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Tretlager, Kurbeln, die unterschiedlichen Normen und das Knacken

a.j.h.

Rennradklassik-1%er
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Schönen guten Morgen an alle, die bei diesem Mistwetter nicht fahren... :confused:

Ich beschäftige mich seit Kurzem etwas intensiver mit den aktuellen Tretlagernormen.
Das ganze leider gezwungenermassen:
Mein aktueller Carbonrahmen hat ein herkömmlich verschraubtes Tretlagergehäuse mit BSA-Gewinde.
Ursprünglich war dort eine (schöne) Rotor-3DF mit den dazugehörigen Lagern verbaut (serienmässig).
Diese Kurbel hat von Anfang an geknackt (ja, die Kurbel, bzw. das Lager - definitiv).
Nach langem hin- und her hat der Hersteller da jetzt eine Ultegra (nicht so schön) eingebaut oder besser: Einbauen müssen.
Alle anderen, ersatzweise getauschten Rotor-3DF haben auch geknackt.
War's der Rahmen? Eigentlich nicht, wenn die Ultegra funktioniert, oder?

Ich habe mich in verschiedenen Foren, Blogs undsoweiter eingelesen und bin nicht zuletzt deswegen für mich zu einem Schluss gekommen:
Die neueren 30-mm-Achsen bei den verschiedenen Herstellern (auch meine Rotor-3DF mit 30 mm) sind eigentlich nur etwas für Tretlagergehäuse mit großem Durchmesser (z.B. Pressfit).
Die Welle lässt mit ihrem Durchmesser nicht genug Platz, um in einem BSA-Gehäuse vernünftige Lager einzubauen. Diese flach bauenden Lager sind einfach nicht robust genug.

Wenn man eine 24-mm-Achse nimmt (z.B. die Ultegra), kann man auch ein relativ großes Lager in die Schalen quetschen.

Die Pressfit-Lager sind auch nicht ohne: Da wurde mir von unterschiedlichen Seiten schon berichtet, dass es ebenfalls Probleme mit Knacken gibt. Da liegt die Sache aber eher an der präzisen Passung, als an den Lagern.
Gerade diese Präzision (eines Gewindegehäuses) wollte man sich herstellerseitig sparen, ... naja.
Ich bin eigentlich kein Fan von eingepressten Lagern, weil ich die Servicefreundlichkeit von geschraubten Verbindungen sehr schätze. Die Schraube ist eine tolle Erfindung...

Eigentlich könnte ich das Kapitel für mich abhaken, aber dieses Ultegra-Geschwür an meinem Rad soll weichen. Das Teil funktioniert, ist steif und leicht, sieht aber wie ein Fremdkörper am Rad aus. Ich bin da ehrlich genug: Optik gehört für mich dazu. Die Ultegra-Schalterei etc. kann gerne bleiben - da bin ich pragmatisch, zumal man nicht sagen kann, dass der Kram hässlich ist.

Ich habe mich also nach Alternativen umgesehen:
- Rotor 3D (ohne "F"): Hat eine 24-mm-Achse, sollte also gehen.
Trotzdem werde ich die wohl erstmal nicht nehmen, wegen der miesen Erfahrungen mit der 3DF.
- Fulcrum R Torq RS (bzw. Campagnolo-UltraTorque): Haben beide 24-mm-Achsen, sollte also funktionieren.
Es gibt allerdings viele Berichte, die dieser Zahnverbindung (Hirth-Stirnverzahnung) und der seitlichen Halterung über die Federscheiben in Verbindung mit den aufgepressten Lagern kein gutes Zeugnis ausstellen. Ich misstraue dieser Geschichte auch.
Das neue Over-Torque-System mit 30-mm-Achse ist eh' keine Alternative für BSA.
- FSA SL-K Light (für Mega-Exo): Die Kurbel gibt's in unterschiedlichen Lagervarianten. Die 30-mm-Achse fällt für BSA raus (siehe Oben). Die Mega-Exo-Variante hat eine 24-mm-Achse. Sollte gehen. Allerdings haben die FSA-Lager nicht den besten Ruf. Ob man die Kurbel in ein Shimano-Lager einbauen kann,... darüber gehen die Meinungen auseinander. Prinzipiell sollte es gehen, aber...?

