Schönen Sonntag allerseits. Ich dachte mir ich stell mich erst einmal vor, bevor ich damit anfange das Forum mit "dummen" Fragen zu bombardieren.Denn davon habe ich einige...
"Hauptberuflich" bin ich Student im Endstadium, jobbe nebenher seit geraumer Zeit in der Gastro und wie der Titel schon verrät, wohne ich in Düsseldorf und bin eher Schönwetter-Gelegenheits-Sportler als eine Sportskanone.
Soll heißen, ich nutze das Rad neben Bus & Bahn primär als Verkehrsmittel und raffe mich 1-2 die Woche dazu auf, meinen -zum Glück noch nicht allzu dicken- Hintern eine Stunde joggend durch den nahen Aaper Wald zu bewegen oder mit dem Rad 20-30km ohne "Bestzeit"-Ambitionen abzureißen. Soll sich bis Ende des Jahres etwas bessern, vorausgesetzt der innere Schweinehund macht mit.
Mehr als ein Hobby-Freizeit/Fitness-Sportler und Gelegenheitsradtour-Fahrer wird aller Wahrscheinlichkeit nach aber aus mir nicht mehr werden..also keine wöchentlichen 75-100km Gruppenfahrten und auch für die Fahrt zur ~50km entfernten Universität werde ich jetzt nicht mit einem Kurier-Rucksack voller Bücher&Laptop bewaffnet die Bahn gegen das Rad eintauschen... da bin ich schonungslos ehrlich.
Was den fahrbaren Untersatz angeht, hat da bei mir jahrelang mehr oder minder kreative Mangelverwaltung vorgeherrscht. In ferner Vergangenheit zu Schulzeiten noch bin ich immer Trekking-Räder gefahren, wobei mir das letzte eigene dann vorm Supermarkt geklaut wurde.
Angesichts dieser Negativ-Erfahrung hab ich mir dann damals zu Studienbeginn im Rahmen des Umzugs ins Kölner Studentenwohnheim ein frankensteinsches Monster von Stahlrahmen-Rennrad gebraucht geschossen. Altes Bianchi mit Zugschaltung, 5er Kassette und Shimano Diore XT Umwerfer hinten und einem 3er Tretlager von Sachs vorne. Der Lenker war von Rennrad auf breiten leicht geschwungenen Cruiser-Lenker umgerüstet, dazu einen sportlich geschnittenen "Komfortsattel". Rahmenhöhe dazu noch völlig zu groß... Ich selber bin 1,68m "klein" mit 76cm Schrittlänge, das Bianchi hat ~60cm Oberrohrlänge und eine Sitzrohrlänge von ~57cm.
Gezahlt hab ich ~150€, was im Nachhinein betrachtet eindeutig zuviel war, aber eben günstig genug das ich damals als zu dem Zeitpunkt radloser Mensch nicht lange drüber nachgedacht habe. Wobei nachgedacht hab ich schon...der Gedankengang sah ungefähr so aus: "sieht schäbiger aus als ein brandneues modernes Fitness/Rennrad, wird einem also eventuell nicht im ersten Semester vor der Uni oder dem Wohnheim gleich geklaut...und wenn, sind nur 150 und keine 600-1500€ weg".
Da der Rahmen nicht paßte und bei der Schaltung gefühlt nur 1/3 Gänge gescheit funktionierte, bin ich mit dem Rad nie wirklich sportlich in der Freizeit unterwegs gewesen. Für die 7km zur Uni reichte es aber völlig ohne das man Rückenschmerzen bekam und geklaut hat es mir bei all den Macken und Rostflecken bisher auch niemand. Mit dem Umzug zurück nach Düsseldorf zur Mitte der regulären Studienzeit wurde es dann häufig als Verkehrsmittel zu mit Öffis schlecht angebundenen Gastro-Arbeitsorten genutzt, solange das Wetter mitgespielt hat. Bei schlechtem Wetter hab ich dann das mit Steckschutzblechen nachgerüstete alte Gudereit Trekkingrad meines Stiefvaters genutzt, was er seit Ewigkeiten aufgrund seiner kaputten Hüfte nicht mehr fahren kann.
