Unbound Gravel 2023 Ergebnisse: Carolin Schiff gewinnt inoffizielle Gravel-WM

Unbound Gravel 2023 Ergebnisse: Carolin Schiff gewinnt inoffizielle Gravel-WM

Carolin Schiff aus Deutschland hat Unbound Gravel 2023 gewonnen, das als wichtigstes Gravel Rennen der Welt gilt. Bei den Männern siegte in der Distanz über 200 Meilen Keegan Swenson. Der Münchner Ulrich Bartholmoes holte den 3. Platz bei Unbound Gravel XL.

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Unbound Gravel 2023 Ergebnisse: Carolin Schiff gewinnt inoffizielle Gravel-WM

Was sagt ihr zum Sieg von Carolin Schiff?

 

[Lbrtsn]

Bei den langen Socken aufm Rad versteh ich die Welt schon länger nicht mehr...

Bei sowas wie Healy z.B. denk ich an ne Socken TUE wg Thrombose.

 

[spclzd]

Da liegst du ziemlich falsch.
Als leichter Fahrer kannst du mit weniger Luftdruck fahren, deine Federelemente wesentlich softer einstellen, da fühlen sich 100mm in Relation an wie 120mm bei einem schwereren Fahrer (einfach ausprobieren für selbigen SAG). Muskulär musst du nur deine 60kg bändigen, wo andere ihre 75kg haben, Handmuskulatur finde ich ist da für schwerere Fahrer das größte Handicap. Da machen 2kg schon viel aus, und erst 10kg sind da Welten systembedingt betrachtet. Den Komfort brauchst du auf langen Distanzen. Im XCO Weltcup sind nach wie vor bei den Frauen noch immer einige mit Hardtail unterwegs, bei Männern sind es vorne ziemlich wenig (mir fällt da ein Spanier ein). Die Kräfte die dein Gerät zum springen bringen, schluckt der geringere Luftdruck besser, die bremsen aber beide Athleten (leicht vs schwer) im Vortrieb aus, dh man muss stetig wieder dagegen beschleunigen. Der größte Vorteil für einen schwereren Athleten ist der Energieerhaltungssatz, außer es geht in eine Kurve da wird er zum Nachteil.

Auch die Wahl des Setups kann bei einem leichten Athleten gewichtsreduziert gewählt werden. Im MTB Bereich geht man wieder davon weck, Bsp 160er Scheiben vorne statt 180er, Reifen mit leichterer Karkasse etc.

Dämpfung kommt aus den Reifen und da hat ein sehr leichter Fahrer bei gleicher Reifenbreite dann wieder Vorteile ggü dem Schwereren.

Gerade bei solchen Bedingungen sind die Zusammenhänge wohl auch deutlich komplexer. 70kg Systemgewicht versinken bspw weniger tief im Modder als 90kg.


Energieaufnahme/Leistungsgewicht war zuletzt bei Scyence Thema. Kann man hier auch schön nachvollziehen. Männer Sieger: 10.000kcal
Frauen Siegerin: 6.600kcal
Bei gleicher angenommener max Aufnahmemenge kann man sich ja vorstellen wer da eher limitiert wird.

Niedrigerer Reifendruck ist ein genereller Vorteil von leichteren Fahrern? Halte ich für ziemlichen Quatsch. Die dämpfenden Effekte von Reifendruck sind doch immer relativ zum Systemgewicht zu sehen.

Dass man mit weniger Gewicht weniger stark im Schlamm einsinkt, dürfte stimmen. Allerdings ist auch das eher kein Vorteil, weil der Reifen dadurch weniger Grip aufbaut. Deswegen sind viele Fahrer*innen beim Unbound ja auch am Vorabend noch auf schmalere Reifen gewechselt, als klar wurde, dass es matschig wird. Deckt sich auch mit meinen Erfahrungen im Cross: Schwerere Fahrer kommen mit mehr Schwungmasse und mehr Grip leichter durch Schlammlöcher.

 

[getFreaky]

Niedrigerer Reifendruck ist ein genereller Vorteil von leichteren Fahrern? Halte ich für ziemlichen Quatsch. Die dämpfenden Effekte von Reifendruck sind doch immer relativ zum Systemgewicht zu sehen.

Der größte Teil des Systemgewichts ist der Athlet darauf. Fahrräder bewegen sich im +-1kg Bereich, Packtaschen etc jetzt nicht berücksichtigt, aber es wird nicht der eine mit 500ml Trinkflasche und der andere mit 10l Wasserkanister fahren, da bewegen wir uns vorne auch bei +-1kg.

