Die wichtigsten Infos zum Commuter-Rennrad
- Reifenfreiheit ist immer ein Plus – Platz für Schutzbleche und Komfort!
- Fertig ausgestattete Commuter-Rennräder gibt es schon unter 1.000 €.
- Genau prüfen, ob es sich lohnt, ein Gravelbike oder Rennrad nachträglich umzurüsten.
- Je mehr man pendelt, desto mehr freut man sich über fest installierte Schutzbleche und Licht.
- Komponenten sollten möglichst pflegeleicht sein.
- Reifen sollten pannensicher sein.
Video: Darauf solltest du achten am Commuter-Rennrad!
Welches Commuter-Bike passt zu mir?
Warum sollte man sich überhaupt extra ein Commuter-Rennrad kaufen? Reicht nicht auch ein Trekkingrad? Oder ein MTB? Die Antworten sind einfach: Wenn es schnell gehen soll, ist das Rennrad im Vorteil. Das liegt einfach an der Sitzhaltung auf dem Rad, dem schmalen Lenker und – je nach Modell – auch den Reifen. Die Sitzhaltung ist gleichzeitig ein Grund, eben kein Rennrad zum Commuten zu wählen. Wenn man mit der gebückten Position nicht klar kommt, Finger weg!
Interessant ist das Rennrad dagegen auch, wenn man den Arbeitsweg zum Trainieren nutzen will. Und natürlich gilt: Wenn ich mich aufgrund tausender Kilometer am Rennlenker schon an die Haltung gewöhnt habe, will ich sie auch auf dem Arbeitsweg nicht missen.
Was ist ein Commuter-Rennrad?
Ein Commuter-Rennrad ist ein Rennrad für den Weg mit dem Rad zur Arbeit. Dafür hat es die wichtigsten Komponenten bereits ab Werk installiert – oder man baut sie nachträglich an. Ihr habt ein altes Rennrad und fragt euch, ob sich der Umbau zum Commuter-Rennrad lohnt? Lest unten weiter …
Was zeichnet ein Commuter-Rennrad besonders aus? In dieser Reihenfolge:
- Schutzbleche Weder dreckig noch mit nassem A… will man auf der Arbeit erscheinen.
- Licht nach StVZO Zwischen September und April findet mindestens eine Strecke des Arbeitswegs für viele im Dunkeln statt. Zum Gesehenwerden im Verkehr ist Licht immer nützlich. Deshalb ist eine Dynamo-Lichtanlage ein Vorteil.
- Gepäckträger Ein Gepäckträger entlastet den Rücken. Je länger die Strecke, desto wichtiger ist er. Notebook, Unterlagen, Wechselkleidung, Schuhe, der Einkauf auf dem Rückweg – da können 6 bis 10 kg zusammen kommen. Wie schön, wenn das Gewicht beim Pendeln über dem Hinterrad hängt.
- Zulässiges Gesamtgewicht Achte auf eine hohe Gewichtszulassung. Über 115 kg, besser über 125 kg sollte sie liegen. Besonders, wenn du auch mal mit dem Rennrad auf Reisen gehen willst.
- Pannensichere Reifen Ein Defekt auf dem Weg zur Arbeit kann unpünktliches Erscheinen bedeuten. In jedem Fall verursacht er mehr Stress als auf der Trainingsrunde. Deshalb ist Pannenschutz bei den Reifen ein großes Plus (aber häufig auch bei ausgewiesenen Commuter-Bikes nicht ab Werk gegeben).
- Diebstahlsicherung Nicht immer findet sich ein Abstellplatz in einem geschlossenem Raum. Ein Schloss mit Halter (am Gepäckträger oder den Flaschenhalter-Ösen) gehört dazu. Diebstahlsicherungen für die abnehmbaren Teile sind ein Plus. Sprich: Anti-Diebstahl-Achsen und Einsätze und/oder Einsätze die Schrauben, die den Zugang mit einem Inbus versperren.
- Kombi-Klickpedale Sicher kein Muss. Aber wer sportlich unterwegs ist, wird das Gefühl von fester Bindung an die Pedale bevorzugen. Wenn die andere Seite dann zumindest mit den Arbeitsschuhen für den Weg zur Mittagspause genutzt werden kann – was spricht dagegen, zumal die einschlägigen Modelle nicht zu sehr ins Geld gehen.
