Ortlieb Quick Rack Light ausprobiert: In dieser Rubrik findet ihr regelmäßig kurze Vorstellungen von spannenden Produkten, die wir einem ersten Check unterzogen haben. Heute stellen wir euch den wahrscheinlich praktischsten Nachrüst-Gepäckträger überhaupt vor: Das Quick Rack Light von Ortlieb verwandelt dein Gravel-Bike nämlich in Sekundenschnelle in ein Commuter-Bike und zwar immer nur dann, wenn du es brauchst.
Ortlieb Quick Rack Light: Infos und Preise
Das Quick Rack Light vom deutschen Radzubehör-Spezialisten Ortlieb ist ein minimalistisch designter, schnell ab/montierbarer Gepäckträger zum Nachrüsten an E-Bikes, Gravel-, Road- und Mountainbikes. In nur wenigen Sekunden verwandelt er dein Rad von einem sportlichen Bike mit aufgeräumtem Look in ein praktisches Commuter-Bike, ohne die Gesamtoptik zu sehr zu stören und vor allem, ohne dauerhaft montieren werden zu müssen. Der Träger wird bei Bedarf einfach an seinen drei Fixpunkten eingehakt, beziehungsweise festgezogen und ist in unter 10 Sekunden montiert. Der Träger eignet sich zum Tragen einschlägiger Packtaschensysteme verschiedenster Hersteller und weist eine maximale Traglast von 20 kg auf.
- Nachrüst-Gepäckträger zur sekundenschnellen Anbringung bei Bedarf
- Für 26“ bis 28“ geeignet
- durch Schutzblech (38 mm, 50 mm oder 72 mm) erweiterbar
- kann an vollgefederten Fahrrädern verwendet werden
- Max. Traglast 20 kg
- Gewicht 440 g
- Material Aluminium
- www.ortlieb.com
- Preis Ortlieb Quick Rack Light 94,99 € (UVP)
Im Detail
Mit seinem minimalistischen Design und cleveren Konstruktion will das Quick Rack Light die ideale Wahl für Gravel Bike Fahrer:innen sein, die eine aufgeräumte Optik schätzen und besonderen Wert auf Gewicht legen. Mit nur 440 Gramm ist er 140 Gramm leichter als sein Vorgänger, das Quick Rack, und dennoch ebenso funktional. Das innovative Design, reduziert auf zwei stabile Seitenstreben, ermöglicht die Verwendung gängiger Seitentaschen und vereint somit Flexibilität mit Funktionalität.
Sobald das Fahrrad einmal für die Montage des Quick Rack Light vorbereitet wurde, dauert das Anbringen des Trägers lediglich etwa 10 Sekunden, und das Abnehmen ist in nur 5 Sekunden erledigt. Möglich wird dies durch zwei Hebelverschlüsse, die den Träger an der Sitzstrebe befestigen und durch einen Verschlussgurt, der die Verbindung zum Sattelrohr mittels Schnellspanner sichert. Die stabilen Seitenstreben des Gepäckträgers verfügen über einen Rohrdurchmesser von 10 mm und können bis zu 20 kg an Gepäck tragen. Durch beiliegendes Zubehör ist der Träger außerdem kompatibel mit dem neuen Q3.1-Befestigungssystem von Ortlieb.
Du hast ein niegelnagelneues Gravelbike, das ohne Gewindeösen für die Montage von Gepäckträgern und Schutzblechen auskommt? Kein Problem, denn auch mit solchen Bikes ist der Ortlieb Quick Rack Light kompatibel – sofern der Rahmen aus Aluminium und nicht aus Carbon besteht. Verfügt dein Bike wie in unserem Fall nicht über M5 oder M6 Gewindeösen schafft der Quick Rack Seat Stay Adapter Abhilfe. Überdies lässt sich das Quick Rack noch mit einem praktischen Schutzblech erweitern, sobald der Sommer einmal vorbei ist. Den Quick Rack Mudguard gibt es in den Breiten 38 mm, 50 mm und 72 mm für unterschiedliche Reifenbreiten. Er wird mittels Spanngummis direkt an den Bögen des Gepäckträgers befestigt.
Spannendes Detail: Da die vordere Halterung des QuickRack Light als einfaches Doppelgelenk ausgeführt ist, soll selbst eine Verwendung an vollgefederten Fahrrädern möglich sein.
Im Test
Wer sein Bike, wie ich, gerne mehrfach nutzt, etwa um damit ins Büro zu fahren, aber ungern mit Rucksack fährt, stand sicher auch schon mal vor der Überlegung, einen festmontierten Gepäckträger ans Rad zu schrauben. Bislang konnte ich mich hauptsächlich aus optischen Gründen nie dazu durchringen. Bei meinem Gravelbike ist allerdings auch der Punkt der Befestigung problematisch, da mein Trek Crockett als designierter Cyclocrosser natürlich keine Gewindeösen für die Anbringung von Gepäckträgern oder Schutzblechen besitzt. Mit dem Quick Rack Light von Ortlieb hoffte ich für diese beiden Probleme die perfekte Lösung zu erhalten und wurde nicht enttäuscht.
