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"Wandernde Felge" umgespeichtes BC Flechtwerk

Crossdrop

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Servus,

ich hab mal wieder ein Problem, das reißt irgendwie nicht ab bei mir...habe neulich gebraucht ein Colnago V2R erstanden. Da ich die montierten Schlauchreifen nicht wollte, habe ich dem Verkäufer den gleichzeitig angebotenen BC Flechtwerk abgeschwatzt. Den hatte er auf eine Tune Mag 170 Nabe umspeichen lassen, um einen Campa-Freilauf zu montieren. Ist den LRS so nach eigenen Angaben wenige KM gefahren, bevor er einen Lightweight erstanden hat. Sollte aber nach seiner Aussage "sofort funktionieren", evtl. nach Zentrieren.

Ja...zentrieren war dringend nötig, da die Felge an der linken Bremse schleifte, so außermittig war sie. Nach dem ersten Versuch sie zentrieren zu lassen, war es immernoch nicht wirklich gut. Beim zweiten Versuch sind dem Mechaniker zwei Speichen gebrochen. Die hat er dann ersetzt und erstmal Rücksprache mit mir gehalten. Wir haben es dann etwas außermittig gelassen, da die Felge nicht mehr geschleift hat. Bei der ersten Ausfahrt merke ich aber, dass es wieder leicht anfängt zu schleifen, insbesondere scheint wieder ein leichter Seitenschlag drin zu sein, da das Schleifen nicht konstant ist. Dabei war die Felge vorher super plan und gut abgedrückt.

Ist es normal, dass Felgen ein wenig wandern nach dem einspeichen, wenn sich da etwas setzt? Ich werde das LR jetzt ohnehin komplett neu einspeichen lassen, mit etwas dickeren Speichen (verbaut sind die DT Swiss Aero Lite, da gab es ja wohl so schon den ein oder anderen Speichenbruch bei den Flechtwerks). Die scheinen einfach nicht mit der Nabe und der Felge zu passen....aber schon ein seltsames Phänomen, oder tritt sowas ab und an einfach auf in den falschen Kombis?
 

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Re: "Wandernde Felge" umgespeichtes BC Flechtwerk
...

Ist es normal, dass Felgen ein wenig wandern nach dem einspeichen, wenn sich da etwas setzt? ...
"Wandern" ist nicht normal.
Wenn ein echter Könner eingespeicht und zentriert hat, dann nicht einmal leichtes Setzen.
Wenn so ein Gelegenheitsbastler wie ich das macht, dann setzt es sich auf den ersten Fahrten schon noch ein wenig, so dass man noch 1-2 Mal ein kleines bisschen nachzentrieren muss - aber nicht so viel, dass es irgendwo anfängt zu schleifen.
 
Dann liegt es höchstwahrscheinlich einfach an der Kombi Nabe-Speichen-Felge, dass es nicht klappt? Seltsam ist's halt schon.
 
Frage mich, ob das Hinterrad mittig zentriert im Hinterbau sitzt. Wenn die HR-Bremse eine Eingelenkbremse ist,
schleift der Klotz an der Felge, weil die Hülle die Bremse aus der Mitte drückt.
 
Nein, es ist außermittig im Hinterbau. Sieht man an den Kettenstreben. Der Fehler liegt definitiv am Rad.

Ich werds wahrscheinlich mal mit meiner Werkstatt besprechen. Wenn, dann liegt das Problem sicher daran, dass die Nabe getauscht wurde und die neue Nabe eben leicht andere Maße hat und damit das ganze Rad in seinem Aufbau gestört wurde. Die DT Aerolite sind wohl beim Flechtwerk ohnehin an der Grenze, was die Stabilität angeht...
 
Nein, es ist außermittig im Hinterbau. Sieht man an den Kettenstreben. Der Fehler liegt definitiv am Rad.