Rennrad oder Gravelbike – oder Cyclocross? Oder Fixie?
Sowohl Rennrad als auch Cyclocross-Bike als auch Gravelbike eignen sich grundsätzlich. Das Rennrad ist aber nur dann ein Plus, wenn es wirklich fast ausschließlich über Asphalt geht. Seine größten Nachteile: Für dicke Reifen und Schutzbleche ist wenig Platz. Zwar wird die Reifenfreiheit am modernen Disc-Rennrad immer größer, aber Gravelbikes und Cyclocross-Räder bieten hier in der Regel viel mehr Spielraum. Außerdem haben sie einige Anbaumöglichkeiten für Gepäckträger und Schutzbleche in der Regel ab Werk – vorher checken! Gravelbikes bilden die flexibelste Basis mit Rennlenker: wegen ihrer zahlreichen Montagemöglichkeiten, wegen viel Platz für Reifen und manchmal haben sie sogar bereits eine Vorbereitung für Lichtkabelverlegung in der Gabel ab Werk.
Cyclocross-Bikes besitzen wegen geringerer Reifenfreiheit auch weniger Platz für Schutzbleche und Reifen. Aber grundsätzlich verfügen sie in den günstigen Preisklassen ebenfalls über alle notwendigen Vorbereitungen. Teurere Cyclocross-Bikes aus Carbon haben häufig nicht die notwendigen Ösen für Schutzbleche und mehr, sondern sind rein für Rennen ausgelegt.
Und natürlich kann man auch mit einem Fixie oder Singlespeed-Rennrad commuten, mit Steckschutzblechen, Batterielicht und wasserdichtem Rucksack. Auch das hat Vorteile: Es spart Gewicht, es ist einfacher in der Pflege (beides wegen weniger Teilen) – aber es ist NICHT bequem.
Was kostet ein gutes Commuter-Rennrad?
Zwischen 900 € und 1.500 € bekommt man, was man braucht. Zweckmäßiges muss nicht teuer sein. Das gilt für Commuter-Rennräder besonders. Die Hauptanforderungen: gesteigertes Tempo, Robustheit und Straßensicherheit lassen sich auch mit günstigeren Komponenten und einfacheren Rahmen gut erfüllen. Ob man mit dem Kauf langfristig glücklich wird, liegt mehr an Ausstattungs- und Verarbeitungsdetails, die wir unten näher erklären.
Gravelbike als Commuter-Rennrad nachrüsten?
Lohnt es sich, ein Gravelbike, Cyclocross-Bike oder Rennrad zu kaufen und zum Commuter-Rennrad aufzurüsten? Finanziell lautet die Antwort in der Regel: „Nein!“. Aber: Es gibt von den meisten Rennrädern schlicht keine fix und fertige Commuter-Variante. In der Tabelle haben wir die erwartbaren Materialkosten und die Arbeitskosten für das Umrüsten zum Commuter-Rennrad für euch zusammengestellt. So könnt ihr abwägen, ob es sich eventuell lohnt.
Umbau | Materialkosten (UVP) | Schwierigkeitsgrad DIY | Circa Arbeitskosten Werkstatt (Basis 40 € / Stunde) |
---|---|---|---|
Schutzbleche bei vorhandenen Ösen | 33,00 € (SKS Bluemels) bis 60 € (gehämmert) | einfach | 20 € bis 40 € |
Schutzbleche mit Ösen-Schellen | 33,00 € (SKS Bluemels) bis 60 € (gehämmert) | einfach | 30 bis 40 € |
LED-Scheinwerfer mit Kabel | 35 (b+m Eyc) bis 140 € (SON Edelux) | einfach | 0 bis 10 € |
Laufrad mit Nabendynamo | ab 130 € (Shutter Precision P8 oder Shimano DH-3N72) | einfach | inbegriffen bei Kauf |
LED-Rücklicht | ab 8,00 € | einfach | – |
Lichtkabel (Verlegung) | ca. 5 € (SON) | einfach bis mittel je nach Anspruch | 10 € bis 20 € mit Kleinteilen |
Gepäckträger bei vorhandenen Ösen | 40 € (Racktime Light-it) bis 140 € (Tubus Airy Titan) | einfach | 10 € bis 20 € |
Gepäckträger mit Adapter | 27 € Tubus-Adapter | einfach | 10 € bis 20 € |
Gesamt | min. 208 € | min. 3 bis 4 Stunden | min. 40 bis 50 € bei Kauf der Teile im Handel |
=> Anregungen für eigene Commuter-Bike-Aufbauten findet ihr hier im Forum auf MTB-News
Commuter-Rennrad-Tests
Auf Rennrad-News testen wir in loser Folge Commuter-Rennräder. Die Fazits aus unseren letzten Tests findet ihr hier in der Übersicht.