Ein schwererer Fahrer muss aber zBsp dann bei der Reifenwahl auf andere Karkasse ausweichen, was das Rad wiederum schwerer macht, schlechter rollend, dh weniger dämpfend weil steifer usw. Geht dann weiter bei Tuningteilen wie Aluschrauben, Lenker, Sattel, -stütze usw. Das war auch im MTB immer schon so, früher fuhren sie mit 3 Schrauben in den Discs, teilweise die noch aus Alu, an sowas dachten ein Lakata, Kulhavy etc erst gar nicht.

 

[spclzd]

Der größte Teil des Systemgewichts ist der Athlet darauf. Fahrräder bewegen sich im +-1kg Bereich, Packtaschen etc jetzt nicht berücksichtigt, aber es wird nicht der eine mit 500ml Trinkflasche und der andere mit 10l Wasserkanister fahren, da bewegen wir uns vorne auch bei +-1kg.

Ein schwererer Fahrer muss aber zBsp dann bei der Reifenwahl auf andere Karkasse ausweichen, was das Rad wiederum schwerer macht, schlechter rollend, dh weniger dämpfend weil steifer usw. Geht dann weiter bei Tuningteilen wie Aluschrauben, Lenker, Sattel, -stütze usw. Das war auch im MTB immer schon so, früher fuhren sie mit 3 Schrauben in den Discs, teilweise die noch aus Alu, an sowas dachten ein Lakata, Kulhavy etc erst gar nicht.

Ja und? Was hat das alles mit Reifendruck und vermeintlichen pauschalen Vorteilen von selbigem für leichtere Fahrer zu tun?
Klar können leichtere Fahrer niedrigere Reifendrücke fahren. Die Dämpfungseigenschaften werden dadurch absolut gesehen auch besser, relativ zum Systemgewicht gesehen dürfte sich das aber nicht viel nehmen.

 

[talybont]

Habe gestern auf YT das Video von veloworthy angesehen. In meinen Augen ist das größte Problem, dass die Zieleinläufer der 200er Elite und der Kurzrunden zeitgleich ablaufen. So ist kein regulärer Zielsprint möglich.

Und nochmal. Sofia Gomez macht mir einen viel zu zickigen Eindruck (den macht sie jedes mal, wenn sie nicht gewinnt).

 

[J_Quak]

Habe gestern auf YT das Video von veloworthy angesehen. In meinen Augen ist das größte Problem, dass die Zieleinläufer der 200er Elite und der Kurzrunden zeitgleich ablaufen. So ist kein regulärer Zielsprint möglich.

Und nochmal. Sofia Gomez macht mir einen viel zu zickigen Eindruck (den macht sie jedes mal, wenn sie nicht gewinnt).

Ja, den Zieleinlauf fand ich auch misslich. Das hatte nichts besonderes. Die Sieger sind einfach so zwischen anderen reingekommen. Keegan Swenson hätte einen Nachzügler nach dem Ziel fast umgefahren, weil er so einen Geschwindigkeitsüberschuss hatte.

 

[spclzd]

Sofia Gomez macht mir einen viel zu zickigen Eindruck (den macht sie jedes mal, wenn sie nicht gewinnt).

Hatte ich bisher gar nicht so wahrgenommen, diesmal aber umso mehr. Sie hatte (nach eigener Aussage bei Instagram!) Carolin Schiff darauf hingewiesen, dass diese eine Riegel- oder Gelverpackung verloren hatte - "we don't litter here!". Das finde ich schon reichlich abgehoben - als ob Fahrer*innen andernorts völlig selbstverständlich Müll wegwerfen würden. Schiff habe ihr gesagt, dass das ein Versehen gewesen sei und ihr leid täte. Ein Motorrad der Jury habe Carolin Schiff dann zur Umkehr gezwungen, um den Müll aufzusammeln - ob auf Betreiben von Villafane, oder nicht, ist unklar.

Als Schiff wieder aufgeschlossen und in der Führungsgruppe die Hauptarbeit geleistet hatte, hat sie Villafane angesprochen, ob die nicht auch mal führen wolle - was diese zwar widerwillig gemacht, aber dann direkt das Tempo verschleppt habe (erzählt Schiff im Video von Voss). Daraufhin ist Schiff am nächsten Anstieg angetreten und davongefahren. Jetzt im Nachgang zu insinuieren, Schiff habe sich im Windschatten von Männern zum Sieg gefahren, ist einfach grob unsportlich.

 

[Ehrles8]

Ein Motorrad der Jury habe Carolin Schiff dann zur Umkehr gezwungen, um den Müll aufzusammeln

Bitte was, von so einer Aktion habe ich ja noch nie gehört.

