Fast oben angekommen wartet die Abtei Mariawald.
Die Mönche sind seit einiger Zeit weg, die berühmte Erbsensuppe und das Trappistenbier sind aber geblieben. Ich entscheide mich für ein Fluitter Tripel, das nach altem Mariawalder Rezept in Bitburg gebraut wird. Erst zu spät sehe ich die Angabe auf dem Etikett: 9% Alkohol. Die merke ich auch, als ich weiterfahre…
Statt weiter der L249 zu folgen, biege ich rechts ab und nehme die ehemalige K26 zum Forsthaus Kermeter. Anfangs ist der alte Asphalt noch erkennbar, weiter oben ist er aber ganz weggefräst und die Straße gleicht eher einem Waldweg. Am 9. Fahren wir dann über die Hauptstraße.
Die Abfahrt zurück ins Rurtal ist super. Auf besonderen Wunsch von
@4x5 geht es aber schon vor der Staumauer der Rurtalsperre rechts ab, steil hinunter zum Jugendstil-Wasserkraftwerk-Heimbach.
Das ist auch hübsch anzuschauen, wer mag kann darauf aber verzichten und einfach auf der Hauptstraße bleiben. Die Strecken treffen sich dann wieder im nächsten Anstieg hoch nach Schmidt (hier muss ich natürlich ein Foto machen ?).
Nach der nächsten Abfahrt, unten im Kalltal, mache ich noch einen Abstecher am Fluss entlang zur Kallbrücke an der Mestrenger Mühle. Hier steht ein Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht im Hürtgenwald. Die Kämpfe, die hier in der Gegend im Winter 1944/1945 stattgefunden haben, zählen zu den schwersten Kämpfen des Zweiten Weltkrieges überhaupt. Heute ist hier zum Glück alles friedlich, nur ein Kamerateam stört die Idylle an der Brücke.
Der folgende Anstieg ist auch der letzte des Tages, hier der Blick zurück auf die kurvige Straße und das Kalltal.
Oben geht es dann ein Stück über die B399 weiter und es lohnt sich noch, einen Stopp am Soldatenfriedhof Hürtgen einzulegen.
Über den autofreien Rennweg geht es dann wieder abwärts Richtung Düren. Aber Vorsicht, kurz bevor der Rennweg auf die Schevenhütter Straße trifft haben Forstarbeiter die Straße dermaßen eingesaut, dass man die Oberfläche unter Dreck und Rindenresten kaum noch erahnen kann.
Kurz vor Jülich, wo die nächste Verpflegungspause ansteht und es alles gibt, was das Randonneursherz begehrt, führt die Strecke noch unmittelbar am Tagebau Inden vorbei. Von dem Aussichtspunkt hat man einen beeindruckenden Blick über dies riesige Loch. Am Horizont, auf der anderen Seite der Grube, ist auch der Indemann zu erkennen, der Aussichtsturm, auf dem wir im September 2018 bei der Energierunde standen.
Vorbei am Tagebau Garzweiler geht es nach Grevenbroich, welches sicher keinen Schönheitspreis gewinnt, aber einfach auf dem Weg liegt. Bevor es richtig nervig wird, ist man aber schon wieder raus aus der Stadt und als letzte Sehenswürdigkeit kommt man noch an der Raketenstation Hombroich vorbei, eine zum Museum umgebauten ehemaligen Raketenstation der NATO.
Von hier aus sind es nur noch ein paar Kilometer zum Ziel, wo im Hippelanker Wirtshaus ein Pils, Kölsch oder Alt auf den durstigen Randonneur wartet