Stevens Supreme 2019 im Test
Stevens bietet das Commuter-Modell Supreme auch 2020 an für 1.499 €. Geändert wurde die Schaltgruppe. Statt Shimano 105 gibt es nun eine GRX-Gravelgruppe mit 2×10 statt 2×11 Gängen und viel leichteren Übersetzungen an. Dafür werden die Bremsen aufgewertet auf hydraulische Scheibenbremsen, die einfacher zu warten sind. Ansonsten ähnelt das Rad in den meisten Merkmalen dem von uns getesteten 2019er Modell.
Das Stevens Supreme präsentiert sich im Test als schnelles Commuter-Rennrad. Für die Kombination aus Training und Arbeitsweg eignet es sich ebenso sehr gut wie für das Wintertraining. Fokus: Sport. Wer Komfort an erste Stelle setzt, muss tunen. Die sehr gute Lichtanlage ist schön unauffällig integriert und eignet sich sowohl in punkto Leichtlauf als auch in Sachen Lichtbild für höhere Geschwindigkeiten. In Sachen Fahrstabilität hat das Supreme enorme Reserven, gehört aber auch nicht zu den besonders leichten Commuter-Rennrädern. Der Verzicht auf hydraulische Scheibenbremsen kommt unerfahrenen Selbst-Schraubern entgegen – wer sich bewusst dafür entscheidet, erhält mit dem Supreme auch ein preislich attraktives Gesamtpaket.
Pro / Contra
Stärken
- verwindungssteifer Rahmen mit starkem Antritt
- viele Rahmengrößen
- sportliches Fahrverhalten
- gute Leichtlaufeigenschaften
- bequemes Stadtverkehr-taugliches Cockpit
- sehr gute Verarbeitung
- Schutzbleche bereits recht weit heruntergezogen
Schwächen
- kein Standlicht am Rücklicht
- relativ niedriges zulässiges Gesamtgewicht
- etwas rutschiges Lenkerband
- vergleichbar schwer
Cube Nuroad FE im Test
Das Cube Nuroad 2019, das wir getestet haben, präsentierte sich als vollständiger Commuter-Renner auf Basis des Gravelbike-Rahmens. Das 2020er Modell kostet 1.599 € und auch Cube wechselt von Shimano 105 2×11 auf Shimano GRX, spendiert allerdings eine 2×11-Gruppe. Neu am 2020er Modell sind auch der andere Gepäckträger und die Schutzbleche. Am Träger hängen die Taschen tiefer, was den Schwerpunkt und damit die Fahreigenschaften verbessert. Dafür fehlt die Ablagefläche oben.
Das Cube Nuroad Race FE beeindruckte im Test mit seiner Ruhe - sowohl dem beruhigten Geradeauslauf als auch der Geräuscharmut, die seine sehr gute Verarbeitung widerspiegelt. Herausragend ist die Lichtanlage. Die Aussattung zum Pendeln und Touren lässt kaum Wünsche offen. Die Gewichtszulassung stimmt. Die Shimano 105-Gruppe mit hydraulischen Bremsen überzeugt mit Funktion auf Ultegra-Niveau. Ein richtig rundes Paket zum fairen Preis.
