kurz vor der Passhöhe kam eine offene Wiese. Da waren Hunderte von Leuten am Picknicken, eine Atmosphäre wie an einem Renntag, ausser das sich kein Schwein für Radfahrer interessierte. Auf der Passhöhe bin ich zuerst durchgefahren, bis ich merkte, das ich oben bin. Nicht wahnsinnig spektakulär! Also schnell wieder runter. Auf der Hauptstrasse unten angekommen sah ich das Schild "Ponte di Legno". 10 öde KM bis zu diesem Ort. Der Gavia ging meines Erachtens nach links weg, der Wegweiser zeigte aber geradeaus, Richtung Passo Tonale. Komisch dachte ich, da viele RR-Fahrer aus dieser Seitensrasse rauskammen. Ich fuhr geradeaus, dem Wegweiser folgend. Nach ca. 4km Aufstieg auf den Tonale, fand ich dann die Abzweigung welche nach links ging und die gesamte Steigung welche ich gerade hinter mir hatte, wieder nach unten führte. Wahnsinnig komisch!
Vom Gavia hatte ich gehört das er zu den schönsten Alpenpässen zählte, sogar der schönste sei. Naja, dem kann ich jetzt nicht wirklich beipflichten. Ich fand diesen jetzt ehr oberen Durchschnitt. Der Tunnel kurz vor der Passhöhe ist noch gefährlich, so dunkel das man fast nicht sieht wo man hinfährt. Auf der Passhöhe hatte es auf jeden Fall mal ein Restaurant, wo man was kaufen konnte. Rasch eindecken und wieder runter nach Santa Caterina. Die Abfahrt war noch witzig! Nicht so witzig wie die vom Mortirolo, da hatte es neuen Belag und gute Kurven, aber ansonsten schön zu fahren.
Weiter Richtung Bormio und den Weg nach Livigno suchen. Ich wusste da ist ein Pass mit For... irgendwas. Der war leicht zu finden und dann sah ich 24.5km
Plötzlich kam mir in den Sinn ob der Zoll am Bernina um 20.00 Uhr zumacht?!? Ein leiser Hauch von Panik setzte ein. Die ersten 9km waren allerdings flach und ich dachte, na wenn das so weitergeht ist das doch kein Problem! Danach zog es auf 6% an und blieb so für die nächsten 15km. Selten habe ich einen Pass gesehen der kontinuierlich mit diesen 6% stieg, mal kurbelte ich ein wenig schneller, dann wieder langsamer. Nach ca. 1.40h war auch der geschafft. Einen schönen Gletscher sah man auf der linken Seite, muss die Photos aber zuerst noch auswerten. Ich freute mich auf die Abfahrt nach Livigno, doch was sah ich, da ging es auf der anderen Seite ja schon wieder hoch?!? Tja, vom Passo Eira habe ich nichts gewusst, ist ja aber mit knapp 3km und 200HM auch nicht unbezwingbar.
Rasch rauf und jetzt ging es runter nach Livigno und bereits suchte ich den Weg zurück zum Bernina. Rasch durch das Tal und rauf auf den Forcola di Livigno. Das sind so 6km mit 400HM, das spürte ich schon gar nicht mehr. Die Sonne war jetzt schon "länger" als ich auf der Passhöhe ankam und gleich weiter zur CH-Grenze fuhr. Diese war zum Glück offen! 
Die Strassen waren nun wieder leer und so rauschte ich die schöne Abfahrt runter bis zum Zoll. Da waren also noch die letzten 3.5km mit 9% übrig, um wieder auf den Bernina zu gelangen. Motto "Nicht denken, einfach kurblen" half enorm. Wiederum kein Verkehr und die letzten Sonenstrahlen als ich auf der Passhöhe ankam. Nun wurden noch einmal die Armlinge montiert und schnell ging es weiter! Licht einschalten und runter nach Pontresina.
Das war geschafft, eigentlich gar nicht so schlimm, die Zeit lief mir einfach fast davon. Im gesamten war ich 14h unterwegs, habe 6.5 Pässe gefahren wobei der Eira ja nicht gerade ein "Bringer" ist. Ca. 220km habe ich gemacht mit ca. 6300HM ohne Bodenwellen gemessen. War ein schöner Tag in Italien!
Photos zu dieser Rundfahrt findet Ihr hier.
Gruss, Bidonvergesser