Meine Entscheidung ist zugunsten der FSA gefallen - eigentlich.
Mich würden daher Meinungen, Tipps und Erfahrungen interessieren, die vielleicht in die gleiche Richtung gehen - oder auch in die andere, meinetwegen.
Auch Erfahrungen mit anderen Kombinationen, bei denen es zum Knacken kam, sind daher interessant. Vor Allem auch die Lösungen, wie das Knacken behoben wurde.
 
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Achso:
Alle meine Klassiker mit Konuslager und Vierkant (vor Allem Campa-Nuovo-Record mit ISO-Vierkant) hatten/haben solche Probleme nie. Diese Lager kann man auch so präzise und leichgängig einstellen, wie keines dieser Industrielager. Da braucht man dann auch keine Keramik-Lager und so'n Hexenzeux :idee:
 
Ich grübel derzeit auch über die Kombination Kurbel und Innenlager. Habe dazu ein paar Worte zum Campa UT System hier im Technikbereich gelassen. Knacken gabs da bisher allerdings noch nicht, allerdings scheint mir die Haltbarkeit nicht mit 4Kant vergleichbar zu sein. Die hielten bei mir ewig. Generell gefällt es mir besser, wenn die Lager nicht auf der Kurbel sind. Campa hat übrigens ansonsten noch Power Torque. Da gibt es keine Hirth-Verzahnung und die linken Lagerschale trägt hierbei ein Lager. Komischer Weise hat Campa den Anteil an UT-Kurbeln verringert und sie durch PT-Kurbeln ersetzt.

Bei FSA sitzen die Lager nicht auf der Kurbel ?! Die Produkte haben jetzt nicht den besten Ruf aber ich weiß auch nicht, was da dran ist. Ich überlege mir gerade auch, ob ich die mal testen soll.
 
Bei FSA-MegaExo isses ähnlich wie bei Shomani: Lager in den Schalen und man steckt die Welle durch. Am linken Arm wird die Sache dann geklemmt und "justiert".

So ganz neu ist die Sache ja auch nicht: Von Bullseye und Profile gab es seit den frühen Achtzigern dieses Prinzip für BMX und später vereinzelt auch für MTBs und das dann auch für BSA-Gehäuse. Bei Bullseye wurde dafür einfach ein Gewinde direkt auf das Industrielager geschnitten. BMX-Lager sind sowieso gewindelos und deren Durchmesser ist ähnlich der Pressfit.
 
Hatte mal die FSA slk Kurbel mit 24mm und bb30 pressfit Lager... Die scheisse hat mich so angepasst das ich den Rahmen wieder verkauft habe alle paar tausend km lagerschaden...
 
Ich fahre mittlerweile 4 UT Kurbeln von Campa auf meinen Rädern ( BSA und Ital., PressFit vermeide ich solange es geht ) und alle problemlos. Tretlagergewinde wurden nachgeschnitten und die Gehäuse auch plangefräßt vor dem Einbau. Das ist auch bei diesen Systemen echt wichtig damit beide Kurbelarme mit Lager spannungsfrei eingebaut werden können. Wer das natürlich nicht macht muss sich nicht wundern wenn seine Lager relativ schnell verschlissen sind. Das war ja auch Deine Aussage das Du genau das nicht gemacht hattest @AlexExtreme. PT Kurbeln danken es auch wenn vor dem Einbau der Rahmen vorbereitet wurde.

Übrigens gibt es für die neuen Over Torque Kurbeln auch Schalen für BSA und Ital. Tretlager.