Pro / Contra
Stärken
- vollständige alltagstaugliche Commuter-Ausstattung
- lichtstarke, sehr gut integrierte Lichtanlage
- leiser und leichter Lauf
- guter Komfort
- sehr hohe Fahrsicherheit
- gute Bremsen
- hohe Gewichtszulassung
- guter Gepäckträger
- einsatzgemäße Laufräder
- fairer Preis gemessen an der Gesamtleistung
Schwächen
- Reifen mit mäßigem Pannenschutz fürs Pendeln
- fehlende Lackschutzfolien an Zugreibungsstellen
- Überlappung Schutzblech zu Fuß in engen Kurven
- Schutzblech vorne etwas kurz
Bergamont Grandurance im Test
Getestet haben wir das Bergamont Grandurance RD 5 mit einfacher Shimano-Schaltgruppe. [Update vom 13.11.] Dem entspricht als Nachfolgemodell das 2020er Grandurance RD 3. Es kommt nach wie vor mit einer 8-fach Shimano Claris mit einem 1:1-Gang als kleinster Abstufung. Geblieben ist es auch bei mechanischen Scheibenbremsen, den Hochprofilfelgen und dem typischen Gepäckträger sowie der sonstigen Auslegung des Commuter-Bikes auf Basis des Gravelbikes Grandurance. Das Modell ist also zum Testrad weitestgehend vergleichbar. [Update Ende]
Komponenten: Darauf kommt es an!
Was am Commuter-Rennrad zählt, ist weniger das letzte Gramm Gewichtsersparnis am Rahmen oder die prestigeträchtige Schaltung. Es geht – bei aller gebotenen Sportlichkeit – mehr um möglichst wenig Sorgen und möglichst viel Nutzen im Alltagsbetrieb.
Schutzbleche
Grundsätzlich gibt es fürs Rennrad auch Schutzbleche zum Nachrüsten, die einfach angeklettet oder anders festgezurrt werden. Beispiele sind SKS Raceblade oder Crudracer. Aber fest montierte Schutzbleche halten den Belastungen des Alltags besser stand. Und sie schützen auch besser, denn sie sind meist länger. Wie weit die Schützer bis zum Boden reichen und wie weit sie den Reifen umschließen ist entscheidend dafür, wie wenig Dreckspritzer beim Fahrer ankommen. Einfacher Trick, um zu sehen, wo das Wasser hinspritzt: Eine Linie vom Reifen über die unterste Schutzblechkante ziehen. Wo die hinführt, da kommen auch die Wasserspritzer hin. Tipp: Da auch die meisten fest montierten Schutzbleche nicht weit genug herunter reichen: Schmutzlappen nachrüsten. Gibt es zum Beispiel von Fahrer Berlin (Lkw-Plane) und Gilles Berthoud (Leder), aber man kann auch einfach eine Shampoo-Flasche oder alte Trinkflasche passend zurechtschneiden und mit Kabelbinder montieren.
Apropos Montage: Schutzbleche sollten klapperfrei und mit möglichst wenig seitlicher Bewegung montiert sein. Wir berücksichtigen den Punkt bei unseren Tests. Selbst am besten mit der Hand prüfen! Auch der Abstand zu den Reifen sollte ausreichend groß sein. So groß, dass kleine Steine sich nicht darunter verfangen und Schleifgeräusche erzeugen können.
Gepäckträger
Ein Gepäckträger am Rennrad für den Weg zur Arbeit muss geringere Anforderungen erfüllen als einer, der auch mal für Reisen eingesetzt werden soll – bei letzterem ist eine Ablagefläche oben ein Vorteil, etwa für das Zelt oder andere sperrige Ausrüstung, das sollte man beim Kauf berücksichtigen. Ansonsten ist wichtig, dass der Gepäckträger leicht ist, Packtaschen und Office-Radtaschen gut aufnehmen kann und sie gegen seitliches Schwenken absichert. Dafür sollte die obere Schiene gut erreichbar sein und den gängigen Durchmesser von 10 mm haben. Die leichtesten Gepäckträger von Tubus wiegen 360 bis 420 g. Eine Zulademöglichkeit bis 15 kg sollte reichen – sie ist meist auf dem Gepäckträger ausgewiesen. Häufig genutzte, besonders leichte Hinterrad-Gepäckträger (auch) fürs Rennrad gibt es aus Stahl oder Titan von Tubus (Fly, Vega, Airy, Disco) und etwas schwerer aus Alu von Racktime (Light-it, Shine-it Light Evo).