Das hat zwar auch nicht ganz die richtige Rahmengröße, die Abweichung ist aber nicht so groß wie beim Bianchi. Auch wieder kein Rad für längere Touren, aber für den Einsatz als innerstädtisches Verkehrsmittel geht es...wobei mich das Mehrgewicht gegenüber dem Bianchi jedesmal aufs Neue nervt, wenn ich beim auf dem Hinweg zur Arbeit auf der anderen Seite der Stadt die S-Bahn für eine Teilstrecke nutze und dabei an beiden Bahnhöfen ohne Aufzüge&Rolltreppen das Rad die Treppen hoch/runter schleppen muß.
Nach einem Tausch der Vorderradfelge (beim Ausweichen über den Bürgersteig runter und rein in das Gitter eines Gullydeckels) vor etwas mehr als einem Jahr war meine Investitionsschmerzgrenze für das Bianchi dann erreicht. Als dann irgendwann der Sattel sich in zwei Teile zerlegt hat, habe ich keinen neuen gekauft, sondern je nach Wetterlage/Jahreszeit des Sattel des Gudereit aufs Rennrad geschraubt.
Diese Notlösung funktionierte solange halbwegs gut, bis meiner Mutter dann ihr neues Fahrrad geklaut wurde . Bei schlechtem Wetter kein Problem (da nimmt sie zur Arbeit die Strassenbahn), aber bei schönem Wetter hatten wir 2 Räder, 2 Personen und nur einen Sattel... neues Rad kaufen schiebt sie schon seit ewigen Zeiten vor sich her, genauso den Tausch des ihr eigentlich unbequemen Gudereit-Sattels gegen einen bequemeren. Also ging die Variante mit "Gudereit-Sattel aufs Rennrad" auch nicht...
Diese Mangelverwaltung in Bezug auf falsche Rahmengrößen hat nun seit ein paar Wochen ein Ende gefunden, auch wenn die getroffen Lösung möglicherweise nicht das Optimum ist und ich mich so eventuell selbst wieder zum Opfer eines Impulskaufes gemacht habe.
Geld war dank vieler Arbeit in der vorlesungsfreien Zeit da (und nicht anderweitig verpraßt), der Leidensdruck groß genug (Mobilität, öffentliches Verkehrchaos in Düsseldorf aufgrund der finalen Phase des Ubahn-Baus, unlieber Gewichtszuwachs rund um Bauch und Hüfte seit Studienbeginn) und dann hab ich mich etwas halbschlau gemacht. Gewünscht war entweder ein Cyclocrosser (Option auf Schutzbleche bei schlechtem Wetter, geringes Gewicht verglichen mit einem Crosser oder Tourenrad) oder Rennrad. Tendenz eher zum Cyclocross-Rad. Nach zwei Rädern mit falschen Rahmengrößen und nicht mehr als einem (un)gesunden Halbwissen bewaffnet, wollte ich nichts über daß Internet kaufen und hab dann geschaut, was es so als Angebot auf den Seiten von Radländen in der näheren Umgebung bin.
Bei einem Händler bin ich dann über das Angebot eines Bulls Harrier 1 (keine Abbildung und keine Angabe zum Jahr) Ladenhüters mit kompletter 105er Schaltung gestoßen. Hingefahren, geschaut was sie in meiner Größe und in meinem Budgetrahmen an Cyclocrosser da hatten (nichts), mich aufs Harrier gesetzt und paar Runden vor der Tür Probe gefahren. Im Hinterkopf zwar noch die Kiste mit der Schlechtwettertauglichkeit gehabt, aber der Frust über den radlosen Zustand war so groß, daß ich es dann mitgenommen habe, zusammen mit einem Schloß und einer leichten Front&Rücklicht-Kombo.
