Pinarello Nytro E – Infos und Preise
- Neue E-Rennrad-Serie mit TQ-HPR50 Motor
- Drei Versionen als Road, Gravel und Allroad
- Zwei unterschiedliche Rahmen-Geometrien für Road und Gravel/Allroad
- Zwei Rahmen-Versionen mit unterschiedlicher Carbon-Qualität Toray T900 oder T700
- Aerodynamisch optimierter Rahmen mit Onda Gabel
- Komplett integrierte Kabel und Leitungen
- Im Oberrohr integriertes 2″ Display
- Q-Faktor von 135 mm
- 360 Wh-Akku im Unterrohr integriert
- Drei Unterstützungsstufen bis 50 Nm und 300 Watt
- Reifenfreiheit Road 32 mm (700c)
- Reifenfreiheit Gravel/Allroad 50 mm (700c)
- Gewicht ab 11,4 kg*
- Preis ab 7.300 €
- Verfügbar ab sofort
- Infos www.pinarello.com
*Herstellerangabe
Pinarello Nytro E – Details
Wie ernst Pinarello das Engagement im Bereich E-Rennrad nimmt, ist gut daran zu erkennen, dass die Italiener mit der Einführung der neuen Plattform direkt zwei unterschiedliche Rahmen für Road und Gravel/Allroad anbieten. Beide werden jeweils mit dem TQ-HPR50 Motor und einem 360 Wh-Akku kombiniert, unterscheiden sich jedoch sowohl in der Auslegung der Sitzposition/Rahmengeometrie als auch bei der Reifenfreiheit.
Beide Rahmen sind aerodynamisch optimiert, wobei das Nytro E-Road mit der Sattelstütze des Dogma F noch einen Schritt weiter geht als das Nytro E-Gravel, das zur besseren Kompatibilität mit einer herkömmlichen, runden Sattelstütze ausgerüstet wird. An der Front finden sich jeweils Cockpits mit komplett integrierten Leitungen und Kabeln.
Lediglich das Nytro E All Road mit geradem Lenker zeigt kurz seine Bremsleitungen, die aber sehr schnell im Lenker und Vorbau verschwinden. Zusätzlich zu den zwei Rahmengeometrien verwendet Pinarello auch zwei unterschiedliche Carbon-Qualitäten von Hauslieferant Toray. Für die Modelle E9 und E7 kommt das leichtere T900 zum Einsatz, die E5-Versionen werden aus T700 Fasern gebacken, die einen etwas schwereren Rahmen bedingen.
Die Rahmen für die Road- und Gravel-Version unterscheiden sich nicht nur bei der Geometrie, sondern auch beim Gewicht. Der Road-Rahmen bringt unlackiert 1.130 Gramm auf die Waage, während die Gravel Version mit 1.250 Gramm immerhin 120 Gramm schwerer ist. Auch die Gabeln unterscheiden sich. Die Road-Gabel mit 47 mm Vorbiegung wiegt 440 Gramm, die Gravel-Gabel mit 50 mm Vorbiegung markiert 460 Gramm auf der Waage.
Dieser Fokus auf Gewicht und Aerodynamik mag bei einem E-Rennrad zunächst befremdlich wirken, aber Pinarello hat nun mal eine sehr erfolgreiche Geschichte im Rennsport und möchte seine DNA auch in die E-Rennräder mit dem berühmten Schriftzug transferieren. Letztlich macht sich niedriges Gewicht und eine gute Aerodynamik auch beim E-Rennrad bezahlt, resultiert aber mitunter auch in recht hohen Preisen.
Ausstattung Nytro E-Road
Pinarello stattet seine E-Rennräder genauso hochwertig aus, wie die Competition-Rennräder ohne elektrische Unterstützung. Wer also ein Rennrad mit E-Motor und absoluten Spitzenkomponenten sucht, sollte hier genauer hinschauen. Auch die Anhänger von Aero-Optimierung kommen hier auf ihre Kosten, schließlich fährt man mit dem E-Rennrad nicht immer nur mit 25 km/h durch die Gegend. Zudem dürfte das Nytro E-Road E9 mit nur 11,4 kg derzeit eines der leichtesten E-Rennräder sein.
