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Tourstart - Kosten für Ausrichtung?

uwms

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Die Stadt Münster plant den Start der Tour de France nach Deutschland zu holen. Kann jemand sagen, was diese Idee kosten wird? Der diesjährige Tourstart im britischen Leeds soll die Region rund zwölf Millionen € gekostet haben. Mich würde mal interessieren, wie diese Summe zustande kommt und wie viel davon direkt an den Tourveranstalter geht?
 
Für Utrecht 2015 habe ich ein paar Zahlen gefunden und Angaben gefunden.

Ursprünglich waren lt. einer älteren Meldung 10 Mio. Budget von der Stadt für den Grand Depart 2014 angedacht. http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_84558.htm

Im Fall von Utrecht ist der Vertrag mit der ASO veröffentlicht. Demnach gehen 4 Mio. gehen an die ASO. (http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_90373.htm).

Nimmt man die 10 Mio. Budget der Stadt als deren Gesamtkosten für den Grand Depart, dann entfällt der Rest (6 Mio.) auf Sicherheit (z.B. Einrichtung Flugverbotszone), Organisation etc.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne irgendwelche Details zu kennen, gehe ich davon aus, dass es wie bei der FIFA oder beim Bernie in der Formel 1 läuft.
Der Veranstalter kassiert die komplette Kohle und die jeweiligen Austragungsorte müssen halt sehen, wie sie sich Refinanzieren.
Die 12 Mio sind dann halt der Preis für das Produkt "Toustart".
 
Was ich nie verstehen werde ist die Tatsache, dass die ganzen Kosten für Sicherheit (Absperrungen, Polizei, etc.) vom Veranstalter einfach so auf die jeweilige Kommune abgeschoben werden und damit von der Allgemeinheit getragen werden müssen, egal ob man nun Interesse am Radsport, Fußball usw. hat oder nicht. Klar, die Kommune will sich durch das Sportereignis ein wenig Prestige verschaffen, ein paar Touristen in die Gegend locken etc. aber gerade bei Großveranstaltungen wie der WM 2006 hat man doch gesehen, dass es sich am Ende nicht auszahlt.

Eigentlich sollte die ASO für dieses Entgegenkommen dafür statt 4 Millionen keinen Cent mehr sehen. Wäre doch nur fair. Wir stellen kostenlos Straßen, Polizei und Flugverbotszone, ihr macht den Rest - und zwar aus eigener Tasche.
 
Eigentlich sollte die ASO für dieses Entgegenkommen dafür statt 4 Millionen keinen Cent mehr sehen. Wäre doch nur fair. Wir stellen kostenlos Straßen, Polizei und Flugverbotszone, ihr macht den Rest - und zwar aus eigener Tasche.

Tja, so läufts aber nicht. Angebot und Nachfrage. Also gewissenermassen urkapitalistisch.
Das Ecclestone-Prinzip.
 
aber gerade bei Großveranstaltungen wie der WM 2006 hat man doch gesehen, dass es sich am Ende nicht auszahlt.
Wenn eine Großveranstaltung jemals für ein Veranstalterland etwas gebracht hat, dann war es die WM2006 (und die Olympiade 1974). Niemals wurde besser über Deutschland berichtet als anläßlich der WM und das nicht nur tagelang, sondern wochenlang - weltweit. Überall wurden die netten, begeisterungsfähigen und feierwütigen Deutschen gezeigt, - was überhaupt nicht dem damaligen Image von uns entsprach. Sportlich haben wir überzeugt, die Fairness der Mannschaft und des Publikums wurden von jedem Kommentator respektvoll hervorgehoben.

Sogar das Wetter hat gefallen.

Alleine schon das Motto: "Die Welt zu Gast bei Freunden" oder auf Englisch: "Time to make friends". Und so war es dann ja auch.

Seitdem guckt die Welt mit anderen Augen auf D.

Soviel Werbezeit wie für Deutschland bei der WM im eigenen Land abgefallen ist, kann man gar nicht bezahlen. Nichtmal Schäuble könnte das, wenn er den wollte.