War es nun wirklich ein Schnäppchen? Weiß ich nicht als Laie nicht...gezahlt hab ich 699€, ausgehend von Ausstattung und Lackierung ist es aus der 2010er Serie. Ausstattung sieht für meine geringen Ansprüche solide aus, laut Katalog ist die Schaltung eine komplette 105er Gruppe mit 3x10 Gängen (50/39/30 vorne, 12-25 hinten), das müßte doch recht solide sein wenn man sich den Ruf der 105er Serie seit Jahren so anschaut. Der Schnäppchenjäger in mir hat sich kurz über das Alter der Radserie geärgert, aber nach paar halbwegs objektiven Überlegungen, Vergleichen mit der aktuellen Harrier-Reihe und einer gehörigen Portion Realismus angesichts der Leistung des eigenen Körpers, ist der aber schnell wieder verflogen.
Beim Kauf eines Rad aus einer moderneren Serie , hätte bei ähnlichem Preis wohl ein Kilo oder zwei weniger an Gewicht auf dem Datenblatt gehabt. (Über Fortschritte bei der sonstigen Technik zwischen einer 2010er 105er und einer aktuellen 105er kann ich nix sagen). Nur welchen Unterschied hätte das mit dem Gewicht realistisch gemacht? Bin da eher skeptisch... da herrscht bei mir selber weitaus mehr Optimierungspotential. Anfang 20 hatte ich 56kg auf 168, heute sind es 64-65...selbst wenn ich davon nur ein Drittel verbrenne und den Rest in Muskelmaße umwandel, spare ich mehr Gewicht ein als es mit einem leichteren Rad in der <1000€ Kategorie schaffen könnte.
Wenn ich die Rahmenmaße mit den Werten vergleiche, die mir der im Forum verlinkten Konfigurators bei meinen Körpermaßen ausspuckt, habe ich wenigstens im Bezug auf die Radgröße nicht viel (oder nichts) falsch gemacht... das ist schon mal was mich am meisten beruhigt.
Jetzt mag sich der eine oder andere Leser fragen, was an dem Impulskauf nun eventuell falsch gewesen ist. Das ist das Thema "Schlechtwetter/Alltagstauglichkeit in der Großstadt" und da wäre es eben möglicherweise klüger gewesen, etwas mehr Geld und Zeit für die Reise zu anderen Läden (wie z.B. dem Rose Outlet nahe Bocholt) zu investieren und ein paar passende Cyclocrosser probezufahren, die hab ich durch den Besuch nur eines Ladens ja völlig aussen vor gelassen.
Damit sind wir auch beim Thema Fragen angekommen. Werde ich die Tage jeweils in den passen Foren als neue Themen aufmache (für den Fall das ich nach den Lesen der Treffer der Forensuche immer noch wie der Ochs vorm Berg dastehe). Ich reiß sie aber mal kurz an, damit ihr gewarnt seit, was noch auf euch zukommen könnte. ^^
Die Pedale müssen definitiv ersetzt werden, denn aktuell sind da billige Plastikbomber dran...nur stellt sich für mich die Frage, wie praktikabel da Rennrad-Cleats für ein Alltagsrad sind. Wollte nun weder Ersatzschuhe im Rucksack rumschleppen oder wie Lucky Luke breitbeinig durch die Stadt stelzen, wenn ich bei brauchbarem Wetter mit dem Rad ein paar Einkäufe in Düsseldorf erledige...hab gelesen die Alternative wären MTB-Cleats, Körbe wären mir in der Stadt z.B. zu heikel.
Und dann ist da eben noch die absolute Gretchenfrage, wie weit ich das Rad und wen ja mit welchem Aufwand halbwegs schlechtwettertauglich kriege. Realistisch gesehen steht mir im Herbst/Winter zwar wieder das Trekking-Rad zur Verfügung (also zwingender Bedarf für ein Schlechtwetter Renn/Cylocross-Rad ist nicht da), aber seit dem Erwerb des Bulls möchte ich mich nur ungerne noch mal aufs Gudereit setzen.
Aber das ist wahrscheinlich wirklich ein Thema für sich... denn das ufert potentiell schnell zu einer ausgewachsenen Kaufberatung aus, wenn am Ende der Empfehlungstrend doch zu nem Schlechtwetter-Rad mit Rennrad-Lenker gehen würde.