FSA hat starke Schwankungen bei der Qualität was mir so berichtet wurde. Frag mal spaßeshalber bei SRM an :)
 
@Beelzebub

Ja, das ist richtig so. Der Werkstattheini war der Ansicht, dass Planfräsen nicht Not tut. Habe es dann dennoch nachgeholt. Im Endeffekt war eine kleine Eloxatschicht auf der Stirnseite des Tretlagers. Ob das jetzt ausschlaggebend war, das weiß ich nicht. Aber korrekterweise sollte man das in jedem Fall machen lassen. Over Torque kenne ich noch garnicht.

Werden die Lager bei OT immer noch auf die Kurbelachse gepresst oder sind die jetzt wieder in die Lagerschalen integriert ?!
 
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Das Problem ist wohl eher nicht die Rotor-Kurbel, sondern das Rotorlager, diese haben keinen besonders guten Ruf. Ich glaube von Zipp gibt es BSA30-Lager die wesentlich besser sein sollen.
Mit FSA hast du dir dann aber auch mit Abstand den Hersteller heraus gesucht, der wohl den miesesten Ruf in der Kurbelbranche hat, hatte selbst schon welche, kann eigentlich auch nichts gutes drüber sagen-
Campa UT hat einen sehr guten Ruf, die Hirth-Verzahnung ist absolut unproblematisch. Habe selbst mehrere Campa UT im Einsatz, bei korrekter Montage und angemessener Pflege der Lager, halten diese auch recht lang. Sind dann bei Bedarf auch relativ günstig zu tauschen.

Campa Over Torque ist doch eine BB30-Kurbel wenn ich das richtig gelesen habe, und somit wieder für BSA-Rahmen eigentlich ungeeignet, oder?
 
@AlexExtreme : Nein bei OT ist das Ähnlich wie PT mit durchgehender Achse, aber beide Lager sitzen NICHT auf der Welle sondern in den Schalen.

@michel69 : Die OT Kurbel hat eine 30mm Achse und ist für BB30 Lager gedacht, aber Campa bietet auch Schalen für BSA und Ital. an.
 
Hab mir das gerade nochmal angeschaut, Over Torque hat eine 30mm Welle, ist aber keine BB30 Kurbel, so wie Rotor 3D+, deshalb auch für BSA geeignet.
 
Laut dem aktuellen Campa Katalog gibt es für die Over Torque keine BSA Lagerschalen.

Das Problem bei dicken Hohlwellen scheint mir, dass die Welle quasi "schwimmend" gelagert ist und bei eingepressten Lagern quasi viele "Steckverbindungen" letztlich nur durch eine "Arretierung" gesichert ist. Da ist dann im Zweifel eine Menge Bewegung im System.

Truvativ / SRAM könnte mit seinen "Fest/Los-Lager" eine Ausnahme sein, aber da habe ich auch schon verbrauchte Lager komplett gewechselt.

Selbst preisgünstige Vierkantinnenlager mit Rillenkugellagern, die jeder auf zwei Seiten ( auf der Welle und durch die Lagerschalen) arrettiert sind, haben bessere Chancen ein langes Leben zu haben. Das entsprciht auch meiner Erfahrung. So gesehen ist der gute, alte Vierkant nach wie vor aktuell.

Vielleicht ist es ja doch lohnend für Hohlwellen nach Fremdfabrikaten a la Chris King zu schauen. Da sind wohl Schrägkugellager drin, die bei axialer Belastung nicht so schnell aufgeben. Ob es gegen das "Knacken" hilft, weiß ich indes nicht.......
 
Laut dem aktuellen Campa Katalog gibt es für die Over Torque keine BSA Lagerschalen.
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Produktkatalog 2014 Seite 26. Auf der Seite wo die ganzen Schalen aufgelistet sind ganz unten. BSA steht dort Ital. ist nicht abgebildet. Es gibt aber beide Version.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Bedenken gehen dahin, eine 30-mm-Achse in ein BSA/ITA-Gehäuse zu bauen. Die Lager sind dann extrem flach, weil sie sonst nicht passen. Diese Bauart ist entsprechend empfindlicher, als dickere Lager für eine 24-mm-Achse. Mal zusammengefasst - aus meiner Sicht.

