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Specialized verklagt Bike-Shop

Crash_Kid

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Lauter Meldungen darüber und keiner thematisiert es hier! Tz tz tz!

Specialized verklagt einen Bike-Shop Besitzer in Kanada wegen einer (angeblichen) Urheberrechtsverletzung.
Sein "Café Roubaix" verletze dabei die eingetragene Marke "Roubaix" von seiten Specializeds. Der Besitzer des Cafés und Fahrradgeschäfts ging ursprünglich davon aus, der Name "Roubaix" sei gar nicht markenrechtlich schützbar. :)

In Roubaix, Frankreich (das ist eine Stadt (also Roubaix)), macht man sich übrigens nun auch schon daran, schnellstens sein Kopfsteinpflaster zu entfernen, aus Sorge vor einer Klagewelle durch Specialized.

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Ich persönlich hätte neben der Stadt Roubaix vor allem Anglo Industrial Minerals verklagt.

Anglo Industrial Minerals besteht aus den Unternehmen Tarmac und Copebrás. Davon ist Tarmac für 90 % des Gesamtergebnisses von AIM verantwortlich. Tarmac ist Marktführer bei Asphalt, Zuschlagsstoffen, Betonstein und Mörtel in Großbritannien. Außerdem ist es führend in der Herstellung von Sand, Schotter und Steinprodukten in Deutschland, in der Tschechischen Republik, Polen und Rumänien. Copebrás ist ein in Brasilien beheimatetes Unternehmen, das Phosphate und Grundstoffe für die Tierfutterindustrie fertigt.

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Hm, Tarmac?... "Asphalt!" Was fährt auf Asphalt? "Räder!" Wer baut Räder, die auf Asphalt fahren? "Specialized!" Ergo: Ich würde der Klage statt geben! :)
 
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Was ist mit den ganzen Radsporttextil-Anbietern, die Winterkleidung mit "Super Roubaix" Stoff anbieten???
 
Specialized ist glaube ich mein Hass-Hersteller Nummer 1. Man kauft schlecht ausgestattete Räder zu überhöhten Preisen, dafür setzen die die Händler unter Druck, dass sie am besten nur Specialized verkaufen. Und dann noch so ein Quatsch. Auch die Unternehmensstruktur gefällt mir nicht. Im Endeffekt wird (habe ich zumindest gehört, sollte das nicht stimmen, bitte korrigieren) die Fertigung sowieso, aber auch die Entwicklung von Fremdfirmen gemacht.
Technologisch kommen da was die Rahmen angeht zwar trotzdem durchaus tolle Sachen wie das Venge raus (was eh nicht meine Preisklasse ist), aber ich werde kein Specialized-Freund mehr.
 
Der Specialized Boss sagt ja, dass er quasi rechtlich gezwungen sei, gegen die Nutzung der Marke zu klagen, sonst könne Sp. sie verlieren.
"Specialized claims this is matter of defending a legally owned trademark. Larry Koury, managing director of Specialized Canada Inc. told the Calgary Herald that, "A simple trademark search would have prevented this. We are required to defend or lose our trademark registration." Koury cited Specialized's registration of the word "Roubaix" in Canada's federal government trademark database."
Da hätte man vielleicht eine leisere Lösung suchen sollen. Ihn zum Sp.-Dealer machen, z.B.
Anscheinend wissen die Anwälte nichts von dem Shitstorm, den Smack Foreskin vor ein paar Jahren ausgelöst hat, als deren Anwaltsflachpfeifen strickende Hausfrauen verklagt haben. Ich habe seitdem nicht mal mehr einen Schnürsenkel von denen gekauft.
 
Eine interessante, deutlich ruhigere Lösung habe ich auch schon gelesen: Specialized hätte dem Shop-Besitzer Nutzungsrechte gegen eine obligatorische Gebühr einräumen können - wenn sie denn, wie nun proklamiert, wirklich sooo unschuldig sind und es ihnen doch nur darum ginge, die Marke weiter zu schützen.