"Hauptberuflich" bin ich Student im Endstadium, jobbe nebenher seit geraumer Zeit in der Gastro und wie der Titel schon verrät, wohne ich in Düsseldorf und bin eher Schönwetter-Gelegenheits-Sportler als eine Sportskanone.
Soll heißen, ich nutze das Rad neben Bus & Bahn primär als Verkehrsmittel und raffe mich 1-2 die Woche dazu auf, meinen -zum Glück noch nicht allzu dicken- Hintern eine Stunde joggend durch den nahen Aaper Wald zu bewegen oder mit dem Rad 20-30km ohne "Bestzeit"-Ambitionen abzureißen. Soll sich bis Ende des Jahres etwas bessern, vorausgesetzt der innere Schweinehund macht mit.
Mehr als ein Hobby-Freizeit/Fitness-Sportler und Gelegenheitsradtour-Fahrer wird aller Wahrscheinlichkeit nach aber aus mir nicht mehr werden..also keine wöchentlichen 75-100km Gruppenfahrten und auch für die Fahrt zur ~50km entfernten Universität werde ich jetzt nicht mit einem Kurier-Rucksack voller Bücher&Laptop bewaffnet die Bahn gegen das Rad eintauschen... da bin ich schonungslos ehrlich.
Was den fahrbaren Untersatz angeht, hat da bei mir jahrelang mehr oder minder kreative Mangelverwaltung vorgeherrscht. In ferner Vergangenheit zu Schulzeiten noch bin ich immer Trekking-Räder gefahren, wobei mir das letzte eigene dann vorm Supermarkt geklaut wurde.
Angesichts dieser Negativ-Erfahrung hab ich mir dann damals zu Studienbeginn im Rahmen des Umzugs ins Kölner Studentenwohnheim ein frankensteinsches Monster von Stahlrahmen-Rennrad gebraucht geschossen. Altes Bianchi mit Zugschaltung, 5er Kassette und Shimano Diore XT Umwerfer hinten und einem 3er Tretlager von Sachs vorne. Der Lenker war von Rennrad auf breiten leicht geschwungenen Cruiser-Lenker umgerüstet, dazu einen sportlich geschnittenen "Komfortsattel". Rahmenhöhe dazu noch völlig zu groß... Ich selber bin 1,68m "klein" mit 76cm Schrittlänge, das Bianchi hat ~60cm Oberrohrlänge und eine Sitzrohrlänge von ~57cm.
Gezahlt hab ich ~150€, was im Nachhinein betrachtet eindeutig zuviel war, aber eben günstig genug das ich damals als zu dem Zeitpunkt radloser Mensch nicht lange drüber nachgedacht habe. Wobei nachgedacht hab ich schon...der Gedankengang sah ungefähr so aus: "sieht schäbiger aus als ein brandneues modernes Fitness/Rennrad, wird einem also eventuell nicht im ersten Semester vor der Uni oder dem Wohnheim gleich geklaut...und wenn, sind nur 150 und keine 600-1500€ weg".
Da der Rahmen nicht paßte und bei der Schaltung gefühlt nur 1/3 Gänge gescheit funktionierte, bin ich mit dem Rad nie wirklich sportlich in der Freizeit unterwegs gewesen. Für die 7km zur Uni reichte es aber völlig ohne das man Rückenschmerzen bekam und geklaut hat es mir bei all den Macken und Rostflecken bisher auch niemand. Mit dem Umzug zurück nach Düsseldorf zur Mitte der regulären Studienzeit wurde es dann häufig als Verkehrsmittel zu mit Öffis schlecht angebundenen Gastro-Arbeitsorten genutzt, solange das Wetter mitgespielt hat. Bei schlechtem Wetter hab ich dann das mit Steckschutzblechen nachgerüstete alte Gudereit Trekkingrad meines Stiefvaters genutzt, was er seit Ewigkeiten aufgrund seiner kaputten Hüfte nicht mehr fahren kann.