Ich werds wahrscheinlich mal mit meiner Werkstatt besprechen. Wenn, dann liegt das Problem sicher daran, dass die Nabe getauscht wurde und die neue Nabe eben leicht andere Maße hat und damit das ganze Rad in seinem Aufbau gestört wurde. Die DT Aerolite sind wohl beim Flechtwerk ohnehin an der Grenze, was die Stabilität angeht...
Die Kettenstreben sind kein Zentrierwerkzeug. Nimm das Rad mal raus und setze es verkehrt herum ein. Dann siehst, ob es am Rahmen oder am Laufrad liegt.

Btw., bei den meisten meiner bisher besessenen Rahmen sitzt das HR aus Sicht der Kettenstreben ganz leicht rechts der Mitte. Könnte sein, dass das Absicht ist, da die Antriebskräfte ja auch nicht mittig angreifen und das HR leicht um Hochachse verdrehen, so dass die Felge unter Last zur linken Kettenstrebe gedrückt wird. Aber das muss jemand aus der Branche beantworten.

Zeig mal Bilder wie groß der Unterschied an der Kettenstrebe ist, mit dem HR richtig und falsch herum eingebaut. Wenn die Bremse schleift, ist die erste Reaktion ja eigentlich, die Bremse einzustellen. Nicht das Laufrad umzuspeichen. Zwar hat das V2r direct mount Bremsen, aber auch die haben einen Einstellbereich. Ist der schon aufgebraucht?
 
Danke für deine Tipps. Ich hätte erwähnen können, dass ich das alles schon gemacht habe. Andersrum einbauen, da schleift es rechts. Die Bremse ist am Ende ihres Einstellbereichs. Das liegt allerdings auch daran, dass die Flechtwerk-Felge recht breit ist. Ich habe jetzt erstmal meinen Mavic Ksyrium Elite Satz drinnen, der war schon (an meinem alten Rad) minimal außermittig nach links, mit dem gibt es aber gar keine Probleme.

Zusätzlich kann ich nochmal sagen: Nach dem Zentrieren war es ja zunächst okay, dann kam das Schleifen wieder.

Bilder kann ich heute noch nachreichen.
 
Hier noch zwei Bilder. Dass es am HR liegt ist wohl klar zu erkennen. Es wäre wohl nichtmal so dramatisch, wenn die Bremse einen großeren Einstellbereich hat. Mit einer klassischen Dual-Pivot würde es anscheinend funktionieren. Auch, wenn es entsürechend außermittig nach rechts eingestellt wäre, würde es wohl gehen, da scheint es in der Bremse mehr Spiel zu geben...
 

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Ja, das dachte ich mir auch. Meinem Mann des Vertrauen sind halt die alten Speichen gleich gebrochen beim festziehen. Und nachdem es dann halbwegs fahrbar war (ohne Seitenschlag und ohne Schleifen), ist jetzt nach 50 km wieder ein Seitenschlag drin, der eben wieder an der Bremse schleift.
 
Tja - schwer aus der Ferne zu sagen, woran es liegt.

Entweder der Mann des Vertrauens hat es doch nicht so drauf?

Oder er hat tatsächlich alles Menschenmögliche getan, aber irgendwo beim Material ist für den Umbau was unpassendes kombiniert worden?

Für Variante 2 sprechen die kaputten Speichen. Bruch beim Fahren kenne ich auch, aber von einem Bruch beim Zentrieren habe ich noch nicht einmal gehört. Mal einen Nippel runddrehen oder Sprengen schon, aber eine Speiche … (Zumal die DT Aerolite ja auch kein Schrott ist.)

Kennst du die verbaute Speichenlänge? Dann prüfe doch einmal anhand vom ERD der Felge, dem Einspeichmuster, der Nabe und den Nippeln nach, ob das alles hinhaut.
(Anleitungen ERD und Speichenlängenrechner = Google.)
 