Ist schon sehr merkwürdig, da Specialized eigentlich für sein hochprofessionelles Marketing seit Jahren bekannt ist und supergenau überlegt, was sie wie an die Öffentlichkeit bringen (dass erfolgreiche Unternehmen polarisieren liegt in der Natur der Sache). Aber diese Aktion war wirklich sehr dumm - einige (insbesondere die US-)Medien zogen die ganze Thematik natürlich an dem Fakt auf, dass der Besitzer ein Kriegs-Veteran ist (und diese sind kleine Volkshelden dort drüben^^).
 
der eigentliche Irrsinn ist, dass man Namen wie Roubaix markenrechtlich schützen lassen kann
Ganz so einfach ist es nicht. Einen Namen wie Roubaix kann sich niemand ganz pauschal markenrechtlich schützen lassen. Allerdings konnte ihn sich Spezialized als Marke für Fahrräder schützen lassen, weil sie Fahrräder unter diesem Namen vertreiben. Dieser kanadische Shop hat also nur deshalb ein Problem, weil es ein Fahrrad-Shop ist. Wenn er mit Teebeuteln oder Golfschlägern handeln würde, hätte er diese Schwierigkeiten nicht, dann könnte er sich auch "Café Roubaix" nennen. Und ja, der Markeninhaber, der eine Marke über längere Zeit nicht nutzt oder deren eigenmächtige Nutzung durch Dritte zulässt, verliert das Schutzrecht. Im Extremfall müsste Specialized damit rechnen, dass der Inhaber des "Café Roubaix"-Bikeshops ihnen irgendwann die Nutzung des Namens "Roubaix" für Fahrräder untersagen könnte (oder dafür Lizenzgebühren verlangen könnte), wenn sie die Nutzung des Namens durch ihn zu lange dulden. Stichwort "Golf", da ist es ganz genauso. Die Markenrechte an der Bezeichnung "Golf" für Herstellung und Vertrieb von Kraftfahrzeugen liegen bekanntlich bei VW. Deshalb darf kein Autohändler sein Geschäft ohne Zustimmung von VW "Golf-Club", "Golf-Shop" oder "Café Golf" nennen. Wer einen Golfplatz besitzt, darf sein Refugium dagegen natürlich als "Golf-Club" bezeichnen und darauf auch einen "Golf-Shop" oder ein "Golf-Café" betreiben, denn das wird von den Markenrechten von VW nicht erfasst.
 
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Anscheinend wissen die Anwälte nichts von dem Shitstorm, den Smack Foreskin vor ein paar Jahren ausgelöst hat, als deren Anwaltsflachpfeifen strickende Hausfrauen verklagt haben. Ich habe seitdem nicht mal mehr einen Schnürsenkel von denen gekauft.
Ich auch nicht, aber ich habe auch vorher nie etwas von denen besessen.
Und von Specialized ebensowenig :)
 
Nun ja. Der Firmenname ist eine Sache, aber die Namensbezeichnung einer Modellreihe? Und dann mit dem Namen einer Stadt?

Sobald sich etwaige Firmen quasi "Kulturgut", daß eigentlich Allgemeingut ist, unter den Nagel reißen hört es auf mit meinem Verständnis. Wenn sich die Stadt Roubaix gegen die Verwendung ihrers Namens für Konsumgüter wehrt, wäre es etwas anders.
 
Es geht eben immer um Verwechslungsgefahr. Die Stadt Roubaix produziert eben keine Fahrräder mit dem Markennamen Roubaix. Deswegen gibt es mit einer touristischen Nutzung auch kein Problem.
Wenn du meinetwegen Kloschüsseln unter dem Namen Roubaix herstellst, könnte dir Specialized auch nicht ans Bein pinkeln. Da der gute Veteran Dan aus Kanada sein Fahrradgeschäft allerdings "Bike Cafe Roubaix" nennt, in dem das Wort "Bike" und "Roubaix" zusammen vorkommen, besteht schon eine gewisse Verwechslungsgefahr. Er sollte seinen Laden einfach nur "Cafe Roubaix" nennen.
Wenn du eben ein Schraubenzieherfachgeschäft mit dem Namen "Schraub- und Dreh-Cafe Hilti" eröffnest, könntest du auch die Stunden bis zur Unterlassungserklärung zählen.
 
Na ja, für mich stellt sich die Frage, wie es dieser Firma gelungen ist, den Namen Roubaix als Marke zu schützen und was die Vertreter der betreffenden Stadt dazu sagen. Abgesehen davon gab es von -zig Firmen schon vorher Modelle mit dem Namen Roubaix.

Nichts gegen den Schutz geistigen Eigentums und echter Markennamen, ganz im Gegenteil. Aber mir wäre neu, daß Roubaix von irgendwelchen Radl-Bastlern gegründet wurde, genauso wie sie auch nicht Urheber des Rennens sind.
 
Seltsamerweise sind viele Firmen von ehmaligen Freaks ganz klein gegründet wurden und sie sind später schlimmer als die Leute gegen die sie in den 60ern wahrscheinlich protestiert haben,
siehe Amazon, Apple und co.
 
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