Neben Hinterrad-Gepäckträgern kommt auch ein Frontträger in Frage. Wer auf maximal effizientes Fahren Wert legt, wird sich aus aerodynamischen Gründen eher dagegen entscheiden. Wer kurze Wege pendelt und häufig Arbeitswege mit dem Einkauf kombiniert oder sehr Sperriges mitnehmen will, ist vielleicht mit einem Frontträger besser bedient, beispielsweise von Pelago oder Racktime.
Auch beim Gepäckträger ist eine gute Montage wichtig. Seine Befestigungsstreben sollten möglichst direkt am Rahmen anliegen, viele Distanzstücke destabilisieren den Gepäcktransport. Außerdem gilt: Je höher der Träger über dem Rad steht, desto unruhiger das Fahrverhalten – eine zweite, tiefere Strebe am Träger kann das etwas ausgleichen.
Auch Gepäckträger lassen sich grundsätzlich ohne entsprechende Ösen am Rad nachrüsten. Zum Beispiel an der Sattelstütze. Eine interessante Sonderlösung ist ein Montage-Set von Tubus, das die Montage auf der Schnellspannachse ermöglicht. An den Sitzstreben wird der Gepäckträger dann mit Schellen fixiert.
Licht
Energie aus dem Nabendynamo oder Akku-/Batterielicht, das ist hier die Frage. Die Antwort ist: Je seltener man pendelt und je weniger man das Rad im Alltag nutzt, desto eher Akku-/Batterielicht. Umgekehrt: Wer viel im Winter fährt und sich wenig Gedanken machen will, ist mit einer Dynamo-Lichtanlage weitaus besser dran. Und umweltfreundlicher ist sie sowieso. Was der Dynamo an Energie schluckt, unterscheidet sich je nach Modell und angeschlossenem Licht. Zwischen 6,5 (SON) und 8,5 Watt (Shutter Precision PV8) ziehen die Generatoren in der Nabe laut einem Test der Zeitschrift Fahrradzukunft bei 30 km/h. Wenn man einen Nabendynamo hat, macht es Sinn, in jedem Fall mit angeschaltetem Licht zu fahren. Man denke an Motorradfahrer.
=> Hier findet ihr unseren Test von 10 Akku-/Batterie-Fahrradlichtern mit StVZO
Eine gängige Lösung gegen Lichtausfall durch Kabelbruch ist eine Kombi aus Scheinwerferlicht per Nabendynamo mit fest montiertem Akku-/Batterielicht hinten. Sie vermeidet die anfälligere und umständliche Verlegung eines Stromkabels ans Heck. Gleichzeitig besitzen LED-Batterierücklichter im Gegensatz zu Akku-/Batterie-Scheinwerfern recht lange Leuchtzeiten von 10 Stunden und mehr.
Sehr gut bewährt haben sich bei uns die Batterie-Ableger der Dynamo-Rücklichter von b+m und Trelock. Sie passen genau an die Gepäckträgerbohrungen. Es gibt aber auch Modelle für die Montage unter dem Sattel.
Welcher Scheinwerfer passt zum Commuten? Je weniger beleuchtet und oder je schlechter der mögliche Zustand der Wege oder der Anteil an Off-Road-Passagen ist und je schneller man fahren will, desto besser sollte er sein. Wer nur auf Asphalt schnell unterwegs ist, kann auch mit weit leuchtenden Modellen mit schmalem Lichtbild gut klar kommen (beispielsweise Busch und Müller Eyc und Cyo, Trelock LS 785 Bike-I Airflow 70). Wer mehr off-road fährt, braucht mehr Licht und breitere Kegel, wie sie SON Edelux, Busch und Müller IQ-X beispielsweise bieten. Tipp: bei viel Off-road-Anteil den Dynamo-Scheinwerfer mit einer Helmleuchte ergänzen.
Zum Test von Beleuchtung für das Rennrad.
