Shimano STIs grundsätzlich wacklig?

[pepperbiker]

Tach...

Ich überlege gerade meine Wäscheleinen-STIs gegen modernere der letzten Generation zu tauschen. In Betracht gezogen habe ich die Ultegra (ST-6703) oder 105 (ST-5703) und war heute mal zum Grifftest in einen lokalen Fahrradladen. Haptisch sagt mir die etwas voluminöseren 105er STI mehr zu, allerdings hat mich bei beiden Hebel gestört, dass sie wackeln bzw. tendentiell nach Innen wegkippen, wenn man die Bremse zieht.

Ist das normal und müsste ich dann damit leben?

Meine bestehenden Wäscheleinen STIs (ST-5603, ST-4503, ST-3503) zeigen dieses Verhalten definitiv nicht. Ich würde es ja gern auf den Aufbau der Fahrräder schieben (Lenker & Bremse waren völlig bescheiden eingestellt) und der Verkäufer hatte auch keinen Plan ("Ist dein Rad schon 10fach, das ist doch erst seit zwei Jahren Standard").

 

[mhenze]

Habe die 5700 und stelle da kein besonderes Wackeln fest.

 

[GerdO]

Das ist mit Sicherheit nicht normal. Entweder ist da was kaputt oder sie haben es schlecht aufgebaut.

 

[pepperbiker]

Also kannst du den Schalthebel auch kaum bewegen bevor es schaltet? Bei den "alten" kommt gleich ein Widerstandspunkt der Schaltung und der große Schalthebel macht vllt. einen Weg von 2-3 mm bevor die Schaltung greift. Bei den neuen war es gefühlt deutlich mehr.

Das ist mit Sicherheit nicht normal. Entweder ist da was kaputt oder sie haben es schlecht aufgebaut.

Die getesteten waren aber seltsamerweise alle so (z.B. Cube, Trek).

 

[mimesn]

Also kannst du den Schalthebel auch kaum bewegen bevor es schaltet? Bei den "alten" kommt gleich ein Widerstandspunkt der Schaltung und der große Schalthebel macht vllt. einen Weg von 2-3 mm bevor die Schaltung greift. Bei den neuen war es gefühlt deutlich mehr.

Gut möglich, dass wir aneinander vorbeireden, aber bei den 105ern wackelt nix oder kippt einfach weg. Wenn dir der Bremsgriff beim Bremsen nach Innen wegklappt, greifst du entweder "suboptimal" oder aber die Montage paßte schlichtweg nicht. Dass der Bremshebel "wegklappt", gehört zur Funktion dazu. Passiert aber beim Bremsen normalerweise nicht.

Meine ehemalige 57er schaltete absolut sauber. Der "Leerweg" an den Hebeln ist gewollt, weil es immer wieder Leute gab/gibt, die beim Bremsen (Oder irgendwelchem Umgreifen?) ungewollt schalteten.
Das, was du oben beschreibst, sieht mir aber ziemlich nach üblem Aufbau aus.

PS. Ich bin an dem Rad wieder auf "Wäscheleine" zurück. Mir paßte der Griff irgendwie etwas besser. Außerdem finde ich die uncoole Wäscheleine irgendwie cool. - Da kann man so schön ein kleines Roadbook anklammern.

 

[sickgirl]

Bin auch eine Zeitlang die ST5703 gefahren, bei mir am Haus geht es eine steile Rampe mit mehreren Stufen runter, so das ich da eigentlich die ganze zeit bremsen muß. Und da haben meine Bremshebel auch jedesmal gewackelt, wenn der ruck von der Stufe gekommen ist.

Das und noch ein paar anderen Sachen hat mich dann auf Dauer so genervt, das ich auf Campa Ergos umgestiegen bin.

 

[DocEmmetBrown]

Ich habe mit meinen 67ern das Problem des nach innen wackeln beim bremsen nicht bemerkt. Sicherlich kommt, so denke ich, das auch nur in Extremsituationen auf.

Sonst kann man doch eigentlich zwischen bremsen und schalten unterscheiden.

Wer das komplett und für immer abstellen will muss auf elektrisches schalten wechseln. Der Hebel kann nicht mehr nach innen gedrückt werden.

Doc

 

[mimesn]

Ich habe mit meinen 67ern das Problem des nach innen wackeln beim bremsen nicht bemerkt. Sicherlich kommt, so denke ich, das auch nur in Extremsituationen auf.

Sonst kann man doch eigentlich zwischen bremsen und schalten unterscheiden.