Die drei aktuell erhältlichen Modelle sind sehr übersichtlich aufgebaut und unterscheiden sich lediglich bei der Schaltung und den Laufrädern. Passend zum Einsatzgebiet kommen bei der Road-Version ausschließlich Shimano Di2 Schaltung mit 24 Gängen zum Einsatz.
Pinarello Nytro E-Road E9
Das Top-Modell der Road-Versionen kommt mit vollem Besteck. Die Princeton Aero-Laufräder sind in Verbindung mit der Shimano Dura Ace Schaltgruppe eine klare Ansage: Hier wurde nur ganz oben ins Regal gegriffen und dementsprechend fällt auch die Performance und der Preis aus.
- Preis 13.500 € (UVP)
- Antrieb: TQ-HPR50 Motor bis 25 km/h
- Schaltgruppe: Shimano Dura Ace Di2 2×12
- Laufradsatz: Princeton Grit 4540
Pinarello Nytro E-Road E7
Wer nicht immer das Beste und Teuerste haben muss, findet sicher mit dem E7 eine Alternative, die sich funktionell kaum vom E9 unterscheiden dürfte, dafür jedoch mehr als 3.500 € günstiger ist.
- Preis 9.990 € (UVP)
- Antrieb: TQ-HPR50 Motor bis 25 km/h
- Schaltgruppe: Shimano Ultegra Di2 2×12
- Laufradsatz: Most Ultrafast Carbon
Pinarello Nytro E-Road E5
Das Einstiegsmodell der Road-Version kommt schließlich ohne echte Aero-Laufräder, dafür jedoch mit der neuen Shimano 105 Di2 Gruppe, die Preis-Leistungsmäßig mehr als interessant daher kommt. Ob 8.500 € ein günstiger Einstiegspreis ist, oder nicht, muss letztlich jeder mit sich selbst ausmachen.
- Preis 8.500 € (UVP)
- Antrieb: TQ-HPR50 Motor bis 25 km/h
- Schaltgruppe: Shimano 105 Di2 2×12
- Laufradsatz: Fulcrum Rapid Red 900 2WF-R C22
Ausstattung Nytro E-Gravel
Die Ausstattung der Pinarello Nitro E-Gravel Modelle ist genauso gradlinig wie bei den Versionen für die Straße. Für den Offroad-Einsatz sind allerdings jeweils 1×12 Schaltgruppen von SRAM vorgesehen, die in den logischen Abstufungen Red, Force und Rival verbaut werden.
Pinarello Nytro E-Gravel E9
Das Spitzenmodell E9 kommt ebenfalls mit den Princeton Aero-Laufrädern und ist mit SRAM Spitzengruppe Red eTap AXS ausgestattet. Daher ist es kein Wunder, dass man mit 13.000 € fast so viel auf die Ladentheke legen muss wie beim E9 Road.
- Preis 13.000 € (UVP)
- Antrieb: TQ-HPR50 Motor bis 25 km/h
- Schaltgruppe: SRAM Red eTap AXS 1×12
- Laufradsatz: Princeton Grit 4540
Pinarello Nytro E-Gravel E7
Das Gravel E7 vertraut auf die SRAM Force eTap AXS 1×12 Gruppe und Gravel-Laufräder von Fulcrum. Der Verzicht auf teure Laufräder schlägt sich in diesem Fall auch auf den Preis des Komplettbikes durch, der mit 9.000 € immerhin 4.000 € niedriger als beim E9 liegt.
- Preis 9.000 € (UVP)
- Antrieb: TQ-HPR50 Motor bis 25 km/h
- Schaltgruppe: SRAM Force eTap AXS 1×12
- Laufradsatz: Fulcrum Rapid Red 500 700c 2WF-R C23
Pinarello Nytro E-Gravel E5
Dass E5 mit SRAM Rival eTap AXS 1×12 Gruppe spart gegenüber dem E7 „nur“ noch 1.000 € ein und ist somit das Einstiegsmodell für ein E-Gravel Bike bei Pinarello.
- Preis 8.000 € (UVP)
- Antrieb: TQ-HPR50 Motor bis 25 km/h
- Schaltgruppe: SRAM Rival eTap AXS 1×12
- Laufradsatz: Fulcrum rapid Red 900 2WF-R C22
Ausstattung Nytro E-Allroad
Last but not least, bieten die Italiener noch das Allroad als Alternative mit geradem Lenker, Schutzblechen und Gepäckträger an. Das Commuter-Bike dürfte in erster Linie eingefleischte Fans der Marke ansprechen, die auch auf dem Weg zur Arbeit mit ihrer Lieblingsmarke unterwegs sein möchten.