Die FSA-Teile haben einen schlechten Ruf. Ich denke aber, vor Allem die Lager - Die Kurbeln an sich wohl eher nicht(?).
Wenn man die Kurbel mit einem Shimano-Lager verbauen kann, ist das Problem doch gelöst? Wenn's denn problemlos passt? Und das wäre sozusagen die "Gretchenfrage".
 
Uff,...
also dann doch irgendwann ein Chris-King-Lager für BSA und 24-mm-Achsen? Wenn schon - denn schon(?)

Ich sammle gerade (ú.a. schmerzhafte) Erfahrungen mit den neuartigen Systemen und deren außenliegender Lagerung.
Hätt' ich mir doch blos nie so'n modernes Rad gekauft o_O
 
Was spricht eigentlich dagegen, einfach eine klassische Kurbel zu verbauen, mit einem ebenso klassichen Lager, wenn da schon eine herkömmliches BSA-Gewinde im Rahmen ist? Wohmöglich hast Du da sogar noch eine rumliegen.

Ansonsten würde ich bei aussen liegenden Lagern solche mit eingelegten Rillenkugellagern bevorzugen. Diese werden von vielen aber bereits als "verbraucht" eingestuft ( läuft rauh...), obwohl sich da nur Dreck drinnen befindet. Da reicht allgemein eine Reinigung und eine frische Fettpackung. Kaputte Lager können gewechselt werden, ohne die Schalen demontieren zu müssen, was allerdings auch keine große technische Herausforderung ist.

Auf jeden Fall eine nachhaltigere Lösung, als die "Wegwerfeinheiten".......
 
Macht nichts, kann man dann gleich zusammen mit der FSA-Kurbel wechseln, wenn z.B. mal wieder ein Pedalgewinde raus gerissen ist o.ä.! :D

Over Torque Lagerschalen für BSA.

EDIT:
Bei OverTorque in BSA/ITA-Lagergehäusen sehe ich potentielle Probleme:
Eine 30-mm-Achse in ein BSA/ITA-Gehäuse ist einfach ungünstig. Die Achse ist zu dick - das Lagergehäuse zu dünn - die Lager dementsprechend zu flach und damit zu empfindlich.
Das sind Probleme, die man mit einer 24-mm-Achse umgeht.
Und wegen etwaiger Steifigkeitsverluste gegenüber einer 30-mm-Achse mache ich mir keine Sorgen. Echt nicht.

Tja, dann doch lieber die Rotor-3D (24)? Die soll auf die Shimano-HTII passen. Wenn das Lager dann fertich ist, kann man ja immer noch ein ChrisKing-Lager besorgen.

Ich suche halt wirklich eine
- moderne Kurbel-Lager-Kombi (auch wg. Optik), die
- leicht,
- steif,
- solide ist.

Unabhängig vom Preis, halte ich diese Kombination für optimal.
Vierkant kommt an diesem Rahmen (Ridley-Noah) echt nicht in Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Uff,...
also dann doch irgendwann ein Chris-King-Lager für BSA und 24-mm-Achsen? Wenn schon - denn schon(?)

Ich sammle gerade (ú.a. schmerzhafte) Erfahrungen mit den neuartigen Systemen und deren außenliegender Lagerung.
Hätt' ich mir doch blos nie so'n modernes Rad gekauft o_O
alternativ:RESET
 
Die normalen UT und PT Kurbeln von Campa haben doch anscheinend einen ganz guten Ruf hier im Forum. Bei mir hat es auch immerhin knapp ~12Tkm gehalten, bis sich erste Beschwerden zeigten. Und ein paar tausend km liefen sie bei mir in Kombination mit einem nicht plangefrästen Tretlager. Die Qualität der Kurbeln an sich ist ohnehin nicht zu beanstanden.
 
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