Reifen
Spezielle Reifen fürs Commuter-Rennrad gibt es kaum. Was zählt, ist möglichst hoher Pannenschutz bei wenig Rollwiderstand – und je nach Terrain auf dem Arbeitsweg auch das Profil. Je nachdem, was man mehr oder weniger gewichtet, empfehlen sich verschiedene Modelle. Leider gilt ganz simpel: Je dicker die Schutzschicht unter der Lauffläche des Reifens, desto sicherer ist man vor Defekten (und nebenbei haben diese Reifen auch meist höhere Laufleistungen). Leider sind solche Reifen auch meist schwer. Immer mehr 700c-Rennradreifen gibt es auch in 32 mm Breite, was zum Pendeln unser Tipp wäre, wenn sie passen. Der Papierform nach haben wir folgende sondiert:
Continental Grand Prix 4 Season – 340 g in 32 mm – max. 32 mm
Schwalbe Durano DD – 330 g in 28 mm – max. 28 mm
Continental Urban Taraxagum – 340 g in 35 mm – nur 35 mm
Continental Grand Prix Urban – 335 g in 35 mm mit Tan-Wall – nur 35 mm
Schwalbe Durano Plus – 450 g in 28 mm – max. 28 mm
Schwalbe Marathon – 670 g in 32 mm – 23 mm bis 50 mm
Unter den Gravelreifen eignen sich jene besonders zum Commuten, die eine glatte Lauffläche in der Mitte besitzen oder insgesamt gering profiliert sind. Das sind zum Beispiel: Schwalbe G-One Allround, Continental Speed King CX (nur 32 mm), Panaracer Gravelking SK, Schwalbe Smart Sam, WTB Byway, Vittoria Terreno Dry oder Hutchinson Override.
Wenig Pflege
Was am normalen Rennrad dauerhaft funktioniert, muss am Commuter-Rennrad nicht zwangsläufig auch so gut halten. Wartungsarme Technik spielt eine große Rolle, wenn man das Rad nicht nach jeder Fahrt pflegen kann oder will. Folgende Sachen machen in der Regel weniger Probleme (was nicht heißt, dass sie keine Probleme machen können):
- Durchgehend verlegte Schaltaußenhüllen
- Hydraulische Bremsen
- Durch Hülle geschützte, aber nicht im Rahmen verlegte Lichtkabel oder Koaxial-Kabel
Pannensichere Reifen (siehe oben) - Keine Leichtschläuche
- Kassetten für 1-fach-Antriebe sind oft teurer als typische 9- oder 10-fach-Kassetten fürs Rennrad (Tiagra, 105-Niveau)
Gegen Diebe
Wer das Rad für den Arbeitsweg draußen abstellt – und sei es nur für einen Zwischenstopp beim Supermarkt nach der Arbeit – braucht heute eine gute Diebstahlsicherung. Ein Schloss versteht sich von selbst. Relativ leichte und kompakte Faltschlösser sollten für kürzere Standzeiten von 1 bis 2 Stunden genügen. Steht das Rad während der Arbeitszeit draußen, sollte es schon ein Bügel- oder Faltschloss der höchsten Sicherheitsstufe sein. Denn das Rad steht ja in der Regel immer an ähnlichen Orten, so dass Diebe hier gezielt „zugreifen“ können.
Je nach Wertigkeit lohnt es sich auch die Komponenten gegen Diebstahl zu sichern. Auf jeden Fall gilt das für das Vorderrad, weil beim Abschließen in der Regel das Hinterrad und der Rahmen mit einem fest verankerten Gegenstand verbunden werden. Zum Sichern eignen sich spezielle Anti-Diebstahl-Achsen. Eher nicht empfehlenswert sind dabei solche Achsen, die mit einem speziellen Innen-5-Kant-Schlüssel statt Schnellspanner gespannt werden. Die nötigen Schlüssel sind inzwischen gebräuchlich. Besser sind Achssicherungen mit relativ individuellen Schlüsseln. So gibt es etwa von Hexlox leichte Einsätze für Inbus-Achsen, die zum Beispiel damit auch für Steckachsen anwendbar sind. Für Schnellspannachsen bietet beispielsweise Pitlock passende Systeme an. Tipp: Hochwertige Scheinwerfer sollte man ebenfalls gegen Diebstahl sichern. Auch dafür gibt es passende Schrauben oder Einsätze.
13 Tipps für das Pendeln mit dem Fahrrad
Mit dem Fahrrad pendeln hat Vorteile. Viele, die mit dem Rad zur Arbeit fahren, fühlen sich erholter. Rennradfahrer*innen können den Alltagsweg in ihren Trainingsplan einbauen. Nicht zuletzt ist die Kombination aus Arbeitsweg und Fitness manchen Organisationen Unterstützung wert. Hier findet ihr die wichtigsten Tipps, wie man das Radpendeln sicher und möglichst stressfrei gestalten kann.