Pinarello Nytro E-Allroad E5
- Preis 7.300 € (UVP)
- Antrieb: TQ-HPR50 Motor bis 25 km/h
- Schaltgruppe: Shimano Deore 1×11
- Laufradsatz: Shimano WH-RS171
Zwei unterschiedliche Geometrien
Wie schon weiter oben angesprochen, hat Pinarello nicht einfach andere Laufräder verbaut um Straße und Gravel abzudecken, sondern zwei eigene Rahmen mit gänzlich anderer Geometrie konstruiert. Das führt zunächst einmal zu unterschiedlichen Sitzpositionen, die beim Road naturgemäß etwas sportlicher ausfällt als bei der Gravel-Version.
In Rahmengröße 53 ist der Reach bei der Gravel-Version mit 372,9 zu 377,5 mm nur moderat kürzer, dafür wächst jedoch der Stack von 567,2 mm beim Road auf 589,1 mm beim Gravel. Und diese 22 mm sind definitiv deutlich spürbar und in der Regel wesentlich komfortabler.
Auch der Lenkwinkel unterscheidet beide Versionen voneinander. 72,25 Grad beim Nytro E-Road sind eine gängige Größe für Rennräder, die zusammen mit den Kettenstreben mit 420 mm Länge auf ein handliches Fahrverhalten hindeuten. Die Gravel-Version hat hingegen mit nur 70,25 Grad einen deutlich flacheren Lenkwinkel wie bei vielen Gravel-Bikes üblich. Die Kettenstreben sind zudem mit 437 mm naturgemäß deutlich länger.
Im Vergleich zu den Competition-Rennrädern der Marke, gibt es die E-Rennräder von Pinarello in „nur“ 6 Rahmengrößen, während die Italiener zum Beispiel das Dogma in sage und schreibe 11 Rahmengrößen anbieten. Dennoch sind 6 Rahmengrößen in diesem Marktsegment viel und bedeuten eine recht gute Anpassungsmöglichkeit auf die jeweilige Fahrerin oder den Fahrer.
Nachfolgend die Geometrien beider Versionen in unserem Geometrics-Tool zur Übersicht und zum Vergleichen mit vielen anderen Rädern in unserer Datenbank.
Geometrie Pinarello Nytro E-Road
Rahmengröße | 460 | 500 | 530 | 550 | 575 | 600 |
---|---|---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 358,4 mm | 369,7 mm | 377,5 mm | 384,2 mm | 391,4 mm | 398 mm |
Stack | 545,4 mm | 555,8 mm | 567,2 mm | 586,2 mm | 615,8 mm | 640,6 mm |
STR | 1,52 | 1,50 | 1,50 | 1,53 | 1,57 | 1,61 |
Lenkwinkel | 71,5° | 72° | 72,3° | 72,5° | 72,8° | 73° |
Sitzwinkel, real | 74,5° | 74° | 73,7° | 73,4° | 73° | 72,9° |
Oberrohr (horiz.) | 515 mm | 532 mm | 545 mm | 560 mm | 580 mm | 595 mm |
Steuerrohr | 130 mm | 140 mm | 151 mm | 170 mm | 200 mm | 225 mm |
Sitzrohr | 460 mm | 500 mm | 530 mm | 550 mm | 575 mm | 600 mm |
Kettenstreben | 420 mm | 420 mm | 420 mm | 420 mm | 420 mm | 420 mm |
Tretlagerabsenkung | 72 mm | 72 mm | 72 mm | 72 mm | 72 mm | 72 mm |
Gabel-Offset | 47 mm | 47 mm | 47 mm | 47 mm | 47 mm | 47 mm |
Geometrie Pinarello Nytro E-Gravel
Rahmengröße | 460 | 500 | 530 | 550 | 575 | 600 |
---|---|---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 357,4 mm | 364,2 mm | 372,9 mm | 380,6 mm | 388,3 mm | 395,9 mm |
Stack | 558,9 mm | 571,2 mm | 589,1 mm | 606,3 mm | 622,3 mm | 642,3 mm |
STR | 1,56 | 1,57 | 1,58 | 1,59 | 1,60 | 1,62 |
Lenkwinkel | 69,8° | 70° | 70,3° | 71° | 71,3° | 71,5° |
Sitzwinkel, real | 74,5° | 74° | 73,8° | 73,5° | 73° | 72,8° |
Oberrohr (horiz.) | 523 mm | 535 mm | 550 mm | 564 mm | 581 mm | 597 mm |