 

[Teutone]

Hatte ich bisher gar nicht so wahrgenommen, diesmal aber umso mehr. Sie hatte (nach eigener Aussage bei Instagram!) Carolin Schiff darauf hingewiesen, dass diese eine Riegel- oder Gelverpackung verloren hatte - "we don't litter here!"

+++ EILMELDUNG: Aufgrund der aktuellen Ergebnisse ändert Villafanes' Gel-Sponsor seinen Namen in sometimes.second +++

 

[spclzd]

Bitte was, von so einer Aktion habe ich ja noch nie gehört.

Ich hab es bisher auch nur bei Villafane gelesen. Ich wollte es gerade nochmal raussuchen, finde es aber nicht mehr. Unter dem Insta-Beitrag von ihr zum Unbound, in dem sie v.a. kritisiert, dass die schlammige Passage nicht umfahren wurde, hatte jemand gefragt, ob der Schlamm der Grund für ihren Rückstand gewesen sei. Die Person hätte gehört, dass die Jury eine Teilnehmerin der 200er-Frauen hat umkehren lassen, um Müll aufzuheben, und hat gefragt, ob das sie (Villafane) das gewesen sei. Daraufhin hat sie geantwortet, dass sie das nicht gewesen sei, sondern Carolin. Und dass sie sie auf den Müll angesprochen habe, 'we don't litter here', aber erst das Jury-Motorrad sie zum Umdrehen bewegen konnte.

 

[Ehrles8]

Ich glaube auch dass es wirklich so passiert ist, finde es aber ganz schön merkwürdig. Da wurde ja echt alles versucht um Caro nicht gewinnen zu lassen.

Sollen sie halt eine Verwarnung aussprechen oder kleine Geldstrafe aber einen führenden Profi dazu zwingen umzudrehen um eine leere Gel-Verpackung aufzuheben ist doch nicht normal.

 

[captain hook]

Iaber einen führenden Profi dazu zwingen umzudrehen um eine leere Gel-Verpackung aufzuheben ist doch nicht normal.

Würde aber ggfls. konsequent angewendet entsprechendes Verhalten fördern. Wird schon noch viel weggeworfen. Wegen einer unabsichtlich verlorene Verpackung... da wirds natürlich langsam eng. Die sportlich gegebene Antwort von Caro fürs Anschei§en und das mit dem unwillig Führung fahren war doch genau richtig.

 

[eins4eins]

Für Schiff freut es mich richtig. Sie wirkt so angenehm unaufgeregt und sympathisch.

Dass Voss sich durch falsch eingestellte Cleats das wichtigste Rennen des Jahres versaut, ist aber schon bemerkenswert.
Laufeinlagen und schwere Böden sind in diesem Sport ja nun nicht vollkommen ungewöhnlich. Von einem Profi würde ich erwarten auf so eine Situation vorbereitet zu sein. An Mitteln mangelt es bei ihm ja nicht.

 

[getFreaky]

Ich finds von der Jury richtig.

Die UCI selbst hat die Regel 2021 eingeführt, damals auch noch für Flaschen. Michael Schär war da ein bekanntes Bauernopfer, wollte nur Fans ein Geschenk machen. Für Müllentsorgen wurden auch gelegentlich welche disqualifiziert.

 

[Lbrtsn]

Für Schiff freut es mich richtig. Sie wirkt so angenehm unaufgeregt und sympathisch.

Dass Voss sich durch falsch eingestellte Cleats das wichtigste Rennen des Jahres versaut, ist aber schon bemerkenswert.
Laufeinlagen und schwere Böden sind in diesem Sport ja nun nicht vollkommen ungewöhnlich. Von einem Profi würde ich erwarten auf so eine Situation vorbereitet zu sein. An Mitteln mangelt es bei ihm ja nicht.

In der aktuellen Besenwagen Folge erklärt Voss ganz nachvollziehbar, warum das mit den Cleats gescheitert ist. Hast du sicherlich gehört.

Jedenfalls ist die hier stellenweise geäußerte "Ich probiere mal eben beim wichtigsten Rennen was neues" - Theorie nicht haltbar.

 

[Felixvh]

In der aktuellen Besenwagen Folge erklärt Voss ganz nachvollziehbar, warum das mit den Cleats gescheitert ist. Hast du sicherlich gehört.

Jedenfalls ist die hier stellenweise geäußerte "Ich probiere mal eben beim wichtigsten Rennen was neues" - Theorie nicht haltbar.

Dachte ich mir eben beim Lesen des Beitrags und den "nicht ungewöhnlichen Laufeinlagen" auch, dass er ja wirklich genau das im Besenwagen bespricht.