Das hat zwar auch nicht ganz die richtige Rahmengröße, die Abweichung ist aber nicht so groß wie beim Bianchi. Auch wieder kein Rad für längere Touren, aber für den Einsatz als innerstädtisches Verkehrsmittel geht es...wobei mich das Mehrgewicht gegenüber dem Bianchi jedesmal aufs Neue nervt, wenn ich beim auf dem Hinweg zur Arbeit auf der anderen Seite der Stadt die S-Bahn für eine Teilstrecke nutze und dabei an beiden Bahnhöfen ohne Aufzüge&Rolltreppen das Rad die Treppen hoch/runter schleppen muß.
Nach einem Tausch der Vorderradfelge (beim Ausweichen über den Bürgersteig runter und rein in das Gitter eines Gullydeckels) vor etwas mehr als einem Jahr war meine Investitionsschmerzgrenze für das Bianchi dann erreicht. Als dann irgendwann der Sattel sich in zwei Teile zerlegt hat, habe ich keinen neuen gekauft, sondern je nach Wetterlage/Jahreszeit des Sattel des Gudereit aufs Rennrad geschraubt.
Diese Notlösung funktionierte solange halbwegs gut, bis meiner Mutter dann ihr neues Fahrrad geklaut wurde . Bei schlechtem Wetter kein Problem (da nimmt sie zur Arbeit die Strassenbahn), aber bei schönem Wetter hatten wir 2 Räder, 2 Personen und nur einen Sattel... neues Rad kaufen schiebt sie schon seit ewigen Zeiten vor sich her, genauso den Tausch des ihr eigentlich unbequemen Gudereit-Sattels gegen einen bequemeren. Also ging die Variante mit "Gudereit-Sattel aufs Rennrad" auch nicht...
Diese Mangelverwaltung in Bezug auf falsche Rahmengrößen hat nun seit ein paar Wochen ein Ende gefunden, auch wenn die getroffen Lösung möglicherweise nicht das Optimum ist und ich mich so eventuell selbst wieder zum Opfer eines Impulskaufes gemacht habe.
Geld war dank vieler Arbeit in der vorlesungsfreien Zeit da (und nicht anderweitig verpraßt), der Leidensdruck groß genug (Mobilität, öffentliches Verkehrchaos in Düsseldorf aufgrund der finalen Phase des Ubahn-Baus, unlieber Gewichtszuwachs rund um Bauch und Hüfte seit Studienbeginn) und dann hab ich mich etwas halbschlau gemacht. Gewünscht war entweder ein Cyclocrosser (Option auf Schutzbleche bei schlechtem Wetter, geringes Gewicht verglichen mit einem Crosser oder Tourenrad) oder Rennrad. Tendenz eher zum Cyclocross-Rad. Nach zwei Rädern mit falschen Rahmengrößen und nicht mehr als einem (un)gesunden Halbwissen bewaffnet, wollte ich nichts über daß Internet kaufen und hab dann geschaut, was es so als Angebot auf den Seiten von Radländen in der näheren Umgebung bin.
Bei einem Händler bin ich dann über das Angebot eines Bulls Harrier 1 (keine Abbildung und keine Angabe zum Jahr) Ladenhüters mit kompletter 105er Schaltung gestoßen. Hingefahren, geschaut was sie in meiner Größe und in meinem Budgetrahmen an Cyclocrosser da hatten (nichts), mich aufs Harrier gesetzt und paar Runden vor der Tür Probe gefahren. Im Hinterkopf zwar noch die Kiste mit der Schlechtwettertauglichkeit gehabt, aber der Frust über den radlosen Zustand war so groß, daß ich es dann mitgenommen habe, zusammen mit einem Schloß und einer leichten Front&Rücklicht-Kombo.