Ich finde die Schalterei mit den Shimanoteilen recht angenehm. Allerdings gibt es bei Leuten mit kleineren Händen zum Teil ganz andere Meinungen. (Ich halte die Griffweite für mich für passend. Aber eine wirkliche Anpassungsmöglichkeit gibt es leider nicht.)

Wer das komplett und für immer abstellen will muss auf elektrisches schalten wechseln. Der Hebel kann nicht mehr nach innen gedrückt werden.

Oder eben nicht Shimano verwenden.

Ich mag die Elektronifizierung am Fahrrad nicht. - Dennoch, die Möglichkeiten für die die Positionierung der Schaltknöpfe, -hebel wäre durchaus faszinierend.

Etwas weniger Elektronik, dafür einfachere, robuste und preiswertere Elektrik und ich wäre für das Rad meiner Holden daran interessiert. Denn die STI passen ihr nur schlecht, weswegen ich schon über Pauls-Halter für Unterrohrhebel am Lenker nachgedacht habe.
Reine Bremshebel gibt es ja glücklicherweise noch immer und das auch in unterschiedlichen Varianten.

 

[Reiner_2]

...Ich mag die Elektronifizierung am Fahrrad nicht. - Dennoch, die Möglichkeiten für die die Positionierung der Schaltknöpfe, -hebel wäre durchaus faszinierend...

Der erste Schritt weg von der traditionellen Arbeitsteilung zwischen rechtem Griff für hinten und linkem Griff für vorne soll ja mit der elektrischen Variante von SRAM kommen. Da soll der eine Hebel die Ritzel nach links und der andere nach rechts schalten, Kettenblattwechsel durch Druck auf beide Hebel. Ich finde das hört sich intelligent und gut praktikabel an. Und die Elektronik hätte gegenüber dem Seilzug einen wirklichen Mehrwert, der über die bloße Automatisierung des Schaltvorgangs hinaus geht.

 

[Hydropy]

...Allerdings gibt es bei Leuten mit kleineren Händen zum Teil ganz andere Meinungen. ...
.

Kann ich so bestätigen, meine kleinen Hände kommen damit nicht klar.
Gerade dieses "wegklappen" hat mich von Shimano abgehalten.
Wenn man gerade so mit einem Finger an die STI kommt ist es sehr unangenehm wenn die dann noch abhauen.
Testfahrt und ob ich mich dran gewöhnen kann hab ich gelassen, gab eh keine passende Radgröße.
Ja auch bei den Campa Teilen ist nur ein Finger vorn, reicht aber um sicher zu bremsen ohne dieses schwammige hin und her

 

[mimesn]

Und die Elektronik hätte gegenüber dem Seilzug einen wirklichen Mehrwert, der über die bloße Automatisierung des Schaltvorgangs hinaus geht.

Den einzigen Vorteil sehe ich darin, dass Schalter nahezu beliebig verbaut werden können und Bedienkräfte auf fast Null möglich wären. - Gut für kranke/behinderte Menschen. Außerdem braucht es so nicht eine "Standardgröße" der Hebeleien.
(Finde ich auch gerade bei Kinder- und Jugendrädern problematisch.)

Im Übrigen will ich von dem Zeugs auch gar nicht Mehr, als dass es um einen einfachen Schaltvorgang geht. Ich finde, beim Autofahren ist das ähnlich, wenn die Elektronik klüger ist als der Fahrer, dann lief etwas gewaltig schief.

 

[mimesn]

Wenn man gerade so mit einem Finger an die STI kommt ist es sehr unangenehm wenn die dann noch abhauen.
Ja auch bei den Campa Teilen ist nur ein Finger vorn, reicht aber um sicher zu bremsen ohne dieses schwammige hin und her

"Sicher" fände ich anders.
Und da ist der Hersteller ziemlich egal. Alle haben es versäumt, kleinere Bedienelemente zu produzieren. Früher war das etwas weniger problematisch. Lenkerend- und Unterrohrschalthebel ließen sich von Jedermann benutzen, reine Bremsgriffe gab es noch in ein paar unterschiedlichen Ausführungen.
Seit es aber fast nur noch die Multifunktionsgriffe gibt, wird es schwierig, geeignete "Schaltzentralen" für Kinder, Jugendliche, Leute mit kleinen Händen zu realisieren.
Die Elektronik eröffnet den Betroffenen ein paar Möglichkeiten, das bisherige Versagen der Hersteller heute zu kompensieren.