Der Mann meines Vertrauens ist eigentlich die Bayreuther Rennrad-Koryphäe. Wenn hat es eher der Typ versaubeutelt, der das Rad umgespeicht hat damals. Ich kenne leider die genauen Daten alle nicht. Meine nächste Idee wäre nochmal zur Werkstatt zu gehen und nochmal nach deren Expertise zu fragen. (und im Endeffekt dann das Rad mit anderen Speichen nochmal einspeichen zu lassen).

Edit sagt: Mit den Angaben die ich Online finde, komme ich auf 264,3 mm, verbaut sind 266 mm. Macht das einen Unterschied? Mit Speichen etc. kenne ich mich 0 aus. Längere Speichen rechts würden natürlich das Rad eher nach links wandern lassen. Aber 2 mm ist ja eigentlich nichts, dafür gibt's ja ein entsprechend langes Gewinde als Reserve, so würde ich das sehen...

ERD ist gemessen von "Nippelschlitz zu Nippelschlitz" bzw. "spoke-head to spoke-head".

Sollte mit der hier gefragten ERD übereinstimmen, wie ich das verstehe.
http://www.kreuzotter.de/deutsch/speich.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, ich muss nach 3000 km den Thread nochmal aus der Versenkung holen.

Nach den Problemen vor einem halben Jahr hatte der Meister das Rad komplett auseinander und wieder zusammen gebaut - dann funktionierte das auch. Nach 3.000 km ist mir nun allerdings eine Speiche gebrochen, oben am Nippel - wieder an der Antriebsseite (also da, wo beim ersten Zentrierversuch schon zwei gebrochen sind).

Meine erste Intention wäre jetzt, das Ding nochmal zum Service zu bringen (leider bin ich umgezogen und muss mir eine neue Werkstatt suchen) und dort alle Speichen der Antriebsseite tauschen zu lassen. Ich fürchte dann, dass die generell die Schwachstelle sind. Anscheinend ist beim Umspeichen irgendwas nicht so optimal gelaufen...oder gibt's hier noch andere Ideen?
 
Falls nicht schon geschehen:
Sapim Polyax-Nippel verwenden-die richten sich in der Felgenbohrung besser aus, damit im Übergang Speiche/Nippel/Felge kein Knick existiert
 
Ah, das ist ein guter Tip. Werd ich an die Werkstatt weiter geben! :) Kann ich aber gerade nicht sagen, ob die schon verbaut sind oder nicht.
 
Meine erste Intention wäre jetzt, das Ding nochmal zum Service zu bringen (leider bin ich umgezogen und muss mir eine neue Werkstatt suchen) und dort alle Speichen der Antriebsseite tauschen zu lassen....oder gibt's hier noch andere Ideen?
Meine erste Intention wäre: Diese eine Speiche ersetzten, weiterfahren und gucken, was passiert.
 
Meine erste Intention wäre: Diese eine Speiche ersetzten, weiterfahren und gucken, was passiert.

Grundsätzlich schon, aber es ist ja seltsam, dass mittlerweile 3 von 12 Speichen hinten auf der Antriebsseite nachgegeben haben (inkl. der zwei die schon beim zentrieren drauf gegangen sind...). Ich würd halt ungern das Risiko eingehen, irgendwo zu stranden. Gestern hatte ich das Glück mit nem Kumpel 15 km von zuhause weg zu stranden wo er mich schnell mit dem Auto einsammeln konnte.
 
Falls nicht schon geschehen:
Sapim Polyax-Nippel verwenden-die richten sich in der Felgenbohrung besser aus, damit im Übergang Speiche/Nippel/Felge kein Knick existiert
Das wird beim ersten Einspeichversuch schon passiert sein. Deswegen brechen Einige jetzt am Gewinde. Hat mich etwas verwundert, mir sind CX-Ray und Aero Lite noch nie gebrochen. Liegt aber auch daran, dass ich nicht Grenzen austeste. Lieber 4 Speichen mehr im Laufrad, die wiegen ja nur 4-5g/Stück.
 
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