AW: Triathlonabteilung gründen
Ich/wir habens dieses Jahr gemacht. Die "Abteilung" bestand jedoch vorher schon, war aber nur so benannt und nicht wirklich gegründet.
Auslöser war die Annahme, dass es so leichter sei, eine eigene Abteilungskasse zu führen und Sponsorgelder gezielt im Triathlon aufgehen zu lassen, bzw "Einnahmen" nicht im Hauptverein aufgehen zu lassen.
Wie sich nachher herausgestellt hat, ist das Quatsch;- es gab vorher in der Buchführung des Vereins Buchungskonten fürn Triathlon und daran hat sich nichts geändert und eine triathlonspezifische Verwendung von Geldern wäre auch ohne die Abteilung möglich gewesen.
Auch Startpässe gab es bisher schon, letztlich ist eigentlich nur die Abgrenzung klar gegeben, wird aber mit ner Abteilungsleitung und jeder Menge zusätzlichem Aufwand erkauft, zumal die Abgrenzung eher weniger rechtlicher Natur ist: die Vereinssatzung gilt auch für die Abteilung, man kann sich natürlich ein zusätzliches, lockeres Regelwerk geben, welches aber rechtlich nicht bindend und in keinem Fall geeignet ist, in der Vereins-Satzung festgeschriebene Dinge auszuhebeln.
Die Frage ist also weniger, wie du ne Abteilung gründest, sondern eher, wieso du eine Abteilung gründen, bzw was du damit erreichen willst.
Wenn eure Vereinsleitung Interesse an einer bunten Vielfalt im Vereinsleben und und -angebot hat, wird sie nicht im Wege stehen, wenn ihr euch nur pro forma "Abteilung" nennen wollt, um dem Triathlon Raum zu geben (andererseits kann sie natürlich auch einer Abteilungsgründung im Weg stehen wollen, dann wird es so oder so nix).
Der einzige Vorteil, den ich aus heutiger Perspektive sehe, ist der, einen Abteilungsbeitrag zusätzlich zum Vereinsbeitrag zu erheben, um damit zB Schwimmtraining zu finanzieren.
Ich würde dir also vorschlagen, erstmal keine "richtige Abteilung" zu gründen, sondern die nur so zu nennen, mit einem vielseitigen Trainingsangebot Interesse an einer "Abteilungs"-mitgliedschaft zu wecken und frühestens dann über eine ordentliche Abteilungsgründung nachzudenken, wenn die anfallende Arbeit von einem ausreichenden Mitgliederstamm mitgetragen wird.
Um hierzu mal ein paar Zahlen zu nennen: Unser "Hauptverein" hatte ca 1200 Mitglieder, darunter waren 60 Triathleten, die etwa zur Hälfte schon im Verein waren und zur Hälfte wegem Triathlon in den Verein eingetreten sind.
Zu der Abteilungsgründung kamen gut 30 Leute, 7 haben sich entschuldigt, weil sie verhindert waren, den Rest hat es offensichtlich nicht interessiert. Als "Abteilungsorgane" haben wir nen Abteilungsleiter mit Stellvertreter, einen Beisitzer, nen Kassier und nen Schriftführer sowie einen Beisitzer gewählt. Diese haben sich schon vorher bereiterklärt, diese Ämter zu übernehmen;- unter den bei der Gründung Anwesenden hätte sich niemand mehr für irgendeinen dieser Posten zur Verfügung gestellt.
Von den ehemals 60 Triathleten sind knapp 30 der Abteilung beigetreten und eben diese knapp 30 Leute finanzieren nun mit ihren Abteilungsbeiträgen das Schwimmtraining, an dem die anderen 30 nur noch sporadisch teilnehmen, weil sie schon vorher nur sproadisch trainiert haben oder nun zu geizig sind, den Beitrag zu entrichten, weil sie nur unregelmässig trainieren. Drei Leute sind so frech und schwimmen (noch) regelmässig mit, obwohl sie sich nicht in der Abteilung angemeldet haben undkeinen Abteilungsbeitrag bezahlen.
Der organisatorische Part hängt zu knapp
100% am Abteilungsleiter, der einen Teil an seinen Stellvertreter delegiert, während die Abteilungsmitglieder zu annähernd
100% nur konsumieren und nur auf mehrmaliges Drängen irgendwelche Aufgaben (zB für Feten, Treffen, Training,...) übernehmen.
Ok, wenn ihr bisher nur zu zweit seid, hält sich das wohl in Grenzen, aber langfristig solltest du damit rechnen, dass du einfach ausgebrannt wirst, wenn du es nicht schaffst, gleich von vorneherein nen Modus zu entwickeln, dass nur diejenigen etwas aus der Abteilung holen, die auch einzahlen.
Hier lief das früher im Hauptverein auch so (wer an eigenen Veranstaltungen nicht helfen konnte, musste 2 Helfer an seiner statt auftreiben), mittlerweile macht aber halt meist einer den Deppen, während alle anderen sich ins gemachte Nest setzen (und im Extremfall noch das Maul aufreissen, wenn ihnen etwas nicht passt) und teilweise schon massiv gegängelt werden müssen, um ne Aufgabe zu übernehmen.
Wennst also als Fazit meine klare Meinung hören willst: lass es!