The Baltic-Express oder auf ein Bier nach Ahlbeck
Wenn Götter verreisen....verziehen sich die dunklen Wolken am Horizont und Clärchen zeigt sich von ihrer besten Seite.
Bereits seit langem war der Ostseetörn geplant, da wir jedoch in diesem Sommer nicht all zu sehr mit schönem Wetter verwöhnt wurden, blieb es bislang bei dem Plan.
Letzten Dienstag sagten nun aber die Wetterfrösche für den Sonntag strahlenden Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen voraus, so das ich flux einen Aufruf zur Umsetzung des Planes bekannt gab.
Trotz der mittlerweile stark schwankenden Wetterprognosen standen am Sonntagmorgen 7 (sieben!!) Asphaltschwuchteln auf dem Bahnhofsvorplatz in Bernau.
Nach kurzer Lage- und Teambesprechung ob der Fahrtroute und des zu erwartenden Wetters wurde schnellstens in Richtung See gestochen. In ungewohnt ruhigem Tempo wurden die ersten km über Lanke und Prenden unter die Pneus genommen. In Zerpenschleuse wurden zügig die ersten Pavéabschnitte bezwungen, jetzt war auch der Letzte wach.
Ackebua hatte irgendwie dicke Beine oder so, jedenfalls erzwang er gleich mehrmals auf den ersten Kilometern eine Pause, unter dem Vorwand pinkeln zu müssen. So rollten wir immernoch gemütlich die Alleen in Richtung Templin, es wurde über Dies und Das philosophiert und nebenbei dem "faulen Obst", was einem der Vordermann von der noch regennassen Straße entgegenwarf, ausgewichen.
Am nur leicht bewölkten Himmel stiegt die Sonne immer höher, die Straßen wurden trocken und das Tempo wurde zügiger. Da die Briese meist von hinten wehte war dies aber kein Problem. Immer wieder waren die Münder voll des Lobes über die Schönheit der uns umgebenden Natur, welche aus dem morgendlichen Tau erwachte in den Wäldern und Wiesen der Schorfheide und der Uckermärkischen Seenlandschaft. Wir surrten über fast autofreie Asphaltbänder über Lychen gen Norden zur Felberger Seenlandschaft. Einigemale wurden wir heftig von Pavés durchgeschüttelt, was aber selbst Acke nicht zu stören schien. Zu gut war die Stimmung in der Truppe. Hier darf ich mir mal ein wenig selber auf die Schulter klopfen...die Streckenführung war aber auch sowas von schön.
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In Feldberg wurde die örtliche Tankstelle kurzerhand geplündert um die Essenrationen aufzufüllen und die Toilette wurde für eine Nachnutzung unbrauchbar gemacht.
Auf dem Weg nach Woldegk waren noch unzählige Hügel zu bezwingen, Menis musste erstmals zur Ordnung gerufen werden, da er die Hügel schneller rauf als runter fahren wollte. Hinter Woldegk wurde es dann wieder flacher, der Wald lichtete sich und der Wind schob ordentlich von hinten und das Tempo pendelte sich bei ca. 40 km/h ein. Ein Blick auf die Uhr zeigte, das wir der geplanten Marschtabelle weit voraus lagen. So flogen wir Friedland entgegen, was dann gleich achtlos durchfahren wurde. Auf der Bundesstraße nach Anklam zeigte sich der pommerische Eingeborene dann von seiner besten Seite. Feinste Duschen aus Scheibenwaschanlagen und ein wunderschönes Hupkonzert zu unseren Ehren begleiteten uns in die Trostlosigkeit Anklams. Hier wurde wieder die örtliche Tanke geplündert und die umgehende Weiterfahrt Richtung Usedom beschlossen. Sehr zum Missfallen von Svenni, welcher eigentlich ein lecker Stück Kuchen in einem ortsansässigen Kaffee verdrücken wollte, erste Ermüdungserscheinungen zwangen uns aber zur Weiterfahrt.
Ab der Auffahrt zur Insel Usedom über den Peenestrom waren Ackebua und Menis nur noch schwer in Zaum zu halten. Das ruhige Tempo der letzten 200 km offenbarte Reserven, welche ausgeschöpft werden wollten. Thorsten und Nautilus stießen jedoch langsam an ihre Grenzen, da solche Strecken von ihnen noch nie bewältigt wurden. Zügig wurde über die Hügel der Allee nach Ahlbeck gedrückt und einigemale musste kurz gewartet werden. Ab Zierchow war dann aber der Zielsprint eröffnet und Menis, Ackebua und Svenni zogen von dannen. Ich wartete solidarisch auf die beiden Abgehängten, ein Zielsprint passte heute eh nicht in den Plan. Acke bewies mal wieder starke Form, musste dann aber angesichts leichter aufkommender Großkotzigkeit mit erhobenen Zeigefinger ermahnt werden.
Nach nunmer 220 km und ca. 31 km/h Schnitt erstanden wir schnell am Bahnhof die Fahrkarten für die Rückreise und enterten den Ahlbecker Strand bei immernoch strahlendem Sonnenschein. Svenni und Klaus genossen ein Bad in der Ostsee, der Rest der Meute genoss das kühle Blonde in einem Strandkaffee (welches einen schönen Ausblick auf einige noch schönere Exemplare der Damenwelt bereit hielt).
Jungs, es gibt einfach zu wenig solcher Tage, mehr kann ich dazu nicht sagen.
Schön war´s mal wieder...!!!
OnkelW
Ackebua
Menis
Nautilus
Svenni
Klaus
Thorsten (das einzig echte Eisenschwein)