War es nun wirklich ein Schnäppchen? Weiß ich nicht als Laie nicht...gezahlt hab ich 699€, ausgehend von Ausstattung und Lackierung ist es aus der 2010er Serie. Ausstattung sieht für meine geringen Ansprüche solide aus, laut Katalog ist die Schaltung eine komplette 105er Gruppe mit 3x10 Gängen (50/39/30 vorne, 12-25 hinten), das müßte doch recht solide sein wenn man sich den Ruf der 105er Serie seit Jahren so anschaut. Der Schnäppchenjäger in mir hat sich kurz über das Alter der Radserie geärgert, aber nach paar halbwegs objektiven Überlegungen, Vergleichen mit der aktuellen Harrier-Reihe und einer gehörigen Portion Realismus angesichts der Leistung des eigenen Körpers, ist der aber schnell wieder verflogen.
Beim Kauf eines Rad aus einer moderneren Serie , hätte bei ähnlichem Preis wohl ein Kilo oder zwei weniger an Gewicht auf dem Datenblatt gehabt. (Über Fortschritte bei der sonstigen Technik zwischen einer 2010er 105er und einer aktuellen 105er kann ich nix sagen). Nur welchen Unterschied hätte das mit dem Gewicht realistisch gemacht? Bin da eher skeptisch... da herrscht bei mir selber weitaus mehr Optimierungspotential. Anfang 20 hatte ich 56kg auf 168, heute sind es 64-65...selbst wenn ich davon nur ein Drittel verbrenne und den Rest in Muskelmaße umwandel, spare ich mehr Gewicht ein als es mit einem leichteren Rad in der <1000€ Kategorie schaffen könnte.
Wenn ich die Rahmenmaße mit den Werten vergleiche, die mir der im Forum verlinkten Konfigurators bei meinen Körpermaßen ausspuckt, habe ich wenigstens im Bezug auf die Radgröße nicht viel (oder nichts) falsch gemacht... das ist schon mal was mich am meisten beruhigt.
Jetzt mag sich der eine oder andere Leser fragen, was an dem Impulskauf nun eventuell falsch gewesen ist. Das ist das Thema "Schlechtwetter/Alltagstauglichkeit in der Großstadt" und da wäre es eben möglicherweise klüger gewesen, etwas mehr Geld und Zeit für die Reise zu anderen Läden (wie z.B. dem Rose Outlet nahe Bocholt) zu investieren und ein paar passende Cyclocrosser probezufahren, die hab ich durch den Besuch nur eines Ladens ja völlig aussen vor gelassen.
Damit sind wir auch beim Thema Fragen angekommen. Werde ich die Tage jeweils in den passen Foren als neue Themen aufmache (für den Fall das ich nach den Lesen der Treffer der Forensuche immer noch wie der Ochs vorm Berg dastehe). Ich reiß sie aber mal kurz an, damit ihr gewarnt seit, was noch auf euch zukommen könnte. ^^
Die Pedale müssen definitiv ersetzt werden, denn aktuell sind da billige Plastikbomber dran...nur stellt sich für mich die Frage, wie praktikabel da Rennrad-Cleats für ein Alltagsrad sind. Wollte nun weder Ersatzschuhe im Rucksack rumschleppen oder wie Lucky Luke breitbeinig durch die Stadt stelzen, wenn ich bei brauchbarem Wetter mit dem Rad ein paar Einkäufe in Düsseldorf erledige...hab gelesen die Alternative wären MTB-Cleats, Körbe wären mir in der Stadt z.B. zu heikel.
Und dann ist da eben noch die absolute Gretchenfrage, wie weit ich das Rad und wen ja mit welchem Aufwand halbwegs schlechtwettertauglich kriege. Realistisch gesehen steht mir im Herbst/Winter zwar wieder das Trekking-Rad zur Verfügung (also zwingender Bedarf für ein Schlechtwetter Renn/Cylocross-Rad ist nicht da), aber seit dem Erwerb des Bulls möchte ich mich nur ungerne noch mal aufs Gudereit setzen.
Aber das ist wahrscheinlich wirklich ein Thema für sich... denn das ufert potentiell schnell zu einer ausgewachsenen Kaufberatung aus, wenn am Ende der Empfehlungstrend doch zu nem Schlechtwetter-Rad mit Rennrad-Lenker gehen würde.
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