Es hätte leicht auch anders laufen können und planbar ist so etwas nicht. Aber die WM2006 ist kein gutes Bsp. wenn man die Wirkungslosigkeit von Großveranstaltungen aufzeigen will. IMO.
 
Ein (kleiner) Teil der Einnahmen wird natürlich wieder an die teilnehmenden Teams ausgeschüttet. Gesamtpreisgeld bei der Tour 2014 waren 2.035.000 €. Antrittsgeld pro Team ca. 50.000 €
 
Wenn eine Großveranstaltung jemals für ein Veranstalterland etwas gebracht hat, dann war es die WM2006 (und die Olympiade 1974).

Da ist jetzt etwas zeitlich durcheinander geraten: Olympiade war '72 in München - und die ist ja mit dem Desaster von Fürstenfeldbruck zu Ende gegangen. Ich war mit 14 als Teilnehmer des BDR-Jugendlagers hautnah dabei - und die Spiele hätten damals abgebrochen werden müssen, damals und heute meine Meinung. Das Versagen der deutschen Sicherheitskräfte war einfach eine unsägliche internationale Blamage.

'74 gab's auch eine Fußball-WM in der BRD, die scheint aber international kein derart positives Echo gefunden zu haben - gut, war auch eine andere Medienlandschaft.

Grüße

Thomas
 
Die Tourismusagentur "Welcome to Yorkshire" hat wohl versucht in einem 64-seitigen Bericht den Nutzen des Grand Depart zu beziffern.

Radsport-News schreibt dazu:
"In dem insgesamt 64-seitigen Bericht werden die im Zusammenhang mit dem Tour-Start erzielten Einnahmen (Reisen, Unterkunft, Essen und Trinken) auf 128 Millionen Pfund geschätzt. In den kommenden Jahren könnten demnach als Folge der drei Tour-Tage auf der Insel weitere 150 Millionen Pfund eingenommen werden." http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_90622.htm

Der Tourstart wird in dem Report damit wohl als geglückte, kommunale Konjunkturmaßnahme dargestellt.
 
Ein Tourstart in würde sich finanziell für jede Stadt lohnen. Es gibt keine bessere Möglichkeit für eine Stadt Werbung zu machen als durch eine Tour de France Etappe. Bei olympischen Spielen oder einer Fußball WM bekommt man nur die Sportstätten zu sehen aber mit einem Radrennen,dass in der ganzen Welt gezeigt wird, kann jeder die Attraktivität einer Region sehen
 
Ein Tourstart in würde sich finanziell für jede Stadt lohnen. Es gibt keine bessere Möglichkeit für eine Stadt Werbung zu machen als durch eine Tour de France Etappe. Bei olympischen Spielen oder einer Fußball WM bekommt man nur die Sportstätten zu sehen aber mit einem Radrennen,dass in der ganzen Welt gezeigt wird, kann jeder die Attraktivität einer Region sehen

Oder es kann jeder am TV sehen, wie hässlich es da wirklich ist ;)
 
Oder es kann jeder am TV sehen, wie hässlich es da wirklich ist ;)

Dazu fällt mir die Ponferrada ein. Die WM hat in mir nicht gerade die Sehnsucht nach Spanien geweckt und war insofern aus meiner Sicht marketingtechnisch ein Flop. Die Strecken waren nicht gerade Hingucker und die Zuschauer am Streckenrand hielten sich ziemlich in Grenzen.
 
mit einem Radrennen,dass in der ganzen Welt gezeigt wird, kann jeder die Attraktivität einer Region sehen

Hat eigentlich wer Zahlen, wieviel Leute die Tour de France wirklich gucken? Und ich meine hier nicht von der ASO hochgerechnete Schnappszahlen.

In Deutschland können es ja schonmal nicht so viele sein, von der Beliebtheit ist der Radsport unter Sportarten wie Eishockey (http://de.statista.com/statistik/da...tarten-fuer-die-besonderes-interesse-besteht/), außerdem wird die Tour de France nur auf einem Nischensender übertragen, was schonmal die Gelegenheitsgucker abblockt.
 
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