Steuerrohr | 135 mm | 137 mm | 155 mm | 170 mm | 190 mm | 210 mm |
Sitzrohr | 460 mm | 500 mm | 530 mm | 550 mm | 575 mm | 600 mm |
Kettenstreben | 437 mm | 437 mm | 437 mm | 437 mm | 437 mm | 437 mm |
Tretlagerabsenkung | 78 mm | 78 mm | 78 mm | 78 mm | 74 mm | 74 mm |
Gabel-Offset | 50 mm | 50 mm | 50 mm | 50 mm | 50 mm | 50 mm |
Leichtes und kompaktes E-Antriebssystem
Der HPR50 vom bayerischen Hersteller TQ ist noch sehr neu und feierte im Trek Fuel EXe E-Mountainbike erst im Sommer 2022 seine Premiere. Das Aggregat ist – genau wie TQs erster Motor, der 120 Nm starke Bolide HPR120 – konzentrisch um die Tretlagerwelle herum gebaut, bringt nur 1850 Gramm auf die Waage und ist zudem so kompakt, dass man ihn komplett hinter dem Kettenblatt im Rahmen verstecken kann.
Der Clou ist dabei gar nicht so sehr der Motor, sondern vor allem sein Getriebe: In einem klassischen Getriebe stehen Zahnräder nebeneinander – und immer nur sehr wenige ihrer Zähne sind zeitgleich im Eingriff. Bei einer solchen Bauform müssen die Zahnräder entsprechend stabil sein und benötigen jedes für sich Platz. TQs sogenanntes „Harmonic Pin Ring“-Getriebe entspricht in seiner Funktion hingegen am ehesten einem Zykloidgetriebe – die drei relevanten Getriebezahnräder liegen wie in einer Matroschka-Puppe ineinander. Daher enthält das Getriebe des HPR50 so gut wie keine Hohlräume und kommt mit beeindruckend wenigen beweglichen Teilen aus. Ein weiterer entscheidender Vorteil: Beim HPR-Getriebe sind deutlich mehr Zähne zeitgleich im Eingriff, sodass auch vergleichsweise zarte Zahnräder große Lasten übertragen können.
Leistungsdaten TQ-HPR 50-System:
- Motor: TQ-HPR 50
- Max. Drehmoment: 50 Nm
- Max.Power kurzfristig: 300 Watt
- Max. Geschwindigkeit mit Unterstützung: 25 km/h
- Gewicht: 1.850 Gramm
- Q-Faktor: 158 mm
- Akku Standard: 360 Wh
- Bedienung: Smartphone APP
Alle Details zum TQ HPR50 bei E-MTB-News
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42 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumAlso zumindest ich komme den lächelnden Rentnern mit ihren eBikes am Berg nicht hinterher, wenn sie mit 25 km/h an mir vorbeiziehen.
Im Ernst: ich könnte mir auch gut vorstellen, dass man damit Leistungsunterschiede beim gemeinsamen Fahren besser egalisieren kann (zB in der Familie jung/alt, Mann/Frau, ...), z. B. kann jemand mit e-Bike mit einem deutlich besser trainierten Partner fahren: auf der Ebene hilft der Windschatten und am Berg eben der Antrieb und beide fahren dann eben Rennrad. Oder am Anstieg wo es besonders hart wird hat dann der ältere/schwächere noch ein bisschen Hilfe und kommt besser hoch und sonst kann man entspannt gemeinsam rollen.
Das bzw. in meinen Augen v.a. Leute, die trotz Alter / Krankheit / körperlichen Nachteilen mit den Kumpels / dem oder der Partner:in gemeinsam einigermaßen sportlich fahren möchten, ohne dass das für alle Beteiligten nur doof ist.
Für mich wäre es erstmal auch nix, aber ich bin auch erst vierzig. Kann also noch kommen (aber dann nicht so eine Scheusslichkeit wie hier von Pinarello). Besser als gar keine Bewegung.
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