Generell machen Scheibenbremsen am Fahrrad Sinn, zudem wenn sie hydraulisch betätigt sind, zugegeben. Am MTB sind sie unzweifelhaft weitgehend unverzichtbar, und auch beim Alltags-Stadtrad ist so was ok, wenn man in entsprechendem Relief unterwegs ist, wo man solche Bremsleistungen braucht. Am CX fangen aber die Zweifel schon an ... für Profis mit mehreren Rädern sicherlich ok, während eines Rennens bei Defekt das komplette Rad zu wechseln, für Hobbyisten allerdings besteht die Schwierigkeit die vermaledeite Bremsscheibe in den Bremssattel einzufädeln
... das kostet u.U. viel Zeit. Zudem sind die allermeisten Kurs so gebaut, dass man mehr Bremsleistung braucht, als eine gut eingestellte Canti-Bremse hergibt. Worst case ist man zu Fuß sowieso schneller
Beim Straßen-RR ist das Problem, dass die Reifen ja sehr schmal sind, und sowohl positive wie negative Kraft hier auf den Asfalt übertragen werden muss. Bei er Beschleunigung gibt es da wenig Problem (bei Hobby-Luschen schon gar nicht
), beim abbremsen jedoch umso mehr. Und das schon bei mechanischen Seitenzugbremsen, kann man bei jedem Jedermannrennen bestaunen
Spaßeshalber mal sehr schmale Straßenreifen aufs MTB ziehen, min. 7 bar aufpumpen, Gabel locken und mal auf glattem Asfalt ausprobieren: Die Bremse ist kaum noch dosierbar und blockiert das Rad schnell. Die Bremskraft wird schnell zur 'Radierkraft', weil die Traktionsfläche zum Untergrund eben NICHT mehr 2x männerhandtellergroß, zudem den Untergrund plan und nahezu unverformbar ist...
Felgenbremsen sind bei Nässe vgl.-weise schlecht, zudem nutzen sich die Bremsflanken dann vgl.weise schnell ab. Stimmt. Nur: Wer fährt denn sein RR schon dauernd bei miesem Wetter, zudem mit den Top-Laufrädern? Richtig: Die, die es sich leisten können, bzw. es bezahlt bekommen. Ach, ich vergaß die, die es nötig haben
Ich hab für solche Fälle ein Schlechtwetterrad mit ebensolchen LR, an dem ich olles Zeugs auffahre.
Ich hab seit letztem Jahr auch ein MTB, nach über 3 Jahrzehnten radfahren... soll mir keiner erzählen, dass Scheibenbremsen nicht quitschen und Zicken machen
Zum Schluss: Zunehmender high-tech am RR entfremdet den Nutzer von seinem Gerät, es wird zusehens zur black box. Bei Defekt kann man dann die Technik nur noch zum Service bringen, und ist selbst weitgehend machtlos. Aber ein Fahrrad ist eigentlich ganz anders: Es gibt eigentlich nichts, was ein technisch auch nur mäßig begabter Laie nicht durchschauen könnte. Ich werde in meinem verbleibenden Restleben auf diesen high tech-Kram solange verzichten, wie es geht... ok, irgendwann werd ich vllt. ein Hilfsmotörchen brauchen
Aber Ich persönlich halte das für einen Irrweg.