 

[pepperbiker]

Alle Bedenken zum Trotz habe ich mir die 105er STIs geholt und gerade zusammen mit den Jagwire Road Pro Bowdenzügen angebaut. Nach kurzer Werkstattfahrt muss ich sagen, dass meine Bedenken unbegründet waren. Aufgrund der leichtgängigen Züge wird die Federspannung von Schaltwerk und Umwerfer auf die STIs übertragen und hält sie beim Bremsen in der Ausgangslage. Die Griffweite habe ich gleich auf das Minimum reduziert (+10 mm Keile). Im Ergebnisse ist die resultierende Griffweite in Verbindung mit meinem Lenker (Pro PLT Compact II) deutlich kleiner geworden und ich komme auch in Unterlenkerhaltung gut an die Bremse (bei Handgröße 8.5-9). Die Verlegung der Bowdenzüge ist allerdings wirklich deutlich fummeliger als bei den Wäscheleinen (die sich bei Mehrtagestour prima als eben solche eigneten ;-)).

 

[mhenze]

Bei meinem CX-Commuter habe ich statt der ursprünglich geplanten 105er STIs dann doch Tiagra STIs geholt da die noch Wäscheleinen haben - da passt die Zugverlegung zum Oberrohr deutlich besser EInen Funktionsunterschied bemerke ich nebenbei nicht.

 

[Hydropy]

"Sicher" fände ich anders.
Und da ist der Hersteller ziemlich egal. Alle haben es versäumt, kleinere Bedienelemente zu produzieren. ....

Warum sollte das nicht sicher sein?
Mit etwas gutem Willen wäre sicherlich auch der Zeigefinger noch mit dran, aber wozu?
Der Lenker ist mit 4 Fingern sicher umfasst, die Bremskraft lässt sich mit dem anderen gut dosieren.
Das Hinterrad bekommt man so mit fast jeder Bremse in die Luft, am MTB mit hydr.B. gelegentlich gewollt, enge Kurve und ähnliches.
Mit den Dual Pivot darf man nicht zu sehr ziehen, Hinterrad in der Luft gefällt mir auf der Straße nicht.
Dann lieber nur 90-95% der maximal möglichen Bremswirkung mit Hinterradbremse und ggf. etwas hinter dem Sattel verlagert.
Selbst bei der einfachsten Shimano ST-EF50 (Altus) funktioniert das, klar da ist schon etwas mehr Fingerkraft nötig
Handschuhgröße 8, aber keine schwachen Mädchenhände

Ob jetzt alle Hersteller untätig sind?
Für kleine Hände hat microSHIFT z.B. die SB-R492(S) im Angebot, ok "nur" 9fach.
Grundsätzlich hast du schon recht, ist wie so oft eine Frage von Angebot und Nachfrage.
Und wenn einer der großen 3 doch etwas für kleinere Kunden anbietet, so kostet weniger Material noch etwas mehr...denke da grad an die 165er Campa Kurbel
Elektrik mag ich am Rad so wenig wie möglich, in 20 Jahren am E-Bike seh ich das dann sicher anders

 

[sickgirl]

Als SRAM Doubletabs finde ich für meine Hände (Gr8) super, da konnte man ja schon immer die Griffweite einstellen. Die alten Chorus 10fach Ergos finde ich auch super, die neuen 11fach sind da nicht mehr so ganz gefällig.

Und wenn ich es richtig weiß kann man ja jetzt auch die aktuellen Shimano STIs in der Griffweite verstellen.

 

[mimesn]

Warum sollte das nicht sicher sein?
Mit etwas gutem Willen wäre sicherlich auch der Zeigefinger noch mit dran, aber wozu?
Der Lenker ist mit 4 Fingern sicher umfasst, die Bremskraft lässt sich mit dem anderen gut dosieren.
Selbst bei der einfachsten Shimano ST-EF50 (Altus) funktioniert das, klar da ist schon etwas mehr Fingerkraft nötig
Handschuhgröße 8, aber keine schwachen Mädchenhände

Du schreibst es ja selbst. Mir reichen STI völlig. Ein Finger am Bremsgriff möglicherweise auch. (Ich bremse meist mit 2 Fingern, weil ich so ein besseres Gefühl für's Bremsen habe.)
Allerdings habe ich Handschuhgröße um die 10 bis 10,5.
Nur was soll bei meiner Madame an's Rad? Jetzt, wo sie endlich ein "sportlicheres Rad" haben will.
Was soll ich meiner Enkelin in wenigen Jahren an's Rad tackern?

Ich fänd's schön, wenn wenigstens ein(!) Hersteller eine tolle mechanische Lösung für kleine Hände auf den Markt brächte. (Zu meiner aktiveren Zeit fuhren wir mit einfachen Bremshebeln. Entweder ohne Schaltung oder mit Unterrohrschalthebeln. - Das war auch im Kinder- und Jugendsportbereich gut bedienbar.)

Die bisherigen Einstellungsmöglichkeiten sind ... suboptimale Kompromisse.