Im Einsatz zeigt sich das Quick Rack Light ebenso unverwüstlich wie sein großer Bruder, das Quick Rack. Anfängliche Zweifel, ob seines filigranen Rohrlayouts waren schnell beseitigt, nachdem ich die ersten Schotterpisten und Bordsteinkanten mitgenommen hatte. Ob nur auf einer Seite oder beidseitig belastet wackelte oder knarzte nichts – auch nicht beim Belastungstest mit fünf 1,5l-Flaschen auf jeder Seite.
Montage
Da mein Crockett keine Gewindeösen aufweist, musste ich die Befestigungspunkte für die Hebelverschlüsse des Gepäckträgers irgendwie anders an die Sitzstreben meines Rades bekommen. Und zwar mit dem sogenannten Quick Rack Seat Stay Adapter. Hier müssen zuerst zwei Metallbänder in der richtigen Länge (Rohrdurchmesser der Sitzstrebe beachten!) abgelängt und anschließend mit einer Gummiummantelung versehen werden. Der Adapter, an dem der Gepäckträger letzten Endes eingehakt wird, wird auf das Metallband gefädelt und an der Stelle, wo sonst die Gewindeösen wären, an der Sitzstrebe angebracht. Festgezurrt wird das Ganze dann mittels einer Fixierungsschraube, die das Metallband spannt.
Das Endergebnis macht einen sehr festen Eindruck, baut allerdings etwas höher und auffälliger auf, als die Variante für die Gewindeöse. Wichtig: Bevor du die Fixierungsschraube auf Anschlag festziehst, solltest du ein erstes Mal den Träger montieren und checken, ob er sich in der korrekten Position befindet. Zeitlich sollte man für diesen Schritt mindestens eine Dreiviertelstunde einplanen, wenn man das Ganze gewissenhaft und sorgsam angehen möchte – was ich nur empfehlen kann, da die Geschichte ziemlich fummelig ist.
Ist dieser Schritt einmal erledigt, heißt es fortan nur noch Gepäckträger Ja oder Nein? Im Bedarfsfall muss der Gepäckträger für die Montage lediglich an den beiden Fixpunkten an den Sitzstreben eingehakt und mittels Herunterdrücken der Hebel befestigt werden. Als Nächstes dann die Befestigung am Sattelrohr, indem selbiges mit dem Gummiriemen umschlungen wird, welcher dann nur noch eingehakt und mit einem Schnellspannverschluss befestigt wird. Mit etwas Übung ist mir die Montage und Demontage tatsächlich innerhalb von wenigen Sekunden gelungen und ich habe mich auf jede Fahrt mit Gepäckträger gefreut, wohl wissend, dass ich ihn für den nächsten Gravelritt wieder abnehmen kann.
Fazit: Ortlieb Quick Rack Light – Ausprobiert!
Das Quick Rack Light von Ortlieb hat mir Seelenfrieden gegeben. Endlich kann ich auf längeren Strecken meinen Laptoprucksack vom Rücken nehmen und auf dem Heimweg noch ne Kleinigkeit einkaufen, ohne mir dauerhaft einen Gepäckträger an mein geliebtes Gravelgeschoss zu dengeln. Jedes Mal, wenn ich den Gepäckträger nutze, freue ich mich auf den Moment, wenn ich ihn wieder abklemmen darf, um mein pures Gravelbike zu genießen. Die Schutzblech-Option beruhigt mich ebenfalls sehr, da dies ein weiterer Punkt ist, mit dem ich schon immer gehadert hatte. Preislich ist der Träger noch im erschwinglichen Bereich angesiedelt und jeden Cent wert, wenn ihr mich fragt. Wie ich das mit meinem Laptoprucksack und dem Gepäckträger anstelle, zeige ich euch übrigens im nächsten Ausprobiert!
Wie gefällt dir das Quick Rack Light von Ortlieb?
Weiterlesen
Weitere kurze Tests aus der Serie Ausprobiert! findest du auf dieser Übersichtsseite. Wenn du ein Produkt für einen ersten Test vorschlagen möchtest, schreibe uns einfach hier eine Nachricht!
Zum Weiterstöbern empfehlen wir dir die fünf neuesten Beiträge in unserer Serie Ausprobiert:
- Canyon CFR Rennrad-Helme – Ausprobiert!: Aero und Highbar für Speed und Sicherheit
- CHPO Luca Rennrad-Brille – Ausprobiert: Gute Sicht für kleines Geld?
- Neuer Continental Aero 111 Reifen im Test: Macht schneller als ein Aero-Laufrad allein
- Der neue Wahoo Trackr – Ausprobiert!: Wahoo Brustgurt jetzt mit Akku
- Neue DT Swiss GRC 1100 Gravel-Laufräder im Test: Abenteuer oder Rennen?
35 Kommentare