Tipps zum Pendeln mit dem Fahrrad
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69 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumJede kleinste Aero Verkleidung bringt mehr als dieser frontale "Felsbrocken". Nicht ohne Grund haben Mopeds vorne einen Aero-Fairing und schnellere Motorräder auch einen um den Motorblock und Beine.
Auch bei Rennrädern würde ein kleines Aero-Fairing für den Oberkörper sehr viel bringen. Nur die UCI verbietet sie und deshalb sieht man sie nirgends. Specialized hatte ja mal verschiedene Tests gemacht für normale Bikes und eBikes und hatte überragende Ergebnisse.
https://data.epo.org/publication-server/document?iDocId=164631&iFormat=2
Was Sie so alles glauben. Bleiben wir doch bitte bei der Sache. Natürlich ist die Berthold-Tasche für sich gesehen nicht besonders aero. ich betrachte jedoch das Gesamtsystem, und da kann so ein "Brocken" an der richtigen Stelle schon einiges zum Positiven verändern. Nicht weil er für sich gesehen besonders aero wäre, sondern weil er an der richtigen Stelle ist. Und natürlich ganz besonders dann, wenn der Fahrer sich weitgehend dahinter duckt.
Und: ja, wenn etwas an dieser Stelle ist, dann wirkt es besser, wenn es aero ist. Aber das sind, wie ich vermute, marginal grins. So wie nachgewisenermaßen der Auflieger den größten Gewinn bringt. Weil er den Gesamtcharakter des Systems verändert.
Und dann hängt das alles noch quadratisch an der Geschwindigkeit, so dass man beim Pendeln nur selten, besonders bei starkem Gegenwind, in den Genuss aerodynamischer Vorteile kommt.
Schau doch mal hier rein.
Gruß, svenski.
Komisch nur, dass Motorräder und Autos heutzutage aerodynamische Vollverkleidungen (aka glattgelutschte Rennzwiebel) haben. Ebenso moderne Liegefahrräder von heute.
Vollverkleidungen bei Fahrrädern haben sich nicht durchgesetzt weil das leichte Radl bei Wind quasi unsteuerbar wird.
Die aerodynamischen Fairings beim Specialized Prototyp waren sehr effektiv, aber die UCI hat sie verboten aufgrund von Chancengleichheit und Verletzungsgefahr im Peloton.
Bei Interesse kann man mal bei verschiedenen Webseiten schauen, wo Luftwiderstand durch Gepäck am Rad gemessen wurde. Ich glaube es waren cyclingabout, biketour-global und auch cyclingnews.
Gepäck vorne ist generell schlecht, vor allem an der Gabel und quer am Lenker. Ausser es hat aerodynamische Fairings.
Die frontale Berthoud Tasche ist so ziemlich das schlechteste was man wählen kann, basierend auf reiner Physik. Aber die wurde ja auch nicht für schnelle Radtouren entwickelt, sondern für gemütliche Ausflüge in einer Zeit, als 20 km/h bei Fahrrädern schon selbstmörderisch waren. 😆
Guckst Du hier, wo die kleine Aero-Fairing für schnelle Rennräder im Detail beschrieben und patentiert ist:
https://data.epo.org/publication-server/document?iDocId=164631&iFormat=2
Wir werden nicht auf einen Nenner kommen, dies ist meine letzte Antwort in der Sache.
Informier' Dich bitte mal, welche Geschwindigkeiten die Randonneure über richtig lange Strecken halten konnten, bevor Du was von 20 km/h schreibst.
Und Gepäck ist vorne immer besser als hinten. Hab ich lang genug probiert...
Deine Ansichten darfst Du gern behalten.
So long, svenski.
Nur mal am Rande: Solche Äußerungen:
finde ich sehr ärgerlich & selbst dort, wo sie - wie hier ganz bestimmt nicht - inhaltlich zutreffen, überflüssig & unhöflich. Es reicht völlig aus, wenn Ihr sagt, wie Ihr die Sache seht & selbst das ist oft nicht hilfreich.
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