Hallo Haakon,
ich will versuchen, Dir beide Fragen zu beantworten:
1. die Wahl Deiner Laufräder ist abhängig von der "Härte" Deiner Einsätze. Wenn Du es eher milde angehen lassen willst, reichen Dir alle gängigen Modelle, die Du auch für die Straße einsetzen würdest. Bedenke, dass die Tour-Profis mit ganz normalen Straßen-Laufrädern bis zu 100 km/h downhill brezeln und sogar Roubaix meistern und noch crosser geht's ja wohl kaum! Ich würde Dir dann aber eher zu preiswerten Laufrädern raten wie
Shimano WH 550, die Du schon für 100 Euronen abgreifen kannst - denn mit Schaden musst Du im Gelände immer mal rechnen und dann wird's nicht so teuer. Willst Du absolute Profiqualität, weil Du als Ultraharter unbedingt in den Garten willst, kann ich Dir als "Fertigprodukt" die Easton Velomax Orion II empfehlen - kosten so um die 500 bis 600 Euro-Sesterzen. Die Spitze sind allerdings selbstgebaute Laufräder:
Mavic CXP 33 mit DT-Swiss Hügi 240 und den entsprechenden Knüppel-Speichen, musst Du Dir aber beim Fachmann einspeichen lassen. Sehr zu empfehlen: z.B. Whizz Wheels - eine der besten Radbuden! Fahre die Räder selber seit Jahren(!!!) in schwerstem Gelände - ohne
Felgen- oder Speichenbruch!
2. Auf dem Feld der
Reifen wird es jetzt sehr geschmacklich, wie wir alle wissen. Ein paar objektive Daten gibt es allerdings. Die oben empfohlenen
Maxxis Mimo und Larsen TT sind Klasse, allerdings zu schwer, haben dshalb im Rennsport kaum eine Chance. Ist aber auch nicht nötig, da es erstklassige Alternativen gibt: Erste Wahl, wie auch schon von Campa empfohlen, sind die Racing Ralph (fahre ich selbst seit es sie gibt). Mit ihren 35 mm wirst Du sie allerdings kaum in den Hinterbau eines Rennrades bekommen - dafür ist ein RR einfach nicht gemacht. Du brauchst also etwas schmales, was bei einem RR gerade noch funktioniert (Du solltest Dir Deine Gabel und den Abstand der Sitzstreben-Brücke vorher genau ansehen, damit Du weißt, wieviel Platz Du hast. Die
Bremsen spielen keine Rolle - sowohl Campa- als auch
Shimano-
Bremsen sind so großzügig bemessen, dass Du einen Crossreifen bequem zwischen die Backen bringst). Und da kommen nur zwei Marken in Frage: Tufo wurde schon erwähnt - hier wäre der C Prestige 28 das richtige Modell, ist aber sauteuer und schwer zu bekommen. Allerdings erstklassig! Die richtige Alternative ist der CX-Pro von Schalbe, der mit seinem geringen Gewicht und seiner Leichtläufigkeit absolut renntauglich und mit seinen zierlichen 28 mm auch noch unglaublich geländetauglich ist. Ich habe gerade gestern damit sogar Schneematsch und aufgeweichte Matschböden bewältigt. Lebend!
So, ich hoffe, mein langes Geschreibsel hilft Dir weiter - und jetzt gut Glitsch und Schlidderbruch!!!
Vincent
P.S. Dass Seitenzugbremsen im Gelände nicht taugen, ist übrigens eine sich hartnäckig haltende Mär. Ich glaube, sie ist nur deshalb so hartlebig, weil es kaum jemand ausprobiert hat! Solange Du nicht gerade 10 cm dicke Lehmpackungen auf Deinem Profil spazieren fährst, sind Rennradbremsen völlig ok. (Besser als die beschissenen Cantis
bremsen sie allemal, wenn es um die Bremsleistung geht). Und als Hobbycrosser wirst Du Dir kaum eine extreme Schlammschlacht freiwillig aussuchen. Falls doch, müsstest Du Dir allerdings tatsächlich ein echtes Querfeldeinrad (oder Cyclocrosser, wie das heute heißt) mit Cantis aufbauen, denn dafür brauchst Du dicke
Reifen und die "richtigen"
Bremsen!