Das ganze war auf einen Tag angesetzt und gestartet bin ich in Pontresina, am Fusse des Berninas. Es ging um 7.15 Uhr bei 6° los. A/B-linge plus Windjacke waren angesagt, diese würde ich zwar den ganzen Tag nicht mehr brauchen, aber man weiss ja nie.
Zuerst ging es über den Bernina, von dieser Seite ein lockeres einfahren. Absolut kein Verkehr bei herrlichstem Wetter. Der Morteratsch Gletscher war ein Traum.
Danach die Abfahrt nach Tirano, noch dick eingepackt, bei San Carlo kamen mir die ersten mit K-K Fahrer entgegen, welche mich mit meinen Winterklamotten entgeistert anschauten. In Tirano war dann auch bei mir Kleiderwechsel angesagt. Die Suche nach dem Mortirolo begann. Ich wusste der muss irgendwo auf der Strecke nach Bormio liegen und rechts rauf gehen. Ein Passant meinte dann es seien etwa 8km. Der Pass war schnell gefunden, ein paar nette Sprayer haben die Prozente der einzelnen Rampen aufgesprüht 14%, 17%, 16%, 20%, 17% und die Strasse war teils so eng, dass wirklich nur ein Auto vorbeipasste und der Verkehr war unglaublich. Anscheinend gab es oben etwas gratis! Zum Glück war die ganze Strecke im Wald, das machte es einigermassen erträglich, da ich mein Programm nicht kannte und noch keinen dieser kommenden Pässe je gefahren bin, hielt ich mich zurück. Irgendwie war es auch zu steil für meine 14 Gänge um hier Tempo zu machen.

Vom Gavia hatte ich gehört das er zu den schönsten Alpenpässen zählte, sogar der schönste sei. Naja, dem kann ich jetzt nicht wirklich beipflichten. Ich fand diesen jetzt ehr oberen Durchschnitt. Der Tunnel kurz vor der Passhöhe ist noch gefährlich, so dunkel das man fast nicht sieht wo man hinfährt. Auf der Passhöhe hatte es auf jeden Fall mal ein Restaurant, wo man was kaufen konnte. Rasch eindecken und wieder runter nach Santa Caterina. Die Abfahrt war noch witzig! Nicht so witzig wie die vom Mortirolo, da hatte es neuen Belag und gute Kurven, aber ansonsten schön zu fahren.
Weiter Richtung Bormio und den Weg nach Livigno suchen. Ich wusste da ist ein Pass mit For... irgendwas. Der war leicht zu finden und dann sah ich 24.5km



Die Strassen waren nun wieder leer und so rauschte ich die schöne Abfahrt runter bis zum Zoll. Da waren also noch die letzten 3.5km mit 9% übrig, um wieder auf den Bernina zu gelangen. Motto "Nicht denken, einfach kurblen" half enorm. Wiederum kein Verkehr und die letzten Sonenstrahlen als ich auf der Passhöhe ankam. Nun wurden noch einmal die Armlinge montiert und schnell ging es weiter! Licht einschalten und runter nach Pontresina.
Das war geschafft, eigentlich gar nicht so schlimm, die Zeit lief mir einfach fast davon. Im gesamten war ich 14h unterwegs, habe 6.5 Pässe gefahren wobei der Eira ja nicht gerade ein "Bringer" ist. Ca. 220km habe ich gemacht mit ca. 6300HM ohne Bodenwellen gemessen. War ein schöner Tag in Italien!
Photos zu dieser Rundfahrt findet Ihr hier.
Gruss, Bidonvergesser